28.02.2025
FINTECH

Pflegenavi: Eisenstädter Fintech entwickelt neue Bankkarte für den Pflegesektor – Caritas als Kunde

Das Burgenländer Startup Pflegenavi entwickelt eine e-Wallet-Lösung für Drittgelder in Pflegeheimen. Nun soll es Caritas-Mitarbeiter:innen mit eigenen Bezahlkarten ausstatten. Das Ganze soll Transparenz in die Bezahlvorgänge von Pflegeheimen, deren Bewohner:innen und Betreuer:innen bringen.
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Markus Reinfeld (COO & Co-Founder), Rainer Schuster (CTO & Co-Founder) und Patrick Reinfeld (CEO & Co-Founder) | Foto: Pflegenavi

Das Eisenstädter Startup Pflegenavi rund um das Gründer- und Brüderpaar Patrick und Markus Reinfeld sowie den Tech-Experten Rainer Schuster ist das erste seiner Art: Das Startup fokussiert sich auf die digitale Verwaltung von Bewohnergeldern – also Drittgeldern – in Pflegeheimen. Mit seiner e-Wallet-Lösung will es zur rechtssicheren Handhabung von Klientengeldern beitragen.

Warum? Weil die meisten Pflege- und Betreuungsinstitute die Gelder ihrer Klient:innen (Heimbewohner:innen, etc.) verwalten und alltägliche Ausgaben in deren Namen tätigen. Das kann eine Fehler- und Risikoquelle sein, bringt aber vor allem Aufwand und wenig Transparenz. Das Klienten- und Depotgeld wird meist vom Personal in bar oder auf Geschäftskonten der Organisation verwaltet. Nicht aber mit der e-Wallet-Lösung von Pflegenavi.

Pflegenavi verwaltet Zahlungen in Pflegeheimen

Das Fintech Pflegenavi, selbst aus dem ersten Batch des StartUp Burgenland Accelerators hervorgegangen (brutkasten berichtete), will mit seiner gleichnamigen cloudbasierten Software-Applikation Abhilfe schaffen. Das Fintech will helfen, die Geldflüsse zwischen Klient:innen bzw. deren Angehörigen und den Dienstleister:innen transparent zu steuern.

„Die Pflegenavi-App funktioniert wie ein Banking-Tool“, sagt Co-Founder und CEO Patrick Reinfeld. „Die Nutzer:innen haben immer den aktuellen Kontostand des Depots auf der App oder im Web. Sie können die Dienstleister:innen direkt bezahlen und das Depot je nach Bedarf wieder aufstocken.“ Damit will man Sicherheit und Transparenz gewährleisten – gerade im „sehr stark unterdigitalisierten Pflege- und Betreuungssektor“, so Reinfeld.

Das Ganze funktioniert mittels einer digitalen, auf e-Wallets basierenden Depotverwaltung. Dabei handelt es sich um elektronische Geldbörsen, die eine einfache Abwicklung von Zahlungen ermöglichen.

Klare Gelder-Trennung

Klient:innen oder Angehörige können Geld in das Pflegenavi-Wallet laden und damit alltägliche Ausgaben für Dienstleistungen oder Einkäufe bezahlen. Damit können Klientengelder vollständig im Besitz der Klient:innen bleiben und erst nach der Leistungserbringung an den Dienstleister ausbezahlt werden.

„Unsere Lösung stellt sicher, dass eine klare Trennung zwischen den Geldern der Klient:innen und der Organisation besteht“, sagt Rainer Schuster, Co-Founder und CTO des Fintechs. In dieser Form besteht das Startup bereits seit seiner Gründung im Jahr 2020.

Neue Pianqa-Bezahlkarten für 1.000 Caritas-Mitarbeitende

Heute meldet sich das Eisenstädter FinTech mit einem Produkt-Update: Das Startup launcht nun eine Bezahlkartenlösung für seine Technologie. Konkret können Alltagsausgaben ab sofort über die eigens entwickelten „Pianqa-Bezahlkarten“ des Startups abgewickelt werden.

