16.10.2023

refurbed-Gründer sind EY Entrepreneur Of The Year 2023

Am 13. Oktober vergab die Prüfungs- und Beratungsorganisation EY zum 18. Mal den EY Entrepreneur Of The Year Award in Österreich. In der Kategorie "Startups" wurden in diesem Jahr Peter Windischhofer und Kilian Kaminski von refurbed ausgezeichnet.
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Meinhard Platzer (CEO LGT Bank Österreich), Kilian Kaminski und Peter Windischhofer von refurbed (EY Entrepreneur Of The Year 2023 in der Kategorie „Start-ups und Gewinner des EY Scale-up Award 2023”), Erich Lehner (Program Partner EY Entrepreneur Of The Year Österreich) | (c) Point of View

Bereits seit über 30 Jahren zeichnet die Prüfungs- und Beratungsorganisation EY in 60 Ländern ausgewählte Entrepreneure für besondere Leistungen aus. Zu den Beurteilungskriterien der Fachjury zählen Wachstum, Zukunftspotenzial, Innovation, Mitarbeiter:innenführung und gesellschaftliche Verantwortung.

In Österreich wurde die Auszeichnung am Freitag zum 18. Mal in insgesamt vier Kategorien vergeben – angefangen von “Innovation” und “Nachhaltigkeit & Greentech” über “Handel & Dienstleistungen” bis hin zu “Social Entrepreneur“ und “Startups”.

Sieger des “EY Scale-up Award”

Der Wettbewerb um die Auszeichnung als Entrepreneur Of The Year in der Kategorie “Startups” wurde dieses Jahr wieder über den separat ausgetragenen EY Scale-up Award durchgeführt. Als Scaleup des Jahres wurde refurbed ausgezeichnet. Die Founder der digitalen Plattform für nachhaltigen Konsum, Peter Windischhofer und Kilian Kaminski, wurden daher laut EY als Entrepreneure des Jahres in der Kategorie “Startups“ beim EY Entrepreneur Of The Year geehrt.

refurbed zählt mittlerweile 300 Mitarbeiter:innen

Obwohl das Unternehmen erst im Jahr 2017 gegründet wurde, hat es laut der Jury bereits ein “beeindruckendes Wachstum” hinter sich. Trotz des schwierigen Marktumfeldes konnte das Unternehmen im letzten Jahr seine Mitarbeiteranzahl von 150 auf rund 300 Mitarbeiter:innen ausbauen. Zudem gab das Unternehmen im Juni diesen Jahres bekannt, dass es erstmals einen Außenumsatz von einer Milliarde Euro erwirtschaftete.

In der Vergangenheit wurde refurbed in der Szene als möglicher Unicorn-Kandidat gehandelt. “Wenn wir zwei Jahre zurückblicken, wären wir wahrscheinlich sehr nahe davor, ein Unicorn zu sein. Mit den neuen Marktumständen wird es sicherlich noch länger dauern”, so Kaminski in einem brutkasten-Talk im Juli. Darin erläutert der Gründer unter anderem, wann er mit dem Unicorn-Status rechnet. Derzeit verfolgt das Unternehmen das Ziel, profitabel zu werden.

Die weiteren Preisträger:innen

Wie bereits die Jahre zuvor werden im Rahmen des “Entrepreneur Of The Year” Unternehmer:innen in unterschiedlichsten Kategorien ausgezeichnet. Hier ein Überblick über alle Preisträger:innen 2023.

Kategorie Nachhaltigkeit & Greentech

  • Entrepreneur Of The Year: Ewald-Marco Münzer, Münzer Bioindustrie
  • Preisträger: Rob van Gils, Hammerer Aluminium Industries
  • Karl Ochnser, OCHSNER Wärmepumpen

Kategorie Handel & Dienstleistungen

  • Entrepreneur Of The Year: Edwin und Marie Kleiber, AMEX Healthcare
  • Preisträger: Markus Knasmüller, BMD Systemhaus
  • Preisträgerin: Michaela Reitterer, Boutiquehotel Stadthalle

Kategorie Social Entrepreneur

  • Entrepreneure Of The Year: Moriz Piffl-Percevic, Julia Krenmayr, Manuel Gruber und Hannah Lux, Vollpension
  • Preisträger: Matthias Di Felice, Compuritas
  • Preisträgerin: Eva Kriechbaum, Dialog im Dunkeln

Kategorie Innovation

  • Entrepreneur Of The Year: Markus Handler, HANDLER
  • Preisträger: Andreas Kraler, HELLA
  • Preisträger: Josef und Maximilian Priglinger, Priglinger

Kategorie Startups

Entrepreneur Of The Year: Peter Windischhofer und Kilian Kaminski, refurbed

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(c) Moldsonics

Die Wurzeln von Moldsonics liegen an der Johannes Kepler Universität in Linz. Die Technologie, die das Fundament des Unternehmens bildet, entstand aus über zwölf Jahren Forschung von Mitgründer Bernhard Praher. Bereits 2009 begann er mit der Untersuchung von Ultraschall in der Kunststoffverarbeitung. Der entscheidende Durchbruch kam 2017, als das Team beim Edison Ideenwettbewerb mit einem Businessplan erste Schritte Richtung Kommerzialisierung unternahm.

