28.02.2022

Studie: 12 Soonicorns und 6 Unicorns in Österreich, davon zwei gebootstrappt

Eine Studie von i5invest und i5growth weist die aktuellen und wahrscheinlich nächsten Unicorns aus. Bei der Einhorn-Definition ist man aber großzügig.
/artikel/soonicorns-und-unicorns-oesterreich
Soonicorns Österreich - DealMatrix hat die wahrscheinlichsten nächsten 10 europäischen Unicorns ermittelt
(c) Adobe Stock - pishit

Laut einer aktuellen Studie von i5invest und i5growth hat Österreich mittlerweile sechs Unicorns und liegt damit gemeinsam mit Schweden auf Platz 4 im europäischen Einhorn-Ranking. In Europa haben demnach nur das Vereinigten Königreich (41), Deutschland (25) und Frankreich (23) mehr Scaleups mit Milliardenbewertung. Weitere zwölf heimische Unternehmen seien demnach „Soonicorns“, haben also laut Studie „das Potential, in den nächsten 24 Monaten in den Einhorn-Club aufzusteigen“. Insgesamt werden für Europa 132 Unicorns ausgewiesen, davon seien allein 85 im Jahr 2021 dazugekommen. Europa erreiche damit das amerikanische Level von 2019.

Großzügige Unicorn-Definition

Ein genauer Blick auf die genannten heimischen Unicorns zeigt jedoch, dass die Studienautor:innen bei der Definition relativ großzügig waren. Denn während bei Bitpanda und GoStudent allgemein kein Zweifel besteht, ist etwa das angeführte Wiener IT-Unternehmen Tricentis nach üblicher Definition (Milliardenbewertung innerhalb von zehn Jahren nach der Gründung) zu alt und ein weiteres, TTTech Auto wurde 2018 als Tochter-Unternehmen der ebenfalls zu alten TTTech gegründet. Zwei weitere hatten keine Finanzierungsrunden mit Milliardenbewertung – üblicherweise die entscheidende Voraussetzung: Copa-Data, Hersteller von Industrie-Automatisierungssoftware mit Sitz in Salzburg und einem Jahresumsatz 2021 von 64 Millionen Euro sowie Loxone, Hersteller von Smart Home Lösungen mit Sitz in Oberösterreich. „Beide Unternehmen sind bisher ohne der Aufnahme von Risikokapital gewachsen, und werden auf Basis ihrer Finanzkennzahlen sowie von Investoren eingeschätzt mit über einer Milliarde bewertet“, heißt es von i5. Die sechs Unternehmen hätten gemeinsam rund 6000 Arbeitsplätze geschaffen, wird betont.

(c) i5invest & i5growth

Österreichische Soonicorns: blackshark.ai laut Studie mit größter Chance

Bislang gemeinsam rund 1500 Arbeitsplätze haben die zwölf angeführten Soonicorns geschaffen. Genannt werden Adverity, Anyline, blackshark.ai, IXOLIT, Logsta, Meister, PlanRadar, Refurbed, Storebox, TourRadar, Tractive und USound. Auch unter diesen sind übrigens Unternehmen, die bereits zu alt für die gängige Unicorn-Definition wären. Dezidiert als aussichtsreichstes heimisches Soonicorn wird blackshark.ai aus Graz genannt. Insgesamt werden in Europa 253 Soonicorns gezählt.

(c) i5invest & i5growth

Das sind die wertvollsten Unicorns Europas

Österreichs am höchsten bewertetes Unicorn ist Bitpanda mit 3,47 Milliarden Euro. Damit ist das Unternehmen noch weit entfernt vom europäischen Spitzenfeld: Die am höchsten bewerteten Unicorns in Europa sind das FinTech Klarna (37,5 Mrd Euro; Schweden), Checkout.com (35,4 Mrd Euro; UK), Revolut (27,8 Mrd Euro; UK), Northvolt (9.7 Mrd Euro; Schweden) und Global Switch (9,6 Mrd Euro; UK). Europas schnellstes Einhorn ist der Lebensmittel-Zusteller Gorillas aus Berlin, der nur zehn Monate zur Milliardenbewertung brauchte.

Österreich bei Soonicorns auf Platz 6

Europaweit sind FinTech-Unicorns mit 3,9 Mrd. Euro im im Durchschnitt am höchsten bewertet, gefolgt von Unternehmen aus dem vom Bereiche EdTech, Marketing und HR mit durchschnittlich 2,7 Mrd. Euro. 48 Prozent der in Unicorns investierten Fonds kommen nicht aus Europa, die Mehrheit davon aus den USA. US Fonds mit den meisten europäischen Unicorn Investments sind Accel (19), Index Ventures (12), Tiger Global (10), TCV und General Atlantic (je 9). Auch bei den Soonicorns ist FinTech die wichtigste Branche, gefolgt von Künstliche Intelligenz & Big Data, sowie Life Science und Health. Auch hier führt Großbritannien das Länderranking an (73), gefolgt von Deutschland (52), Frankreich (32), der Schweiz (19), den Niederlanden (13) und – Österreich (12).

