09.11.2023

Totoy: Wiener Newcomer-KI-Startup gewinnt A1 Start Up Award 2023

Totoy konnte sich mit seiner KI-App im Finale des A1 Start Up Award 2023 gegen sieben weitere heimische Startups durchsetzen.
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Das Wiener Startup Totoy ist der Gewinner des A1 Start Up Awards 2023 | © A1 / APA Fotoservice Krisztian Juhasz
Das Wiener Startup Totoy ist der Gewinner des A1 Start Up Awards 2023 | © A1 / APA Fotoservice Krisztian Juhasz

Acht Finalisten-Startups waren im Vorfeld ausgewählt worden – brutkasten berichtete. Diese Woche pitchten sie nun beim Finale des A1 Start Up Award 2023 im A1 Headquarter in Wien gegeneinander. Dabei traten die acht Unternehmen – Augmenterra, Brickwise, CyberDanube, LaLamu, nista, Oscar Stories, Totoy und Vipaso mit sehr unterschiedlichen Produkten und Geschäftsmodellen an.

Entsprechend schwierig war die Entscheidung für die Jury bestehend aus A1 Group CEO Alejandro Plater, Martin Resl, COO Enterprise A1 Austria, Stephanie Sgura, Gründerin Growth Mastery, Kambis Kohansal Vajargah, Head of Startup Services WKÖ, und Claudia Panozzo, Startup Manager im A1 Startup Campus.

“Alle acht Finalist:innen überzeugten nicht nur mit ihren Ideen, sie legten auch alle tolle Pitches hin. Auch die präsentierten Produkte oder Services beeindruckten mit spannenden Entwicklungen und beachtlichen Erfolgen. Dennoch haben wir uns am Ende auf den Sieger einigen können”, kommentiert Jury-Mitglied Martin Resel in einer Aussendung.

And the winner is…

Den Sieg holte sich das Wiener Startup Totoy. Erst vor wenigen Monaten lunchte das Unternehmen seine KI-App, die abfotografierte Eltern-, Behörden- oder Arztbriefe in 95 Sprachen übersetzen und erklären kann – brutkasten berichtete. Damit sollen Probleme aufgrund von funktionalem Analphabetismus bekämpft werden – “ein globales Problem, von dem zwei Milliarden Menschen betroffen sind”, wie Co-Founder und CEO Francis Rafal betont.

Mit dem Sieg beim A1 Start Up Award 2023 holt sich Totoy einen Gewinn von 10.000 Euro in bar, einen Voucher für Cloudlösungen der A1 Group Tochter Exoscale im Wert von 6.000 Euro und A1 Business Dienstleistungen im Wert von 5.000 Euro.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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