15.07.2022

Wiener Restaurant-Tech-Startup Tolstoy holt sich nach Pivot Investment

Das Wiener Startup Tolstoy startete mit dem Ziel eine rein pflanzliche Restaurant-Kette in Europa zu etablieren. Nach einem Pivot fokussiert sich das Startup nun vollständig auf die Entwicklung einer KI-basierten Restaurant-Management-Software und benennt sich in "Spoon" um.
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Tolstoy
Foto: Tolstoy/Spoon

Vor rund drei Jahren gründeten Daniil Klubov und Rares Bacila das in Wien ansässige Startup Tolstoy, das eine ambitionierte Vision verfolgte. Mit einem Franchise-Modell sollte europaweit eine der größten pflanzlichen Restaurantketten entstehen. Das Konzept umfasste nicht nur die Kreation von pflanzlichen Gerichten, sondern auch die Entwicklung eines eigenen IT-Ökosystems, das den Restaurantbetrieb optimiert. Dafür entwickelte das Startup die cloudbasierte Restaurant-Management-Software “TolstoyIS”, die so ziemlich jeden Prozess in einem Restaurant steuert und intelligent miteinander verknüpft – angefangen vom Einkauf über die Abläufe in der Küche bis hin zum Bestellsystem im Restaurant. Um die Software im Echtbetrieb zu testen und Erfahrungen zu sammeln, eröffneten die Gründer 2020 am Bärenmühldurchgang am Wiener Naschmarkt ein eigenes Restaurant – später folgte auch ein Automaten-Supermarkt für vegane Lebensmittel.

Kapitalsuche und Pivot von Tolstoy

Um das Restaurant-Konzept europaweit in die Skalierung zu bringen, gingen die beiden Gründer 2021 auf Kapitalsuche. Kein leichtes Unterfangen, wie Klubov gegenüber brutkasten Earth erläutert. Aufgrund der Real-Estate-Komponente zeigten sich potentielle Investor:innen skeptisch. Damit das Konzept funktioniert, sind nämlich Standorte in guter Lage essentiell. Angesichts der aktuell hohen Immobilienpreise in europäischen Innenstädten, erteilten die VC-Investor:innen dem Geschäftsmodell eine Absage. Potential sahen die Investor:innen hingegen in der Software-Komponente des Startups, in der mittlerweile mehr als drei Jahre Entwicklungsarbeit und Erfahrung stecken.

Nach dem Einholen des Feedbacks von Investor:innen aber auch Branchengrößen, wie dem österreichischen Catering-Unternehmer Josef Donhauser, entschieden sich Klubov und Bacila für einen Pivot des Geschäftsmodells. Fortan sollte ein voller Fokus auf die weitere Entwicklung der Restaurant-Management-Software gelegt werden. Doch nicht nur das Geschäftsmodell wurde angepasst. Das Startup vollzog zudem einen Namenswechsel von “Tolstoy” auf “Spoon”.

Fragmentierter Markt mit Optimierungspotential

Wie Klubov weiters ausführt, möchte Spoon mit seiner gleichnamigen Software künftig insbesondere kleine und mittlere Franchise und Ketten ansprechen. Ein Markt der laut dem Gründer noch sehr fragmentiert ist, da diese Restaurants meist auf mehrere einzelne Insellösungen setzen, die nicht beziehungsweise schlecht miteinander kommunizieren. Spoon möchte hingegen einen holistische Lösung bieten, die Inventar-Management, Kitchen-Workflows und den Bestellvorgang intelligent miteinander verbindet. Der USP liegt zudem in einer schlanken Benutzeroberfläche. Weiters soll das die Software künftig mit künstlicher Intelligenz lernen, um den Anwender:innen eine Order-Prediction zu ermöglichen und Abläufe in der Küche zu optimieren.

VC-Investment & Unterstützung durch FFG

Für die Weiterentwicklung der Software konnte Klubov und Bacila in einer Pre-Seed-Runde nun 900.000 Euro an Kapital einsammeln. 300.000 Euro stammen unter anderem von Joint Journey und dem russischstämmigen VC-Investor Sergey Dashkov, der in der Vergangenheit in zahlreiche erfolgreiche Unicorns wie Myr oder Animoca Brands investiert hat. Zudem verfügt Dashkov über ausreichend Expertise in der Branche, da er mit DoubleB eine Kaffeehauskette gegründet hat, die weltweit rund 80 Standorte zählt. Der Rest des Kapitals stammt aus dem Basisprogramm der FFG. In einem nächsten Schritt soll nun die Software zur Marktreife geführt werden. Dafür soll auch der “Tolstoy” Standort am Wiener Naschmarkt weiterbetrieben werden.


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Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI
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Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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