Schon 2020 schrieb es Schlagzeilen als Neuzugang in den damals neu eröffneten Startups Labs des Vienna Bio Center. Quantro Therapeutics wurde 2019 als Spinoff einer langjährigen Forschungskooperation der Forschungsinstitute des Institute of Molelcular Biotechnology (IMBA) und des Research Institute of Molecular Pathology (IMP) gegründet – von Stefan Ameres und Johannes Zuber. Beide sind nach wie vor als Scientific Advisor im Unternehmen tätig. Chief Executive Officer ist Michael Bauer.

Elf Millionen Euro seit 2020 eingeworben

2020 wurde es nicht nur in den Vienna BioCenter Startup Labs willkommen geheißen, sondern erhielt auch eine Startfinanzierung durch den Boehringer Ingelheim Venture Fund (BIVF) sowie des Wirkstoffforschungs- und -entwicklungsunternehmens Evotec.

In den Jahren 2020 und 2023 wurden insgesamt elf Millionen Euro in meilensteinabhängigen Tranchen eingeworben. Ergänzt wurde das Kapital durch unveröffentlichte Erlöse einer strategischen Zusammenarbeit zu ausgewählten Onkologie-Targets mit Boehringer Ingelheim Oncology.

Das Spinoff identifiziert und entwickelt nämlich neuartige Wirkprinzipien und Arzneistoffe zur Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten auf Basis einer eigenen Technologieplattform. Dazu setzt das Startup Technologien zur Transkriptom-Profilierung ein, wodurch ein neuartiges, präzises Verfahren für zellbasierte Wirkstoff-Screens etabliert wird.

Frische 1,7 Millionen Euro Förderung für 18 Monate

Nun erreicht das Spinoff einen weiteren Meilenstein mit großen Plänen: Am heutigen Dienstag kommuniziert Quantro Therapeutics eine 18-monatige Forschungsförderung der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Damit soll ein Forschungsprojekt in Höhe von 1,7 Millionen Euro finanziell unterstützt werden. Mit der Finanzspritze will man die Skalierung und Fähigkeit zur Erstellung von Multi-Target Profilen durch die Technologieplattform von Quantro aus einem industriellen Niveau ermöglichen, heißt er per Aussendung.

Die patentierte Technologie von Quantro Technologies will man nun im Rahmen der FFG-Förderung auf ein industrielles Niveau heben. Konkret will man den Durchsatz durch Miniaturisierung und Automatisierung – vor allem aber durch Multiplexing – steigern. Zur Erklärung: Multiplexing bedeutet, mehrere Signale oder Informationsströme auf einer Leitung gleichzeitig in Form eines einzigen, komplexen Signals zu übertragen.

Technologie wird auf Industrielevel gehoben

Im Fachjargon heißt dies: Man will die ersten transkriptomischen 10-Target-Screens für die Entdeckung von Transkriptionsfaktor-Targets entwickeln, von denen einige bisher nicht als zugänglich galten.

Eine derartige Entwicklung würde ein “neues Paradigma in der Azneimittelentdeckung” bedeuten, heißt es per Aussendung. Die daraus resultierenden Daten werden mit Hilfe der Quantro-eigenen Bioinformatik-Suite analysiert und im Ramen interner Arzneimittelforschungsprogramme untersucht.

Entdeckung neuer Krebstherapien

Michael Bauer, CEO von Quantro, meint dazu: “Wir sind begeistert und fühlen uns geehrt, diese FFG-Förderung zu erhalten, die es uns ermöglicht, unsere innovativen Ideen voranzutreiben und diese transformative Technologie an die Spitze der Arzneimittelforschung zu bringen.”

Auch Arianna Sabò, Leiterin der Forschungs- und Entdeckungsabteilung von Quantro, sieht Potenzial zur baldigen Entdeckung neuer Krebstherapien:

“Diese Förderung unterstützt den Ausbau unserer eigenen Technologie zur Entdeckung neuer Krebstherapien, vor allem im Bereich bisher therapeutisch nicht zugänglicher Targets. Mit Hilfe der FFG-Förderung wollen wir den Durchsatz und die Automatisierung unserer Plattform erhöhen, um unsere Möglichkeiten zur Entdeckung neuer Ansatzpunkte in der Entwicklung innovativer Krebstherapien zu maximieren.”