Ölpreis erstmals negativ: US-Rohöl sank auf fast Minus 40 US-Dollar
Der Preis für US-Rohöl erreichte nun aufgrund der Coronakrise nicht nur einfach einen historischen Tiefstand. Er lag erstmals im Minus. Das Phänomen ist aber leicht zu erklären und war von sehr kurzer Dauer.
Die Coronakrise hat bereits die längste Zeit einen stark negativen Einfluss auf den Ölpreis. Nach rund 60 US-Dollar, für die ein Barrel US-Rohöl Anfang des Jahres gehandelt wurde, sank der Preis bereits seit Februar in Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie ab. Ab Mitte März mit dem Start der Shutdown-Maßnahmen in den meisten westlichen Ländern folgte dann ein massiver Einbruch bis der Preis Ende März kurzfristig unter 15 US-Dollar fiel. Das Tief war damit aber nicht erreicht, wie sich gestern zeigte.
So fiel der Preis für US-Rohöl (West Texas Intermediate – WTI) erstmals in der Geschichte unter Null US-Dollar. Das heißt, “Verkäufer” bezahlten “Käufer” dafür, ihnen ihr Öl abzunehmen. Der Boden war erst bei fast Minus 40 US-Dollar erreicht. Danach schnellte der Ölpreis jedoch wieder nach oben. Schon im morgendlichen Handel an asiatischen Börsen wurde US-Rohöl wieder für rund zwei US-Dollar gehandelt – freilich noch immer ein deutliches Verlustgeschäft für die Förderer.
Termingeschäfte als Grund für Ölpreis-Phänomen
Doch warum sollten diese jemanden dafür bezahlen, ihnen Öl abzunehmen? Der Grund für dieses spezielle Phänomen ist laut Analysten das Auslaufen der Termingeschäfte für den Monat Mai am heutigen Dienstag. Termingeschäfte bzw. Futures sind bereits zu einem früheren Zeitpunkt vereinbarte Käufe an einem bestimmten Datum zu einem bestimmten Preis. Da die massiv niedrige Nachfrage nach Rohöl aufgrund der Coronakrise zum Zeitpunkt der Vereinbarung noch nicht abgesehen worden war, drohten nun die Lagerkapazitäten nicht auszureichen. Die Verkäufer mussten also riesige Mengen an Rohöl loswerden, ohne dabei auf Nachfrage zu treffen.
Damit ist auch der Anstieg des Preises nach dem kurzfristigen rapiden Fall innerhalb weniger Stunden zu erklären. Sobald die Lagersituation beim Großteil der Verkäufer abgeklärt war, waren sie freilich nicht mehr dazu bereit, ihre Abnehmer zu bezahlen. US-Analysten rechnen daher auch damit, dass sich der Ölpreis im Laufe des heutigen (auf niedrigem Niveau) wieder deutlich normalisieren wird.
Wiener Startup Livin Farms beim 44. Staatspreis Innovation ausgezeichnet
Das BioTech Livin Farms wurde beim Staatspreis Innovation 2024 mit einer Nominierung ausgezeichnet. Gewonnen hat das Spritzguss-Unternehmen Engel Austria.
Wiener Startup Livin Farms beim 44. Staatspreis Innovation ausgezeichnet
Das BioTech Livin Farms wurde beim Staatspreis Innovation 2024 mit einer Nominierung ausgezeichnet. Gewonnen hat das Spritzguss-Unternehmen Engel Austria.
Gestern Abend verlieh Martin Kocher in der Grand Hall am Erste Campus den Staatspreis Innovation 2024 – die “höchste Auszeichnung für Unternehmen, die durch innovative Lösungskompetenz wesentlich zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung des Landes beitragen” – an das Spritzguss-Unternehmen Engel Austria GmbH aus Schwertberg in Oberösterreich.
Engel Austria wurde unter mehreren Nominierten zum Sieger gekürt. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen für seinen “Zwei-Stufen-Prozess für energieeffizientes Kunststoffrecycling”. Dabei handelt es sich um einen Kunststoffrecycling-Prozess, der Kosten, Ressourcen und Energie mittels einer Zwei-Stufen-Technologie sparen und damit die CO2-Bilanz verbessern soll.
Konkret kann Engel Austria Kunststoffabfälle direkt nach dem Zerkleinern im Spritzguss verarbeiten, was den Energiebedarf dieses Prozesses um rund 30 Prozent vermindern soll. Bundesminister Kocher gratuliert “dem neuen Staatspreisträger und seinem hervorragenden Team herzlichst”.
Der Staatspreis Innovation wird im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) organisiert. Dieses Jahr wurde er zum 44. Mal vergeben.
