20.09.2023

Saubermacher verkauft Recycling-Tochterunternehmen an Tesla-Mitgründer

Redwood, das Batterie-Recycling-Startup des langjährigen Tesla-Technikchefs JB Straubel, kauft nach einem Milliardeninvestment im August nun Redux, ein deutsches Tochterunternehmen der steirischen Recyclingfirma Saubermacher.
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JB Straubel vor einer Litihum-Batterien-Recyclinganlage in Bremerhaven
JB Straubel vor einer Litihum-Batterien-Recyclinganlage in Bremerhaven | Foto: Redux (Hintergrund) und RudolfSimon/Wikimedia, Montage: brutkasten

Sieben Jahre lang gehörte Redux Recycling zum steirischen Entsorgungsunternehmen Saubermacher – jetzt wird das Unternehmen mit Sitz im deutschen Bremerhaven in die USA verkauft. Käufer ist Redwood Materials. Redux ist das in Europa führende Recycling-Unternehmen für Lithium-Ionen-Batterien und war 2016 von Saubermacher übernommen worden.

Der neue Redux-Eigentümer ist in der Öffentlichkeit vor allem aufgrund seines Gründers bekannt. JB Straubel gehörte gemeinsam mit Elon Musk zu den ersten Investoren von Tesla. Er wird vom Unternehmen daher auch als Mitgründer angeführt – auch wenn er, wie Musk selbst, nicht von Tag eins mit dabei war. Jedenfalls aber war Straubel über viele Jahre Chief Technology Officer (CTO) des Herstellers von Elektroautos. 2019 zog er sich operativ aus dem Unternehmen zurück.

Kasse bei Redwood nach Milliardeninvestment aktuell gut gefüllt

Bereits 2017 hat Straubel das Batterierecycling-Startup Redwood gegründet, als dessen CEO er auch fungiert. Das Unternehmen hatte bisher nur operative Standorte in den USA. Mit der Übernahme von Redux kommt Redwood nun auch in Europa, was durchaus auch strategische Gründe hat: “Die Übernahme ist ein erster Schritt von Redwood Materials nach Europa”, sagt Dirk Demuth, Senior Vice President of European Operations bei Redwood, gegenüber dem Manager Magazin.

Europa sei nach wie vor der weltweit am schnellsten wachsende Markt für Elektrofahrzeuge, heißt es dazu in einer Aussendung von Redwood. Die Expansion nach Europa war bereits Anfang 2022 angekündigt worden. Erst vor wenigen Wochen hatte das Unternehmen zudem eine Finanzierungsrunde über 1 Mrd. US-Dollar abgeschlossen – somit ist aktuell auch genug Liquidität für Übernahmen vorhanden.

Kaufpreis nicht bekannt, 100 Prozent der Anteile übernommen

Wie viel Geld Redwood für Redux an Saubermacher zahlte, kommunizieren die Unternehmen nicht. Allerdings hat Redwood 100 Prozent der Anteile übernommen. Mit dem Kauf wird Redux zu Redwood Germany. Die Übernahme betrifft den Standort Bremerhaven. Ein weiterer ehemaliger Redux-Standort in Offenbach bleibt bei Saubermacher.

Im Zuge der Transaktion haben Redwood und Saubermacher zudem eine strategische Partnerschaft abgeschlossen: Saubemacher fokussiere sich “künftig auf alle wichtigen Services für die Entsorgung und Rückführung von Batterien nach höchsten Sicherheitsstandards sowie auf die Sortierung und Verwertung von klassischen Haushaltsbatterien”, schreibt Saubermacher dazu in einer Aussendung.

Den Verkauf von Redux kommentiert Saubermacher-CEO Ralf Mittermayer folgendermaßen: “Nur wer rasch eine kritische Größe erreicht, kann langfristig eine führende Rolle im Bereich des Lithium-Ionen-Batterierecyclings einnehmen. Die dafür erforderlichen, erheblichen Investitionen kann Saubermacher allein nicht leisten. Mit Redwood haben wir den richtigen Partner gefunden, um für unsere Kunden den Batteriekreislauf nachhaltig zu schließen”.

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AnovonA
Das Team von AnovonA (c) AnovonA

In den rund 1.300 Billa-Filialen in Österreich sind bereits drei “mucki”-Getränke des Wiener Startups AnovonA flächendeckend erhältlich, zudem bei Mpreis und Metro. Und auch jenseits der Grenzen gibt es bereits einige Listungen, zum Beispiel bei coop in der Schweiz, bei Rewe in Bayern und bei Edeka deutschlandweit. Man habe die Umsätze seit Marktstart jährlich im Durchschnitt um den Faktor 3,5 steigern können, heißt es vom Startup.

Weitere Expansion im DACH-Raum geplant

Und so soll es auch weitergehen. “Deutschland und insbesondere Bayern wird 2025 neben dem weiteren Wachstum in der Schweiz und in Österreich ein ganz besonderer Wachstumsfokus sein”, so AnovonA in einer aktuellen Aussendung. Dazu sollen auch weitere Produkte auf den Markt gebracht werden, etwa ein Müsli.

Weitere Finanzierung für AnovonA bereits im Jänner

In den vergangenen Jahren kommunizierte AnovonA bereits mehrere Finanzierungsrunde – teilweise in Millionenhöhe. Anfang Jänner dieses Jahrs berichtete brutkasten zuletzt über eine siebenstellige Finanzierung aus dem davorliegenden Dezember mit SalzburgMilch als strategischem Investor. Bei dieser wurde die Firmenbewertung mit 9,2 Millionen Euro angeben. Bereits kurze Zeit später, noch im Jänner 2024, habe man eine weitere Investmentrunde mit dem deutschen Getränkehersteller VILSA über die GreenRock Brands GmbH zu einer Bewertung von 10,8 Millionen Euro abgeschlossen, heißt es nun vom Startup.

Aktuelles Millioneninvestment mit 14-Millionen-Euro-Bewertung

Nun befinde man sich in einer weiteren Finanzierungsrunde in Millionenhöhe durch Bestandsinvestoren zu einer Bewertung von mittlerweile mehr als 14 Millionen Euro, heißt es von AnovonA. Bei dieser werden die Bestandsgesellschafter “zu einer knappen Million Euro mitziehen”, sagt CEO Alexander Novotny auf brutkasten-Anfrage. “Der Zielbetrag, den wir in den nächsten Monaten einwerben möchten, ist zwei Millionen Euro”, so der Gründer.

AnovonA: Weitere Investoren u.a. im Lebensmittelbereich gesucht

Dieses Kapital diene zur Finanzierung eines Maßnahmenpaketes zusätzlicher Werbe- und Vertriebsmaßnahmen in der Schweiz und in Deutschland. Ein Großteil der Maßnahmen sei für Bayern geplant. “Bei der Suche nach neuen Investoren sind wir – ohne uns darauf einzuschränken – insbesondere auch an Partnern aus anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie interessiert, da die Vision unseres Unternehmens ist zu einem der führenden Anbieter für Proteinlebensmittel zu werden”, erklärt Novotny.

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