22.05.2019

Techno-Z Salzburg als Hub für Spieleentwickler und Gamification

Das Geschäft mit Videospielen und Gamification boomt weltweit. Auch der Wirtschaftsstandort Österreich profitiert davon und hat in den letzten Jahren zahlreiche Spieleentwickler hervorgebracht. Ein Hub für Unternehmen in diesem Bereich ist das Technologiezentrum Techno-Z Salzburg, bei dem unter anderem die international erfolgreiche Spielesoftware-Firma Redox GmbH angesiedelt ist.
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Techno-Z Salzburg
(c) Redox GmbH: Die Spieleschmiede REDOX Labs von René Baumgartner und Philipp Götz beschäftigt am Standort "Techno-Z Salzburg" rund 10 Mitarbeiter.

Das Geschäft mit Videospielen boomt weltweit. Die Gaming-Industrie hat in Sachen Umsätzen die Filmindustrie bereits seit längerem überholt. Das weltweite Marktvolumen soll sich Schätzungen zufolge auf 123 Milliarden Euro belaufen.

+++ Software und Gaming sind Zugpferde der heimischen Kreativwirtschaft +++

Auch in Österreich boomt der Markt. Laut einer Studie des Österreichischen Verbunds für Unterhaltungsindustrie (ÖVUS) spielen rund 4,9 Millionen Österreicher Videospiele – dazu zählen Spiele am Smartphone, am PC und an der Konsole.

Wie stark die heimische Gaming-Industrie ist, zeigt sich auch am österreichischen Kreativwirtschaftsbericht, den Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck Anfang des Jahres präsentierte. Laut dem Bericht sei “Software und Gaming” mit einem Umsatz von rund sieben Milliarden Euro das Zugpferde der heimischen Kreativwirtschaft, gefolgt von Werbung mit fünf Millionen Euro und dem Buch und Verlagswesen mit beinahe vier Milliarden Euro Umsatz (der brutkasten berichtete).

Trend zu Gamification in der Wirtschaft

Neben Videospielen gewinnt in letzter Zeit in der Wirtschaft auch Gamification immer mehr an Bedeutung. So kommen zum Beispiel zur Schulung von Mitarbeitern Anreizsysteme, wie Ranglisten, Highscores oder Auszeichnungen, zur Anwendung, um über den Spieltrieb den
Lernerfolg zu steigern. Aber auch das Sammeln von Bonuspunkten in Kunden-Apps von Einzelhandelsunternehmen funktioniert nach diesem Prinzip.

Techno-Z Salzburg als Technologiezentrum

Ein Standort in Österreich, an dem sich unterschiedlichste Akteure verstärkt mit Trends zu Videospielen und Gamification beschäftigen, ist Techno-Z Salzburg. Dabei handelt es sich um ein 26.000 Quadratmeter großes Technologiezentrum im Salzburger Stadtteil Itzling. Am Campus befinden sich rund 100 Firmen mit 900 Mitarbeitern und unter anderem Salzburgs erstem Co-Working Space.

Techno-Z
(c) techno-z

“Wir rechnen damit, dass Gamification zunehmend die Arbeitswelt erreicht”, erklärt Techno-Z-Geschäftsführer Werner Pfeiffenberger. “Empirische Untersuchungen haben deutlich gezeigt, dass spielerische Elemente Werte bei Motivation und Leistung deutlich erhöhen.” Dahingehend geht Pfeiffenberger davon aus, dass es in Salzburg in den nächsten Jahren verstärkt zu Unternehmensgründungen in diesem Bereich kommen wird.

REDOX Gmbh als Erfolgsbeispiel

Ein Salzburger Spieleentwickler, der schon internationale Erfolge vorweisen kann und seit mittlerweile fünf Jahren im Techno-Z Salzburg angesiedelt ist, ist die REDOX GmbH. Die Spieleschmiede wurde im Mai 2014 gegründet und hat unter anderem erfolgreiche Titel wie “Pretzel Land” oder gamifizierte Projekte für Super RTL, Palfinger oder Red Bull. umgesetzt.

