16.03.2022

Europas größtes Krypto-Mining-Unternehmen nutzt fast nur grünen Strom

Nach einem Übernahmedeal vor ein paar Monaten ist Northern Data aus Frankfurt am Main das größte Krypto-Mining-Unternehmen Europas - und bietet einen Gegenentwurf zu großen Teilen der internationalen Konkurrenz.
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Northern Data: Bitcoin- und Krypto-Mining am Standort in Norwegen
Server-Raum am Standort in Norwegen | (c) Northern Data

Über den tatsächlichen negativen Einfluss von Krypto-Mining auf das Klima streiten Expert:innen. Auf EU-Ebene wurde zuletzt sogar darüber abgestimmt, den “Proof of Work”-Ansatz, der hinter dem Mining steht, zu verbieten. Das vorgeschlagene Verbot in der EU ab 2025, das ein de facto-Bitcoin-Verbot mit sich gebracht hätte, wurde aber abgelehnt. Eine kleine Ironie: Hinter den Bestrebungen standen federführend deutsche Abgeordnete. Dabei hat das größte Krypto-Mining-Unternehmen Europas seinen Sitz in Deutschland – und nutz nach eigenen Angaben fast nur grünen Strom. Es heißt Northern Data.

Krypto-Mining: Monatlich Bitcoin und Ether im zweistelligen Millionen Euro-Bereich

Die Firma mit Zentrale in Frankfurt am Main betriebt Rechenzentren in Deutschland, den Niederlanden, Schweden, Norwegen, den USA und Kanada. Seine Umsätze macht das Unternehmen primär mit Ethereum- und Bitcoin-Mining und Miner-Hosting, es baut aber auch Cloud-Service-Sparte auf. Zum größten Krypto-Mining-Unternehmen Europas wurde Northern Data durch eine Übernahme vor etwa einem halben Jahr. Damals wurde der niederländische Mitbewerber Decentric für stolze 365 Millionen Euro aufgekauft. Nun können derzeit monatlich Bitcoin und Co im zweistelligen Millionen Euro-Bereich gemint werden (natürlich abhängig vom Kurs). Im Jänner waren es etwa 5254 Ether und 236 Bitcoin.

Standort in Schweden von außen | (c) Northern Data

Für grünen Strom und einen “möglichst CO2-neutralen Betrieb” hat sich das Unternehmen bereits in einer frühen Phase entschieden. Zudem sei man in Sachen Energieeffizienz weit über dem Branchendurchschnitt, heißt es auf der Homepage: “Unsere Rechenzentren setzen auf Luftkühlung mit geringeren Einrichtungs- und Wartungskosten als Wasserkühlung sowie auf kreative Nutzungskonzepte für die Abwärme”. Global nutzen viele Mining-Unternehmen bekanntlich Strom aus fossilen Energie-Quellen, weil dieser oft günstiger ist. CEO Christopher Yoshida sagt dazu gegenüber dem Magazin Sifted: “Die Leute benutzen Kohle… Entschuldigung, in was für einem Jahrzehnt leben wir? Das ist nicht der Weg in die Zukunft. Abgesehen von allem anderen würde meine Frau meine Kleider auf die Straße werfen, wenn ich das täte”.

Northern Data: “Werden ein Clud-Computing-Unternehmen mit einer Krypto-Sparte”

Obgleich man bei Northern Data von der Zukunft des Krypto-Bereichs überzeugt ist, will man auf Dauer nicht zu sehr von den Kursen von Bitcoin und Co abhängig sein. “Im Moment sind wir ein Krypto-Mining-Unternehmen mit einer Cloud-Computing-Sparte, aber schon bald werden wir ein Cloud-Computing-Unternehmen mit einer Krypto-Mining-Sparte sein”, sagt Yoshida. Dann will man eine – bislang nicht vorhandene – ernsthafte europäische Konkurrenz zu Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud bieten.

