29.11.2023

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”

Ein neues Proptech betritt die heimische Startup-Szene und tut dies mit großer Kritik am bisherigen Platzhirschen.
/artikel/synaps-neues-wiener-proptech-fordert-autocad-heraus-traege-und-schwerfaellig
synaps, AutoCAD, Proptech
(c) synaps - Kevin Cobaj (l.) Brendon Ahmeti und Agron Bajraktari (r.) von synaps.

Synaps ist ein Wiener Proptech, das in die Fußstapfen von Planradar und Propster treten möchte. Mit dem ausgerufenen Ziel, die Bauplanungs- und Architektur-Software zu revolutionieren, wie es heißt.

Synaps übt Kritik an AutoCAD

Das Startup wurde von Brendon Ahmeti (CEO), Agron Bajraktari (CTO) und Kevin Cobaj (COO) gegründet und übt bei seinen Revolutionsplänen starke Kritik an AutoCAD der Firma Autodesk, die in den letzten vier Jahrzehnten “Innovation kaum mehr forciert hat und mangels zeitgemäßer Features wie ‘Echtzeit kollaborativer Zusammenarbeit,’ intuitiver Bedienung, browserbasiert oder einer Community de facto aus der Zeit gefallen ist”.

“Der Koloss mit mehr als 30 Millionen weltweiten Anwendern und rund 50 Marktanteil ist aber, wie auch unzählige treue Anwender und Branchenkenner einhellig bestätigen, bei allen Verdiensten etwas träge und schwerfällig geworden. Zu überladen, zu statisch, weil desktop- und nicht browserbasiert, keine Kommunikations- oder Interaktions-Möglichkeiten zwischen den Playern, um nur einige Punkte zu nennen. Diese und weitere Punkte waren 2020 Anlass für mehr als 14.000 Architekten, ihrem Ärger Luft zu machen und in einem offenen Brief Innovation und Verbesserungen beim Mutterkonzern Autodesk einzufordern. Die Reaktion seit damals ist verhalten”, so die konkrete Kritik der Founder an AutoCAD im Wortlaut.

Und genau bei all diesen Aspekten und vielen mehr wollen die drei synaps-Gründer ansetzen und dem bewährten Platzhirschen “vielleicht nicht gleich, aber im Laufe der kommenden Jahre seine Vormachtstellung streitig machen”.

Zeit der Echtzeit-Technologien

“Wir erleben im Moment mit Plattformen wie Figma, Miro oder Canva an der Spitze, den Aufstieg von Echtzeit-kollaborativer Technologien. Wir wissen, dass eine der Branchen, die Echtzeit-Kollaboration am meisten benötigt, die AEC – Architektur, Ingenieurwesen und Bauwesen – ist. Wir verstehen das und sind Vorreiter dieser Entwicklung. Um wirklich eine Veränderung zu bewirken, ist der Schlüssel Simplifizierung. Genau deshalb bauen wir nun synaps, um die am einfachsten zu bedienende und intuitivste Design-Erfahrung zu bieten. Gerade aus dieser Branche kommend, kann ich mir gerade nichts Aufregenderes vorstellen, an dem ich arbeiten könnte. Interne Tests zeigen bereits, dass sich der Prozess der Raumplanung mit synaps im Vergleich zu AutoCAD um das mehr als zehnfache beschleunigen lässt”, sagt CEO Ahmeti.

Die nächsten Schritte von synaps sind die erste Open-Beta-Version (hier geht es zur Waitlist) in wenigen Wochen und ein weiteres Investment 2024. Bis dahin soll die ganze Branche eingebunden werden.

Erste Projekte und ein Großmeister

Ein erstes Projekt wurde mit Teilen des Startups bereits abgewickelt, ein weiteres Hotel-Projekt in Kenia befindet sich damit gerade in der Umsetzung. Schon ein Jahr vor dem Start bekam man von Business Angel Andreas Held,  jahrelanger Immobilienentwickler von Thailand und Kenia bis Dubai und Großmeister bei Yu Taekwondo-Studios, ein erstes Investment. Die erste größere Finanzierungsrunde, die 2024 mit einer “mehrfachen Millionen-Bewertung” Pre-Launch über die Bühne gehen soll, sei, eigenen Angaben nach, mit etlichen namhaften internationalen Playern bereits überzeichnet.

Synaps erweitert zudem sein Angebot über das Design-Tool hinaus mit einem dedizierten Community-Bereich. Dieser dient als globale Plattform, auf der Architekten aus aller Welt ihre Designs und Bibliotheken austauschen und gemeinsam nutzen sollen. Diese Community-Funktion gilt als das Herzstück des Konzepts, das auf Zusammenarbeit und gegenseitige Bereicherung in der Architektengemeinschaft abziele.

