25.08.2023

Poolside: US-AI-Startup zieht wegen 126 Mio. Dollar Investment nach Europa um

Poolside baut einen auf Code spezialisierten AI-Chatbot. Mit einer Mega-Investmentrunde wurde das Startup mit noch weniger als zehn Mitarbeiter:innen nach Frankreich geholt.
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Poolside zieht nach Paris
Paris | (c) Earth via Unsplash

Noch vor ein paar Jahren galt für europäische Startups: Wer eine größere Investment-Runde in den USA abschließen wollte, musste den Firmensitz dorthin verlegen. Inzwischen hat sich das relativiert – US-VCs sind meist auch bereit, in GmbHs und ihre anderen europäischen Pendants zu investieren. Weder früher noch heute üblich war bzw. ist jedenfalls, dass US-Startups ihren Firmensitz wegen einer Investment-Runde nach Europa verlegen. Das vom ehemaligen GitHub CTO Jason Warner erst diesen Mai gegründete AI-Unternehmen Poolside machte nun genau das, wie das Magazin Sifted berichtet.

Poolside: Seed-Runde aus dem Mai um 100 Mio. US-Dollar “erweitert”

Demnach “erweiterte” Poolside nun eine im Mai zum Start verkündete Seed-Finazierungsrunde von 26 Mio. US-Dollar um nicht weniger als 100 Mio. US-Dollar, von denen der Großteil aus Frankreich kommt. Den Lead übernehmen der französische Milliardär Xavier Niel und der US-VC Felicis. Die Zentrale des Unternehmens mit noch nicht einmal zehn Mitarbeiter:innen wird nach Paris verlegt.

“Demokratisierung der Software-Entwicklung” dank codendem AI-Chatbot

Poolside baut einen AI-Chatbot nach Vorbild von ChatGPT, der aber gänzlich auf das Schreiben von Code spezialisiert ist – ein Usecase, für den auch ChatGPT stark genutzt wird. Der Clou: Mit dem Chatbot des nun Pariser Startups sollen später Normalverbraucher:innen Programme oder Apps bloß über die Eingabe geeigneter Prompts bauen lassen können. Das soll zu einer “Demokratisierung der Software-Entwicklung” führen.

Macron-Strategie im Hintergund

Dass Poolside auf diese Weise in Paris landet, ist natürlich kein Zufall. Im Hintergrund steht eine Strategie der Regierung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, um Künstliche Intelligenz im Land zu pushen, für die 500 Millionen Euro budgetiert sind. Diese trug bereits einige medienwirksame Früchte, etwa auch das Mega-Investment in das erst wenige Wochen alte AI-Stratup Mistral.

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Wendy Windenergy
(c) Wendy Windenergy - Das Team von Wendy Windenergy.

Wendy Windenergy, ein EnergyTech-Startup von Michael und Andreas Strommer, entwickelt vertikale Kleinwindkraftanlagen. Angesiedelt in Podersdorf am Neusiedlersee will man rund um Geschäftsführer Michael Strudler und René Grandits damit auf die steigende Nachfrage nach dezentraler Energieversorgung antworten.

Wendy Windenergy: Patentiertes Klappsystem

Vor allem für Kleinwindkraftanlagen gäbe es – angesichts steigender Energiepreise – in Österreich und Deutschland großes Potenzial zur Installation auf gewerblichen und landwirtschaftlichen Gebäuden. Denn, gerade in ländlichen Regionen oder bei schwankender Sonneneinstrahlung wird der Bedarf an dezentralen Energielösungen immer größer. Die platzsparenden und geräuscharmen Systeme des Startups sollen Photovoltaikanlagen ergänzen und eine stabile Energieversorgung sicherstellen. Das patentierte Klappensystem sorge für eine um 20 Prozent höhere Energieeffizienz im Vergleich zu herkömmlichen Modellen.

“Mit Wendy schließen wir die Lücke, die durch geringe Sonneneinstrahlung entsteht, und schaffen eine nachhaltige Energiequelle für verschiedenste Anwendungen”, erklärt Strudler. Dabei brauchen die Anlagen weniger Platz, seien robust gegenüber extremen Wetterbedingungen und würden sich besonders für ländliche Regionen eignen. “Mit ihrem Beitrag zur CO₂-Reduktion und zur Stabilisierung der Energieversorgung sind sie ein Schlüsselbaustein für eine nachhaltige Energiezukunft”, heißt es per Aussendung.

Regulatorische Herausforderungen

Allerdings ist der Weg zur Markteinführung von Kleinwindkraftanlagen von regulatorischen Herausforderungen geprägt. Unterschiedliche baurechtliche Auflagen in den Bundesländern würden derzeit die flächendeckende Nutzung erschweren. “Wendy setzt sich aktiv dafür ein, diese Hürden zu überwinden, und plädiert für eine Vereinheitlichung der Vorschriften, um den Einsatz erneuerbarer Energien zu beschleunigen”, heißt es weiter.

Wendy Windenergy hat bereits im Vorjahr ein Partnerprogramm zur Installation seiner vertikalen Kleinwindkraftanlagen gestartet. Im Rahmen dessen können Unternehmen und Betriebe die Kleinwindkraftanlagen testen und optimieren. Nach einer individuellen Windmessung vor Ort erhalten Testkunden eine Serienvariante der Anlage, um diese unter realen Bedingungen einzusetzen. Dieses Programm dient nicht nur der Weiterentwicklung der Technologie, sondern soll auch eine direkte Verbindung zu potenziellen Nutzerinnen und Nutzern schaffen.

Etwa wird in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Bundesheer bereits die Anwendung der Anlagen in mobilen, autarken Energiesystemen getestet. Eine Containerlösung kombiniert Windkraft, Photovoltaik und Energiespeicher in einer transportablen Einheit, die speziell für abgelegene oder temporäre Standorte entwickelt wurde.

Von FH Wiener Neustadt unterstützt

Das StartUp-Center der FH Wiener Neustadt begleitet Wendy mit gezielter Unterstützung und stellt dem Team Ressourcen und Netzwerke zur Verfügung: “Es sind Projekte wie Wendy, die nicht nur durch ihre Technologie und ihren Unternehmergeist beeindrucken, sondern auch einen spürbaren Beitrag zur Energiewende leisten können – und genau das fördern wir mit Leidenschaft”, erklärt Thomas Wally, Leiter des StartUp-Centers der FHWN.

Das Startup Burgenland-Startup selbst hat mit seiner Technologie sowohl bei der aws First Pitch Night als auch beim i2b Businessplan Wettbewerb 2024 Erfolge feiern können, wo es etwa den Sonderpreis GreenTech (2.000 Euro) und eine weitere Platzierung im Bereich Technologie (1.000 Euro) erhalten hat. Strudler abschließend: “Wir wollen mit Wendy die Kleinwindkraftanlage für jedermann erschaffen und unseren Kundinnen und Kunden ermöglichen, ihren Teil zur Energiewende beizutragen.” Ab 2026 sollen diese Systeme regulär in Österreich und Deutschland verfügbar sein.

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