Auch bei der REDOX GmbH spielt das Thema Gamification eine große Rolle. Geschäftsführer Philipp Götz nennt als aktuelles Beispiel den VR Simulator für das Logistikunternehmen Hödlmayer International AG, “Die Verladung von Fahrzeugen auf Spezialtransporter als auch auf Bahnwaggons ist eine Kernkompetenz von Hödlmayer”, erklärt Götz. “Im Simulator können Besucher und Gäste versuchen, einen PKW unfallfrei auf den Transporter zu bekommen. Dabei wird ihnen vor Augen geführt, wie komplex diese Aufgabe in der Praxis ist.”

+++ zur Jobplattform vom brutkasten +++ 

Internationales Netzwerk

Neben Philipp Götz und seinem Geschäftspartner René Baumgartner ist an der REDOX GmbH auch noch die Remote Control Productions GmbH aus München beteiligt. Dabei handelt es sich laut Götz um den größten Zusammenschluss von unabhängigen Game-Studios. “Das Unternehmen deckt Bereiche wie zum Beispiel Vertrieb und Marketing für uns ab. Das ist großartig, weil wir uns dadurch viel stärker auf unsere Kernaufgabe konzentrieren können und gleichzeitig Zugriff auf Entwickler mit jahrelanger Erfahrung haben,” so Götz. Derzeit ist die REDOX GmbH übrigens auf der Suche nach neuen Mitarbeitern.


=> zur Page der REDOX GmbH

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bee produced, Leiterplattenbestückung, leiterplatten, pcb assembly, Wilfried Lepuschitz (CEO), Timon Höbert (CTO), Sandra Stromberger (CMO), Munir Merdan (CSO).
Das bee produced-Founder:innenteam: Wilfried Lepuschitz (CEO), Timon Höbert (CTO), Sandra Stromberger (CMO), Munir Merdan (CSO) (c) Simon Kupferschmied

Über 2.000 Unternehmen in Europa betreiben Leiterplattenbestückung (PCB Assembly). Knapp 40.000 Unternehmen benötigen genau diese Bestückung mit Bauteilen, können das aber nicht selbst tun. An dieser Schnittstelle setzt bee produced an. Das Wiener Startup hat eine Software entwickelt, die Matchmaking zwischen diesen beiden Seiten betreiben soll.

Dafür wurden auch die Skills des Gründer:innenteams kombiniert: Drei der vier Founder:innen stammen aus dem technischen Bereich. CEO Wilfried Lepuschitz hat beispielsweise in Elektrotechnik an der TU Wien promoviert und lange in der Forschung gearbeitet. Die heutige CMO, Sandra Stromberger arbeite im Online-Marketing und hat zum Beispiel Industry meets Makers aufgebaut – ein Matchmaking-Format, das Inudstrie und freie Entwickler:innen zusammenbringt.

Erster digitaler Marktplatz für Elektronikproduktion

Was ist nun die Idee hinter bee produced? “Wir sind der erste digitale Marktplatz für Elektronikproduktion in Europa”, sagt Lepuschitz. Grundsätzlich ist das Startup ein Software-Unternehmen, dass die europäische Elektronikproduktion stärker vernetzen möchte. Lepuschitz bringt das im brutkasten-Gespräch mit der Biene im Firmen-Logo in Verbindung: Auch Bienen würden nur in einem Netzwerk gut zusammenarbeiten können.

Bisher machen sich Firmen mithilfe von Google-Suchen und Eigenrecherche auf die Suche nach dem passenden Elektronikproduzenten für die gewünschte Leiterplattenbestückung. Bis hier die richtige Lösung gefunden wird, dauert es. Emails werden ausgetauscht, Excel-Listen hin- und hergeschickt, Anrufe getätigt. Kurzum: Ein oft langwieriger und unstrukturierter Prozess, der auf beiden Seiten Arbeitszeit kostet.