Deine ungelesenen Artikel:
vor 2 Stunden

Pliant kauft Wiener Startup Hi.health

Hi.health digitalisiert Arztrechnungen für Privatversicherte, Pliant bietet Firmenkreditkarten – gemeinsam nehmen sie nun Versicherungen ins Visier.
/artikel/pliant-kauft-wiener-startup-hi-health
vor 2 Stunden

Pliant kauft Wiener Startup Hi.health

Hi.health digitalisiert Arztrechnungen für Privatversicherte, Pliant bietet Firmenkreditkarten – gemeinsam nehmen sie nun Versicherungen ins Visier.
/artikel/pliant-kauft-wiener-startup-hi-health
Hi.health Gründer Fredrik Debong und Sebastian Gruber sowie Pilant-Founder Fabian Terner und Malte Rau
Hi.health Gründer Fredrik Debong und Sebastian Gruber sowie Pilant-Founder Fabian Terner und Malte Rau | Foto: Anna-Clara Holmberg, Pilant

Das Berliner Fintech Pliant übernimmt das österreichische Startup Hi.health. Das Wiener Insurtech wird als eigenständige Marke unter dem Dach von Pliant weitergeführt. Der Deal resultiert laut Gründern aus langjähriger Bekanntschaft und strategischen Synergien. „Als Plattform für B2B-Kreditkarten haben wir uns schon länger sehr stark mit anderen Verticals auseinandergesetzt – und der Zeitpunkt war gut, dass wir uns zusammenschließen“, sagt Malte Rau, Co-Founder von Pliant, im Gespräch mit brutkasten.

Hi.health: eine App für Versicherungsfälle

​Hi.health hat eine App entwickelt, mit der Privatversicherte ihre Arztrechnungen digital einreichen und unkompliziert erstattet bekommen können. Gegründet wurde das Unternehmen im Juli 2018 von Fredrik Debong, Mitgründer von mySugr, und Sebastian Gruber, ehemaliger McKinsey-Berater. Schon in seiner Pre-Series-A-Finanzierungsrunde 2023 konnte das Startup sechs Millionen Euro Kapital von Investoren einsammeln.

Pliant bietet Kreditkartenlösungen

Pliant wiederum hilft Firmen, ihre Kreditkartenausgaben besser zu steuern und einfacher abzurechnen – und hat entsprechend auch Versicherungen im Visier. Zu den Investoren des Unternehmens zählt die Maschmeyer Group von Carsten Maschmeyer.

Die Übernahme, so sagen es Sebastian Gruber und Malte Rau, beruht dahingehend auf strategischen Entscheidungen. Es gehe ihnen darum, Synergien zu nutzen, das jeweilige Angebot zu stärken und neue Marktpotenziale zu erschließen.

Durch den Zusammenschluss kann Pliant nun in den Versicherungsbereich eintreten. „Versicherung wurde bei Pliant als eines der Ziel-Verticals ausgewählt“, sagt Hi.health-Co-Founder Sebastian Gruber. Pliant war zwar bereits in Gesprächen mit der Zielgruppe, hat aktuell aber noch keine Kund:innen in diesem Bereich. Die bringt Hi.health nun in das Unternehmen ein.

„Es gibt Projekte, wo wir beide schon mit den Versicherern gesprochen haben. Hier gemeinsam anzutreten ist besser, weil Hi.health zwar Features hat, die wir noch nicht haben, aber wir noch einmal größer sind und da auch beispielsweise im Bereich Legal besser unterstützen können“, sagt Rau.

Standorte bleiben erhalten

Abseits der Portfolio-Erweiterung soll aber auch vieles gleich bleiben. Hi.health hat seinen Hauptsitz in Wien und betreibt ein weiteres Büro in Berlin. Bei Pliant verhält es sich umgekehrt: Hier liegt der Hauptsitz in Berlin, das Unternehmen hält aber auch einen Standort in Wien. Beide Standorte sollen erhalten, Büros aber gegebenenfalls zusammengelegt werden. Pliant übernimmt außerdem alle Mitarbeiter:innen von Hi.health. Zum Kaufpreis wollen sich die Gründer nicht äußern.

