Tastery: Gastro-Startup in Wien Neubau ermöglicht “Schnupper-Essen”
Tanja und Andreas Hollmüller bieten in ihrem Wiener Verkostungslokal "Tastery" die Möglichkeit, Produkte kleiner Hersteller zu testen und zu bewerten - und zwar gratis. Die Hersteller zahlen dafür eine Standmiete.
Als einer der Gründer in der aktuellen Folge von “2 Minuten 2 Millionen” treten am 11.2. Tanja und Andreas Hollmüller mit ihrem Verkostungslokal Tastery an. Tastery ist in Wien Neubau zwischen anderen gastronomischen Institutionen wie dem Berliner Döner, dem PROSI und dem WIRR angesiedelt – das beste Umfeld also, um die entsprechende Zielgruppe anzusprechen.
Doch worum geht es bei Tastery? Beim – laut Eigenangabe – “ersten Verkostungslokal Wiens” können die Kundinnen und Kunden gratis die Produkte verschiedener Hersteller testen, indem sie sich durch ein stetig wechselndes Sortiment kosten. Die “Bezahlung” erfolgt, indem die Produkte bewertet werden und die Produzenten diese Bewertung in ihre Marktforschung einfließen lassen. Wenn ein Produkt gefällt, so kann es außerdem auch gleich vor Ort gekauft werden. Zudem können die Kundinnen und Kunden Geschenkkörbe mit individueller Bestückung kaufen.
Verkostungslokal plus Café
Neben dem Verkostungslokal hat Tastery auch ein kleines Café, in dem die Kundschaft bei einem Kaffee entspannen und eine Kleinigkeit essen kann. Auf dem Menü stehen unter anderem selbstgemachte Limonaden und Wraps.
Tastery für Unternehmen
Auf den insgesamt 120 Quadtratmetern haben derzeit maximal 44 Produzenten in Form von Mini-Verkaufsständen Platz. Neben den Effekten der Marktforschung erhalten die Produzenten den gesamten Verkaufserlös, wenn ihre Produkte verkauft werden. Zudem lernen die Kundinnen und Kunden die Produkte der Unternehmen durch die Verkostung kennen – was einen entsprechenden Marketing-Effekt mit sich zieht. Im Gegenzug finanziert sich Tastery dadurch, dass die Unternehmen für die die Ausstellungsflächen Miete zahlen.
Die Kundschaft gibt die Bewertung direkt über die in der Verkostungs- und Präsentationsfläche integrierten Abstimmungsbuttons ab. Flüssige und kühlungsbedürftige Produkte werden im Lokal präsentiert und im Café verkostet. Hierfür hat Tastery eine eigene Bewertungsapp entwickelt. Die Daten werden gesammelt und auch simultan auf der Website in einem 5-Sterne System ausgewiesen. Nach Ablauf der Zusammenarbeit erhält der Produzent die ausgewerteten Ergebnisse.
Über 200.000 Bewertungen in 24 Monaten
Laut eigener Website verzeichnet Tastery über 200.000 Bewertungen in den ersten 24 Monaten nach der Gründung. Die durchschnittlich 60 Besucher pro Tag führen jeweils im Schnitt neun Verkostungen pro Person durch. Nun wollen die Gründer bei der Puls4-Show “2 Minuten 2 Millionen” ein Investment an Land ziehen, um das eigene Business weiter auszubauen.
Lisa-Marie Schiffner: Vom Social-Media-Star zur Startup-Gründerin
Lisa-Marie Schiffner ist nicht nur eine der erfolgreichsten Content Creator:innen Österreichs, sondern auch Gründerin eines eigenen Startups. Die 23-Jährige brachte kürzlich eine App für Content Creation auf den Markt. Im Interview mit brutkasten spricht sie offen über die „Fuck-ups“ und Learnings auf ihrem Weg.
Lisa-Marie Schiffner: Vom Social-Media-Star zur Startup-Gründerin
Lisa-Marie Schiffner ist nicht nur eine der erfolgreichsten Content Creator:innen Österreichs, sondern auch Gründerin eines eigenen Startups. Die 23-Jährige brachte kürzlich eine App für Content Creation auf den Markt. Im Interview mit brutkasten spricht sie offen über die „Fuck-ups“ und Learnings auf ihrem Weg.
