07.06.2021

RBI will 100 Mio. Euro über Kredite an digitale Scale-ups vergeben

Die Raiffeisen Bank International (RBI) startet unter dem Namen "Digital Basket" ein Finanzierungsprogramm für digitale Wachstumsunternehmen, die der Startup-Phase entwachsen sind.
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Joerg Bartussek leitet das Digital Department der RBI
Joerg Bartussek leitet das Digital Department der RBI | Foto: RBI

Die Raiffeisen Bank International (RBI) startet ein neues Finanzierungsprogramm für digitale Wachstumsunternehmen – nach Angaben der Bank eines der größten in Europa. Der “Digital Basket” umfasst ein Volumen von 100 Mio. Euro. Dieses soll über Kredite an Digitalunternehmen vergeben werden, die der Startup-Phase bereits entwachsen sind. Pro Unternehmen stehen zwischen 1 und 7 Millionen Euro zur Verfügung.

„Ich hätte dieses Angebot als Gründer gerne selbst gehabt, aber es gab keine Bank, die mir das angeboten hat“, sagt der Entwickler des Digital Basket, Joerg Bartussek, im Gespräch mit dem brutkasten. Er leitet das Digital Department der RBI. Zuvor war er einer der Gründer der Finanzierungsplattform Finnest. “Wenn man schon zwei oder drei Finanzierungsrunden abgeschlossen hat und das eigene Scaleup immer wertvoller wird, ist man immer weniger gewillt, Firmenanteile abzugeben”, sagt Bartussek. Der Bedarf sei ganz klar vorhanden.

Prozess von RBI speziell auf Scale-ups zugeschnitten

Die meisten Banken hätten das Segment der digitalen Scale-ups aber bisher links liegen gelassen, führt Bartussek weiter aus – weil ihnen das Risiko zu hoch sei und ihre Bewertungmodelle nicht wirklich greifen. Bei der RBI habe man nun aber ein System gefunden, solchen Scale-ups “ganz normale Firmenkredite, wie sie die RBI sonst an Großkonzerne vergibt”, anzubieten, sagt Bartussek. Allerdings mit einem wesentlichen Unterschied: “Wir haben den Prozess für die Firmengründer erleichtert und beschleunigt. Die Verträge, die Ausgestaltung der Kredite, die Auszahlung – das ist alles speziell auf diese Scale-ups zugeschnitten”.

Erste Pilotfinanzierung mit Busuu innerhalb von 14 Tagen abgeschlossen

In welcher Situation könnten solche Kredite für Scale-ups interessant sein? Bartussek erläutert dies anhand eines fiktiven Beispiels: Ein Unternehmen arbeitet an einer Series-B-Runde in der Höhe von 15 oder 20 Millionen. Der Abschluss ist für Jahresende geplant. Allerdings stellt sich heraus, dass sich die Verhandlungen mit den Investoren weit ins nächste Jahr ziehen werden. “Dann braucht so ein Unternehmen eine Brückenfinanzierung, weil sie weiter skalieren wollen – beispielweise in einen neuen Markt gehen oder ein neues Kundensegment erschließen wollen”, erläutert der frühere Startup-Gründer. Statt einer Zwischenrunde mit bestehenden Investoren könne man nun auf einen Kredit aus dem Digital Basket zurückgreifen.

Wie funktionieren die Kredite nun genau? Die Laufzeit liegt je nach Bedarf des Kunden zwischen einem und fünf Jahren, eine vorzeitige Rückzahlung ist grundsätzlich möglich. Außer Zinsen fallen keine weiteren Kosten an. Eine erste Pilotfinanzierung ist im Rahmen des Programms bereits abgeschlossen worden – mit der vom Österreicher Bernhard Niesner gegründeten Sprachen-Lernplattform Busuu. Dabei habe es von Beginn der Kreditprüfung und den Vertragsverhandlungen bis zur Auszahlung nur 14 Tage gedauert.

Zielgruppe: Jahresumsatz von 5 Mio. Euro und Eigenkapitalfinanzierung von 3 Mio.

Welche Kriterien muss ein Scale-up erfüllen, um sich für das Programm zu qualifizieren? Es sollte einen Jahresumsatz von mindestens 5 Mio. Euro erzielen und bereits eine Eigenkapitalfinanzierung in der Höhe von 3 Mio. Euro aufgestellt haben. “Wenn ein VC einem Unternehmen so viel Geld anvertraut, dann wird da was dahinter sein”, sagt Bartussek. Außerdem muss das Unternehmen weiterhin profitabel wachsen. Daneben gibt es noch weitere Kriterien: Der Track Record der Gründer oder Manager, eine Präsenz in mindestens zwei Märkten, ein etabliertes internes Controlling-System sowie eine akzeptable Debt/Equity-Ratio.

“Der Prozess wird superschnell durchgeführt, aber grundsätzlich bekommen die Unternehmen ein ganz normales Rating”, sagt Bartussek. “Wenn sie diese Grundkriterien erfüllen, dann ist das Rating aber gut genug, dass wir diese Kredite in der Höhe von maximal 7 Millionen Euro anbieten können”.

