21.12.2022

Startup@HSG: Von der Spin-OFF-Strategie zum Startup-Kanton

Ein Blick über die Landesgrenzen hinweg offenbart spannende universitäre Umgänge mit und für die lokale Startup-Szene. Das Stichwort dabei ist Spin-OFF. Die Universität St. Gallen in Form von Diego Probst erklärt ihre Strategie und warum das Jahr 2024 etwas verändern könnte.
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HSG, Startup@HSG
(c) HSG - Diego Probst, Managing Director am "Center for Entrepreneurship" der Universität St. Gallen.

Nachdem die TU München durch Professor Klaus Diepold ihre Spin-OFF-Strategie offenbarte – und damit eine Lehrstunde auch für Österreichs Umfeld bereitstellte – zeigt Diego Probst, Managing Director am “Center for Entrepreneurship” der Universität St. Gallen (HSG), wie der !!Inkubator “Startup@HSG” als Impulsgeber für die Schweizer Startup-Szene dient. Und über die letzten Jahre mehr als 100 Spin-OFFs entstehen ließ. Darunter Abacus, Namics, Planted, oder OnlineDoctor. Auch N26-Gründer Valentin Stalf gehört der Schweizer Uni-Liste als “HSG-Founder of the Year 2018” an.

Startup@HSG: Viele Gefäße

“Das ‘Center for Entrepreneurship’ unter der Leitung von Dietmar Grichnik berät angehende Gründerinnen und Gründer aus den Reihen der Universität St. Gallen. Es bringt Studierende und Wissenschaftler der HSG mit externen Partnern aus Forschung und Praxis zusammen, koordiniert die Lehrangebote zu Entrepreneurship – und tut noch vieles mehr”, erklärt Probst.

Er erinnert sich daran, dass es vor über zehn Jahren in St. Gallen wenig betreffend Startup-Förderung gab. Alles begann in kleinem Rahmen, die “Gründergarage” wurde gestartet, Corporates eingeladen und nach und nach jener Samen gelegt, dessen Ergebnisse man aktuell sieht.

“Heute gibt es verschiedene Gefäße: Etwa das Spin-OFF-Label, wo man Spin-OFFs auszeichnet, die einzelne Kriterien erfüllen, Events, bei denen man sich motivieren und informieren kann, ein Talents-Programm, individuell getaktete Programme, vor Investoren pitchen, Feedback, Legal Advice oder ein ‘Schnell-Inkubationsprogramm’, um auch außerhalb der HSG bereit zu sein.”

Learnings im Inkubator

Die Teilnehmer der “Startup@HSG”-Initiative erhalten zudem Büroräumlichkeiten, Infrastruktur und werden ein Jahr nach Abschluss begleitet. Sie lernen, welche Finanzierungstools es gibt, wie man KPIs misst, was Pricing bedeutet, Evaluierungs- und Testing-Methoden und wie man eine Chronologie abbildet – vom Profiling übers Financing bis hin zum !!Exit.

“Die Frage der Motivation ist ein Thema. Was will ich überhaupt, wer ist die Zielgruppe, wer bezahlt eigentlich, wen brauche ich und was sind meine Ressourcen”, fasst Probst die wichtigsten “Learnings” zusammen. “Teilnehmer müssen sich dieser Fragen bewusst werden und die ganze ‘Journey’ durchgehen. Schritt für Schritt, um herauszufinden, wo ihre Lücken sind. Und die Gaps identifizieren, die sie füllen müssen. Sowie, ganz wichtig, ein Netzwerk aufbauen, das wir bereitstellen. Investoren, Firmen, Corporates, Anwälte und Coaches. Es geht schlicht um den praktischen Prozess.”

Die Kriterien für eine Aufnahme ins Programm sind, ein eingeschriebener Student der Universität zu sein, nicht zwangsweise eine sensationelle Idee zu haben, aber Talent und Kreativität zu zeigen. Bewerbungen erfolgen über ein Formular und einen Video-Pitch; eine siebenköpfige Jury wählt die Teilnehmer aus.

Die Beteiligungsfrage bei Spin-OFFs – In Österreich Beteiligungsgesellschaften

Wie auch in Deutschland, beteiligt sich die Universität nicht an den jeweiligen Startups, ein neues Universitätsgesetz, das 2024 in Kraft tritt, soll dies aber künftig ermöglichen, wie Probst erzählt.

In Österreich ist eine derartige Beteiligung aktuell im Universitätsgesetz nicht vorgesehen, wie Rudolf Dömötör, Direktor WU Gründungszentrum und Leiter “Entrepreneurship Center Network” (ECN) auf Nachfrage erklärt.

“Die meisten Unis bzw. FHs in Österreich haben jedoch Beteiligungsgesellschaften, die sich beispielsweisen an ‘Career Services’, Bookshops, Forschungszentren oder Infrastruktur beteiligen”, sagt er.

Dömötör lässt wissen, dass sich die Republik momentan in einem Diskurs befindet, um zu erläutern, welche Möglichkeiten sich zu beteiligen es in Zukunft für Universitäten und deren Spin-Offs geben soll.

“Aktuell gibt es zwei Universitäten mit Spin-off-Beteiligungsgesellschaften in Österreich: die Universität Innsbruck und die Veterinärmedizinische Universität Wien”, so Dömötör weiter. “Einige weitere sind aber gerade dabei, die Gründung von Beteiligungsgesellschaften zu prüfen. Ich denke, dass sich diesbezüglich in den nächsten Monaten etwas tun wird.”

Startup@HSG auf Kanton-Jagd

Die St. Gallener Universität ist indes auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten, ihre Startup-Szene zu bereichern und ihren Einfluss auszuweiten.

“Wir sind am Sondieren”, erklärt Probst. “Wir wollen gemeinsam mit dem Kanton (Anm.: St. Gallen) ein Startup-Kanton werden. Nicht nur am HSG, sondern mittels Regionalität soll Innovation entstehen. Dass das geht, wollen wir zeigen und weiterhin attraktive Möglichkeit bieten. Es gibt immer noch Studierende, die noch immer nicht wissen, was wir machen. Wir wollen, dass die HSG als Gründungsuni gesehen wird.”

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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