27.07.2023

Toddle: Wiener Startup baut Refurbished-Plattform für Baby- und Kinderausstattung auf

Toddle ist eine Plattform für neuwertig aufbereitete Baby- und Kinderausstattung. Produkte, die von Eltern nur für einen kurzen Zeitraum benötigten werden, können über die Plattform gemietet oder gekauft werden. Die beiden Gründer Matthias Lohner und Markus Schiffauer haben uns mehr über ihre Vision erzählt.
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(c) Toddle

Das erste Kind ist für viele Menschen ein Abenteuer, geht aber auch mit einigen Herausforderungen einher. Zum Beispiel kauft man Möbel oder Kleidung, die schon nach kurzer Zeit nicht mehr passen. Hat man keine Verwandte oder Freunde, die gebrauchte Kinderausstattung weitergeben, kann das teuer werden.

Für dieses Problem wollte Matthias Lohner gemeinsam mit seinem Co-Founder Markus Schiffauer eine Lösung finden. Deshalb haben beide Gründer, die ursprünglich gemeinsam in einer Unternehmensberatung gearbeitet haben, eine Plattform entwickelt, die wiederaufbereitete Kinderausstattung verkauft oder vermietet. Zudem möchte das Startup einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten und Eltern ein leistbares Komplettangebot für die Ausstattung ihrer Kinder anbieten. 

Wie die Idee zu Toddle entstand

“Ich habe im Freundeskreis beobachtet, wie hoch der Kapitalaufwand für Kinderausstattung im Rahmen der verschiedenen Entwicklungsphasen ist. Außerdem wissen Eltern oft nicht, was sie mit den Gegenständen machen sollen, sobald diese nicht mehr genützt werden. Vieles landet im Lager, wird verlustreich weiter geborgt oder aufwendig über C2C-Plattformen vermarktet”, so Lohner, der in den nächsten Monaten selbst Vater wird.

Aus seiner Sicht macht Refurbishment, also die Wiederaufbereitung von Produkten, vor allem bei Gegenständen Sinn, die in der Anschaffung sehr teuer sind und die man nur für einen kurzen Zeitraum verwenden kann. Zum Beispiel, weil sie zu klein werden. 

Gemeinsam mit seinem Co-Founder hat er außerdem bemerkt, dass junge Eltern der Generation Z, die einen großen Fokus auf Nachhaltigkeit legen, gar nicht das Bedürfnis haben, immer neue Gegenstände kaufen zu wollen. Stattdessen würden sie es zu schätzen wissen, Produkte für einen bestimmten Zeitraum testen oder mieten zu können. 

Das Geschäftsmodell von Toddle

Toddle arbeitet mit einem Plattform-Geschäftsmodell. Auf Toddle können sich Kund:innen Produkte aussuchen, die sie mieten oder kaufen können. Auch Tagesmieten sind möglich, wobei das Startup hier insbesondere Tourist:innen ansprechen möchte, die nur für wenige Tage in der Stadt sind und sich beispielsweise den mühsamen Transport eines Kinderwagens ersparen möchten.

Zudem werden über die Plattform Händler:innen und Kund:innen zusammengebracht. Dafür arbeitet das Startup mit verschiedenen Refurbishment-Partner:innen in Wien zusammen, die für die Qualität der Produkte verantwortlich sind.

“Eltern können ein Produkt für den benötigten Zeitraum mieten und dann – ähnlich wie bei einem Leasing Fahrzeug – für einen Restbetrag ‘rauskaufen’. Dadurch können Eltern Fehlkäufe vermeiden. Es wird nur das gekauft oder länger gemietet, was auch wirklich genutzt wird. Auch zahlen Kund:innen dadurch nie mehr als den Neuverkaufspreis eines Produkts”, so Schiffauer über das Konzept.

Nachdem die Produkte einen Teil ihres Lebenszyklus vollendet haben, kommen sie wieder zurück zu den Refurbishment Partner:innen, wo sie wiederaufbereitet werden. “Wir nehmen dann eine Kommission für alle Transaktionen, die bei Toddle getätigt werden. Das sind rund 15 Prozent”, so Lohner. 

Der Refurbishment-Prozess und das Gütesiegel von Toddle 

Lohner sei klar, dass man im Refurbishment Markt erst das Vertrauen der Kund:innen gewinnen müsse. Deshalb macht für ihn ein Toddle-Gütesiegel Sinn. Dafür will er sich mit den Händler:innen zusammensetzen und Kriterien definieren, die zu einer hohen Qualität der Refurbishment-Produkte führen. 