“Wir werden das zentrale Tool für Architekten und Bauplaner der nächsten Generation. Sie können viel schneller, einfacher und in Echtzeit mit ihren Teams entwerfen und planen, anstatt sich in endlosen E-Mail-Ketten und Serviettenskizzen zu verlieren”, erklärt Ahmeti weiter.

Genau diese ineffiziente Branchenrealität soll jetzt, so der CEO von synaps, der dies in der Praxis am eigenen Leibe erfahren hat, behoben werden: “Die vielen Reibungsverluste haben mich als Architekt bei meinen Projekten jahrelang unnötig viel Zeit und Nerven gekostet. Dank der neuen Prozesse wird die Geschichte nicht nur um ein Vielfaches effizienter, sondern vor allem auch übersichtlicher verlaufen. Konkret verkürzen wir die Prozesse zwischen diesen Stakeholdern von sieben oder mehr Arbeitsschritten auf zwei. Alle sind im Bilde, können Anmerkungen machen und Tickets schreiben und sehen über einen jederzeit teilbaren Link immer die aktuellste Version. Selbst Laien verstehen – diese prozessliche Neuordnung macht Sinn. Wir haben schon im Studium Jahre auf solch ein Produkt gewartet. Es kam nie, also machen wir es jetzt eben selbst.”

“Jahre bis zur Beherrschung von AutoCAD”

Das der kritisierte Marktführer AutoCAD schnell nachziehen könnte, hält der Co-Founder vorerst für unwahrscheinlich.

“AutoCAD kann das von seinem Grundaufbau gar nicht bewerkstelligen und müsste sein Produkt fast von null weg neu aufziehen”, sagt er. “Die gesamte Software-Architektur ist auf Desktop ausgelegt, darauf immer weitere Features hinzuzufügen. Dadurch wurde es im Laufe der Jahre sehr schwerfällig, noch komplexer und schwerer erlernbar. Gefühlt braucht man für AutoCAD viele Monate oder eher Jahre um es voll zu beherrschen, bei synaps wird es sich um Tage handeln.”

Den ersten Aufschlag in der Öffentlichkeit machten die Gründer rund um synaps auf den Startup-Konferenzen Bits & Pretzels in München sowie dem WebSummit in Lissabon, wo gleich vor Ort und in der Folge verbindliche Investitionszusagen erfolgt sind.

Ahmeti zu diesem großen Interesse: “Natürlich freut es uns unheimlich, aber wir arbeiten hart dafür und müssen jetzt auch liefern. Die Tickets sind eigentlich vergeben, aber gerade bei Smart Money-Optionen gibt es immer noch Möglichkeiten.”

Synaps-Co-Founder baute Haus des Business Angels

Die Zusammenarbeit mit Business Angel Andreas Held fußte auf einem Zufall, wie jener berichtet.

“Brendon war zunächst als Architekt und in weiterer Folge auch als Teil des Bauträgers federführend in die Planung meines eigenen Hauses involviert und hat mir in weiterer Folge aus erster Hand vor Augen geführt, wie praktisch synaps allein schon aus meiner Kundensicht ist und welcher Mehrwert geboten wird. Allein das Teil-Produkt hat mir zunächst bei meinem Privatbau und noch viel mehr jetzt beim Immobilienprojekt in Kenia viele Wege und Flüge erspart. Viel besser, als ein Produkt im eigenen täglichen Gebrauch kennen und schätzen zu lernen geht es kaum. Meine Zeit ist knapp, insofern bin ich sehr effizienzgetrimmt und für mich wurde ein konkretes Problem gelöst. Am Ende des Tages geht es hier darum, Pläne zu entwerfen und nach Erfordernissen oder Wünschen abzuändern. Online und im Team hat das top funktioniert. Die Zeit-, Kosten- und Koordinationsersparnis war erheblich und wird es auch für alle zukünftigen Nutzer sein”, sagt er.

Deine ungelesenen Artikel:
06.09.2024

worklivery: Chaosfrei Essen ins Büro bestellen

Das oberösterreichische Startup worklivery will dem Bestellchaos in der Büromittagspause ein Ende bereiten. Die Bestellplattform ermöglicht getrenntes Bestellen, aber eine gemeinsame Lieferung und damit eine Pause im Team.
/artikel/worklivery-chaosfrei-essen-ins-buero-bestellen
06.09.2024

worklivery: Chaosfrei Essen ins Büro bestellen

Das oberösterreichische Startup worklivery will dem Bestellchaos in der Büromittagspause ein Ende bereiten. Die Bestellplattform ermöglicht getrenntes Bestellen, aber eine gemeinsame Lieferung und damit eine Pause im Team.
/artikel/worklivery-chaosfrei-essen-ins-buero-bestellen
Das worklivery-Team: (v.l.) Clemens Sams, Kevin Händel, David Huber, Jakob Stadlhuber, Ramin Bahadoorifar (c) worklivery

In der Firma Mittagessen zu bestellen kann schnell komplizierter werden als eine App zu programmieren: Was möchte jede:r essen? Wer ruft beim Restaurant an? Wer zahlt? Wie gebe ich danach das Geld zurück? Während seiner Lehre stand David Huber jede Woche vor dem gleichen Chaos, bis der Asiate ums Eck seine Stimme schon am Telefon erkannt hat. Huber wollte eine Lösung finden, hatte aber selbst keine Programmierkenntnisse. Also schnappte sich der damals 16-Jährige sein Fahrrad und verteilte in Einkaufszentren Flyer bis er fündig wurde.