Ein Matching-Algorithmus bringt beide Seiten zusammen

Bei bee produced können Unternehmen ihre Stücklisten (BOM), Bestückungskoordinaten (CPL-Daten), Gerber-Dateien und andere relevante Dokumente hochladen. Die Software erkennt die Daten dann automatisch und macht daraus standardisierte Daten für die Abstimmung mit Produzenten, die zuvor einen Onboarding-Prozess mit bee produced durchlaufen haben.

Der Matching-Algorithmus des Startups findet dann über den Elektronikmarktplatz genau die europäischen, lokalen Produzenten, die optimal zu den Anforderungen passen. Über ein Kollaborationstool können danach Details abgestimmt und Angebote verglichen werden. Der Fokus auf lokale Produzenten sei wichtig gewesen, sagt Lepuschitz. Immer mehr Unternehmen wollen weltweiten Supply-Chain-Krisen entgehen und wieder lokaler produzieren. Auch der Umweltfaktor spiele hier eine Rolle.

Im besten Fall endet dieser Prozess in einer Bestellung von Leiterplatten bei dem so gefundenen Produzenten. War die Vermittlung erfolgreich, erhält bee produced eine transaktionsabhängige Gebühr. Alternativ kann die Software auch als White-Label-Lösung in eine bestehende Unternehmenslösung integriert werden, um die Kundenkommunikation zu verbessern. Dann wird eine Lizenzgebühr verlangt.

Drei Jahre Forschung

Das Team von bee produced kennt sich teilweise schon seit Jahren. Wilfried Lepuschitz und Munir Merdan (heute CSO) arbeiten bereits seit 2005 zusammen, damals noch an der TU Wien. Seit 2015 war Timon Höbert (heute CTO) Mitarbeiter in dem Robotik-Forschungsinstitut von Lepuschitz und Merdan. Sandra Stromberger kam dann über Industry meets Makers mit den dreien in Kontakt.

Zu viert gründeten sie 2021 bee produced, seitdem wurden drei Jahre in die Forschung gesteckt. “Wir wissen mittlerweile, warum das bisher niemand in Europa macht. Die Elektronikproduktion ist echt die komplexeste Domäne”, sagt Sandra Stromberger im brutkasten-Gespräch. Man kenne zwar ähnliche Produktionsmarktplätze bereits von 3D-Druckern, dort sei die Digitalisierung des Produktionsprozesses aber wesentlich einfacher. Mittlerweile hat das Unternehmen neben den Gründer:innen fünf angestellte Mitarbeiter:innen.

Sechsstelliges Investment

In der Forschungsphase habe man sich durch eigene unentgeltliche Arbeit und Förderungen finanziert, vor allem von der Wirtschaftsagentur Wien. Im Rahmen von F&E-Projekten arbeite man bereits an weiteren Features, diese werden von der EU und der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) gefördert. Anfang des heurigen Jahres konnte bee produced außerdem ein Investment im höheren sechsstelligen Bereich abschließen. Beteiligt waren die Investmentgesellschaften Montefiore, Blue Wonder Ventures, SweeNo Invest, Würth Real Consulting, die Lieber.Group und Zamani. Außerdem investieren einzelne Privatpersonen wie i5invest-CEO Herwig Springer und der Comedian Gernot Kulis. Rechtlich begleitet wurde die Finanzierungsrunde von der Kanzlei Taiyo Legal.

Im Juni startete die Soft-Launch-Phase der Software, die wiederum wertvolles Feedback aus dem Live-Betrieb lieferte. Mit September wurde sie nun offiziell gelauncht. Der Plan für die Zukunft ist groß: “Wir wollen in ganz Europa Fuß fassen”, sagt Wilfried Lepuschitz. Allein dieser Markt umfasse rund 50 Milliarden Euro. Derzeit fokussiere man sich aber auf den DACH-Raum und will bee produced hier zu einem “funktionierenden Unternehmen ausbauen”.

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