Sowohl Unternehmen aus West- als auch aus Mittel- und Osteuropa können teilnehmen. Busuu beispielsweise hat seinen Sitz in London. Die RBI ist allerdings stark im Raum Mittel- und Osteuropa (CEE) aktiv – und auch dort gibt es “ganz, ganz spannende Kandidaten, die bei westeuropäischen Finanzierungsinstitutionen unter dem Radar fliegen”, sagt Bartussek. Einschränkungen hinsichtlich der Branche, in der das Scaleup tätig ist, gibt es nur ein einzige: FinTechs können nicht daran teilnehmen, da die RBI diese bereits mit ihrem Elevator-Venture-Programm abdeckt.

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v.l.n.r.: Martin Schmuck, Patrick Stummer, Klaus Kornherr, Benjamin Jentzsch, Gerit Kandutsch, Stefan Menhofer (Geschäftsführung Linde Verlag) (c) Linde Verlag/Caro Strasnik

Es soll als Single-Sign-On-Plattform Services, Terminkalender und Bibliotheken bündeln, einfach zugänglich sein und eine gesonderte Bibliothek für Startups und KMU rund um juristische Informationen zu den Themen Gründung, Finanzierung, Steuern und Arbeitsrecht bereitstellen.

Die Rede ist vom neuen “portal” des in Wien sitzenden Linde Verlags, der unter anderem für seine Investment-Tätigkeit im LegalTech-Bereich bekannt ist. So übernahm Linde im März dieses Jahres den mehrheitlichen Anteil am Grazer LegalTech-Startup Iurio, das juristische Handlungen über eine Online-Plattform abwickelt.

Vor gut zwei Jahren stieg der in Wien sitzende Verlag zudem beim Salzburger Startup sproof ein – unter anderem, um E-Signatur-Lösungen in seine eigene Servicepalette zu integrieren. Und: Schon 2020 versuchte Linde, sich als LegalTech-Investor und -Partner zu positionieren. Damals investierte man in die Jus-Lernplattform LawStar.

Verlags-Modernisierung im Fokus

Über einige Wirkungsjahre hinweg zeichnete sich ein LegalTech-Fokus ab: Linde positioniert sich als vernetzter Fachverlag für Recht, Wirtschaft und Steuern mit Innovation und digitalem Fokus. Dies tut er auch mit seinem jetzigen Schritt: Und zwar mit der Einführung seiner Single-Sign-On-Plattform “portal”.

Dabei handelt es sich um eine “komfortable Lösung”, wie Linde selbst schreibt, die es Nutzenden ermöglichen soll, mit “einem Login auf alle ihre digitalen Services, Produkte und Fachinformationen des Verlags zuzugreifen.” Mit dem Service setze man ein Zeichen zur Digitalisierung im Verlagswesen.

“Meilenstein” im Hause Linde

Erreichbar ist der Online-Zugang in seiner aktuellen Beta-Version unter portal.lindeverlag.at. “Unser Ziel war es, den Zugang zu unseren vielfältigen Angeboten zu vereinfachen und zu verbessern”, sagt Geschäftsführer und Inhaber des Linde Verlags Benjamin Jentzsch. “Das ‘portal’ ist ein Meilenstein in der digitalen Transformation unseres Hauses und bietet eine Vielzahl von Funktionen, die den beruflichen Alltag unserer Kund:innen erleichtern.”

Nutzende sollen über ein persönliches Dashboard die Möglichkeit haben, auf Nachrichten, Podcasts, Bücher, Zeitschriften und Seminare des Verlags zugreifen zu können. Integriert sei außerdem ein Kalender, um Termine im Überblick zu behalten, so der Verlag. Dieser ließe sich überdies personalisieren, um Branchenevents oder Weiterbildungsmöglichkeiten einzuplanen.

Online-Zugang zu Wirtschaft, Steuern und Recht

Inhaltlicher Fokus sind nach wie vor Wirtschaft, Steuern und Recht. So sei Nutzenden ein Zugang zu allen 20 themenspezifischen Fachzeitschriften des Verlags gewährleistet. Um wenige zu nennen: Steuerrecht, Arbeits-, Gesellschafts- und Baurecht oder Personalverrechnung.

Das “portal” eigne sich überdies für Autor:innen, um Ressourcen und Werkzeuge für Recherchearbeiten zu finden. Auch Formatvorlagen und Nachschlagewerke stünden “Verfasser:innen von Fachinhalten” zur Verfügung, heißt es.

Portal sei “juristischer Co-Founder”

Für Jungunternehmen gestalte sich das “portal” insofern als interessant, als dass ab sofort eine eigens für Startups und KMU entwickelte “digitale Bibliothek” verfügbar sei. Kernthemen seien juristische Informationen rund um Gründung, Finanzierung, Gesellschaftsformen sowie Steuern und Arbeitsrecht.

Klaus Kornherr, Geschäftsführer des Linde Verlags, sieht die neue digitale Bibliothek als “juristischen Co-Founder für Startups und KMUs”, der Gründer:innen “von der Idee bis zum Erfolg” begleite. Die Bibltiothek sei sowohl über das “portal” als auch auf der Website des Linde Verlags erreichbar.

“Wir zeigen, wer wir sind”

Auch website-technisch hat sich das Verlagshaus neu aufgestellt: Mit dem “portal”-Launch wurde die Website von Linde “komplett neu gestaltet”, heißt es. Im Zentrum stand Benutzerfreundlichkeit und Strukturierung der angebotenen Services. “Wir haben uns darauf fokussiert, zu zeigen, wer wir sind, was wir leisten und wie wir uns in den letzten Jahren weiterentwickelt haben”, meint Jentzsch zum neuen Online-Auftritt.

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