21.04.2020

Ölpreis erstmals negativ: US-Rohöl sank auf fast Minus 40 US-Dollar

Der Preis für US-Rohöl erreichte nun aufgrund der Coronakrise nicht nur einfach einen historischen Tiefstand. Er lag erstmals im Minus. Das Phänomen ist aber leicht zu erklären und war von sehr kurzer Dauer.
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Ölpreis - US-Rohöl im Minus
(c) Adobe Stock - PixieMe

Die Coronakrise hat bereits die längste Zeit einen stark negativen Einfluss auf den Ölpreis. Nach rund 60 US-Dollar, für die ein Barrel US-Rohöl Anfang des Jahres gehandelt wurde, sank der Preis bereits seit Februar in Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie ab. Ab Mitte März mit dem Start der Shutdown-Maßnahmen in den meisten westlichen Ländern folgte dann ein massiver Einbruch bis der Preis Ende März kurzfristig unter 15 US-Dollar fiel. Das Tief war damit aber nicht erreicht, wie sich gestern zeigte.

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US-Rohöl sinkt auf fast Minus 40 US-Dollar

So fiel der Preis für US-Rohöl (West Texas Intermediate – WTI) erstmals in der Geschichte unter Null US-Dollar. Das heißt, “Verkäufer” bezahlten “Käufer” dafür, ihnen ihr Öl abzunehmen. Der Boden war erst bei fast Minus 40 US-Dollar erreicht. Danach schnellte der Ölpreis jedoch wieder nach oben. Schon im morgendlichen Handel an asiatischen Börsen wurde US-Rohöl wieder für rund zwei US-Dollar gehandelt – freilich noch immer ein deutliches Verlustgeschäft für die Förderer.

Termingeschäfte als Grund für Ölpreis-Phänomen

Doch warum sollten diese jemanden dafür bezahlen, ihnen Öl abzunehmen? Der Grund für dieses spezielle Phänomen ist laut Analysten das Auslaufen der Termingeschäfte für den Monat Mai am heutigen Dienstag. Termingeschäfte bzw. Futures sind bereits zu einem früheren Zeitpunkt vereinbarte Käufe an einem bestimmten Datum zu einem bestimmten Preis. Da die massiv niedrige Nachfrage nach Rohöl aufgrund der Coronakrise zum Zeitpunkt der Vereinbarung noch nicht abgesehen worden war, drohten nun die Lagerkapazitäten nicht auszureichen. Die Verkäufer mussten also riesige Mengen an Rohöl loswerden, ohne dabei auf Nachfrage zu treffen.

Damit ist auch der Anstieg des Preises nach dem kurzfristigen rapiden Fall innerhalb weniger Stunden zu erklären. Sobald die Lagersituation beim Großteil der Verkäufer abgeklärt war, waren sie freilich nicht mehr dazu bereit, ihre Abnehmer zu bezahlen. US-Analysten rechnen daher auch damit, dass sich der Ölpreis im Laufe des heutigen (auf niedrigem Niveau) wieder deutlich normalisieren wird.

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AI Landscape 2024, Wasner, Hochreiter
(c) Stock.Adobe/GamePixel - Die AI Landscape 2024 ist da.

Die Austrian AI Landscape von Clemens Wasner (EnliteAI, AI Austria) zeigt AI-Startups und -Unternehmen aus der heimischen Startup-Szene. Das Branding dazu wurde von Andreas M. Keck, Kopf und Gründer von “beamr. brand consulting studio” pro-bono durchgeführt. Es ist bereits die insgesamt achte Ausgabe der österreichischen KI-Landschaft.

AI Landscape 2024 wird größer als ihre Vorgänger

“Heuer gibt es 70 neue Unternehmen, ein Novum in dieser Größenordnung. Es ist ein internationales Phänomen, denn die Eintrittsbarriere für die Gründung eines KI-Unternehmens ist gesunken. Ein Grund ist, dass viele Basistechnologien als ‘open source’ verfügbar sind und nicht mehr von Grund auf selbst entwickelt werden müssen”, erklärt Wasner die gestiegene Anzahl an KI-Unternehmen in Österreich.

Besonders im Bereich “Corporate Early Adopters” zeigt sich eine starke Steigerung. “Unternehmen, die teilweise 100 Jahre alt sind, haben eigene AI-Business-Units aufgebaut, eigene Teams zusammengestellt und sind Joint Ventures eingegangen. AI ist schlussendlich in der Realwirtschaft angekommen”, so der AI-Experte weiter.

Die AI Landscape Austria 2024

(c) EnliteAI, AI Austria, Andreas M. Keck (beamr) – Die gesamte Austrian AI Landscape.

Cybersecurity-Bereich steigt

Allgemein ist festzustellen, dass sich – entgegen der letzten Jahre – mehr Firmen mit “Cybersecurity & Defence” beschäftigen. Die Gründe dafür sind, dass es einerseits, wie erwähnt, mehr Open-Source-Modelle gibt, auf die man zurückgreifen kann, ohne selbst Basis-Modelle entwickeln zu müssen. Andererseits hat der Ukraine-Krieg ein Bewusstsein für diese Branche geschaffen.

