03.06.2021

PaymentTalk: Paysafecard-Gründer Michael Müller über die Anfänge, seine Investments und Kryptowährungen

Michael Müller ist Business Angel und war Cofounder von Paysafecard. Er ist zu Gast im PaymentTalk-Podcast, der ab sofort in Kooperation mit brutkasten Finance veröffentlicht wird.
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Michael Müller
Michael Müller | Foto: Michael Müller/PaymentTalk

PaymentTalk Fokus Österreich ist ein Podcast, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die heimische Payment-Branche zu erklären und greifbar zu machen. Dazu interviewen die beiden Hosts Karl Zettl und Matthias Horvath alle zwei Wochen Persönlichkeiten aus der Branche, um die unterschiedliche Akteure vorzustellen, aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und zukünftige Trends zu verstehen.

Ab sofort werden die Folgen in Kooperation mit dem brutkasten auch auf brutkasten Finance veröffentlicht. In der ersten Folge ist mit Business Angel und Paysafecard-Cofounder Michael Müller jemand zu Gast, der auch in der Startup-Szene alles andere als ein Unbekannter ist.

Zu Gast in der neuen Episode: Michael Müller

Müller spricht in er Folge über die Gründung von Paysafecard, den gewaltigen Aufstieg des Unternehmens bis hin zum Exit und warum er 2013 schließlich ausgeschieden ist. Zudem wird behandelt, was er nach seiner Zeit bei Paysafecard gemacht hat, welche Unternehmen er unterstützt bzw. begleitet hat und er erzählt, worauf er als Investor bei Startups Wert legt. Außerdem geht es im Gespräch um Kryptowährungen und wie Müller die Zukunft von B2C-Fintechs sieht.

Die Podcast-Hosts:

Matthias Horvath und Karl Zettl, die Hosts beim PaymentTalk Fokus Österreich.

Karl Zettl ist seit rund 15 Jahre in der Branche und hatte unterschiedlichen Managementpositionen in den Bereichen Projektmanagement, Business Development sowie Vertrieb für namhafte Unternehmen in Österreich und Deutschland inne. Seit 2018 ist er Geschäftsführer und Berater bei der Firma Peak Software Solutions GmbH.

Matthias Horvath ist seit mehr als 10 Jahren im Payments-Umfeld, hauptsächlich in den Regionen DACH und CEE, tätig. Er arbeitete sowohl für Kartenproduzenten als auch für kartenausgebende Banken und hat hat unter anderem den Launch Apple-Pay-Launch der Debitkarten in Österreich verantwortet.

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07.03.2025

So steht es um den Gender Investment Gap

Noch immer gründen weniger Frauen als Männer Startups. Auch nach der Gründung sind die Unterschiede - besonders in puncto Funding - groß. Der Female Innovation Index 2025 zeigt aber auch positive Entwicklungen.
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Der Gender Investment Gap ist nach wie vor groß. Foto: Adobe Stock / KI-generiert

Trotz eines leichten Anstiegs der Diversität in österreichischen Startup-Gründungsteams bleiben Frauen als Gründerinnen weiterhin unterrepräsentiert. 2023 hatten rund 33 Prozent der Startups und Scaleups mindestens eine Frau im Gründungsteam. Rein weibliche Gründungsteams führen hingegen gar nur drei Prozent aller Startups bzw. Scaleups.

Das geht aus dem Austrian Startup Monitor 2023 hervor. Der Bericht wird jährlich vom Austrian Institute of Technology in Zusammenarbeit mit AustrianStartups und dem Gründungszentrum der WU Wien herausgegeben. Auch die Berichte der vergangenen Jahre zeigen: Frauen gründen seltener als Männer. Woran liegt das?

Verteilung von Investments

Ein zentrales Hindernis für Frauen als Startup-Gründerinnen ist der erschwerte Zugang zu Risikokapital. Der Female Start-up Funding Index Austria 2023 der Wirtschaftsberatung EY hat gezeigt, dass gemischt oder rein weiblich geführte Startups 2023 nur 16 Prozent der Investments erhielten, obwohl 36 Prozent der Neugründungen in Österreich von Frauen oder mit Co-Founderinnen initiiert wurden.

