05.10.2020

Ehemaliger Red Bull-“Kronprinz” Norbert Kraihamer steigt bei WhatAVenture ein

Norbert Kraihamer brachte Red Bull als Marketing-Chef von Schilling-Millionen- auf Euro-Milliarden-Umsätze. Nun steigt er als Investor und operativ als Managing Partner bei WhatAVenture ein.
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WhatAVenture: (vlnr.) Norbert Kraihamer, Stefan Perkmann Berger und Philippe Thiltges im brutkasten-Talk
(c) WhatAVenture: (vlnr.) Norbert Kraihamer, Stefan Perkmann Berger und Philippe Thiltges im brutkasten-Talk

WhatAVenture machte sich in den vergangenen Jahren zunächst im Consulting-Bereich einen Namen, wo es unter anderem zahlreiche Startup-Programme etablierter Corporates begleitete. Seit zwei Jahren setzt das Wiener Unternehmen der Gründer Stefan Perkmann Berger und Philippe Thiltges auf ein weiteres Geschäftsfeld: Company Building. Für dieses holte man nun mit Norbert Kraihamer einen ausgesprochen profilierten Manager als Investor und operativ agierenden Managing Partner an Bord. Er erwirbt für eine nicht genannte Summe ein Viertel des Unternehmens.

Norbert Kraihamer: Ehemaliger “Kronprinz” von Red Bull steigt bei WhatAVenture ein

Marketing-Profi Kraihamer baute zunächst die Sportartikel-Marke Salomon im Skibereich mit auf, bevor er 1995 zu Red Bull wechselte. Den Energy Drink-Konzern, wo er als treibende Kraft hinter Gründer Dietrich Mateschitz galt (Medien bezeichneten ihn als “Kronprinz” bzw. Nummer 2), brachte er als Marketing-Chef von Schilling-Millionen auf Euro-Milliarden Umsätze, bevor er das Unternehmen 2006 wieder verließ. Seitdem beschäftigte er sich mit dem Thema Company Building, das er nun bei WhatAVenture federführend mitgestalten soll.

Alle Details zum Start von Norbert Kraihamer bei WhatAVenture im Video-Talk:

Dabei habe sich bei WhatAVenture bereits in den vergangenen zwei Jahren sehr viel in dem Bereich getan, erzählt Co-Founder Thiltges im brutkasten-Talk: “Wir haben allein letztes Jahr drei Unternehmen gestartet und haben jetzt insgesamt vier Beteiligungen”. Diese kommen aus sehr unterschiedlichen Bereichen: Wood Space etwa stellt modulare Vollholzhäuser her, die sich in verschiedensten Bereichen einsetzen lassen, Gleam baut elektrische Lastenfahrräder und Pixofarm bietet eine Software zur Erntevorhersage in der Landwirtschaft. “Alle Unternehmen sind bereits am Markt. Alle Produkte kann man kaufen. Alle schaffen einen nachhaltigen Mehrwert”, stellt Co-Founder Perkmann Berger klar.

Umsetzungs- und Skalierungsstärke für den Company Building-Bereich

Diese Umsetzungsstärke sei es auch, was man gemeinsam mit Norbert Kraihamer fortführen wolle: “Wir haben in ihm jemanden gewonnen, der in seiner Historie sehr oft an dem Punkt war, wo eine neue Möglichkeit entstanden ist, die er dann umgesetzt hat. Es soll eben nicht nur ein Prototyp entstehen, sondern es muss eine funktionierende Unternehmung entstehen, die dann auch eine Veränderung im Markt hervorruft. Das war ein Punkt, wo wir einen Match gesehen haben”.

