19.03.2021

Sciconomy: Initiative soll Vernichtung von Spinoff-Potenzial beenden

Die Umsetzungsquote universitärer Forschung in reale Wirtschaft ist zu niedrig, meinen die "Moonpunks". Die Initiative Sciconomy soll das mithilfe mehrerer großer Partner ändern.
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Moonpunks: Elvira Pöschko und Gerhard Hofer stehen hinter Sciconomy
(c) Moonpunks: Elvira Pöschko und Gerhard Hofer stehen hinter Sciconomy

Das Problem ist bekannt und wurde vielfach beschrieben: Die Umsetzungsquote universitärer Forschung in reale Wirtschaft ist in Österreich verhältnismäßig sehr niedrig. “Wir vernichten damit enorm viel Potenzial und es geht allen richtig auf die Nerven”, sagt Gerhard Hofer im Gespräch mit de brutkasten. Das Unternehmen Moonpunks, das er gemeinsam mit Elvira Pöschko gegründet hat, will das mit der Initiative Sciconomy ändern.

Sciconomy: Auf Problemanalyse folgt 48-Stunden-Moonshot zur Lösung

In einer ersten Phase soll im Projekt analysiert werden, woran es tatsächlich scheitert. Dazu wird es eine größere standardisierte Befragung kombiniert mit qualitativen Interviews geben. Dabei soll in den Gruppen “Wissenschaft & Forschung” und “Unternehmen & Investoren” herausgefunden werden, welche Aspekte als Hürden wahrgenommen werden. Auf Basis der Erkenntnisse soll dann im Rahmen eines “Moonshot”-Workshops ein Lösungsmodell erarbeitet werden, das “die wirtschaftliche Nutzung universitärer Forschung massiv vereinfachen und flächendeckend ermöglichen soll”.

Der Moonshot-Workshop dauert 48 Stunden. Vertreter unterschiedlicher Bereiche – etwa Unternehmen, Unis/Institutionen/Ministerien/Forschung, Investment-Sektor, sowie Innovations-, Pareto- und Strategieexperten und Wissensdienstleister aus dem Rechts-, Steuer- und Kommunikationsbereich – sollen dabei gemeinsam ein valides Lösungsmodell erarbeiten. Geht es nach Hofer, soll dieses dann zunächst in Österreich und danach europaweit ausgerollt werden. Dabei will man auch bestehende Initiativen bestmöglich einbinden.

“Wir wollen den gordischen Knoten lösen”, so der Co-Initiator. Ähnliche Moonshot-Workshops hat das Team bereits in der Vergangenheit durchgeführt – damals mit der Ansage, im Kollektiv ein Early Stage Startup innerhalb von 72 Stunden zum “upcoming global player” mit Millionenbewertung zu machen.

FFG-Förderung und zahlreiche große Partner an Bord

Sciconomy wird von der FFG gefördert und Hofer und Pöschko konnten bereits eine ganze Reihe großer Partner für das Projekt gewinnen. Dabei sind unter anderem Palfinger, TPA, Erste Bank, Objectbay, Binder Grösswang Rechtsanwälte, das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, das Linz Center of Mechatronics (LCM), Complexity Science Hub Vienna, Pure Management Group, Senat der Wirtschaft sowie die Neuroperformance Group.

Weitere Partner gesucht

Und die Moonpunks sind noch auf der Suche nach weiteren Partnern: “Wir suchen erstens Unternehmen, die als Projektpartner dabei sein wollen und bereit sind, neben der Beantwortung der Fragen auch am Lösungsmodell aktiv mitzuarbeiten”, erklärt Hofer. Diese entrichten zusätzlich einen unterstützenden Projektkostenbeitrag (allgemeine Projektkosten, mediale Verbreitung, Entwicklung digitaler Tools, Auswertung der Ergebnisse, Moonshot) und sollen als First Mover von Benefits nach Etablierung des Lösungsmodells profitieren. “Außerdem suchen wir Kooperationspartner, die als Interviewpartner zur Verfügung stehen und ebenfalls bereit sind, am Lösungsmodell mitzuarbeiten. Sie entrichten keinen Projektkostenbeitrag und kommen aus dem universitären und außeruniversitären Forschungsbereich im weitesten Sinne”, so der Initiator.

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Das Outrun Founderteam (c) outrun.at

“Wir freuen uns, unser neues strategisches Beratungsunternehmen und Venture Studio mit Büros in Wien und Istanbul vorstellen zu können”, heißt es auf der frisch gelaunchten LinkedIn-Seite des jungen Consulting und Venture Studios Outrun. Gemeinsam schreibt man bereits Geschichte – und zwar bei den nicht unwesentlichen heimischen FinTech-Playern Bitpanda und Paysafe.

FinTech, Krypto und Venture Capital im Fokus

“Mit einem schlagkräftigen Team auf ehemaligen Paysafe- und Bitpanda-Führungskräften bringen wir zusammen mehr als 50 Jahre operative Erfahrung in den Bereichen FinTech, Payments, Consumer, CryptoWeb3 und Venture Capital mit”.

Ein Ankünder, der es in sich hat: Mit dem heutigen Dienstag meldet sich ein neues Venture Studio für FinTech- und Krypto-Startups am Markt. Das strategische Consulting-Büro Outrun soll ab sofort in Wien und in Istanbul sitzen – und beheimatet erfahrene Köpfe, die alle bereits nicht unansehnliche Erfahrungen beim heimischen Krypto-Broker Bitpanda gesammelt haben.