Der Index für das erste Halbjahr 2024 zeigt, dass dieser Wert steigt. Immerhin hatten in diesem Zeitraum 23 Prozent der Startups mit mindestens einer Finanzierungsrunde auch mindestens eine Frau im Gründungsteam – brutkasten berichtete. Und wiederum drei Prozent aller Gründungsteams mit einer Finanzierungsrunde bestanden ausschließlich aus Frauen. Trotzdem: Der Großteil der Startups, die Kapital erhalten, ist immer noch rein männlich geführt.

Ein anderes Bild zeichnet der Female Innovation Index 2025 von Female Foundry: Basierend auf einer europaweiten Online-Befragung aus dem letzten Quartal 2024 sowie Daten von Dealroom kommen die Studienautor:innen zu dem Ergebnis, dass Gründungsteams, die mindestens eine Frau im Team haben, genauso oft Risikokapital bekommen wie der Gesamtdurchschnitt – wenn man die Daten nach Branchen vergleicht.

Großes Ungleichgewicht beim Finanzierungsvolumen

Allerdings hat auch diese Studie ergeben, dass diese Gründungsteams nur 12 Prozent des insgesamt investierten Risikokapitals erhielten. In Österreich ist der Anteil zwar höher – hier waren es laut Female Startup Funding Index im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 24 Prozent. Da dieser Anteil im Jahr davor allerdings auch noch bei 11 Prozent lag, müssen für langfristige Entwicklungen auch jene Statistiken einbezogen werden, die in den kommenden Monaten und Jahren veröffentlicht werden. Denn immerhin flossen auch in Österreich drei Viertel des Kapitals an rein männliche Teams. Der Gender Investment Gap in Österreich bleibt also groß.

Branchenvergleich

Im Female Startup Funding Index wird das unter anderem darauf zurückgeführt, dass Gründerinnen in den Top-Investment-Sektoren unterrepräsentiert sind. “Generell erhalten Startups, die auf Know-how aus dem MINT-Bereich basieren, deutlich mehr Kapital als andere Jungunternehmen. Besonders deutlich zeigt sich das bei den Technologie-Startups, die aktuell überdurchschnittlich viel Kapital einsammeln”, sagt Florian Haas, Head of Start-up bei EY Österreich. Gerade in diesen Bereichen seien Frauen in den Gründungsteams unterrepräsentiert. Es sei essenziell, bei Frauen nicht nur das Interesse für diese Sektoren zu wecken, sondern auch Begabungen zu fördern und den Weg zu ebnen.

Zu einem spannenden Ergebnis kommt hier erneut der Female Innovation Index: Europaweit haben im Deep-Tech-Sektor Gründungsteams mit mindestens einer Frau mehr Risikokapital bekommen als der Durchschnitt. Die höchsten Investitionen gab es in den Bereichen synthetische Biologie, generative KI und Arzneimittelentwicklung.

Die Studienautor:innen führen die vergleichsweise hohe Erfolgsquote in diesem Bereich auf die akademische Ausbildung der Gründerinnen zurück. Generell verzeichnen laut Female Innovation Index unter den – zum Teil weiblich – geführten Startups die Bereiche Health, Fintech und Food das größte Finanzierungsvolumen in Europa.

Auch Vorurteile führen zum Gender Investment Gap

Dass Frauen im Allgemeinen seltener und niedrigere Investmens bekommen als Männer, liegt unter anderem auch daran, dass sie immer noch mit Vorurteilen konfrontiert sind. Die im Dezember 2024 veröffentlichte PwC-Studie “Diversity, Equity and Inclusion – was denken Gründende Deutscher Startups?” behandelt genau diese Themen.

24 Prozent der befragten Gründer:innen gaben in einer Online-Befragung an, dass sie der Meinung sind, dass Frauen im Gründungsprozess extrem oder sehr stark diskriminiert werden. Und: 81 Prozent der Frauen, aber nur 51 Prozent der Männer haben diese Diskriminierung in irgendeiner Form wahrgenommen.