Bei Kinderfahrrädern gibt es zum Beispiel eine Checkliste, die von den Hersteller:innen abgearbeitet wird, um die Produkte wieder so aufzubereiten, dass sie wie neu sind. Das beginne beispielsweise bei der Säuberung und Desinfektion, über Funktionstests bis zu gesetzlichen Kriterien, die eingehalten werden müssen.

Nachdem die Produkte refurbished wurden, kommen die Artikel in ein zentrales Lager, wo sie entweder von den Kund:innen abgeholt oder direkt zu ihnen nach Hause geliefert werden können. 

Kreislaufwirtschaft und Individualität 

Nachhaltigkeit sei für viele Menschen immer wichtiger. Für die GenZ gehöre Zirkularität aber zu einem der drei wichtigsten Kaufkriterien. “90 Prozent aller Spielzeuge werden weggeschmissen und viele von den Produkten, die Eltern kaufen, sind nicht notwendig”, so Lohner. Statt Ressourcen zu verschwenden, will er mit Toddle künftig einen Sekundärmarkt für die Kinderausstattung schaffen. 

Wichtig ist den beiden Gründern aber auch die Individualität. Deshalb soll es auf Toddle einen Prozess geben, der beispielsweise an das Alter der Kinder angepasst ist und Eltern daran erinnert, wenn die nächste Entwicklungsstufe erreicht ist. Einen weiteren Benefit, den sie mit Toddle schaffen möchten, ist, dass die Menschen gute Qualität für ein gutes Preisleistungsverhältnis bekommen und natürlich auch der Convenience-Faktor.

“Ein großer Fokus wird darauf gelegt, dass die Miete, Kauf, Transport und Support möglichst nutzerfreundlich abgewickelt werden. Dadurch können wir schlussendlich auch den ‘Mental Load’ der Eltern reduzieren”, so der Lohner abschließend.


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Die Lager-Bestandsüberwachung mit digitalen Hilfsmitteln so effizient und einfach wie möglich machen – mit diesem Ziel ist das Unternehmen TeDaLoS mit Sitz im niederösterreichischen Biedermannsdorf bereits vor einigen Jahren an den Start gegangen – brutkasten berichtete 2019 über eine Investmentrunde.

Die Lösung verbindet smarte IoT Geräte mit IT-Systemen und Akteuren der Supply Chain. “Mit der cloud-basierten Plattform und einer wachsenden Vielfalt sowohl drahtloser Sensoren als auch stationärer Erfassungs- und Materialverwaltungssysteme, ermöglicht das Unternehmen innovative Nachschub- und Bestandsmanagementprozesse ohne geographische Einschränkung”, heißt es von TeDaLoS.

MIBA als Referenzkunde

Die Technologie ermögliche eine proaktive Nachschubsteuerung und hebe sich durch ihre Eignung für unerfahrene Nutzer:innen, Unabhängigkeit von lokaler IT, Geräteherstellerunabhängigkeit und schnelle Einbindung in bestehende Systeme hervor. Als Referenzkunde wird etwa der Automobilzulieferer MIBA genannt, man habe neben der Industrie aber auch namhafte Kunden im Großhandel. Der Export-Anteil betrage dabei 90 Prozent.

Nun holte sich TeDaLoS ein weiteres Investment in nicht genannter Höhe, “das von einem neuen
Gesellschafter und allen Alt-Gesellschaftern getragen wird”. Das Kapital soll in die weitere internationale Expansion und den Ausbau von KI-gestützten Lösungen zur Optimierung der Materialbewirtschaftung fließen.

TeDaLoS will mit Investment Technologie weiterentwickeln und Partnerschaften forcieren

“Nur einfache Nachbestellungen ausgelöst durch starre Meldepunkte sind nicht mehr zeitgemäß. Durch das aktuelle Investment kann TeDaLoS dynamische Bedarfsvorhersagen und materialübergreifende Verbauchsmustererkennung auf die nächste Stufe heben. Dies bringt unseren Partnern erhebliche Effizienzgewinne”, kommentiert Managing Director Thomas Tritremmel.

Mit dem Investment wolle man auch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern intensivieren. Zuletzt habe man etwa mit Pepperl+Fuchs SE einen führenden Hersteller für Automatisierungstechnik gewonnen, der seine Erfassungstechnologie innerhalb weniger Wochen in die TeDaLoS-Plattform integriert habe. “Der Partner hat im gleichen Monat des Markt-Launchs bereits erste Kunden gewonnen und autonom in der Plattform, die in seinem Corporate Brand nutzbar ist, live geschalten”, so Tritremmel.

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