25.04.2025
SPACETECH

OroraTech expandiert in die USA: Kärntner Co-Founder wird CEO in Denver

Das Münchner SpaceTech-Unternehmen OroraTech hat kürzlich seinen neuen US-Sitz in Denver, Colorado, eröffnet. Der Kärntner Co-Founder Thomas Grübler übernimmt dort die Position des Präsidenten und CEO.
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Der Kärntner Co-Founder Thomas Grübler wird neuer CEO des US-Standortes von OroraTech. (c) OroraTech

Colorado ist regelmäßig von verheerenden Waldbränden betroffen, die viele Anwohner:innen im Raum Denver zur Evakuierung zwingen. Aufgrund der Intensität und Unberechenbarkeit der Brände stößt die Feuerwehr häufig an ihre Grenzen. Mit der Ansiedlung in Denver will OroraTech künftig einen wichtigen Beitrag leisten, um die Reaktionszeiten bei Brandausbrüchen deutlich zu verkürzen.

Effektive und schnelle Reaktion auf Waldbrände

Der neue Standort dient als zentrale Anlaufstelle zur Vernetzung mit US-Notfalldiensten, Versorgungsunternehmen und staatlichen Institutionen. Dabei greift OroraTech auf ein firmeneigenes Netzwerk aus zehn CubeSats (kleine, standardisierte Satelliten) zur Erfassung von Wärmebildern in niedriger Erdumlaufbahn zurück. Darüber hinaus nutzt es öffentlich zugängliche Daten von mehr als 30 Satelliten in niedrigen sowie geostationären Umlaufbahnen. Die Auswertung dieser Daten soll eine deutlich schnellere und effektivere Reaktion auf Waldbrände ermöglichen.

„Ich freue mich riesig, den Start von OroraTech USA Inc., unserem neuen US-Hauptsitz in Denver, Colorado, bekanntzugeben! Wir haben unsere Türen geöffnet, um unsere Plattform für Waldbrand-Intelligenz und unsere Satellitenkonstellation näher an die Frontlinien zu bringen – dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden”, schreibt der Kärntner Co-Founder Thomas Grübler auf Linkedin.

CEO Grübler: „Es gibt nicht Erfüllenderes“

Grübler übernimmt beim Aufbau des US-Standorts eine zentrale Rolle: In Denver wird er künftig als Präsident und CEO tätig sein. „Fast von Grund auf neu aufgebaut – ganz so wie damals in den Anfängen von OroraTech in München. Es gibt nichts Erfüllenderes, als Visionen Schritt für Schritt in die Realität umzusetzen“, schreibt er dazu. Grübler hat 2018 OroraTech mitbegründet. Nachdem das Unternehmen Millionenaufträge gewinnen und eine Series-A-Finanzierungsrunde abschließen konnte, trat er 2023 von seiner Position als CEO zurück und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer.

Aktuell arbeiten vier Mitarbeitende für OroraTech in Denver. Ihr Fokus liegt vollständig auf der Geschäftsentwicklung sowie dem Aufbau erster Vertriebsaktivitäten. Bereits im kommenden Jahr soll das Team deutlich erweitert werden.

Erster US-Kunde an Bord

In Colorado konnte OroraTech bereits den ersten Kunden gewinnen: das Larimer County Sheriff’s Office. Gemeinsam strebt man an, neue Maßstäbe im Bereich der Waldbrand-Resilienz zu setzen, wie das Unternehmen mitteilt. Das Projekt sei „ein Vorbild, an dem sich auch andere Regionen orientieren können, um der wachsenden Bedrohung durch Waldbrände zu begegnen“, so Grübler. Ziel ist es, die Feuerwehr bei der Entwicklung robuster Schutzmechanismen gegen Waldbrände zu unterstützen. Dieses Modell soll in Zukunft auch auf andere Regionen übertragen werden.

Vertrag mit griechischer Regierung abgeschlossen

Neben der Expansion in die USA vermeldet OroraTech auch Fortschritte in Europa: Kürzlich wurde ein Vertrag mit der griechischen Regierung abgeschlossen, um ein landesweites satellitengestütztes Frühwarnsystem für Waldbrände zu entwickeln. Das Projekt hat ein Volumen von 22,7 Millionen US-Dollar. Nach Angaben des Startups ist Griechenland das erste Land weltweit, das ein nationales System zur weltraumgestützten Wärmeüberwachung implementiert.

Ziel: Satelliten sollen alle 30 Minuten Wärmebilder liefern

Aktuell beschäftigt das SpaceTech-Unternehmen über 140 Mitarbeitende an Standorten in Deutschland, Australien, Brasilien, Kanada und Griechenland. Ziel der internationalen Expansion und der millionenschweren Aufträge in verschiedenen Regionen ist es, die Bekämpfung von verheerenden Waldbränden weltweit effektiver zu gestalten. Mithilfe seiner Nanosatelliten-Technologie ist OroraTech in der Lage, Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem All zu erfassen.

Langfristig plant das Unternehmen den Aufbau einer Satellitenkonstellation mit insgesamt 96 Einheiten, die alle 30 Minuten globale Wärmebilder liefern sollen. Damit möchte OroraTech seine Fähigkeiten zur frühzeitigen Erkennung und Überwachung von Waldbränden weiter verbessern.

