16.09.2021

Novus: Angetrunkene Gründer lehnten Kauf-Angebot von Elon Musk ab

René Renger und Marcus Weidig konnten in Las Vegas Tesla-Gründer Elon Musk von ihrem E-Motorrad Novus begeistern. Lehnten danach aber einen Verkauf an den Visionär ab, da sie selbst eine Vision haben.
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Novus, Elon Musk, Bike, E-Bike, Leichtes Motorrad,
(c) Novus - Das Novus-Bike wiegt 75 Kilogramm.

René Renger und Marcus Weidig haben Novus entwickelt. Ein Elektro-Leichtkraftrad, das, laut Gründern, die Grenzen zwischen dem E-Bike und dem Motorrad auflösen soll. Was bei dem Gefährt vor allem auffällt, ist das Design.

Novus-Motor im Hinterrad

“Weil es uns der elektrische Antrieb erlaubt, haben wir den Motor aus dem Rahmen herausgenommen und im Hinterrad platziert. Im Rahmen sind jetzt nur noch unsere Batterie und die Elektronik. Mit nur 75 Kilogramm ist es um die Hälfte leichter als vergleichbare Fahrzeuge. Und das bei bis zu 40 PS beeindruckender elektrischer Power”, sagt Weidig.

(c) Novus – Das Novus-Team entwickelte ein E-Motorrad mit Vollkarbonrahmen.

Innen ist der Vollkarbonrahmen von Novus hohl wie eine Nussschale. Mit der Funktion, dass er allen elektrischen Komponenten Schutz bietet und als tragende Struktur dem Motorrad Gestalt verleiht. Mithilfe der optionalen Novus-App kann das Motorrad gestartet werden und Fahrer oder Fahrerin können Informationen wie Geschwindigkeit, Reichweite und Ladestand sowie die integrierte Navigation nutzen.

Der begeisterte Elon Musk

“Es ist viel mehr als ein Motorrad, es ist eine moderne Skulptur aus Rädern”, zeigt sich Renger überzeugt. Doch er war nicht der einzige, der Bewunderung für sein Produkt offenbarte. Für große Aufmerksamkeit sorgte das Startup bereits 2019 auf der Hightech-Messe CES in Las Vegas. Am zweiten Tag riefen die Sekretäre von Elon Musk bei ihnen an. Der SpaceX-Gründer hatte das Potenzial in Novus erkannt und wollte den Prototypen kaufen.

“Das hat uns schon geehrt, und wir mussten gut überlegen, was wir tun. Um ehrlich zu sein, haben wir uns ein bisschen Mut angetrunken und haben ihm dann abgesagt. Weil wir eine Vision haben, weil wir aus Novus eine wirklich große Mobilitätsmarke machen wollen”, erklärt René Renger die Absage an die Tech-Ikone. “Dass der größte Erfinder der Neuzeit, das sofort gesehen hat, dass bestätigt uns.”

Aktuell stehen sie mit ihrem Vorserienprototyp kurz vor der Serienproduktion. Und sind auf der Suche nach einem Investor. Ob sie damit und mit einer gewaltigen Forderung an die TV-Juroren Erfolg gehabt haben, können Interessierte am Montag Abend in der “Höhle der Löwen” sehen. Weiters dabei: Botanyia, independesk, Glossy Dreams und JoyBräu.

Anm.: Der Artikel wurde aktualisiert. In einer früheren Version wurde irrtümlicherweise behauptet, die Gründer hätten auf der US-Messe direkten Kontakt mit Elon Musk gehabt.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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