Stereotype nach wie vor fest verankert

In einer Harvard-Studie aus den USA haben Forscher:innen wiederum weltweite Forschungsergebnisse zum Gender Investment Gap verglichen. Die Studienautor:innen bestätigen einerseits den Unterschied in der Finanzierung zwischen Startups von Gründern und Gründerinnen. Zusätzlich erklären sie in ihrer Studie auch den Grund für diesen Unterschied: die in der Gesellschaft fest verankerten Gender-Rollen. Frauen würden entsprechend seltener in der Rolle der Unternehmerin gesehen.

Dass Stereotypen nach wie vor fest verankert sind, bestätigt auch Hannah Wundsam, Co-Managing Director von AustrianStartups im Gespräch mit brutkasten. So sei es beispielsweise auch ein Hindernis, wenn Kinderbetreuungseinrichtungen fehlen – und die Betreuungsarbeit dann aber an Frauen hängenbleibt.

Wie schließen wir den Investment Gap?

Lösungsansätze sehen sowohl Wundsam als auch andere Expert:innen in strukturellen Veränderungen. Wundsam schlägt beispielsweise den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen sowie Schulprogramme, in denen Startup-Founderinnen als Role Models auftreten, vor.

Florian Haas, Head of Startup bei EY Österreich, empfiehlt wiederum eine frühe Interessensförderung in MINT-Fächern vor. Und Lisa-Marie Fassl, Co-Gründerin Female Founders und General Partner bei Fund F, appellierte im Rahmen der Veröffentlichung des Female Startup Funding Index, ein neues Narrativ zu etablieren. “Auf rationaler Ebene teilen viele Menschen also die Meinung, dass eine gleichberechtigte Welt für uns alle besser ist. Auf emotionaler Ebene haben wir leider noch Aufholbedarf: Noch immer wird Feminismus oft als eine Kampfansage gegen Männer verstanden und damit vollständig falsch interpretiert – sowohl im wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen wie auch medialen Umfeld”, sagt Fassl.

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Der Gender Investment Gap ist nach wie vor groß. Foto: Adobe Stock / KI-generiert

Trotz eines leichten Anstiegs der Diversität in österreichischen Startup-Gründungsteams bleiben Frauen als Gründerinnen weiterhin unterrepräsentiert. 2023 hatten rund 33 Prozent der Startups und Scaleups mindestens eine Frau im Gründungsteam. Rein weibliche Gründungsteams führen hingegen gar nur drei Prozent aller Startups bzw. Scaleups.

Das geht aus dem Austrian Startup Monitor 2023 hervor. Der Bericht wird jährlich vom Austrian Institute of Technology in Zusammenarbeit mit AustrianStartups und dem Gründungszentrum der WU Wien herausgegeben. Auch die Berichte der vergangenen Jahre zeigen: Frauen gründen seltener als Männer. Woran liegt das?

Verteilung von Investments

Ein zentrales Hindernis für Frauen als Startup-Gründerinnen ist der erschwerte Zugang zu Risikokapital. Der Female Start-up Funding Index Austria 2023 der Wirtschaftsberatung EY hat gezeigt, dass gemischt oder rein weiblich geführte Startups 2023 nur 16 Prozent der Investments erhielten, obwohl 36 Prozent der Neugründungen in Österreich von Frauen oder mit Co-Founderinnen initiiert wurden.

Der Index für das erste Halbjahr 2024 zeigt, dass dieser Wert steigt. Immerhin hatten in diesem Zeitraum 23 Prozent der Startups mit mindestens einer Finanzierungsrunde auch mindestens eine Frau im Gründungsteam – brutkasten berichtete. Und wiederum drei Prozent aller Gründungsteams mit einer Finanzierungsrunde bestanden ausschließlich aus Frauen. Trotzdem: Der Großteil der Startups, die Kapital erhalten, ist immer noch rein männlich geführt.

Ein anderes Bild zeichnet der Female Innovation Index 2025 von Female Foundry: Basierend auf einer europaweiten Online-Befragung aus dem letzten Quartal 2024 sowie Daten von Dealroom kommen die Studienautor:innen zu dem Ergebnis, dass Gründungsteams, die mindestens eine Frau im Team haben, genauso oft Risikokapital bekommen wie der Gesamtdurchschnitt – wenn man die Daten nach Branchen vergleicht.