Gemeinsam bei Paysafe und Bitpanda

Ab sofort soll das Venture und Beratungsstudio unter dem Namen “Outrun” fungieren. Das Führungsteam setzt sich aus Elbruz Yılmaz, Michael Pötscher, Franz Steinbeiß und Jamie Brew sowie Samuel Collins zusammen.

Was die Co-Founder verbindet, sind nicht nur umfassende Erfahrungen im Venture Capital, FinTech und Business-Growth-Bereich, sondern vor allem ein Pit-Stop bei Bitpanda – und dann bei Paysafe.

Die gemeinsame Geschichte startete mit Co-Founder Michael Pötscher bei Tourradar, das ein Investment von 3TS Capital Partners erhielt und Elbruz Yılmaz als Investment Manager hatte: “Das war einer der Investment Manager, mit denen wir uns super verstanden”, erinnert sich Pötscher im Gespräch mit brutkasten.

Später wechselte Pötscher zu Bitpanda und holte Yılmaz hinzu, um mit Bitpanda in die Türkei und die MENA-Region zu expandieren. Parallel dazu arbeiteten die übrigen Co-Founder Steinbeiß, Brew und Collins in anderen Bereichen des Krypto-Brokers. Man verstand sich “persönlich gut” und unternahm sehr viel miteinander. “Elbruz und ich haben dann ein paar Investments und Advisory Positions gemacht”, so Pötscher, “bis wir dann zu Paysafe gegangen sind.” Zur Unterstützung auf Krypto-Seite holte man noch “Jamie, Franz und Sam dazu”. So war das Quintett komplett bei Paysafe.

Bis man sich schließlich dazu entschied, selbst zu gründen. Und am besten basierend auf jenen Kenntnissen, die man Jahre zuvor gemeinsam perfektionierte.

“Idee über mehrere Jahre”

Die Idee hinter Outrun war jedoch nicht von heute auf morgen geboren: Wie bereits bekannt arbeitete das Gründungs-Quintett ursprünglich bei Bitpanda in den Bereichen Marketing, internationale Expansion, Finanzen und Wachstum. Später kreuzten sich die Wege der späteren Co-Founder wieder bei Paysafe, “wo wir eng an Wachstumsstrategien und der Einbeziehung von Kryptowährungen arbeiteten”, so das Founderteam im Gespräch mit brutkasten. Synergien und Chemie stimmten, und gemeinsam wollte man gemeinsam etwas schaffen.

Mit Outrun habe man sich schließlich “der Unterstützung von Unternehmen und Startups verschrieben”, sagt Michael Pötscher gegenüber brutkasten und meint weiter: “Wir wollen Unternehmen zum Erfolg führen, indem wir unser Branchenwissen nutzen und uns über die neuesten Entwicklungen am Laufenden halten.”

Advisory und Venture Studio im Angebot

Das fünfköpfige Gründerteam will mit seinem neuen Beratungs- und Venture-Studio nun “Innovationen vorantreiben und den Erfolg von FinTech und Krypto unterstützen”, heißt es im Ankünder-Posting auf LinkedIn.

Konkret bündelt Outrun zwei Leistungen: Einerseits Outrun Advisory, wobei man Unternehmen mit fachkundiger Beratung “bei der Bewältigung der Komplexität von Kryptowährungen/Web3, Zahlungsverkehr und FinTech” unterstützen will. Ziel sei das Vorantreiben des strategischen Erfolgs von Kundenunternehmen sowie deren schnelleres Wachstum. “Wir arbeiten eng mit Gründern zusammen, um schneller auf den Markt zu kommen, effektiv Kapital zu beschaffen und mit Zuversicht zu starten”, so Co-Founder Elbruz Yilmaz.

Venture Studio soll Gründern helfen, “Visionen zu verwirklichen”

Der zweite Anker des Angebots ist das Outrun Venture Studio. Damit will man Unternehmen “gründen und vergrößern” – und zwar “durch die Kombination von innovativen Ideen, Kapital, Ressourcen und Talent.”

Wachstumskapital will das Venture Studio nur für “vielversprechende Ideen” bereitstellen, “um das höchste Erfolgspotenzial zu gewährleisten”, heißt es auf LinkedIn. “Unser Ziel ist es, Gründer zu befähigen, ihre Visionen zu verwirklichen und in den Bereichen FinTech, Krypto/Web3 und Zahlungsverkehr etwas zu bewegen.” Die Branchen-Überschneidung soll es Kunden ermöglichen, “neue Technologien zu nutzen und Wachstumschancen zu ergreifen.

Der Fokus auf Krypto und FinTech erschließe sich nicht nur aus der gemeinsamen beruflichen Erfahrung, sondern in erster Linie aus der “gemeinsamen Leidenschaft unseres Teams. Wir glauben, dass diese Sektoren an der Spitze einer technologischen Revolution stehen, die die Art und Weise, wie Geld verwendet und wahrgenommen wird, neu gestaltet”, heißt es im Gespräch mit brutkasten.

“Outrun ist und bleibt bootstrapped”

Eine weitere klare Ansage: Das Business bleibt im Eigentum der Gründer – und damit bootstrapped. Dies soll ein “starkes Fundament” und das Engagement der Founder widerspiegeln. Der Hauptsitz des neuen Venture Studios befindet sich in Wien. Allerdings sei man auch in Istanbul vertreten und plane weitere Standorte “in anderen wichtigen FinTech- und Krypto-Hubs”, so das Team im brutkasten-Gespräch.

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