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Microsoft stellte am Mittwoch auf der Ignite 2024 seinen neuen KI-Assistenten vor: den Hera Space Companion. Im Rahmen der Hera-Mission sollen nicht nur Asteroideneinschläge auf die Erde verhindert, sondern auch wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem All für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
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Hera (c) Microsoft

Seit Jahrzehnten erforscht die Wissenschaft unser Universum: vom ersten Schritt eines Menschen auf dem Mond bis hin zu Bildaufnahmen aus den Tiefen des Alls. Obwohl die Faszination für den Weltraum groß ist, sprengt der Kosmos mit seiner Größe und Komplexität zugleich unsere Vorstellungskraft.

Genau hier setzt Microsoft Österreich mit seinem neuen Weltraumprojekt an. Die im Oktober gestartete Hera-Mission hat das Ziel, die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen. Darüber hinaus bringt sie mit dem interaktiven Hera Space Companion eine KI-gestützte Plattform, die Echtzeiteinblicke in das Weltall liefert und so das Wissen und die Begeisterung für den Weltraum in die breite Öffentlichkeit trägt.

Hera soll Asteroide abwehren

Im Oktober dieses Jahres startete Microsoft Österreich gemeinsam mit der Raumfahrtagentur JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration) das Hera-Projekt. Ziel des Projekts ist der Aufbau eines planetaren Verteidigungssystems, um die Erde vor potenziellen Asteroideneinschlägen zu schützen. Laut Microsoft handle es sich bei Hera um die weltweit erste Testmission zur Abwehr von Asteroiden – auch bekannt als „Planetary Defense“.

Das Hera-Projekt basiert auf den Erkenntnissen der NASA-DART-Mission von 2022, die erfolgreich zeigte, dass Asteroiden gezielt von ihrer Bahn abgelenkt werden können. Mit diesem Wissen entwickelt Hera technologische Lösungen, um Asteroidenabwehr in die Praxis umzusetzen. Zudem wird das Projekt erstmals ein binäres Asteroidensystem detailliert erforschen und so neue wissenschaftliche Einblicke liefern.

Microsoft: “Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse”

Das Hera-Projekt verfolgt nicht nur das Ziel der planetaren Verteidigung, sondern soll auch der breiten Öffentlichkeit Zugang zu den Erkenntnissen der Weltraumforschung ermöglichen. Gemeinsam mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Impact AI und Terra Mater Studios entwickelte Microsoft dafür einen interaktiven KI-Assistent. Microsoft beschreibt dies als den „Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse“.

Der sogenannte Hera Space Companion nutzt Künstliche Intelligenz, um Raumfahrt für alle erlebbar zu machen. Nutzer:innen können sich direkt mit dem virtuellen Assistenten austauschen, Entdeckungen in Echtzeit verfolgen und Einblicke in die Weltraummission gewinnen. Auf diese Weise bringt der Hera Space Companion wissenschaftliche Erkenntnisse zugänglich an die Menschen.

“Hera stellt eine neue Form der Wissenschaftskommunikation dar,“ sagt Markus Mooslechner, Konzeptentwickler bei Terra Mater Studios. „Sie bringt die Faszination der Raumfahrt direkt zu den Menschen und verwandelt den Zugang zur Wissenschaft in ein gemeinsames Erlebnis, das alle nachvollziehen können”.

KI-Plattform liefert neuesten Erkenntnisse der Weltallforschung

Die KI-Plattform des Hera Space Companion basiert auf Microsoft Azure. Bei der Verarbeitung der Anfragen greift der Raumfahrt-Assistent auf die aktuellsten wissenschaftlichen Daten der ESA zu. So werden präzise und aktuelle Antworten gewährleistet, die direkt auf den neuesten Erkenntnissen der Weltraumforschung basieren.

„Mit Hera haben wir gezeigt, dass Wissenschaft für alle zugänglich und spannend sein kann”, sagt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich. “Dieses Projekt zeigt, dass KI nicht nur Lösungen für die Herausforderungen von heute bietet, sondern auch das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Wissen erwerben und teilen, grundlegend zu verändern“.

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