12.12.2024
INVESTMENT

PropTech-Scaleup Wood_Space sichert sich achtstelliges Investment

Das PropTech Wood_Space holt sich zum Jahresende ein achtstelliges Investment. Was man mit der Investition vor hat und warum das Scaleup mit seiner Summe "eines von zwölf" ist.
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Dominik Kraihamer, Thomas Gschwendtner und Stefan Perkmann Berger (c) Wood_Space

Erst im Februar 2023 kommunizierte Wood_Space eine Finanzierung im siebenstelligen Bereich. Drei Monate später vermeldete das PropTech, das aus dem Portfolio des Corporate Venture Builders WhatAVenture stammt, einen Zuwachs in der Geschäftsführung. Thomas Gschwendtner trat neben Stefan Perkmann Berger, dem Gründer von WhatAVenture, in das Management Board – brutkasten berichtete.

Gschwendtner, der lange als Industrie-Manager und Investor tätig war, übernahm damit die operative Verantwortung im Unternehmen. An der Seite der Geschäftsführer arbeitet zudem Dominik Kraihamer als Leiter im Bereich Marketing und Sales. Am heutigen Donnerstag vermeldet das PropTech ein neues Investment.

Wood_Space macht Vollhollz-Modulgebäude

Wood_Space wurde im Jahr 2019 gegründet und spezialisiert sich auf die Entwicklung und Produktion von schlüsselfertigen Modulgebäuden aus Vollholz. Damit lassen sich Projekte wie Hotels, Chalet-Dörfer, Kindergärten und Bürogebäude umsetzen. Die Module bestehen zu 90 Prozent aus Vollholz und kommen schlüsselfertig bei den Kund:innen an. Produziert werden sie in Österreich, so das Scaleup.

Wood_Space bedient sich einem Modulsystem aus Vollholz – hier eine Kindertagesstätte (c) Wood_Space

Seine Wurzeln schlug Wood_Space als Joint Venture des Corporate Venture Builders WhatAVenture und der Rubner Gruppe. Co-Geschäftsführer Perkmann Berger war seit der Gründung am Aufbau des ersten Prototypen beteiligt.

Schon letztes Jahr verfolgte Wood_Space eine klare Wachstumsstrategie. Damals erklärte Geschäftsführer Gschwendtner: “Das Wachstumskapital hilft uns, unser Wachstum ohne Abgabe von Anteilen weiterzuverfolgen.” Die letztjährige Investition diente damit der Expansion in Österreich und Deutschland.

Achtstelliges Investment ist “Fundament für weiteres Wachstum”

Nun vermeldet das PropTech-Scaleup ein neues Investment im achtstelligen Bereich – diesmal mit Abgabe von Anteilen, aber mit selbiger Intention, nämlich der “Finanzierung des weiteren Wachstums”. Der Neuinvestor ist VTC, eine in München ansässige und auf langfristige Beteiligungen ausgerichtete Beteiligungsgesellschaft, wie das Scaleup vermeldet. Über die genaue Summe wurde Stillschweigen vereinbart, wie Geschäftsführer Gschwendtner auf brutkasten-Nachfrage bestätigt.

“Wir freuen uns sehr, partnerschaftlich mit dem Team das Unternehmen zum europäischen Marktführer im Bereich des modularen Holzbaus zu entwickeln”, kommentiert Philipp Freyschlag, Partner bei VTC, die Investition.

Konkret soll die Investition in “den Ausbau der Produktionskapazität am Standort Hürm in Niederösterreich” fließen. Anfang 2025 soll mit dem Ausbau begonnen werden. Die Auftragsbücher seien “voll”, wie das Scaleup kommuniziert.

Die Investition soll überdies den Beginn einer langjährigen Partnerschaft zwischen Wood_Space und VTC darstellen. Im Fokus steht die strategische Entwicklung des Scaleups.

Modulbau und CO2-Speicherung

Die vollen Auftragsbücher des PropTechs dürften sich auch aufgrund seines Nachhaltigkeits-Fokus ergeben. Denn Wood_Space sieht den “konventionellen Bau” als einen der größten Verursacher von CO2-Emissionen mit “geringer Materialeffizienz” und “komplexen Schnittstellen”.

Wood_Space sei das Gegenstück dazu: Das PropTech setzt auf eine “selbst entwickelte Systembauweise aus Massivholz”. Damit sei es möglich, Gebäude standardisiert in Vorfertigung und damit “in kürzerer Zeit und zu geringeren Kosten” sowie ressourcenschonend zu errichten. Nach Angaben des Scaleups würde ein “typisches Wood_Space Gebäude bis zu 200 Tonnen CO2 über Jahrzehnte” speichern.