Zudem habe Kraihamer eine “gewaltige Erfahrung” in der Skalierung von Unternehmen, die dadurch Marktmacht errungen hätten. “Das hat uns fasziniert”, sagt der WhatAVenture-Gründer und erzählt: “Wir haben einander nicht gesucht. Er hat nicht das Problem gehabt, dass er nicht wusste, was er tun soll und wir genau so wenig. Es hat sich durch ein paar Umstände ergeben, dass wir uns kennengelernt haben und gesagt haben: Eigentlich würde das super zusammenpassen”. Natürlich passe es auch auf der persönlichen Ebene gut.

Kraihamer selbst führt mehrere Aspekte an, die ihn überzeugt hätten, bei WhatAVenture nicht nur mit Geld, sondern auch mit seiner Zeit einzusteigen. “Erstens ist es, um ganz ehrlich zu sein, die unglaubliche Angst vor dem Altern. Das findet nur statt, wenn man sich mit alten Leuten umgibt und das ist hier sicher nicht der Fall”.

Kraihamer: “Dinge, die auch noch irgendwie einen Sinn haben”

Natürlich gehe es aber vorwiegend auch um die Beteiligungen selbst. “Ich war mein Business-Leben lang mit Produkten beschäftigt, die tatsächliche, nachweisbare Konsumentenvorteile geliefert haben. Sei das im Sportartikelbereich oder dann auch bei Red Bull mit dem ‘Real Benefit Drink’, der eine ganze Kategorie, nämlich ‘Functional Drinks’ begründet hat”, so der Manager. Nun wolle er noch einen Aspekt “anhängen”, nämlich, “dass die Dinge, die ich da mache, auch noch irgendwie einen Sinn haben – etwa im Bereich Social Responsibility oder im Umweltbereich. Eben so, wie die Unternehmen im Company Builder”.

Kein Ende der Consulting-Sparte

Dieser Fokus auf den Company Building-Bereich – verstärkt durch den Personal-Coup – bedeute aber nicht, dass es bei WhatAVenture mit der Consulting-Schiene vorbei sei, stellt Philippe Thiltges klar: “Das machen wir jetzt noch erfolgreicher als zuvor. Denn wir können auf einer ganz anderen Ebene zeigen, dass wir Geschäfte erfolgreich auf den Boden bringen”. Man habe sich aber auch in diesem Bereich in den vergangenen Jahren “immer mehr in Richtung Umsetzer entwickelt”. “Wir bauen temporär ein Team auf, mit dem wir aktiv reingehen. Wir übernehmen Business Development, Marketing-Verantwortung und bauen Produkte. Wir übernehmen also alles, was in den jeweiligen Intrapreneur-Teams fehlt. Nach einiger Zeit ziehen wir uns dann zurück”, erklärt der Gründer. Mit dem 40-köpfigen Team könne man nicht alle Produkte selber bauen, aber habe das Personal und die Skills vereint, um erfolgreiche Unternehmen aufzubauen.

Auch denke man die Bereiche Consulting und Company Building generell nicht getrennt voneinander, fügt Stefan Perkmann Berger an. “Wir haben eine große Leidenschaft, Ideen zum Erfolg zu bringen. Wir haben uns irgendwann die Möglichkeit aufgebaut, dass wir auch selber investieren können. Das ist auch eine Geld-Frage, weil ja Projekte in der frühen Phase doch einiges an Mitteln brauchen, um in Schwung zu kommen”.

Norbert Kraihamer unterstreicht diesen Ansatz: “Es ist ein guter Tipp für jedes Consulting-Unternehmen, neben den Trockenübungen auch das praktische einmal zu machen. Und dem muss man sich erst einmal aussetzen, weil es könnte auch in die Hose gehen. Die Fehlerkultur wird in unseren Breiten ja nicht sehr gepflegt”. Wenn es dann um die Umsetzung gehe, habe er aus seiner Karriere unter anderem eine wichtige Lehre mitgenommen: “Man darf keine Angst haben, in größeren Zahlen zu denken. Wenn du schon einmal erleben durftest, dass es klappt, dann denkst du anders”.

