09.04.2021

Tiefstapeln – Das Impostor-Phänomen als gläserne Decke

Im Interview mit icons - consulting by students spricht Google-Product Manager Clara Griesmayer über das Impostor-Phänomen.
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Google-Managerin Clara Griesmayer über das Impostor-Phänomen
Clara Griesmayer (c) Deirde Brennan
kooperation

Neuer Job, neue Herausforderungen, alte Selbstzweifel. Insbesondere gut ausgebildete, erfolgreiche Frauen neigen dazu, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen und ihre Errungenschaften als Zufallsglück herunterzuspielen. In der Psychologie ist dieser Mechanismus als Impostor-Phänomen bekannt und nimmt eine bedeutende Rolle in der Erklärung des geringen Frauenanteils in Führungsetagen ein. Insbesondere nach einem Jobwechsel oder einer Beförderung werden Betroffene von dem Gefühl gequält, sie hätten ihren Erfolg lediglich erschlichen und würden in Kürze als Hochstaplerinnen entlarvt werden. Angstgefühle, ein erhöhter Stresslevel und übermäßiger Arbeitseinsatz dominieren ihren beruflichen Alltag und halten sie mitunter davon ab, Chancen zu ergreifen und ihre Potenziale zu entfalten. Eine Kultur der Selbstdarstellung, in welcher kein Platz für Fehler ist, schürt das Impostor-Phänomen und verhindert das Thematisieren von Schwierigkeiten und somit das Zeigen von Menschlichkeit. 

Clara Griesmayers beruflicher Werdegang führte sie mit Zwischenstopps bei KPMG und Uniqa zu Google, wo sie nun seit mehr als vier Jahren tätig ist und verschiedene Positionen durchlaufen hat. Im Interview mit icons – consulting by students erzählt sie über das Gefühl, sich als Frau beweisen zu müssen, über die Kunst der richtigen Selbsteinschätzung und die Bedeutung einer fehleroffenen Kultur im Arbeitsalltag.


“The fundamental cause of the trouble is that in the modern world the stupid are cocksure while the intelligent are full of doubt”, schrieb Bertrand Russel in seinem Essay “The Triumph of Stupidity”. Würdest du diese Aussage unterschreiben?

Nicht schwarz auf weiß. Was für mich dahinter steckt, ist vielmehr die Frage: “Was bedeutet stupidity?” Was einer als dumm auffasst, mag für den anderen total klug sein. Einfache Messages sind allerdings sicherlich verdaulicher für die Gesamtgesellschaft. Je banaler etwas klingt, umso einfacher ist es wahrzunehmen. Menschen, die in der Lage sind, komplexe Botschaften ganz einfach rüberzubringen und aus akademischer Sicht womöglich als dumm abgestempelt werden, haben durchaus einen Vorteil gegenüber jemandem, der eine komplexe Kommunikationsform hat. Was ich allerdings schon unterschreiben würde ist, dass nach meiner Erfahrung der Mensch dazu neigt, Selbstbewusstsein mit Kompetenz gleichzustellen. Vor allem im stressigen Arbeitsalltag neigt man dazu, selbstbewusste Menschen weniger oft zu hinterfragen als Personen, die mit geringerem Selbstvertrauen auftreten.

Das Impostor-Phänomen besagt, dass insbesondere erfolgreiche Frauen von dem Gefühl gequält werden, sie hätten ihre Errungenschaften erschlichen. Ist das ein Gefühl, das auch dir bekannt ist?

Ich hatte nie das Gefühl etwas erschlichen zu haben. Ich weiß, dass ich hart für alles gearbeitet habe, was ich heute und auf dem Weg hierhin erreicht habe. Was ich aber durchaus habe, ist das Gefühl, ständig beweisen zu müssen, dass ich es tatsächlich verdient habe – insbesondere nach einer Beförderung oder in einem neuen Job.

Hast du bereits eine konkrete Situation erlebt, die dir in diesem Kontext sofort in den Sinn kommt? Wie ist es dir dabei ergangen? 