Im Rahmen der Preisverleihung betonte auch Hans Unterdorfer, Unternehmensvorstand der Erste Bank Österreich, den hohen Stellenwert innovativer Lösungsansätze: “Innovation hat gerade in herausfordernden Zeiten eine hohe Bedeutung für die Wirtschaft: Sie treibt den Fortschritt an, schafft neue Möglichkeiten und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Daher ermutigen wir alle Menschen, an ihre Ideen zu glauben und sie weiter zu verfolgen.”
Fünf Nominierungen – darunter Wiener Startup Livin Farms
Neben Engel Austria wurden auch fünf weitere Unternehmen mit einer Nominierung für den 44. Staatspreis Innovation ausgezeichnet. Eines davon ist das Wiener Startup Livin Farms, das erst Ende Oktober seine Europa-Expansion verkündete. Ausgezeichnet wurde das BioTech für sein Projekt “Modular skalierbare Zero Waste Protein Factory.” Das Startup verwandelt durch Zucht von Larven der Schwarzen Soldatenfliege organische Reststoffe in nachhaltiges, proteinreiches Futtermittel.
Außerdem mit einer Nominierung ausgezeichnet wurde die Synex Tech GmbH und die voestalpine Stahl GmbH aus Oberösterreich, die AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft aus der Steiermark sowie die Henn GmbH & Co KG aus Vorarlberg.
Sonderpreise “Econovius” und “Verena” verliehen
Im Rahmen der Preisverleihung wurden außerdem zwei weitere Sonderpreise vergeben. Namentlich: Der Sonderpreis “Econovius 2024” durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sowie der Sonderpreis “Verena 2024” durch Verbund.
Den Econovius 2024 erhielt das KMU Novasign GmbH für sein Projekt “SmartBio: Die KI-gesteuerte Bioprozessentwicklung der Zukunft”. Die Softwarelösung von Novasign nutzt digitale Zwillinge zur Optimierung komplexer Bioprozesse und gestaltet sie damit um bis zu 70 Prozent effizienter als herkömmliche Methoden. Nominiert wurden neben Novasign auch die Filter System Steyr (FSS) GmbH, die Gebe-Strebel GmbH aus Niederösterreich sowie die LiveVoice GmbH aus Salzburg.
“Verena”-Sieger bereits in Londoner Piccadilly Line integriert
Den Sonderpreis Verena 2024 erhielt heuer die Siemens Mobility Austria GmbH in Kooperation mit der Technischen Universität Wien (TUW). Ausgezeichnet wurde das Projekt “Bionischer Wagenkasten: U-Bahn-Wagenkästen werden 20 Prozent leichter”. Dabei analysiert eine Optimierungssoftware, wie Material im Wagenkasten durch subtraktive Fertigung eingespart werden kann. Damit kann das Rohbaugewicht eines Wagenkastens um 20 Prozent reduziert werden, was den U-Bahn-Verkehr energieeffizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher gestaltet. Die Technologie wird bereits in der neuen Londoner Piccadilly Line angewendet.
Vergeben wurde “Verena 2024” von Franz Zöchbauer, Bereichsleiter Corporate Innovation bei Verbund. “Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie technische Innovationen zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zu mehr Effizienz im urbanen Verkehr beitragen können“, betont Zöchbauer und meint weiter: „Die Zusammenarbeit von Siemens Mobility mit der TU Wien ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie durch modernste Technologien Ressourcen geschont und der öffentliche Verkehr nachhaltiger gestaltet werden können.”
Außerdem für den Sonderpreis Verena nominiert wurden die Anexia Internetdienstleistungs GmbH in Kooperation mit der Universität Klagenfurt sowie die Weider Wärmepumpen GmbH in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg.
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Ölpreis erstmals negativ: US-Rohöl sank auf fast Minus 40 US-Dollar
Die Coronakrise hat bereits die längste Zeit einen stark negativen Einfluss auf den Ölpreis.
Nach rund 60 US-Dollar, für die ein Barrel US-Rohöl Anfang des Jahres gehandelt wurde, sank der Preis bereits seit Februar in Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie ab.
Ab Mitte März mit dem Start der Shutdown-Maßnahmen in den meisten westlichen Ländern folgte dann ein massiver Einbruch bis der Preis Ende März kurzfristig unter 15 US-Dollar fiel.
Gestern fiel der Preis für US-Rohöl (West Texas Intermediate – WTI) erstmals in der Geschichte unter Null US-Dollar – sogar auf fast Minus 40.
Grund dafür ist das Auslaufen von Termingeschäften – die Lagerkapazitäten der Verkäufer drohten nicht auszureichen.
Schon im morgendlichen Handel an asiatischen Börsen wurde US-Rohöl wieder für rund zwei US-Dollar gehandelt – freilich noch immer ein deutliches Verlustgeschäft für die Förderer.
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