16.04.2025
ÜBERNAHME

Pliant kauft Wiener Startup Hi.health

Hi.health digitalisiert Arztrechnungen für Privatversicherte, Pliant bietet Firmenkreditkarten – gemeinsam nehmen sie nun Versicherungen ins Visier.
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Hi.health Gründer Fredrik Debong und Sebastian Gruber sowie Pilant-Founder Fabian Terner und Malte Rau
Hi.health Gründer Fredrik Debong und Sebastian Gruber sowie Pilant-Founder Fabian Terner und Malte Rau | Foto: Anna-Clara Holmberg, Pilant

Das Berliner Fintech Pliant übernimmt das österreichische Startup Hi.health. Das Wiener Insurtech wird als eigenständige Marke unter dem Dach von Pliant weitergeführt. Der Deal resultiert laut Gründern aus langjähriger Bekanntschaft und strategischen Synergien. „Als Plattform für B2B-Kreditkarten haben wir uns schon länger sehr stark mit anderen Verticals auseinandergesetzt – und der Zeitpunkt war gut, dass wir uns zusammenschließen“, sagt Malte Rau, Co-Founder von Pliant, im Gespräch mit brutkasten.

Hi.health: eine App für Versicherungsfälle

​Hi.health hat eine App entwickelt, mit der Privatversicherte ihre Arztrechnungen digital einreichen und unkompliziert erstattet bekommen können. Gegründet wurde das Unternehmen im Juli 2018 von Fredrik Debong, Mitgründer von mySugr, und Sebastian Gruber, ehemaliger McKinsey-Berater. Schon in seiner Pre-Series-A-Finanzierungsrunde 2023 konnte das Startup sechs Millionen Euro Kapital von Investoren einsammeln.

Pliant bietet Kreditkartenlösungen

Pliant wiederum hilft Firmen, ihre Kreditkartenausgaben besser zu steuern und einfacher abzurechnen – und hat entsprechend auch Versicherungen im Visier. Zu den Investoren des Unternehmens zählt die Maschmeyer Group von Carsten Maschmeyer.

Die Übernahme, so sagen es Sebastian Gruber und Malte Rau, beruht dahingehend auf strategischen Entscheidungen. Es gehe ihnen darum, Synergien zu nutzen, das jeweilige Angebot zu stärken und neue Marktpotenziale zu erschließen.

Durch den Zusammenschluss kann Pliant nun in den Versicherungsbereich eintreten. „Versicherung wurde bei Pliant als eines der Ziel-Verticals ausgewählt“, sagt Hi.health-Co-Founder Sebastian Gruber. Pliant war zwar bereits in Gesprächen mit der Zielgruppe, hat aktuell aber noch keine Kund:innen in diesem Bereich. Die bringt Hi.health nun in das Unternehmen ein.

„Es gibt Projekte, wo wir beide schon mit den Versicherern gesprochen haben. Hier gemeinsam anzutreten ist besser, weil Hi.health zwar Features hat, die wir noch nicht haben, aber wir noch einmal größer sind und da auch beispielsweise im Bereich Legal besser unterstützen können“, sagt Rau.

Standorte bleiben erhalten

Abseits der Portfolio-Erweiterung soll aber auch vieles gleich bleiben. Hi.health hat seinen Hauptsitz in Wien und betreibt ein weiteres Büro in Berlin. Bei Pliant verhält es sich umgekehrt: Hier liegt der Hauptsitz in Berlin, das Unternehmen hält aber auch einen Standort in Wien. Beide Standorte sollen erhalten, Büros aber gegebenenfalls zusammengelegt werden. Pliant übernimmt außerdem alle Mitarbeiter:innen von Hi.health. Zum Kaufpreis wollen sich die Gründer nicht äußern.

Für Pliant ist es jedenfalls nicht die erste Übernahme in Österreich. 2023 hat das Berliner Unternehmen das Fintech-Startup Friday Finance übernommen. Friday Finance habe zu diesem Zeitpunkt laut einem Medienbericht unter dem schwierigen Marktumfeld gelitten. Ein Notverkauf wurde seitens des Unternehmens aber stets bestritten, finanzielle Reserven seien noch vorhanden gewesen.

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FinTech Scouts & RBI-Verantwortliche: Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI)
Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI) | Foto: brutkasten

In einem dynamischen Marktumfeld innovativ zu bleiben, ist eine der großen Herausforderungen für Unternehmen. Die Raiffeisen Bank International (RBI) ergänzt ihre bisherigen Innovationsaktivitäten nun mit einem neuen Ansatz: Dem Global FinTech Scouts Program, das sie gemeinsam mit ihrer slowakischen Tochterbank Tatra banka umsetzt.

Dahinter steckt ein weltweit tätiges Team aus externen Expertinnen und Experten, die sogenannten FinTech Scouts. Diese beobachten im Auftrag der Bank von London, New York, Singapur und Delhi aus relevante technologische Innovationen und Entwicklungen – und sollen der Bank direkten Zugang zu den relevanten Anbietern des weltweiten Technologie-Ökosystems verschaffen.

FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

Diese Woche stelle die RBI das Ende 2024 gestartete Programm in Wien vor. Mehrere der Scouts waren dazu vor Ort und gaben Einblicke in aktuelle FinTech-Trends.


KI im Bankenbereich

So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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