27.11.2020

Die wichtigsten Plattformen für österreichische Online-Händler

Nach Black Friday ist vor dem Advent: Wer als Händler im Web punkten will, sollte auf diversen Plattformen präsent sein.
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(c) Adobe Stock/NaMaKuKi

Nicht bei großen US-Konzernen kaufen, sondern bei heimischen Händlern – dieser Ruf ist angesichts des Coronakrise und des damit einhergehenden Lockdowns lauter denn je. Vom Timing sind dabei nicht nur Rabattschlachten wie der Black Friday vom 27.11. entscheidend, sondern wie immer auch das Weihnachtsgeschäft, also das Shopping-Verhalten der Österreicherinnen und Österreicher im Advent.

Verschiedene Initiativen, Organisationen und Unternehmen wollen dabei das regionale Einkaufen hierzulande fördern – beziehungsweise bieten sie den Händler auch aus wirtschaftlichem Eigeninteresse eine entsprechende Plattform.

Kaufhaus Österreich: Plattform für Onlineshops

Mit Interesse wird dabei unter anderen der Start des “Kaufhaus Österreich” erwartet, welches vom Wirtschaftsministerium und der Wirtschaftskammer ausgeht. Hierbei handelt es sich um eine Plattform, auf der sich heimische Händler listen lassen können.

Zum Black Friday 2020 war die Plattform noch nicht online, laut der noch recht leeren Website ist ein Launch für den 30. November geplant – also pünktlich zum Start des Weihnachtsgeschäfts. Die Wirtschaftskammer Österreich hat bereits eine Anleitung veröffentlicht, welche die entsprechenden Schritte zum Listing im Kaufhaus Österreich beschreibt.

kaufsregional.at: Die Plattform des Handelsverbands…

Indes sind andere Initiativen bereits online gegangen – zum Beispiel kaufsregional.at, eine Plattform des Handelsverbands und nach Eigenangabe eines der größten Verzeichnisse österreichischer Webshops.

Hier sind über 5000 Webshops aus Österreich gelistet. Eine Verschlagwortung soll dabei helfen, dass Produkte auf kaufsregional.at besser gefunden werden. Wer sich hier eintragen möchte kann dies unter  www.kmu-retail.at tun.

…ist nicht zu verwechseln mit kauftregional.at

Nicht zu verwechseln ist die Initiative des Handelsverbands hingegen mit www.kauftregional.at: Das junge Unternehmen aus Obertrum zählt laut Eigenangabe zu den führenden regionalen Suchplattformen in Österreich, hier sind rund 3000 Händler, Produzenten, Dienstleister und Gastronomiebetriebe gelistet. Wenn bestehende Händler noch nicht im System sind, können sie unter diesem Link eingetragen werden.

Suchfunktionen erleichtern auch hier die Suche nach regionalen Händlern, Produzenten, Dienstleistern oder regionalen Gastronomiebetrieben. Mit www.shop.kauftregional.at erhielt die Plattform auch einen eigenen Marktplatz, auf dem Händler und Produzenten ihre Waren direkt an den Kunden verkaufen können. Die Funktionen des Marktplatzes werden laufend ausgebaut und auf Regionalität ausgerichtet, heißt es vom Startup, das erst im März 2020 gegründet wurde.

Zudem können Gemeinden und Regionen das System für ihren individuellen Online-Marktplatz nutzen. So hat sich die Tourismusregion Hausruckwald dazu entschieden, die Betriebe ihrer Region unter www.hausruckwald.kauftregional.at mit einem einheitlichen Erscheinungsbild zusammenzufassen.

Shöpping und Shöpy als Shopping-Plattformen

Weiters ist Shöpping zu erwähnen – ein von der Österreichischen Post ins Leben gerufene Webshop für Händler aus Österreich. Hier betont man die Regionalität, aber auch zum Beispiel die CO2-neutrale Zustellung an die Endkunden. Die Lieferung erfolgt über die Post selbst. Händler können sich über dieses Formular registrieren.

Ein Sonderfall wiederum ist Shöpy, welches sich darauf spezialisiert hat, Produkte von Startups aus Österreich zu bündeln. Kürzlich hat Shöpy übrigens auch auf den deutschen Markt expandiert.

Die zwei Seiten der Amazon-Medaille

Und dann sollte in der Auflistung der Plattformen für heimische Händler auch noch der Elefant im Raum benannt werden: Amazon selbst. Denn zwar ist der US-Konzern für viele KMU zum Feindbild geworden, da er den Großteil des Onlinehandels einnimmt und somit den hiesigen Händlern den Umsatz streitig macht – zugleich ist der Amazon Marketplace aber ein guter Vertriebskanal, um auch ein internationales Publikum zu erreichen.

Mehr als die Hälfte des Handelsumsatzes von Amazon stammt von den größtenteils kleinen und mittleren Verkaufspartnern auf dem Amazon Marketplace, heißt es dazu von Amazon selbst. Neben zum Beispiel dem Austro-Startup Robo Wunderkind nutzen zum Beispiel auch der Familienbetrieb Alpin Loacker und das Unternehmen Paraboo den Amazon-Marktplatz als Vertriebsschiene.

Preisvergleichsseiten nutzen

Abschließend sollte noch erwähnt werden, dass mit der Einrichtung eines Shops und der Listung entsprechender Plattformen erst ein Teil der Arbeit getan ist – anschließend beginnt die Marketing-Arbeit. Diese setzt eine Kombination aus zum Beispiel Social Media, Content Marketing und Newslettern voraus. Zudem sollten Händler darüber nachdenken, sich auf Preisvergleichsseiten wie Geizhals oder Idealo listen zu lassen. Auch hier punktet man nicht immer nur durch den Preis, sondern teils auch durch Lieferbedingungen, wie etwa die Möglichkeit zur Selbstabholung.

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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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Die wichtigsten Plattformen für österreichische Online-Händler

  • Nicht bei großen US-Konzernen kaufen, sondern bei heimischen Händlern – dieser Ruf ist angesichts des Coronakrise und des damit einhergehenden Lockdowns lauter denn je.
  • Verschiedene Initiativen, Organisationen und Unternehmen wollen dabei das regionale Einkaufen hierzulande fördern – beziehungsweise bieten sie den Händler auch aus wirtschaftlichem Eigeninteresse eine entsprechende Plattform.
  • Mit Interesse wird dabei unter anderen der Start des “Kaufhaus Österreich” erwartet, welches vom Wirtschaftsministerium und der Wirtschaftskammer ausgeht.
  • www.kauftregional.at: Das junge Unternehmen aus Obertrum zählt laut Eigenangabe zu den führenden regionalen Suchplattformen in Österreich, hier sind rund 3000 Händler, Produzenten, Dienstleister und Gastronomiebetriebe gelistet.
  • Weiters ist Shöpping zu erwähnen – ein von der Österreichischen Post ins Leben gerufene Webshop für Händler aus Österreich.
  • Mehr als die Hälfte des Handelsumsatzes von Amazon stammt von den größtenteils kleinen und mittleren Verkaufspartnern auf dem Amazon Marketplace, heißt es dazu von Amazon selbst.

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