Über vier Millionen Menschen folgen ihr auf Social Media, sie wurde in die “Forbes 30 under 30” aufgenommen und gründete mit Anfang 20 ihr eigenes Startup. Die Rede ist von Lisa-Marie Schiffner: Sie gehört zu den bekanntesten Persönlichkeiten in Österreichs Social-Media-Landschaft. Die heute 23-Jährige startete 2013 ihre Reise als Content Creatorin und zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten des Landes. Mit ihrer Leidenschaft für Fotografie und Videografie begeistert sie seit rund elf Jahren ihre Community, die insgesamt auf über vier Millionen Follower:innen angewachsen ist.
Was viele nicht wissen: Schon lange vor ihrem Social-Media-Erfolg verfolgte Schiffner den Traum, eine eigene App zu entwickeln. Ende letzten Jahres setzte sie diese Vision in die Realität um und gründete das Tech-Startup Lmwy. Kurz darauf brachte sie ihre Editing-App auf den Markt. Die Idee entstand aus ihrer Frustration, ständig mehrere Apps für die Bildbearbeitung nutzen zu müssen. Ihre Lösung: eine einzige App, die all die Anforderungen und Bedürfnisse eines Content Creators erfüllen soll.
Lmwy als “All-in-One”-Creator-App
Nach fünf Jahren Optimierungszeit war es dieses Jahr endlich so weit: Am 15. April launchte Schiffner ihre Lmwy-App. Die Plattform positioniert sich als die erste „All-in-One“-Creator-App, die laut Produktversprechen sämtliche Werkzeuge für die Content-Produktion in einer Anwendung vereint. Dazu gehören ein Bildbearbeitungstool mit Vorlagen und Filtern sowie ein Video-Tool, das als mobiles Schnittprogramm fungiert. Mit diesen Funktionen soll Lmwy alle notwendigen Features an einem Ort bündeln und das laut Schiffner zu einem vergleichsweise günstigen Preis.
Gegenüber brutkasten betont Schiffner: „Damals musste ich mir alles selbst beibringen und das Problem war, ich musste mir alles zusammen suchen. Ich möchte anderen die Möglichkeit geben, an einem einzigen Ort kreieren zu können – und das nicht nur für professionelle Creator, sondern für alle, die einfach Lust darauf haben”.
Eine weitere Besonderheit der App ist das integrierte Community-Forum, das als Plattform für Austausch und Unterstützung dienen soll. Dort teilt Schiffner ihre Erfahrungen und Tipps als erfolgreiche Content Creatorin. Nutzer:innen erhalten Tutorials zu den neuesten Content-Trends und Inspiration für eigene Projekte. Außerdem verriet Schiffner im Interview, dass bereits die ersten Community-Events in Planung seien. Diese sollen die Möglichkeit bieten, sich persönlich zu vernetzen und gemeinsam Ideen rund um Content Creation auszutauschen.
50.000 iOS-Downloads in einem halben Jahr
Das Unternehmen Lmwy wurde von Beginn an durch Schiffners Personal Brand finanziert. Sie berichtet, dass sie während der Entwicklungsphase „immer wieder viel an der Personal Brand arbeiten musste, um das Startup überhaupt hochziehen zu können”. Die Einnahmen stammen aus den Abonnements der App sowie einem eigenen Online-Shop, bei dem ein speziell für die Content-Produktion entwickelter Kalender angeboten wird. Nach eigenen Angaben verzeichnete die App im ersten Halbjahr bereits 50.000 iOS-Downloads und erzielte einen Umsatz von über 100.000 Euro.
Um die Vision zu verwirklichen, holte sie zwei App-Entwickler ins Team – jeweils für iOS und Google Play. Abgesehen davon sei Lmwy aus einer reinen „One-Woman-Show“ entstanden, wie sie im Interview erklärt. Bis heute übernimmt Schiffner einen Großteil der Aufgaben selbst: von Designentscheidungen bis hin zum Marketing. Zusätzlich greift sie bei Bedarf auf die Unterstützung von Freelancer:innen im Grafikbereich zurück.