Das Unternehmen wurde schließlich 2021 von Thomas Mitterlehner, Bernhard Praher und Klaus Straka gegründet. “Unser Ziel war von Anfang an klar: Wir wollen ein Forschungsprojekt in eine skalierbare, industrielle Anwendung überführen”, so Mitterlehner gegenüber brutkasten.

Technologie und USP: Berührungslose Präzision

Das Herzstück von Moldsonics ist die einzigartige Ultraschall-Sensortechnologie. Diese ermöglicht eine berührungslose Messung und Analyse, die sowohl zur Qualitätskontrolle als auch zur Prozesssteuerung eingesetzt wird.

„Wir können durch Material hindurchschauen und in Echtzeit erkennen, was im Inneren passiert“, erklärt Mitterlehner. Der Fokus liegt dabei auf Spritzgusswerkzeugen, die in der Kunststoffindustrie zentrale Elemente darstellen. Die Sensoren helfen, den Ausschuss zu minimieren und die Energieeffizienz zu maximieren, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile bringt.

Das Gründerteam | (c) Moldsonics

Ein besonderer USP von Moldsonics ist die Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen für spezifische industrielle Herausforderungen zu entwickeln. „Wir haben gelernt, dass Erfolg nur dann möglich ist, wenn wir Sensorprodukte entwickeln, die genau auf ein Problem zugeschnitten und kostenoptimiert sind“, so der Co-Founder und CEO.

Geschäftsmodell und Wachstum

Moldsonics verfolgt ein hybrides Geschäftsmodell. Einerseits bietet das Unternehmen Hardwareprodukte zum Direktverkauf an. Andererseits spielt auch die Dienstleistungsebene eine wesentliche Rolle, besonders bei der Einführung neuer Produkte. Ein drittes Standbein ist ein Pay Per-Use-Modell, das gerade für Anwendungen wie die Verschleißmessung entwickelt wurde.

“Wir haben die Entwicklung unseres Unternehmens durch Dienstleistungen finanziert, parallel dazu aber skalierbare Standardprodukte entwickelt”, erläutert Mitterlehner.

Das Unternehmen agiert vor allem in den deutschsprachigen Märkten, wo die Kunststoffverarbeitung eine starke Industrie darstellt. Rund 40 Prozent des Umsatzes werden durch Exporte generiert, mit Deutschland als wichtigstem Markt.

Herausforderungen und Finanzierung

Wie viele Hardware-Startups sieht sich auch Moldsonics mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Die Entwicklung und Vermarktung von Hardwarelösungen ist kapitalintensiv, weshalb das Unternehmen einen Teil seines Wachstums durch Förderungen finanzieren konnte. Zentral dabei war das Programm aws Seedfinancing – Deeptech der Austria Wirtschaftsserice (aws).

Im Modul Seedfinancing – Deep Tech werden Gründungen und Scaleups gefördert, die auf angewandter Forschung und Entwicklung basieren. Ziel ist es, Vorserien-Produkte, Produkte und Dienstleistungen so weiterzuentwickeln, dass sie wirtschaftlich genutzt werden können.

“Mit der Förderung der aws konnten wir gezielt ein Produkt entwickeln, das perfekt auf die Anforderungen eines spezifischen Anwendungsbereichs zugeschnitten ist. Dies war ein wesentlicher Schritt, um unser Angebot zu skalieren und marktfähig zu machen”, so Mitterlehner.

Blick in die Zukunft

Moldsonics verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen, seine Produkte weiter zu skalieren und in neue Märkte vorzudringen. Aktuell liegt der Fokus darauf, langfristige Abnahmeverträge mit Industriekunden zu sichern. Die Nachfrage ist vorhanden, und die Skalierungskurve zeigt deutlich nach oben.

“Unsere Vision ist es, ein führender Anbieter für nachhaltige Sensorlösungen in der Kunststoffindustrie zu werden”, so Mitterlehner abschließend. Eine Finanzierungsrunde für die weitere Skalierung des Geschäftsmodells ist übrigens für 2025 geplant.


Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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