Wie das Founderteam in einer Pressemeldung schreibt, wurde die Pianqa-Lösung gemeinsam mit Finanzinstituten für den Pflege- und Betreuungssektor entwickelt.

Eine Organisation, die von der neuen Bezahllösung profitieren wird, ist die Caritas: „Unsere Mitarbeiter:innen müssen täglich mehrere Ausgaben für die zu betreuenden Personen tätigen. Meist erfolgen diese Ausgaben in bar, was zu Fehlern führen kann und eine große Verantwortung für die Mitarbeiter:innen ist,“ sagt Peter Adelmann, Leiter Finanz- und Rechnungswesen bei der Caritas der Erzdiözese Wien, zur aktuellen Situation.

Die Einführung der Pianqa-Karte trage dazu bei, Entlastung für Caritas-Mitarbeiter:innen zu schaffen und einen Schritt in Richtung bargeldlose Zukunft zu tätigen. Bezahlt werden kann entweder mit der physischen Pianqa-Bezahlkarte oder über das Smartphone. Alle Transaktionen werden in Echtzeit über die Pflegenavi-Web- oder Mobile-App erfasst und sind einsehbar. Das Startup möchte damit sowohl Abrechnungsprozesse vereinfachen, Nachvollziehbarkeit gewährleisten sowie rechtskonforme Qualitätssicherheit bei Finanztransaktionen im Pflegesektor sicherstellen.

Caritas und Samariterbund als Kunden

Die Caritas der Erzdiözese Wien startete Anfang des Jahres bereits mit dem Pilotprojekt. Bis zum Sommer 2025 möchte sie alle Mitarbeiter:innen der stationären und mobilen Pflege sowie der Bereiche Menschen mit Behinderung und Hilfe in Not mit der Kartenlösung ausstatten. Das Ganze wird bereichsübergreifend von stationärer Pflege, mobiler Pflege, Menschen mit Behinderung bis hin zu Hilfe in Not ausgerollt werden, sagt Co-Founder Reinfeld weiter.

Zu den bestehenden Kunden des FinTechs zählen neben der Caritas auch der Samariterbund. Interesse an der Bezahllösung bestehe bereits vonseiten anderer Organisationen, heißt es weiter. Noch in diesem Jahr sei ein Rollout in weitere Länder geplant.

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25.04.2025

OroraTech expandiert in die USA: Kärntner Co-Founder wird CEO in Denver

Das Münchner SpaceTech-Unternehmen OroraTech hat kürzlich seinen neuen US-Sitz in Denver, Colorado, eröffnet. Der Kärntner Co-Founder Thomas Grübler übernimmt dort die Position des Präsidenten und CEO.
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Der Kärntner Co-Founder Thomas Grübler wird neuer CEO des US-Standortes von OroraTech. (c) OroraTech

Colorado ist regelmäßig von verheerenden Waldbränden betroffen, die viele Anwohner:innen im Raum Denver zur Evakuierung zwingen. Aufgrund der Intensität und Unberechenbarkeit der Brände stößt die Feuerwehr häufig an ihre Grenzen. Mit der Ansiedlung in Denver will OroraTech künftig einen wichtigen Beitrag leisten, um die Reaktionszeiten bei Brandausbrüchen deutlich zu verkürzen.

Effektive und schnelle Reaktion auf Waldbrände

Der neue Standort dient als zentrale Anlaufstelle zur Vernetzung mit US-Notfalldiensten, Versorgungsunternehmen und staatlichen Institutionen. Dabei greift OroraTech auf ein firmeneigenes Netzwerk aus zehn CubeSats (kleine, standardisierte Satelliten) zur Erfassung von Wärmebildern in niedriger Erdumlaufbahn zurück. Darüber hinaus nutzt es öffentlich zugängliche Daten von mehr als 30 Satelliten in niedrigen sowie geostationären Umlaufbahnen. Die Auswertung dieser Daten soll eine deutlich schnellere und effektivere Reaktion auf Waldbrände ermöglichen.