Die EU hat etwa am 15. März 2024 das Arbeitsprogramm für den European Defence Fund veröffentlicht. Die offizielle Ausschreibung wurde am 20. Juni geöffnet, eine Einreichung war bis zum 5. November 2024 möglich. Diese Ausschreibung war mit 1,1 Milliarden Euro dotiert, wovon 40 Millionen Euro für disruptive Technologien und 67 Millionen Euro für KMU vorgesehen sind.

AI Landscape: GenAI als Treiber

Einen anderen Faktor für die Steigerung der Anzahl an KI-Firmen in Österreich sieht Wasner darin, dass viele Unternehmen in der Vergangenheit auf Automatisierung gesetzt hätten. Belege erkennen, den E-Mail-Posteingang lesen und ins CRM schieben – das sei mit der eigenen Technologie natürlich limitiert gewesen, durch Generative AI und LLMs (Large Language Models) wären nun sehr viele in diesem Bereich tätig. “Das ist etwas, das weltweit parallel passiert”, so Wasner. “Und Chatbots oder Dashboards beinhaltet.”

Auch bemerkenswert ist, dass im Bereich “Life Science” mittlerweile 30 Unternehmen aus Österreich vertreten sind. Für den KI-Experten “wenig verwunderlich”, da es hierzulande mit LISAvienna, INITS und mit dem Science Park Graz gleich drei Ökosysteme gibt, die in diesem Feld “Firmen produzieren”.

Zudem ist der Proptech-Bereich auffällig stark geworden, was wiederum an der Nutzung von LLMs liegt, zum Beispiel wenn es um die Auswertung von Dokumenten rund um Bauprojekte geht. Überall dort, wo man auf unstrukturierte Daten treffe – Baupläne, etc. – sei nun GenAI vermehrt einsatzbar und das ganze Proptech-Feld gehe “durch die Decke”. Insgesamt, so Wasner, gebe es heuer einfach mehrere große Themenfelder in der heimischen AI Landscape.

Beachtlich sei zudem, dass in der KI-Branche wenig Firmen pleite gegangen sind. “Dieses Jahr habe ich im Vergleich zum Vorjahr nur drei, vier Firmen herunternehmen müssen”, sagt er. “Davor waren es rund 30.”

Doch der KI-Experte warnt vor zu großer Euphorie. Er sieht den Moment jetzt als “Ruhe vor dem Sturm” und erwartet eine Konsolidierungswelle für das kommende Jahr. In diesem Sinne prognostiziert er einen Akquise-Trend, der uns bevorsteht. Größere Firmen würden, so seine Einschätzung, Unternehmen aus der Sparte “Operations & Search” aufkaufen, weil sich deren Angebot als replizierbares Business für Dienstleister auszeichne (Knowledge-Management, Bots, Suche mit LLMs).

Mehr Deregulierung, aber…

Was den europäischen Standort betrifft, wünscht sich Wasner mehr Deregulierung, allerdings nicht unbedingt auf der KI-Seite, wie er sagt. Europas KI-Problem liege vor allem im Umstand begründet, dass es hier schwieriger sei, zu gründen bzw. etwa Mitarbeiterbeteiligungen schwerer zu implementieren wären. “In Europa gibt es 27 Rechtsformen bei der Unternehmensgründung, das ist einfach nicht ‘investible'”, sagt er. Auch seien die Finanzierungen zu gering, vor allem dann, wenn man eine KI-Foundation baue. Mistral aus Frankreich wäre da der einzige Ausreißer, was europäische Top-KI-Firmen betreffe.

Als zweiten Punkt nennt Wasner, dass sich die “Compute-Infrastruktur” als zu klein für den europäischen Raum zeige und es von der EU-Seite Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro – wenn nicht mehr – bräuchte, um im KI-Konzert der Großen eine Chance zu haben. Der dritte und letzte Faktor, den Wasner in Sachen Wettbewerbsfähigkeit erwähnt, ist, auf “skilled immigration” zu setzen, um die besten Talente ins Land zu holen, wie er sagt: “Das allerdings geht nur, wenn man die ersten beiden Punkte löst.”

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Ölpreis erstmals negativ: US-Rohöl sank auf fast Minus 40 US-Dollar

  • Die Coronakrise hat bereits die längste Zeit einen stark negativen Einfluss auf den Ölpreis.
  • Nach rund 60 US-Dollar, für die ein Barrel US-Rohöl Anfang des Jahres gehandelt wurde, sank der Preis bereits seit Februar in Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie ab.
  • Ab Mitte März mit dem Start der Shutdown-Maßnahmen in den meisten westlichen Ländern folgte dann ein massiver Einbruch bis der Preis Ende März kurzfristig unter 15 US-Dollar fiel.
  • Gestern fiel der Preis für US-Rohöl (West Texas Intermediate – WTI) erstmals in der Geschichte unter Null US-Dollar – sogar auf fast Minus 40.
  • Grund dafür ist das Auslaufen von Termingeschäften – die Lagerkapazitäten der Verkäufer drohten nicht auszureichen.
  • Schon im morgendlichen Handel an asiatischen Börsen wurde US-Rohöl wieder für rund zwei US-Dollar gehandelt – freilich noch immer ein deutliches Verlustgeschäft für die Förderer.

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  • Die Coronakrise hat bereits die längste Zeit einen stark negativen Einfluss auf den Ölpreis.
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