31.07.2023

Silana: Wiener Startup macht Luxuskleidung durch Nahtcodierung fälschungssicher

Mit ihrem Nähroboter möchten die Silana-Gründer nicht nur die Textilindustrie nachhaltig automatisieren, sondern auch die Fälschung von Luxuskleidung und Handtaschen verhindern.
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Silana, Textilundustrie, Fussl Modestraße,

Bereits im vergangenen Jahr berichtete brutkasten über die Vision der Silana-Gründer Michael Hofmannrichter (CEO), Michael Mayr (COO) und Anton Peter Wohlgemuth (CTO), die Textilproduktion durch Automatisierung nachhaltig nach Europa verlagern zu wollen.

Nun verkündet das Trio die Fertigstellung ihres Prototyps zur Vollautomatisierung von Nähprozessen, der durch den Einsatz eigens entwickelter Nähte sogar Fälschungen von Markenkleidung verhindern kann. Mittlerweile hat das Startup sechs Patente für seine Technologien angemeldet. 

Silana macht Kleidung durch Nahtcodierung fälschungssicher 

Die Idee zu Silana hatte das Trio bereits im Sommer 2020. Seitdem arbeitet das Team an der Entwicklung des Prototyps. Während der Entwicklung ihres Nähroboters kam den Gründern eine weitere Idee: die Nahtcodierung für fälschungssichere Kleidung. Bisherige Methoden zur Fälschungsprävention wie Etiketten und QR-Codes sind laut den Silana-Gründern sehr leicht zu fälschen, führen aber zu großem Vertrauen bei Konsument:innen und Prüfer:innen. 

“Während der Produktion unserer Nähroboter mussten wir industrielle Hochleistungsnähmaschinen für unsere Bedürfnisse umbauen. Dafür haben wir eine eigene Schnittstelle zur Steuerung der Nähmaschinen entwickelt, womit wir unter anderem die Geschwindigkeit der Maschinen millimetergenau steuern können. Mit dieser Technologie können wir nun jeden einzelnen Stich in der Naht zielgerichtet und präzise platzieren, und dies bei Maschinen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 8.000 Stichen in der Minute”, sagt das Trio. 

Die Präzisionsnähtechnik von Silana sei in der Lage, jedes genähte Produkt in ein Unikat zu verwandeln. Selbst bei großen Stückzahlen, wie sie in der Textilindustrie üblich sind, sei die Nahtcodierung in der Lage, jedes Kleidungsstück mit einer individuellen Seriennummer zu versehen. “In einer Naht von nur zehn Zentimetern Länge könne bis zu 73 Trillionen verschiedene Varianten abgebildet werden. Diese Naht ist vollkommen fälschungssicher und kann zukünftig von einer Handykamera ausgelesen werden”, so die Gründer. Mit ihrer fälschungssicheren Nahtsetzungstechnologie möchten sie zudem replizierbare QR-Codes in der Textilindustrie ersetzen. 

Silana-Technologie in bestehende Prozesse integrierbar

“Es wird eine Technologie verwendet, die Modeproduzenten bereits kennen, laufend im Einsatz haben und die daher einfach bei allen Produzenten eingesetzt werden kann”, so das Trio. Die Präzisionsnähtechnologie sei in herkömmliche Nähmaschinen und bestehende Produktionsschritte integrierbar. Dadurch müsse das Personal in den meisten Bekleidungsfabriken keine neuen Maschinen bedienen. 

Zudem sei kein zusätzlicher Produktionsschritt notwendig, da die Naht auch funktional zur Verbindung einzelner Stoffe eingesetzt werde. Die Technologie der Nahtcodierung kann somit sofort in Nähprozessen eingesetzt werden. 

Nahtcodierung als Schnittstelle zu web3 oder NFTs 

Durch die mit der Fälschungsschutztechnologie einhergehende Digitalisierung möchten die Gründer eine Verbindung der digitalen und der physischen Welt schaffen. Die physische Naht bietet dabei eine Schnittstelle zum digitalen Web3. “Die einzigartige Codierung in der Naht macht jedes Kleidungsstück zu einem Unikat. Dabei besteht die Möglichkeit, diese Einzigartigkeit für NFTs und Web3 zu nutzen, wodurch sie die digitale und die physische Welt verbindet”, so die Founder. 

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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