Großes Ungleichgewicht beim Finanzierungsvolumen

Allerdings hat auch diese Studie ergeben, dass diese Gründungsteams nur 12 Prozent des insgesamt investierten Risikokapitals erhielten. In Österreich ist der Anteil zwar höher – hier waren es laut Female Startup Funding Index im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 24 Prozent. Da dieser Anteil im Jahr davor allerdings auch noch bei 11 Prozent lag, müssen für langfristige Entwicklungen auch jene Statistiken einbezogen werden, die in den kommenden Monaten und Jahren veröffentlicht werden. Denn immerhin flossen auch in Österreich drei Viertel des Kapitals an rein männliche Teams. Der Gender Investment Gap in Österreich bleibt also groß.

Branchenvergleich

Im Female Startup Funding Index wird das unter anderem darauf zurückgeführt, dass Gründerinnen in den Top-Investment-Sektoren unterrepräsentiert sind. “Generell erhalten Startups, die auf Know-how aus dem MINT-Bereich basieren, deutlich mehr Kapital als andere Jungunternehmen. Besonders deutlich zeigt sich das bei den Technologie-Startups, die aktuell überdurchschnittlich viel Kapital einsammeln”, sagt Florian Haas, Head of Start-up bei EY Österreich. Gerade in diesen Bereichen seien Frauen in den Gründungsteams unterrepräsentiert. Es sei essenziell, bei Frauen nicht nur das Interesse für diese Sektoren zu wecken, sondern auch Begabungen zu fördern und den Weg zu ebnen.

Zu einem spannenden Ergebnis kommt hier erneut der Female Innovation Index: Europaweit haben im Deep-Tech-Sektor Gründungsteams mit mindestens einer Frau mehr Risikokapital bekommen als der Durchschnitt. Die höchsten Investitionen gab es in den Bereichen synthetische Biologie, generative KI und Arzneimittelentwicklung.

Die Studienautor:innen führen die vergleichsweise hohe Erfolgsquote in diesem Bereich auf die akademische Ausbildung der Gründerinnen zurück. Generell verzeichnen laut Female Innovation Index unter den – zum Teil weiblich – geführten Startups die Bereiche Health, Fintech und Food das größte Finanzierungsvolumen in Europa.

Auch Vorurteile führen zum Gender Investment Gap

Dass Frauen im Allgemeinen seltener und niedrigere Investmens bekommen als Männer, liegt unter anderem auch daran, dass sie immer noch mit Vorurteilen konfrontiert sind. Die im Dezember 2024 veröffentlichte PwC-Studie “Diversity, Equity and Inclusion – was denken Gründende Deutscher Startups?” behandelt genau diese Themen.

24 Prozent der befragten Gründer:innen gaben in einer Online-Befragung an, dass sie der Meinung sind, dass Frauen im Gründungsprozess extrem oder sehr stark diskriminiert werden. Und: 81 Prozent der Frauen, aber nur 51 Prozent der Männer haben diese Diskriminierung in irgendeiner Form wahrgenommen.

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In einer Harvard-Studie aus den USA haben Forscher:innen wiederum weltweite Forschungsergebnisse zum Gender Investment Gap verglichen. Die Studienautor:innen bestätigen einerseits den Unterschied in der Finanzierung zwischen Startups von Gründern und Gründerinnen. Zusätzlich erklären sie in ihrer Studie auch den Grund für diesen Unterschied: die in der Gesellschaft fest verankerten Gender-Rollen. Frauen würden entsprechend seltener in der Rolle der Unternehmerin gesehen.

Dass Stereotypen nach wie vor fest verankert sind, bestätigt auch Hannah Wundsam, Co-Managing Director von AustrianStartups im Gespräch mit brutkasten. So sei es beispielsweise auch ein Hindernis, wenn Kinderbetreuungseinrichtungen fehlen – und die Betreuungsarbeit dann aber an Frauen hängenbleibt.

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