Meine letzte Beförderung innerhalb von Google vor einem halben Jahr. Ich hatte den Anspruch an mich selbst, nun erst recht beweisen zu müssen, dass ich auf dem nächsten Level performe. Ein anderes Beispiel ist meine damalige Aufnahme bei icons – consulting by students. Ich habe Sportwissenschaften studiert, bevor ich an die WU ging, hatte also eigentlich gar kein wirtschaftliches Vorwissen und war dann plötzlich in dieser Gruppe von High Performern mit Business Background. Ich wusste nicht einmal, was ein Slidedeck ist oder was BCG bedeutet. Ich dachte mir “Oh Gott, ich bin hier absolut falsch, die haben sich vertan – ich gehöre hier nicht her.” und hatte das Gefühl, ich muss nun doppelt so hart arbeiten, um zu demonstrieren, dass ich berechtigt bin, an diesem Platz zu sein.  Was damit einhergeht, ist die Angst Fragen zu stellen und die Angst einen Outreach zu anderen zu machen, weil du das Gefühl hast, du wirst jetzt dabei ertappt, gar nicht so viel zu wissen, wie alle glauben. Und das ist etwas, das hört nicht auf. Egal in welches Unternehmen man geht, jedes hat seine eigene Sprache und Kürzel. Hier spielt es eine wichtige Rolle, ob du jemand bist, der das Impostor-Phänomen stark in sich trägt oder jemand, der gleich reinstartet, mit Leuten in Kontakt tritt und Fragen stellt.

Warum denkst du geraten insbesondere Frauen in diesen Sog von Selbstzweifeln und übermäßigem Arbeitseinsatz aus Angst als Hochstaplerin entlarvt zu werden?

Ich denke, zum einen ist es stark systematisch. Es ist in unserer Gesellschaft verankert, darin wie Genderbilder auch tatsächlich erzogen und gesehen werden. Ich glaube, diese Vorurteile und dieses stereotypische Denken trägt jeder in sich. Zum anderen – und das habe ich sehr stark in meiner Zeit in der Wirtschaftsprüfung bemerkt – bist du in vielen Szenarien die einzige Frau im Raum und dieses Herausstechen, egal ob es durch Geschlecht, religiöse Zugehörigkeit oder Hautfarbe ist, löst alleine schon den Gedanken aus: “Was tue ich hier eigentlich? Alle anderen sind anders als ich.” 

Hast du bereits darüber nachgedacht, ein Jobangebot oder eine andere Chance abzulehnen, weil du dich den Anforderungen nicht gewachsen gefühlt hast? 

Weniger etwas ablehnen, das tatsächlich schon am Tisch liegt, vielmehr mich im ersten Schritt nicht trauen, in die Bewerbung reinzugehen – sogar, wenn Leute einen dazu ermuntern, sich zu bewerben oder die HR-Abteilung aktiv auf einen zukommt. Da neige ich in vielen Situationen dazu zu sagen “Ich glaube nicht, dass ich das kann.” oder “Das ist zu viel Verantwortung.”. Wenn das Angebot am Tisch liegt, bin ich meist zuversichtlich, dass ich die nötigen Fähigkeiten auch tatsächlich mitbringe. 

Benjamin Franklin hat bereits nüchtern festgestellt: “There are three things extremely hard: steel, diamond, and to know oneself.” Beherrschst du die Kunst der Selbsteinschätzung im beruflichen Kontext?

Das ist ein ständiges Work in Progress. Zum Teil ja. Mit jedem Tag, mit jeder Position, mit jeder Herausforderung lernt man dazu. Aber ich glaube ein hundertprozentiges Selbstverständnis entsteht erst allmählich, gerade weil man sich als Person ständig weiterentwickelt. Ich bin heute anders als ich vor fünf Jahren war und ich glaube, wenn du dein heutiges Ich zu hundert Prozent kennst, heißt das nicht automatisch, dass du weißt, wer du in einem Jahr sein wirst. Prinzipiell bin ich aber durchaus ein Mensch, der dazu neigt, sehr selbstreflektiert und selbstkritisch zu sein und der sich auch in einem beruflichen Umfeld realistisch einschätzen kann – wenn auch wahrscheinlich manchmal eher unterschätzt als überschätzt. 

Denkst du, dass diese Selbstzweifel durch unsere neue Arbeitskultur geschürt werden, die immer weniger Raum für Fehler zulässt? 

Ich glaube das ist insbesondere der Fall, wenn in deinem Umfeld Fehler nicht akzeptiert werden und eine Up-or-Out Kultur gelebt wird. Ich habe das Glück, in den letzten fünf Jahren bei Google zu sein, wo eine fördernde Fehlerkultur sehr stark unterstützt wird, und es auch in Ordnung ist, Fehler zu machen – vor allem, wenn man diese reflektiert, herausfindet, warum sie geschehen sind und Wege findet, wie man diese in Zukunft vermeiden kann. In diesem Fall muss dich ein Fehler nicht zurückschlagen, sondern kann deine Karriere sogar vorantreiben. In weniger fehlerfreundlichen Kulturen werden Fehler nicht als Lernmöglichkeit, sondern als etwas zu Bestrafendes gesehen.

