31.05.2022

Wood Space: WhatAVenture Holzbau-Startup erhält neuen Geschäftsführer & errichtet Produktionshalle

Wood Space ist ein Portfolio-Startup des Corporate Venture Builder WhatAVenture, das sich auf die Entwicklung & Produktion von schlüsselfertigen Modulgebäuden aus Vollholz spezialisiert hat. Mit Thomas Gschwendtner erhält das Unternehmen nun einen neuen Geschäftsführer.
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Woodspace
Thomas Gschwendtner (links) zieht neben Stefan Perkmann Berger in die Geschäftsführung von Wood_Space ein | (c) Lea Fabienne

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und wird seit Jahrtausenden als Baustoff verwendet. Ein Startup, das sich voll und ganz diesem Thema verschrieben hat und die Baubranche nachhaltig verändern möchte, ist Wood Space. Das Unternehmen wurde ursprünglich als Joint Venture zwischen dem Corporate Venture Builder WhatAVenture und der Südtiroler Rubner Gruppe gegründet. Sie zählt zu den größten Holzbauunternehmen Europas und verfügt mittlerweile über 100 Jahre Erfahrung im Holzbau.

Wood Space setzt auf modulare Bauweise und Vollholz aus Österreich

Durch die modulare Bauweise von Wood Space lassen sich eine Vielzahl an Projekten umsetzen, wie etwa Hotels, Chalet-Dörfer, Kindergärten, Büros und vieles mehr. Das Besondere: Die Module bestehen zu 90 Prozent aus Vollholz und kommen schlüsselfertig bei den Kund:innen an, die sich damit die komplizierte Koordination auf der Baustelle und Errichtungszeit ersparen. Zudem werden die Module auch in Österreich produziert. Bislang hat Wood Space laut eigenen Angaben über 100 gebaute Module umgesetzt.

Thomas Gschwendtner übernimmt operative Verantwortung

Mit Thomas Gschwendtner erhält Wood Space nun einen neuen Geschäftsführer, wie das Unternehmen zu Wochenbeginn bekannt gab. Der langjährige Industrie-Manager & Investor war zuletzt bei Mayr-Melnhof Karton AG als Geschäftsführer für die Operations der Board & Paper Division verantwortlich.

Stefan Perkmann Berger, der das Unternehmen vom ersten Prototypen an gemeinsam mit WhatAVenture aufgebaut hat, soll sich nun auf den Aufbau weiterer Geschäftsfelder und die strategischen Fragen der Unternehmens-Entwicklung konzentrieren.

“Das aktuelle Wachstum bringt den Bereich der industriellen Fertigung stärker in den Fokus. Thomas kennt diese Themen aus seiner Laufbahn in der Industrie. Er wird uns helfen, unsere Meilensteine schneller zu erreichen. Gemeinsam bringen wir das Unternehmen in die nächste Wachstumsphase”, so Perkmann Berger über die Neubesetzung.

Wood Space plant neue Produktionshallt in Österreich

Neben zahlreichen privaten Wohnträumen und Zweitwohnsitzen realisiert Wood Space derzeit ein Boutique Hotel in Salzburg, sowie Kindergärten und mehrstöckige Büro-Gebäude. Im Sommer soll zudem eine neue Produktionshalle in Österreich den Betrieb aufnehmen und die Kapazität für große Bauvorhaben deutlich erhöhen. “Mit der neuen Fertigung machen wir jetzt den nächsten Schritt und erhöhen die Produktion auf 300 Module im Jahr”, so Gschwendtner über die weiteren Pläne des Startups.


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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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