„Ich freue mich riesig, den Start von OroraTech USA Inc., unserem neuen US-Hauptsitz in Denver, Colorado, bekanntzugeben! Wir haben unsere Türen geöffnet, um unsere Plattform für Waldbrand-Intelligenz und unsere Satellitenkonstellation näher an die Frontlinien zu bringen – dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden”, schreibt der Kärntner Co-Founder Thomas Grübler auf Linkedin.

CEO Grübler: „Es gibt nicht Erfüllenderes“

Grübler übernimmt beim Aufbau des US-Standorts eine zentrale Rolle: In Denver wird er künftig als Präsident und CEO tätig sein. „Fast von Grund auf neu aufgebaut – ganz so wie damals in den Anfängen von OroraTech in München. Es gibt nichts Erfüllenderes, als Visionen Schritt für Schritt in die Realität umzusetzen“, schreibt er dazu. Grübler hat 2018 OroraTech mitbegründet. Nachdem das Unternehmen Millionenaufträge gewinnen und eine Series-A-Finanzierungsrunde abschließen konnte, trat er 2023 von seiner Position als CEO zurück und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer.

Aktuell arbeiten vier Mitarbeitende für OroraTech in Denver. Ihr Fokus liegt vollständig auf der Geschäftsentwicklung sowie dem Aufbau erster Vertriebsaktivitäten. Bereits im kommenden Jahr soll das Team deutlich erweitert werden.

Erster US-Kunde an Bord

In Colorado konnte OroraTech bereits den ersten Kunden gewinnen: das Larimer County Sheriff’s Office. Gemeinsam strebt man an, neue Maßstäbe im Bereich der Waldbrand-Resilienz zu setzen, wie das Unternehmen mitteilt. Das Projekt sei „ein Vorbild, an dem sich auch andere Regionen orientieren können, um der wachsenden Bedrohung durch Waldbrände zu begegnen“, so Grübler. Ziel ist es, die Feuerwehr bei der Entwicklung robuster Schutzmechanismen gegen Waldbrände zu unterstützen. Dieses Modell soll in Zukunft auch auf andere Regionen übertragen werden.

Vertrag mit griechischer Regierung abgeschlossen

Neben der Expansion in die USA vermeldet OroraTech auch Fortschritte in Europa: Kürzlich wurde ein Vertrag mit der griechischen Regierung abgeschlossen, um ein landesweites satellitengestütztes Frühwarnsystem für Waldbrände zu entwickeln. Das Projekt hat ein Volumen von 22,7 Millionen US-Dollar. Nach Angaben des Startups ist Griechenland das erste Land weltweit, das ein nationales System zur weltraumgestützten Wärmeüberwachung implementiert.

Ziel: Satelliten sollen alle 30 Minuten Wärmebilder liefern

Aktuell beschäftigt das SpaceTech-Unternehmen über 140 Mitarbeitende an Standorten in Deutschland, Australien, Brasilien, Kanada und Griechenland. Ziel der internationalen Expansion und der millionenschweren Aufträge in verschiedenen Regionen ist es, die Bekämpfung von verheerenden Waldbränden weltweit effektiver zu gestalten. Mithilfe seiner Nanosatelliten-Technologie ist OroraTech in der Lage, Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem All zu erfassen.

Langfristig plant das Unternehmen den Aufbau einer Satellitenkonstellation mit insgesamt 96 Einheiten, die alle 30 Minuten globale Wärmebilder liefern sollen. Damit möchte OroraTech seine Fähigkeiten zur frühzeitigen Erkennung und Überwachung von Waldbränden weiter verbessern.

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Langfristig plant das Unternehmen den Aufbau einer Satellitenkonstellation mit insgesamt 96 Einheiten, die alle 30 Minuten globale Wärmebilder liefern sollen. Damit möchte OroraTech seine Fähigkeiten zur frühzeitigen Erkennung und Überwachung von Waldbränden weiter verbessern.

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