Getrennt bestellen, gemeinsam essen

Huber ist heute 20 Jahre alt und aus der Idee ist mittlerweile in Wels das Startup worklivery entstanden. Eine Bestellplattform, bei der Unternehmen ab einer Größe von zehn Mitarbeiter:innen die potentiellen Kunden sind. Das Konzept: Jede:r Mitarbeiter:in bekommt eine Benachrichtigung, sobald das Team Essen bestellen möchte. Wer nicht interessiert ist, ignoriert die Nachricht. Wer mitbestellen möchte, sucht sich ein Gericht aus und bezahlt mit seinem eigenen Guthaben. Die Bestellung wird erst am Ende gesammelt an das Restaurant geschickt. So bestellt jede:r für sich, aber kann am Ende doch gemeinsam Mittagspause machen.

Für die Restaurants bedeutet das Bestellungen im Umfang von durchschnittlich 100 Euro, erklärt Founder David Huber im brutkasten-Gespräch. Im Gegensatz dazu liege der durchschnittliche Wert einer Bestellung bei Lieferando oder Foodora bei 18 Euro. Das mache das Konzept auch für Restaurants attraktiver, die sonst kein Essen ausliefern.

Essenszuschüsse einfach verteilen

Unternehmen können worklivery hingegen auch dafür verwenden, ihren Mitarbeiter:innen direkt einen Essenszuschuss als Guthaben zur Verfügung zu stellen. Das trage wiederum zu besserem Employer Branding bei. Huber erwähnt an dieser Stelle die acht Euro an täglichen Essenszuschüssen, die Unternehmen steuerfrei auszahlen können. Das Finanzierungsmodell von worklivery beruht auf Abonnements, die die Unternehmen abschließen. Bestehen bereits Kundenbeziehungen zwischen der Firma und dem Restaurant, verlangt worklivery keine Gebühr. War man der Vermittler, erhalte man fünf Prozent des Bestellwerts. Geliefert wird aktuell direkt von den Restaurants. Bisher wird worklivery unter anderem von dem Robotik-Unternehmen Fanuc, Meltec Industrieofenbau oder Weingärtner Maschinenbau genutzt.

Im Unterschied zu herkömmlichen Bestellplattformen möchte man sich auch als ausgewogene Alternative präsentieren. Natürlich seien die beliebtesten Gerichte auch bei ihnen Pizza und Kebab, sagt Huber. Man arbeite aber zum Beispiel auch mit einer Fleischhauerei zusammen, die täglich zwei Mittagsmenüs, auch mit vegetarischer Option, anbietet.

Nachhaltig wachsen

Am Markt ist das oberösterreichische Startup seit einem halben Jahr, nachdem man zuvor zwei Jahre in die Entwicklung gesteckt hat. Das Startup ist zu hundert Prozent gebootstrapped. Founder David Huber erzählt, dass er die drei Programmierer der Anwendung anfangs stundenweise bezahlt hat. Sie seien danach aber so überzeugt von dem Produkt gewesen, dass sie selbst zu Gesellschaftern wurden. Und sie sind keine Unbekannten: Zwei davon, Jakob Stadlhuber und Kevin Händel, haben noch als Studierende der Fachhochschule Hagenberg 2021 die Green-Pass-App programmiert, die eine Zeitlang omnipräsent auf allen Smartphones Österreichs war.

Offiziell gegründet wurde worklivery im Mai 2023. Neben Huber halten Clemens Sams, Jakob Stadlhuber, Kevin Händel, Ramin Bahadoorifar und zwei weitere Anteile. Sie machen auch den Großteil des siebenköpfigen Teams aus. Seit dem Frühjahr ist worklivery auch Teilnehmer des Tourismus Inkubator-Programms von tech2b.

Finanzierungsrunde ist aktuell keine geplant. Nachdem man bisher in der Testphase war und Feedback bei Kunden eingeholt hat, will worklivery ab September auch breit verfügbar sein. Huber möchte nachhaltig wachsen und das Netz an Kund:innen und Partnerrestaurants nach und nach ausbauen. Das wichtigstes Marketingwerkzeug sei aktuell gute Mundpropaganda.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Synaps: Neues Wiener Proptech fordert AutoCAD heraus – “träge und schwerfällig”