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Tiroler Startup Fibionic: effizienter Leichtbau, inspiriert von der Natur

Das achtköpfige Team rund um die Founder Thomas Rettenwander, Johannes Mandler und Elias Hirschbichler beschäftigt sich mit Leichtbau. So wenig wie möglich, so viel wie nötig Material – und das alles inspiriert von der Natur.
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Die Founder von Fibionic: (v.l.n.r.) Thomas Rettenwander, Johannes Mandler und Elias Hirschbichler.
Die Founder von Fibionic: (v.l.n.r.) Thomas Rettenwander, Johannes Mandler und Elias Hirschbichler. © privat

Mit diesem Konzept wollen die Founder des 2021 gegründeten Tiroler Startups rund 60 Prozent an Verstärkungsmaterial einsparen. Mit ihrem patentierten Verfahren FFP (Fibionic Fiber Placement) ist das möglich, heißt es. Die Grundidee, Leichtbauteile am Vorbild der Natur zu konstruieren, ist eigentlich nicht neu. Was neu ist, ist eben das spezielle Fertigungsverfahren FFP.

Entstanden ist die ganze Idee während Rettenwanders Dissertation, erzählt das Founder-Team. Thomas Rettenwander befasste sich währenddessen mit der Frage, wie man nach einem Vorbild der Natur die Fasern in Werkstücken möglichst effizient anordnen kann. Die Theorie stand – an der Umsetzung scheiterte es. Denn in Österreich gab es kein Produktionsverfahren, um diesen bionischen Ansatz an die Masse zu bringen.

Von Experimenten zum patentierten Verfahren

In Zusammenarbeit mit dem heutigen Co-Founder Johannes Mandler – der als Entwicklungsingenieur das nötige Know-How mitbrachte – entstanden die ersten experimentellen Anlagen, die die einzelnen Verfahrensschritte abbildeten. Das war die Geburtsstunde ihres – mittlerweile patentierten – Verfahrens FFP. Mittels diesen Verfahrens wird eine dreidimensionale Stahlform mit speziellen Kanälen gestaltet, die die Faserverläufe festlegen. Die Fasern selbst werden mittels eines Luftstroms gezielt eingeblasen. In späteren Arbeitsschritten werden sie verfestigt und mit Kunststoff ummantelt. Klingt kompliziert – ist es auch.

„Aber mit diesem Verfahren können wir rund 60 Prozent des Verstärkungsmaterials sparen“, erklärt Johannes Mandler im Gespräch zu brutkasten. „Das ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch effizienter“. Effizienter sowohl im Arbeitsprozess, als auch was die Kosten angeht. „Wenn man die Fasern wirklich nur da einsetzt, wo sie gebraucht werden – und sie auch im richtigen Winkel einsetzt – kann extrem viel eingespart werden“, erklärt Mandler weiter.

Relevant für alle Branchen

Das Startup hat bis jetzt ein Produkt aus dem Sportbereich am Markt, das soll jetzt langsam ausgebaut werden. Aber der Prozess bis zum fertigen Produkt ist lang. Denn zuerst muss in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden ein Prototyp entwickelt werden. Erst dann kann das Produkt inhouse produziert werden. Im Grunde sei diese Technik aber für fast alle Branchen relevant: beispielsweise in der Automobil – und Luftfahrtindustrie. Aber auch in Robotics, Wearables, Military und Defense – und sogar für den Medizinbereich. Für den Anfang hat Fibionic sich auf den Sport- und Freizeitmarkt fokussiert – es gebe auch schon enorme Nachfrage von großen Firmen.

Förderungen und Investment

Seit dem Start von Fibionic hat sich einiges getan. „Wir haben schon mehrere Förderungen bekommen und hatten auch bereits einen Pre-Seed-Investor an Bord“, so Elias Hirschbichler. Die Förderungen waren von der aws und der FFG. Investiert hat der Angelinvestor 4values GmbH. Wie viel Kapital sie erhalten haben, wollte man gegenüber brutkasten nicht verraten.

Jetzt ist das Team von Fibionic gerade dabei, eine Seed-Finanzierungsrunde aufzusetzen – es gebe auch schon Gespräche mit Investor:innen. Die Finanzierungsrunde soll mit Ende des Jahres – besser noch im Herbst – abgeschlossen sein. Insgesamt will das Startup jetzt zwei Millionen Euro generieren.

Ein Teil pro Minute

Seit Anfang des Jahres steht die erste vollautomatisierte Anlage im Büro in Götzens, Tirol, erzählt Elias Hirschbichler nicht ohne Stolz. Mit dieser Anlage könne man rund 500.000 Bauteile pro Jahr erzeugen – also ungefähr ein Teil pro Minute, wenn der Prozess optimal ausgereift ist. „Unsere Mission ist es, den Leichtbau sowohl nachhaltig als auch leistbar für die Masse zu machen. Für uns ist die großauflagige Masse relevant – also mehrere tausend Stück zu produzieren. Da ist unsere Technologie am effizientesten“, so die beiden Founder Hirschbichler und Mandler zu brutkasten.

Rund 500.000 Stück pro Jahr können produziert werden. Bei optimaler Auslastung kommt ein Bauteil pro Minute.
Rund 500.000 Stück pro Jahr können produziert werden. Bei optimaler Auslastung kommt ein Bauteil pro Minute. © privat

Ein weiterer großer Pluspunkt, wie die beiden erklären: „Mit unserer Technologie ist es möglich, auch diese Arbeiten in unsere Breiten zurückzubringen. Im Moment wird ein Großteil der Produktion von Bauteilen nämlich in Asien gemacht. Die Produktion ist sehr arbeitsintensiv – im Sinne von manuellen Tätigkeiten – und wird deshalb in Billiglohnländer ausgelagert.“

Für die kommenden Jahre ist jedenfalls Wachstum angesagt. Ab 2027 wolle man in den Solution Sale gehen – und das über verschiedene Branchen hinweg.

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