09.12.2015

Sunnybag wieder auf Kickstarter: “100.000 Euro wären cool”

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(c) Sunnybag. Das Sunnybag-Team erklärt das Selfie-Feature.

Das Geheimnis um das nächste Produkt des Grazer Startups Sunnybag wird heute endgültig gelüftet. “Wir haben über Monate einen Spannungsbogen aufgebaut”, erzählt Gründer Stefan Ponsold dem Brutkasten. Auf der Website wurde das neue Gerät lange wage gehalten, lediglich angedeutet. “Wir verbinden die mobile Energieversorgung mit dem Internet of Things”, erklärt Ponsold, “damit sind wir die ersten weltweit”.

Der Akku als Selfie-Hilfe

Die “Smart Battery” ist ein Akkupack, mit dem unterwegs Geräte wie Smartphone, Tablet oder Kamera wieder aufgeladen werden können. Zusätzlich verbindet sich das kleine Kästchen per Bluetooth mit dem Smartphone. “Das ermöglicht einige praktische Funktionen”, so der Sunnybag-Gründer. Die Internet-of-Things-Komponente ist dabei eher als witziges Detail einzustufen: Die Smart Battery dient zum Beispiel als Fernauslöser für Selfies. Für den Fall, dass das Akkupack im Rucksack und das Smartphone in der Hosentasche steckt, kann auch ein Alarm ausgelöst werden, sollte sich der Rucksack zu weit von seinem Besitzer entfernen.

Wie viel grüne Energie wird produziert?

“Das wird gerne auf Facebook geteilt, weil es etwas sehr Positives ist”.

Die Verbindung des Akkus mit einer App ermöglicht allerdings noch etwas komplett anderes: Eine Auswertung für die Solar-Produkte von Sunnybag. “Wir haben das für unsere 30.000 Kunden gemacht”, sagt Ponsold. Für die Nutzung aller Funktionen der App braucht man also nicht nur die Smart Battery, sondern auch eines der Solar-Produkte wie etwa den Rucksack mit Solar-Panel. Das Akkupack lässt sich zwar auch an der Steckdose aufladen, interessant wird es aber, wenn es sich über Sonnenenergie speist. “Die App wertet dann aus, wie viel grüne Energie man gerade produziert oder in einem bestimmten Zeitraum in der Vergangenheit produziert hat”, erklärt Ponsold. “Das wird gerne auf Facebook geteilt, weil es etwas sehr Positives ist”.

Auf Kickstarter ist die Smart Battery für Early Birds um 49 Euro erhältlich und wird später rund 100 Euro koasten – insgesamt läuft die Kampagne bis 24. Jänner. Ausgeliefert werden die ersten Akkupacks im Frühsommer 2016. “Es wäre schön, wenn die Kampagne erfolgreicher wird als unsere letzte, bei der wir 80.000 Euro eingesammelt haben”, sagt Ponsold. “Cool wären 100.000 Euro”.

Kickstarter-Tipps von den Profis

Ebenfalls heute ist auf Kickstarter noch eine andere österreichische Kampagne gestartet und zwar von LukeRoberts. Ponsold und Robert Kopka und Lukas Pilat von LukeRoberts haben dem Brutkasten verraten, worauf man bei Kickstarter-Kampagnen achten muss, um erfolgreich zu sein und was passiert, wenn es schief geht. Ihre Tipps werden wir in den nächsten Tagen veröffentlichen.

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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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