Die Lean Startup Methode sieht Fehler als natürliches Nebenelement des schnellen Lernens und sich Weiterentwickelns. Ist dies ein Ansatz, der uns im Arbeitsalltag helfen kann, unsere Fehler zu akzeptieren und uns von einer glatt polierten Selbstpräsentation zu entfernen?

Teilweise. Wenn es darum geht, Fehler in einer Projektarbeit zu machen, dann absolut. Ich glaube, das ist tatsächlich ein Muskel, den man aufbaut und ein Learning, das man in den nächsten Projekten umsetzen kann. Es sind diese Learnings, die eigentlich am Ende des Tages deine Erfahrungen und dein Profil ausmachen und dich in deinem Bereich zu einer Expertin machen. Die Kunst ist es meiner Meinung nach, Fehler zu identifizieren und auf sie hinzuweisen, ohne dass es dafür aber negative Konsequenzen für die betroffene Person oder das betroffene Team gibt. Wenn es nun darum geht, das nicht auf Projektarbeit, sondern auf Persönlichkeit umzulegen, ist es eine andere Diskussion. In der geht es vielmehr darum, verschiedene Typen und Kulturen innerhalb eines Teams zuzulassen und klassische Muster, die nahelegen, was es braucht, um ein erfolgreicher Top Leader zu sein, aufzubrechen. Und dann würde ich nicht mehr von Fehlern sprechen, sondern von Diversität in Verhaltensmustern, wo jeder ganz andere Facetten mitbringt.

Welcher Änderungen bedarf es auf organisationskultureller Ebene, um das Impostor-Phänomen insbesondere im Onboarding zu entschärfen? 

Zuallererst ist es sinnvoll, für das Thema zu sensibilisieren. Wenn du dir bewusst bist, woher die negativen Gedanken kommen können, kannst du viel leichter damit umgehen. Hier spielt auch das Thema Selbstreflexion eine wichtige Rolle. Als zweiten Punkt: Netzwerk. Mit dem Enttabuisieren des Themas und indem man Ansprechpersonen hat, die entweder in der gleichen Situation waren oder sich in derselben Situation befinden, kann man lernen, besser mit herausfordernden Situationen umzugehen. Und ich glaube der dritte Punkt ist dann tatsächlich, dass es Strukturen und Unterstützung auf Unternehmensebene benötigt, die organisationsabhängig vor allem das Middle-Management unterstützen, welches direkten Kontakt mit Neueinsteigerinnen hat, auf diese Thematik aufmerksam macht und Personen in neuen Positionen ein Werkzeug in die Hand gibt, um gut mit dieser Situation umzugehen und mit Selbstvertrauen durch die erste Phase zu navigieren. 

Welchen Rat würdest du jungen Frauen, die am Anfang ihrer Karriere stehen, gerne mit auf den Weg geben? 

Ich glaube das A und O ist das Netzwerk: Suche dir deine Allies, die deine Peers auf derselben Stufe sein können oder auch deine Freundinnen außerhalb von deinem Job – Personen, von denen du weißt, dass sie einen ähnlichen Weg gehen und mit denen du dich regelmäßig austauschen oder auch mal ausheulen kannst und dadurch eine emotionale Absicherung hast. Der zweite Punkt ist für mich: Suche dir ein Rolemodel und einen Mentor bzw. eine Mentorin. Das muss gar keine Frau sein, es kann genauso ein Mann sein, der für dieses Thema sensibilisiert ist. Wichtig ist, dass die Person in der Karriere bereits weiter ist als du und dir somit auch ein bisschen Orientierungshilfe im Hinblick auf deinen beruflichen Weg bieten kann. In jeder Stufe, die ich durchlaufen habe, hatte ich immer ein oder zwei Leute, mit denen ich regelmäßig in Kontakt stand und tatsächlich über solche Themen reflektieren konnte. Das waren Personen, die dir genau die richtigen Fragen stellen, die es braucht, um dich selbst besser kennenzulernen und das Vertrauen in dich zu entwickeln, dass du die Dinge doch eigentlich wunderbar meisterst.

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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