21.08.2024
SARAH BUCHNER

Von der Zimmerin zur 20 Mio. Series-A: Österreicherin holt sich für ihr New Yorker Startup Investment

Sarah Buchner hat in den USA das in New York angesiedelte PropTech-Startup Trunk Tools gegründet. Die Österreicherin konnte nun eine Finanzierungsrunde in Höhe von 20 Millionen US-Dollar abschließen.
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Sarah Buchner | (c) Trunk Tools

Der Karriereweg von Sarah Buchner hat es in sich: Bereits im Alter von zwölf Jahren begann die gebürtige Österreicherin zu arbeiten. Sie startete ihre berufliche Karriere ursprünglich als Zimmerin und war rund acht Jahre bei einer Tischlerei tätig. Später wechselte Buchner in die Baubranche und war zuletzt bis 2019 bei der Strabag als Group Leader für “Digitization & Innovation” zuständig. Parallel dazu absolvierte Buchner an der Technischen Universität Wien einen PhD im Bereich “Civil Systems Engineering & Data Science”.

Sarah Buchner: Ihr Schritt in die USA

Nach ihrer Zeit bei der Strabag übersiedelte Buchner in die USA und holte sich an der renommierten Stanford Graduate School of Business einen MBA. “Im Rahmen meiner Doktorarbeit wurde mir klar, dass ich durch die Entwicklung bahnbrechender Bautechnologien einen größeren Einfluss auf mein Fachgebiet ausüben könnte. Dies inspirierte mich dazu, auf der anderen Seite der Welt ins Silicon Valley zu ziehen, um in Stanford meinen MBA zu machen”, so Buchner über ihren Karriereweg via LinkedIn.

Gründung von Trunk Tools

2021 folgte dann die Gründung des in New York angesiedelten PropTech-Startups Trunk Tools, das sich ursprünglich zum Ziel gesetzt hat, die Bezahlung von Arbeiter:innen auf Baustellen zu optimieren. Über die letzten Jahre hat sich der Anwendungsbereich erweitert. Über eine KI-Plattform werden unter anderem administrative Arbeitsabläufe optimiert. Das Scaleup hat sich laut eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, die Rentabilität der Baubranche zu steigern – ein weltweiter Markt, den Buchner mit rund 13 Billionen US-Dollar beziffert.

20 Millionen US-Dollar Series-A-Runde

Bereits im Sommer 2023 gab das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von etwa zehn Millionen US-Dollar bekannt. Rund ein Jahr später folgt nun die Series-A-Finanzierungsrunde, die sich auf rund 20 Millionen US-Dollar beläuft. Das neue Kapital wurde von Redpoint Ventures unter Beteiligung von Innovation Endeavors, das die Seed-Runde anführte, bereitgestellt, wodurch sich das bisher aufgebrachte Gesamtkapital auf 30 Millionen US-Dollar erhöht.

“Ich begann meine Karriere als Zimmermann im Alter von zwölf Jahren als Arbeiterin – und ich bin stolz drauf. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich rund zwei Jahrzehnte später ein schnell wachsendes KI-Unternehmen leiten würde, das dieser von mir geliebten Branche hilft, hätte ich es nie geglaubt”, so die Gründerin.

Die nächsten Wachstumsschritte

Mit der Verkündung der jüngsten Finanzierungsrunde stellte Trunk Tools auch den sogenannten Trunk Tools Schedule Agent vor. Dazu heißt es in der Aussendung: “Der Trunk Tools Schedule Agent nutzt die Trunk Tools zugrunde liegende Dateninfrastruktur und bietet eine in der Bauindustrie noch nie dagewesene Lösung: eine dynamische Verbindung zwischen geplanten Aktivitäten und allen wichtigen unterstützenden Unterlagen, um pünktlich, budgetgerecht und nach Plan zu bauen.” Dadurch sollen künftig potenzielle Projektprobleme frühzeitig erkannt werden.


Tipp der Redaktion: Diese PropTech-Startups liefern nachhaltige Lösungen für die Bauwende

In den letzten Jahren wurden zahlreiche PropTech-Startups gegründet, die mit ihren Lösungen die Baubranche nachhaltiger gestalten. Hier liefern wir euch einen Überblick über aufstrebende Unternehmen aus Österreich und Deutschland.

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Die Cable-Sherpa-Gründer (vlnr.) Helmut Kastler, Erwin Kunst und Andreas Affenzeller | (c) Flora Fellner
Die Cable-Sherpa-Gründer (vlnr.) Helmut Kastler, Erwin Kunst und Andreas Affenzeller | (c) Flora Fellner

Das oberösterreichische Startup Cable-Sherpa mit Sitz in Freistadt wurde 2024 von den Technikern und Freunden Helmut Kastler, Andreas Affenzeller und Erwin Kunst gegründet. Und hat einen relativ simplen, an der Wand zu befestigenden, Metallarm entwickelt. Dieser soll als Kabelmanagementsystem das “Kabelchaos” beim E-Auto-Laden in der eigenen Garage oder im eigenen Carport beseitigen und Stolperfallen entschärfen (brutkasten berichtete).

Cable Sherpa: Idee bereits 2023

Das Startup hat verschiedene Varianten des smarten Kabelmanagementsystems im Angebot: Cable-Sherpa und Cable-Sherpa Nani. “Bei der Produktentwicklung haben wir besonders darauf geachtet, dass der Tragarm für alle einfach zu bedienen ist. Der E-Ladevorgang kann mit Cable-Sherpa einfach mit nur einem Handgriff gestartet und auch wieder beendet werden. Nutzer:innen können so ohne viel Aufwand ihr E-Auto laden. Unser Ziel ist es, Komfort, Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit in den Vordergrund zu stellen“, erklärt Affenzeller, CTO und Co-Founder.

Kooperationen in der Schweiz und in Deutschland

Cable Sherpa konnte mit seiner Idee im DACH-Raum erste Achtungserfolge verbuchen und neue Kooperationspartner gewinnen. Die beiden Online-Portale energielösung aus Deutschland und schnelladen aus der Schweiz haben das Produkt der Freistädter in ihren Shops gelistet. “Aktuell planen wir die nächsten Expansionsschritte von Cable-Sherpa in andere europäische Länder”, fasst der CCO und Co-Founder Kunst die nächsten unternehmerischen Schritte zusammen.

“Im Mai 2023 hat alles mit einer Idee begonnen, und jetzt ist unsere Kabelhalterung schon richtig gefragt – das hätten wir am Anfang nicht erwartet”, ergänzt Kastler. “Möglich gemacht haben das unser Engagement, Durchhaltevermögen und ein klares Geschäftsmodell. Die derzeitige mediale Wahrnehmung ist sehr auf Österreich und Deutschland reduziert. Wir konzentrieren uns aber auf den gesamteuropäischen Markt, mit einer langfristigen Strategie. Neueste Zahlen zeigen, dass es bis 2030 32 Millionen Ladepunkte in der EU geben wird – das stimmt uns sehr positiv.”

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