Für Pliant ist es jedenfalls nicht die erste Übernahme in Österreich. 2023 hat das Berliner Unternehmen das Fintech-Startup Friday Finance übernommen. Friday Finance habe zu diesem Zeitpunkt laut einem Medienbericht unter dem schwierigen Marktumfeld gelitten. Ein Notverkauf wurde seitens des Unternehmens aber stets bestritten, finanzielle Reserven seien noch vorhanden gewesen.

vor 2 Stunden

Pliant kauft Wiener Startup Hi.health

Hi.health digitalisiert Arztrechnungen für Privatversicherte, Pliant bietet Firmenkreditkarten – gemeinsam nehmen sie nun Versicherungen ins Visier.
vor 2 Stunden

Pliant kauft Wiener Startup Hi.health

Hi.health digitalisiert Arztrechnungen für Privatversicherte, Pliant bietet Firmenkreditkarten – gemeinsam nehmen sie nun Versicherungen ins Visier.
Hi.health Gründer Fredrik Debong und Sebastian Gruber sowie Pilant-Founder Fabian Terner und Malte Rau
Hi.health Gründer Fredrik Debong und Sebastian Gruber sowie Pilant-Founder Fabian Terner und Malte Rau | Foto: Anna-Clara Holmberg, Pilant

Das Berliner Fintech Pliant übernimmt das österreichische Startup Hi.health. Das Wiener Insurtech wird als eigenständige Marke unter dem Dach von Pliant weitergeführt. Der Deal resultiert laut Gründern aus langjähriger Bekanntschaft und strategischen Synergien. „Als Plattform für B2B-Kreditkarten haben wir uns schon länger sehr stark mit anderen Verticals auseinandergesetzt – und der Zeitpunkt war gut, dass wir uns zusammenschließen“, sagt Malte Rau, Co-Founder von Pliant, im Gespräch mit brutkasten.

Hi.health: eine App für Versicherungsfälle

​Hi.health hat eine App entwickelt, mit der Privatversicherte ihre Arztrechnungen digital einreichen und unkompliziert erstattet bekommen können. Gegründet wurde das Unternehmen im Juli 2018 von Fredrik Debong, Mitgründer von mySugr, und Sebastian Gruber, ehemaliger McKinsey-Berater. Schon in seiner Pre-Series-A-Finanzierungsrunde 2023 konnte das Startup sechs Millionen Euro Kapital von Investoren einsammeln.

Pliant bietet Kreditkartenlösungen

Pliant wiederum hilft Firmen, ihre Kreditkartenausgaben besser zu steuern und einfacher abzurechnen – und hat entsprechend auch Versicherungen im Visier. Zu den Investoren des Unternehmens zählt die Maschmeyer Group von Carsten Maschmeyer.

Die Übernahme, so sagen es Sebastian Gruber und Malte Rau, beruht dahingehend auf strategischen Entscheidungen. Es gehe ihnen darum, Synergien zu nutzen, das jeweilige Angebot zu stärken und neue Marktpotenziale zu erschließen.

Durch den Zusammenschluss kann Pliant nun in den Versicherungsbereich eintreten. „Versicherung wurde bei Pliant als eines der Ziel-Verticals ausgewählt“, sagt Hi.health-Co-Founder Sebastian Gruber. Pliant war zwar bereits in Gesprächen mit der Zielgruppe, hat aktuell aber noch keine Kund:innen in diesem Bereich. Die bringt Hi.health nun in das Unternehmen ein.

„Es gibt Projekte, wo wir beide schon mit den Versicherern gesprochen haben. Hier gemeinsam anzutreten ist besser, weil Hi.health zwar Features hat, die wir noch nicht haben, aber wir noch einmal größer sind und da auch beispielsweise im Bereich Legal besser unterstützen können“, sagt Rau.

Standorte bleiben erhalten

Abseits der Portfolio-Erweiterung soll aber auch vieles gleich bleiben. Hi.health hat seinen Hauptsitz in Wien und betreibt ein weiteres Büro in Berlin. Bei Pliant verhält es sich umgekehrt: Hier liegt der Hauptsitz in Berlin, das Unternehmen hält aber auch einen Standort in Wien. Beide Standorte sollen erhalten, Büros aber gegebenenfalls zusammengelegt werden. Pliant übernimmt außerdem alle Mitarbeiter:innen von Hi.health. Zum Kaufpreis wollen sich die Gründer nicht äußern.

Für Pliant ist es jedenfalls nicht die erste Übernahme in Österreich. 2023 hat das Berliner Unternehmen das Fintech-Startup Friday Finance übernommen. Friday Finance habe zu diesem Zeitpunkt laut einem Medienbericht unter dem schwierigen Marktumfeld gelitten. Ein Notverkauf wurde seitens des Unternehmens aber stets bestritten, finanzielle Reserven seien noch vorhanden gewesen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag