13.07.2018

PaulCamper: 3,7 Mio vom österreichischen Leadinvestor Russmedia

Das Startup PaulCamper konnte in einer Finanzierungsrunde ein Millioneninvestment akquirieren. Die österreichische Russmedia International AG steigt als Leadinvestor mit 3,7 Millionen ein.
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PaulCamper
(c) PaulCamper. Dirk Fehse, der Gründer von PaulCamper, ist selbst leidenschaftlicher Camping-Anhänger.

PaulCamper, ein Startup für Camper Sharing aus Brandenburg, kann sich über ein ordentliches Investment von 3 Millionen Euro freuen. Der größte Teil stammt vom österreichischen Leadinvestor Russmedia International AG, die mit insgesamt rund 3,7 Millionen Euro einsteigt. Davon wurden rund 1 Million auf der Gesellschafterebene verwendet (sog. Secondary Investment), um die Anteile des bisherigen Investors zu übernehmen. So berichtet Michael Tillian, Sprecher der Geschäftsführung von Russmedia International, dem Brutkasten auf Nachfrage. Neben Russmedia beteiligen sich auch die Mairdumont Ventures GmbH sowie Mitglieder des Managements von PaulCamper mit einer nicht näher bezifferten Summe.

+++ Paul Camper: Das Airbnb für Abenteuerlustige +++

Überwältigende KPIs

“PaulCamper hat alle Mitbewerber abgehängt und das mit viel weniger Finanzierung. Vom Team geht unglaublich viel Kraft aus. Sie wissen genau, was sie tun und was der Markt braucht. Zudem bringen sie viel Know-how und Gespür für Kunden mit.” Insbesondere der Außenumsatz, Kundengewinnungskosten und der Customer Lifetime Value (Kundenertragswert) hätten bei den KPIs überzeugt. So sei das Unternehmen im Vorjahr hinsichtlich Umsatz und fahrzeugseitig um 275 Prozent gewachsen. Zudem sei das Geschäftsmodell mit einer transaktionsabhängigen Take Rate einfach, transparent und kundenfreundlich.

Kurz zur Erläuterung: Der Außenumsatz ist der gesamte Umsatz der Plattform, einschließlich der Kundenumsätze, die ihre Camper zur Verfügung stellen. Der Innenumsatz (oder auch Eigenumsatz) hingegen ist das, was für das Startup selbst übrig bleibt. Verlangt die Plattform beispielsweise eine Take Rate von 10 Prozent, bleibt vom Außenumsatz in Höhe von 100.000 Euro für das Unternehmen ein Innenumsatz von 10.000 Euro übrig.

Übernahme von Anteilen des früheren Investors

Russmedia und Mairdumont übernehmen mit ihrem Investment die Anteile des früheren Investors BFB Brandenburg Kapital GmbH. Dabei handelt es sich um einen Frühphasen- und Wachstumsfonds der Investitionsbank des Landes Brandenburg. “Mit dem Frühphaseninvestment der BFB Brandenburg Kapital GmbH ist es uns gelungen ein skalierungsfähiges Geschäftsmodell in einem Wachstumsmarkt aufzubauen und das Unternehmen auf das nächste Level zu heben”, erklärt der PaulCamper Gründer Dirk Fehse.

Professionelles und schnelles Investment für die nächsten Schritte

Auf die Frage, wie die Verhandlungen mit PaulCamper liefen, antwortete Tillian: “Dirk Fehse und seine Partner sind – wie wir – Profis. Das Term Sheet haben wir Anfang Juni unterschrieben, die Verträge Ende Juni und nun hat die Company schon das Geld. Wir sind schnell, wenn wir überzeugt sind.” Auch von Seiten Paul Camper zeigt man sich zufrieden: “Mit Russmedia und Mairdumont haben wir starke Partner an unserer Seite, mit denen wir in die nächste Wachstumsphase gehen, und uns weiter vom Wettbewerb abgrenzen können”, erklärt Fehse. Er ist auch stolz darauf, dass auch ein Teil seines Managementteams ins Unternehmen investiert. Das frische Kapital soll nun dafür genutzt werden, das Wachstum in den bestehenden Märkten Deutschland, Österreich und den Niederlanden weiter zu beschleunigen. Auch in neue Märkte wolle man expandieren, noch stärker auf Technologie setzen und eigene mobile Produkte platzieren.

Tillian bekräftigt: “Wir wollen uns auch strategisch einbringen und das Unternehmen bei der Internationalisierung begleiten. Wir glauben an weiteres starkes Wachstum und werden dabei mit Know-how und Netzwerk unterstützen.” Das stehe im Einklang mit der eigenen Unternehmesstrategie von Russmedia, Europas führendes Multinischen Medien-und Marktplatzunternehmen zu sein.

PaulCamper: das “Airbnb” für Camper

Dirk Fehse ist selbst Camper aus Leidenschaft. Seinen eigenen Camper “Paul” teilt er selbst seit acht Jahren mit anderen Menschen. Die Nutzung seiner Plattform sei eine Win-win-Situationen für Anbietende und Suchende von Campern: “Die Mieter freuen sich über einzigartige Wohnmobile und Wohnwagen, die Vermieter profitieren von den Mieteinnahmen und können sich darauf verlassen, bei uns zuverlässige Mieter zu finden”, erklärt Fehse die Idee hinter der stetig wachsenden Community. So seien zwei Drittel der User zum ersten Mal mit einem Camper unterwegs. Dies zeige das große Potential des Marktes. Seit der Gründung des Startups im Jahr 2013 zählt PaulCamper 3000 VermieterInnen und 230.000 gebuchte Übernachtungen

Disclaimer: Russmedia ist mit 15 % am Brutkasten beteiligt.


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⇒ Website von Russmedia
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Österreich-Pavillon auf der Expo 2025 (c) Expo Austria/BMW Designers & Architects

Die Expo 2025 in Osaka (Japan) bietet zahlreichen österreichischen Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Innovationen vorzustellen. Mit dem Konzept „People’s Living Lab“ positioniert sich die Expo als ein “Experimentierfeld und Labor für die Gesellschaft der Zukunft”.

Über 28 Millionen Besucher:innen, mehr als 160 teilnehmende Länder und 25 internationale Organisationen werden erwartet. Laut Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) bietet die Veranstaltung eine “einzigartige Plattform”, um Innovationen voranzutreiben, den internationalen Austausch zu fördern und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Innovation Lab Austria: “Austria Composing the Future”

Die Teilnahme an der Expo sei für Österreich als Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Beim Innovation Lab Austria – im österreichischen Pavillon – werden unter dem Motto „Austria Composing the Future“ heimische Unternehmen präsentiert, die die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Landes repräsentieren sollen. Die Veranstaltung würde die Möglichkeit bieten, das Land als zukunftsorientierten, innovativen Wirtschafts-, Investitions- und Forschungsstandort zu positionieren, so das Bundesministerium.

Der Budgetrahmen für die Teilnahme liegt bei 19,3 Millionen Euro. 75 Prozent der Kosten werden vom BMAW getragen, während die restlichen 25 Prozent durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) finanziert werden.

Auswahl der teilnehmenden Startups

Eine vollständige Auflistung der teilnehmenden Unternehmen ist hier zu finden: Expo Austria. Hier eine Auswahl der in Osaka vertretenen heimischen Startups:

KI & Technologie:

  • Blockpit: Dokumentation und Auswertung von Kryptowährungen für Privatpersonen, Unternehmen und Behörden
  • Oscar Stories: Entwicklung kinderfreundlicher und bias-reduzierter KI-Anwendungen
  • Newsadoo: KI für News-Automatisierung, Daten-Extraktion und Content-Personalisierung
  • parity qc: Architektur zum Bau von Quantencomputern

Life Science & Biowissenschaften:

  • My Bioma: Gesundheitsplattform zur Analyse des Darmmikrobioms mittels Stuhlproben
  • Fermify: KI-gesteuerte Fermentationsplattform zur Herstellung von Kasein (Schlüsselprotein für Käse)

Green Tech:

  • backbone.one: Verknüpfung von dezentralen Energiequellen wie Solaranlagen, Batterien und Elektrofahrzeuge auf einer Plattform
  • Blue Planet Ecosystems: Entwicklung von vertikal integrierten, solarbetriebenen Aquakultursystemen für eine nachhaltige Fischproduktion
  • FreyZein: Textillösungen, die auf bio-intelligenten und bio-inspirierten Prinzipien basieren
  • HydroSolid: Entwicklung von innovativen Wasserstoff-Speichertechnologien
  • Lignovations: Umwandlung der Abfälle aus der Landwirtschaft und der Holzverarbeitung in hochwertige Inhaltsstoffe
  • plasticpreneur: Kunststoff-Recyclinglösungen aus Maschinen, Spritzgusswerkzeugen und Wissenstransfer-Tools
  • Swimsol: Bereitstellung von großen Solarkapazitäten in Regionen, in denen wenig Landmasse vorhanden ist

Nachhaltiges Bauen:

  • greenpass: Grüne Pass für klimasichere Immobilien und Freiräume
  • Spiral Europe: Drohnensysteme für Baustellen und Tunnelinspektionen

Halbleiter & Smart Factory:

  • Holloid: KI-gestützte Analytik für Schlüsselbereiche wie synthetische Biologie, alternative Proteine und grüne Chemie

Mobility & Automotive:

Tourismus:

  • LiveVoice: Cloud-Technologie, die Smartphones und Computer in eine flexible Audiolösung verwandelt

Kreativwirtschaft:

  • Music Traveler: Globale Plattform, die es Künstler:innen und Kreativen ermöglicht, Proberäume, Studios und Veranstaltungsorte zu vermieten oder zu buchen

Gesundheit:

  • NovoArc: Skalierbare Technologien für einzigartige Lipide in biopharmazeutischen Formulierungen
  • smaXtec: Gesundheitsmanagementsystem für den Milchviehbetrieb

Österreich als Innovationsstandort

„Österreich ist ein Land der Ideen und ein Innovationsstandort, der Fortschritt aktiv gestaltet, sowohl in Europa als auch in der Welt. Belege dafür sind Österreichs 6. Platz im EU-Innovations-Ranking (…) und die Forschungsquote von 3,34 Prozent”, eint Wirtschaftsminister Martin Kocher. Das “Innovation Lab” im Österreich-Pavillon auf der EXPO 2025 Osaka biete eine perfekte Bühne.

Mit den vorgestellten Projekten möchte Österreich seine Position als international wettbewerbsfähiger Innovationsstandort hervorheben und ein „Zeichen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft“ setzen.

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