Schiffner über Lmwy: “Ich bin auf viel Ablehnung gestoßen”
Der Arbeitsaufwand, besonders in der Anfangsphase, sei zwar oft überwältigend gewesen, doch ihre Vision und ihr Durchhaltevermögen hätten überwogen, erzählt Schiffner im Interview. „Ich habe mir einen Bereich ausgesucht, der mich challenged. Nach elf Jahren als Creator habe ich für mich eine neue Herausforderung gebraucht. Es fühlt sich gerade an wie damals am Anfang von meiner Social Media Karriere, wo sich alles so schwer angefühlt hat. Aber ich habe Bock drauf, ich will dazu lernen und mich weiterentwickeln“.
Schiffner begann ihre Social Media-Karriere zwar rein aus Leidenschaft für die Fotografie, erkannte jedoch bald das enorme Potenzial, das die Plattformen im Bereich Marketing bieten. Dennoch stößt sie des Öfteren auf die Skepsis, die ihrem Berufsfeld entgegengebracht wird. Im Interview erzählt sie: „Ich bin auf viel Ablehnung gestoßen, weil meine App halt darauf ausgerichtet ist, mit Social Media zu interagieren. Dann präsentierst du das eingesessenen Business-Menschen, meistens Männern, die dann letztendlich erstens dich für zu jung empfinden und zweitens dann die Idee scheiße finden, was auch völlig in Ordnung ist”.
Als Frau erlebte sie zusätzlich, dass ihr oft weniger zugetraut wird. „Es ist eine Zusatz-Challenge“, sagt Schiffner, „es gibt immer noch sehr viele Vorurteile, dass eine Frau nicht fähig ist, ein Team zu führen oder irgendwie krass Karriere zu machen“. Anstatt dass Schiffner sich davon demotivieren lässt, lernte sie, an der Kritik und ihren Fehlern zu wachsen. „Ich ecke gerne an, ganz ehrlich. Mittlerweile finde ich es sogar lustig”.
Schiffner mache “Business mit Herz”
Die Lmwy-App ist mit ihren sechs Monaten noch in einer frühen Entwicklungsphase und befindet sich weiterhin in der Optimierung. Für das Team bedeute das Learning by Doing, da die technischen Herausforderungen einer Bildbearbeitungsapp laut Schiffner sehr komplex seien. In Zukunft plant sie, verstärkt auf Fotomanipulation durch Künstliche Intelligenz zu setzen und den Community-Bereich der App weiter auszubauen.
Langfristig schließt Schiffner die Gründung eines weiteren Unternehmens aus. Ihr Terminkalender lasse dafür neben Lmwy und ihrer Personal Brand keinen Raum. Außerdem sei sie sehr familiengebunden und will zukünftig in “Richtung Family gehen und auch eine andere Seite des Erfolgs, den im Personal Life, dann auch genießen”, sagt die 23-jährige Steierin. „Also ich muss nicht mehr die Welt zerreißen. Ich habe voll Bock auf das, was ich gerade mache und ich bin da mit Herz und Seele dabei, aber ich bin nicht verkrampft darin”. Schiffner mache “Business mit Herz und nicht nur aus Geldgründen. Das ist der Grund, weshalb das [Startup] so erfolgreich werden kann, genauso wie die Personal Brand”.
Aus dem Archiv: Lisa Marie Schiffner bei brutkasten Spotlight (März 2023):
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Tastery: Gastro-Startup in Wien Neubau ermöglicht “Schnupper-Essen”
Als einer der Gründer in der aktuellen Folge von “2 Minuten 2 Millionen” treten am 11.2. Tanja und Andreas Hollmüller mit ihrem Verkostungslokal Tastery an.
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Tastery ist in Wien Neubau zwischen anderen gastronomischen Institutionen wie dem Berliner Döner, dem PROSI und dem WIRR angesiedelt – das beste Umfeld also, um die entsprechende Zielgruppe anzusprechen.
Neben den Effekten der Marktforschung erhalten die Produzenten den gesamten Verkaufserlös, wenn ihre Produkte verkauft werden.
Im Gegenzug finanziert sich Tastery dadurch, dass die Unternehmen für die die Ausstellungsflächen Miete zahlen.
Laut eigener Website verzeichnet Tastery über 200.000 Bewertungen in den ersten 24 Monaten nach der Gründung.
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