25.08.2017

Frynx: Sechs Euro für 30 Gratis-Drinks

Startup-Steckbrief. Mit seiner App bietet das Wiener Startup Frynx seinen Usern täglich ein Gratis-Getränk in ausgewählten Bars. Im Moment läuft der Beta-Test.
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Frynx 2017
(c) Frynx: Das Frynx-Team 2017 um Christian Strobl (l.) und Peter Mühlbauer (r.)

m Startup-Steckbrief erklären die Founder des Wiener Startups Frynx, wie sie mit der Vermittlung von Gratis-Drinks Geld verdienen wollen und warum auch Bars davon profitieren.

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Euer Elevator Pitch: Was macht ihr und welches Problem löst ihr damit?

Frynx ist eine App, mit der User per Knopfdruck ein Freigetränk pro Tag in einer unserer Partnerbars erhalten, also bis zu 31 Freigetränke im Monat. Wir haben mittlerweile schon einige coole Bars an Bord, wie etwa Wein & Co. Momentan kann man die App noch gratis testen mit dem Invite Code “betatest”, aber dazu später mehr. Für mitmachende Bars ist Frynx ein effektives und innovatives Mobile-Marketing-Tool zur Kundenakquise. Aktuelle Werbeformen für Bars sind entweder teuer, ineffektiv oder beides. Darüber hinaus wollen sich Barbesitzer nicht stundenlang mit dem Online-Marketing beschäftigen müssen, sondern sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Bei Frynx fallen für sie nur Kosten – in Form eines Freigetränks – an, wenn der Kunde tatsächlich schon in der Bar ist, die Kundenakquise also schon erfolgreich war. Die meisten Barbesucher werden normalerweise auch nach dem Gratisgetränk noch weitere Drinks konsumieren, was den Bars zusätzlichen Umsatz bringt.

Euer Businessmodel – Wie verdient ihr Geld?

User zahlen für die Nutzung der App 5.99 Euro pro Monat, es zahlt sich also für User spätestens ab dem zweiten Getränk pro Monat aus. Bars zahlen an Frynx lediglich die Kosten für das Freigetränk. Mittelfristig wollen wir mit Getränkebrands zusammenarbeiten, die über Frynx ihre neuen Drinks promoten können.

“Wir haben in Kopenhagen eine App gesehen mit einem ähnlichen Konzept und fanden sie genial.”

Wer hatte die Idee und wieso?

Wir waren zusammen auf Auslandssemester in Kopenhagen und waren dort natürlich auch öfters am Abend was trinken. Dort haben wir eine App gesehen mit einem ähnlichen Konzept und fanden sie genial. Dann dachten wir: das muss doch in Wien auch funktionieren. Wir haben dann noch einige Anpassungen am Business Model vorgenommen und das Konzept dann nach Wien gebracht.

Wie fand das Gründer-Team zusammen?

Wir haben uns im Masterstudium auf der WU kennengelernt und waren, wie erwähnt, auch gemeinsam auf Auslandssemester. In Wien haben wir für unser Team noch super Verstärkung gefunden mit Lisa Krapinger, die einen Gastronomie-Background hat, und Aaron Wedral, unserem CTO.

Was ist eure Marketingstrategie?

Das Kernstück wird ein Referral-System sein: Wenn ein User einen Freund zur Nutzung von Frynx einlädt und dieser sich dann einen Account erstellt, können beide Frynx für eine gewisse Zeit gratis nutzen. Von diesem System haben im Endeffekt alle etwas. Weiters haben wir noch Kooperationen mit einigen Multipliern in Wien wie, etwa mit Exchange Student-Netzwerken oder 1000things.

Redaktionstipps

Die Vision: Was sind eure nächsten Ziele? Kurzfristig, aber auch langfristig?

Wir bieten momentan noch einen kostenlosen Beta-Test mit ausgewählten Bars an. Die Android-App ist schon live und die iOs-Version folgt in Kürze. Das heißt: jeder, der sich die App jetzt herunterlädt, und den Promocode “betatest” eingibt, kann die App gratis bis Ende September nutzen, also sich bis dahin jeden Tag ein Gratisgetränk holen. Dabei ist das Ziel zu testen, wie die App in der Praxis funktioniert. Im Oktober werden wir dann den Full Launch, mit mehr Bars und allen Funktionen der App, angehen. Sollte das Konzept in Wien gut funktionieren, wollen wir mittelfristig auch in andere Städte des deutschsprachigen Raums expandieren.

Habt ihr bereits Finanzierung oder bis jetzt “ge-bootstrapped”?

Wir haben bis jetzt ge-bootstrapped und wollen damit einmal einen ersten Proof of Concept in Wien zeigen. Danach wollen wir mit externem Kapital die Expansion angehen.

“In Wien gibt es in der Startup-Szene sehr viele hilfsbereite Personen, die einem unverhofft und ohne Gegenleistung weiterhelfen können.”

Eure bisherigen Learnings?

Es lohnt sich mit so vielen Leuten wie möglich über seine Idee zu sprechen. In Wien gibt es in der Startup-Szene sehr viele hilfsbereite Personen, die einem unverhofft und ohne Gegenleistung weiterhelfen können mit Kontakten oder Ähnlichem.

Wien als Gründerstadt bzw. Österreich als Gründerland – die richtige Entscheidung?

Absolut! Gerade in unserem Fall war es sinnvoll hier zu gründen: Wien ist die Stadt mit den meisten Studierenden im deutschsprachigen Raum. Da Studierende eine unserer Hauptzielgruppen sind, ist Wien natürlich die optimale Stadt, um Frynx zu starten.

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Link: www.frynx.eu

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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