Bisher mindestens zehn Investments im achtstelligen, eines im neunstelligen Bereich

Investments im mehrstelligen Millionenbereich haben dieses Jahr in Österreich angesichts der wirtschaftlichen Großwetterlage einen gewissen Seltenheitswert.

So vermeldete das PropTech Scaleup Gropyus in diesem Oktober ein 100 Millionen Euro Investment – und liegt damit bislang als einziges Scaleup laut brutkasten-Berichterstattung im neunstelligen Bereich. Im laufenden Jahr 2024 berichtete brutkasten außerdem über zehn achtstellige Startup- bzw. Scaleup-Investments. Allen voran das Linzer Scaleup Storyblok mit einer Finanzierung in Höhe von 76 Millionen Euro.

Weitere Investments im achtstelligen Bereich wurden unter anderem von Prewave (63 Millionen Euro), enspired (25,5 Millionen Euro) und CycloTech (20 Millionen Euro) vermeldet. In nachstehender Tabelle findet sich eine Auflistung aller neun- bzw. achtstelliger Startup-Investitionen aus diesjähriger brutkasten-Berichterstattung.

Startup | ScaleupInvestmentsumme in Euro
Gropyus100 Millionen
Storyblok76 Millionen
Prewave63 Millionen
enspired25,5 Millionen
CycloTech20 Millionen
fiskaly20 Millionen
Ygion15 Millionen
Tset12,7 Millionen
DeepOpinion11 Millionen
e.battery11 Millionen
Peak Technology10 Millionen
Startup- bzw. Scaleup-Investments aus dem acht- bzw. neunstelligen Bereich (laut brutkasten-Berichterstattung im laufenden Jahr 2024)

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London, Berlin, Paris, Lissabon, Barcelona, New York, Los Angeles, Chicago, San Francisco, Sydney, Melbourne, Tokio und Seoul – das sind nur 13 von rund 150 Städten weltweit, in denen das Wiener Ein-Mann-Startup Creative Lunch Club Personen aus der Kreativbranche zusammenbringt.

Einmal im Monat Mittagessen

Das Prinzip der im April 2023 vom Social Media Marketer Klaus Heller gestarteten Plattform ist schnell erklärt: Als Mitglied des Creative Lunch Clubs werden Menschen aus der Kreativbranche einmal im Monat mit zwei anderen gematcht und treffen sich mit ihnen zum Lunch. Die Gebühr dafür beträgt zehn Euro für drei Monate. Unter den Mitgliedern sind etwa Art- und Creative-Directors, Grafikdesigner:innen, Fotograf:innen und Illustrator:innen, Architekt:innen, Musiker:innen, Fashion-Designer:innen und Künstler:innen.

Mehr als 10.000 Mitglieder beim Creative Lunch Club

Mehr als 10.000 Mitglieder konnte Heller nach eigenen Angaben bereits gewinnen. Allein in Österreich ist der Creative Lunch Club in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck aktiv, in Deutschland in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Köln, Düsseldorf und Stuttgart. Auch in anderen Ländern sind nicht nur die großen Metropolen, sondern auch kleinere Kreativ-Zentren vertreten.

Mitglieder organisieren Termin nach Matching selbstständig

Dabei achte man auf einen einfachen Anmeldeprozess, schreibt Heller. “Man beantwortet ein paar Fragen nach Beruf, Website und Social-Media-Channel, gibt ein, in welcher Stadt man vernetzt werden möchte und zahlt den Mitgliedsbeitrag. Am Beginn des folgenden Monats wird man dann mit zwei anderen Menschen aus der Kreativbranche per Mail connected. Per Mail oder WhatsApp wird dann von den Mitgliedern selbstständig ein gemeinsamer Termin für das Mittagessen organisiert”, so der Gründer.

“Keine Regeln” im Creative Lunch Club

Für das Lunch selber gebe es dann “keine Regeln”. “Es kann über die eigenen Projekte, über Herausforderungen, was einen inspiriert, aber auch über persönliche Themen gesprochen werden. Dadurch, dass alle Mitglieder in der Kreativwirtschaft arbeiten, finden sich sehr schnell Themen und der Gesprächseinstieg fällt leicht”, schreibt Heller.

“Die andere Person nie wiederzusehen, ist aber ebenso okay”

Mitglieder würde sich über die unterschiedlichsten Themen austauschen. Manchmal würden sich gemeinsame Projekte, Kooperationen oder sogar Freundschaften ergeben. “Die andere Person nie wiederzusehen, ist aber ebenso okay”, so der Gründer. Generell würden viele Personen Creative Lunch Club nutzen, um nach einem Umzug in einer neuen Stadt schneller Anschluss in der Kreativbranche zu finden oder um ihr internationales Netzwerk zu vergrößern.

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