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Veo Partners Founder-Team
Das Team hinter Veo Partners. (c) Veo Partners

Muss ein Unternehmen neue Regularien umsetzen, wird das oft als Hürde gesehen. Das Consulting-Unternehmen Veo Partners will Unternehmen dabei helfen, ihre Lieferketten so anzupassen, dass internationale Reporting-Standards wie die EU Deforestation Regulation (EUDR) oder das Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erfüllt werden. Für Co-Founder Sebastian Vogler war vor allem die EU-Entwaldungsverordnung ausschlaggebend. Diese habe viele Firmen in der Holz- oder Kaffeebranche vor Herausforderungen gestellt. Um diese zu lösen, brauche es jemanden, der sich gut mit dem Thema auseinandergesetzt habe.

Was besagt die Entwaldungsverordnung der EU (EUDR)?

Mit dem 29. Juni 2023 wurde die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) in Kraft. Bis zum 30. Dezember 2024 müssen sich Unternehmen und Händler:innen in der EU auf neue Regeln zu entwaldungsfreien Lieferketten einstellen. Sie sollen sicherstellen, dass eine Reihe von Waren, die in der EU in Verkehr gebracht werden, nicht zur Entwaldung und Waldschädigung in der EU und anderswo in der Welt beitragen.

Entwaldungsverordnung der EU als Ausgangspunkt

Gegründet wurde Veo Partners von Andreas Siebert, Sebastian Vogler und Thomas Blaschke. Gemeinsam mit vier weiteren Expert:innen deckt das siebenköpfige Team die Themen Lieferkettenmanagement, Risikoanalysen, Geoinformatik, Satellitendaten, Agroforstwirtschaft und ESG-Compliance ab. Das Tullner Startup Beetle ForTech ist über die Geo Citizens FlexCo beteiligt, die übrigen Beteilungen halten zwei bayrische Partner.

Am Beginn dieser Zusammenarbeit stand Thomas Blaschke. Er erkannte, dass es Expertise aus vielen verschiedenen Bereichen braucht, um die Entwaldungsverordnung (EUDR) der EU umzusetzen. “Bildlich gesprochen: Für jeden Sack Kaffee, für jeden Holzstamm, der in die EU importiert wird, braucht man ein sogenanntes Due-Diligence-Zertifikat, ein Sorgfaltszertifikat. Ein solches Zertifikat beweist, dass dieses Gut nicht zu einer Entwaldung oder Walddegradierung beigetragen hat”, sagt Blaschke im Gespräch mit brutkasten. Dafür brauche es sowohl juristisches, als auch technisches Wissen. Veo Partners decke das als Science-based Consulting-Unternehmen ab. Als Startup würde man sich allerdings noch nicht bezeichnen, sagt Blaschke.

Geopositionen sammeln und auswerten

Das “Veo” in Veo Partners steht für das Unternehmensmotto “verify – evaluate – orientate”. Man möchte “Informationen ganzheitlich verifizieren, Risiken bewerten und die strategische Ausrichtung eines Unternehmens anhand von Nachhaltigkeits- und Rechtsvorgaben gestalten”. Veo Partners sehe diese Vorgangsweise als eine “Chance für das gesamte Lieferketten-Management im Unternehmen”.

Konkret werden dabei Lieferantendaten mit Geopositionen gesammelt, ausgewertet und in den jeweiligen Kontext der Kunden eingebettet. Die Expertise rund um die Kartierung, Rückverfolgbarkeit und Überwachung von Geolokationen stammt von den drei Gründer:innen von Beetle ForTech. Koimé Kouacou, Anh Nguyen und Veo-Partners-Cofounder Sebastian Vogler sind mit ihrer Geolokation-Lösung mittlerweile international tätig.

Dadurch unterscheide man sich auch von dem bekannten Lieferketten-Scaleup Prewave, sagt Thomas Blaschke. Das sei in der Nachhaltigkeitsberichterstattung sehr stark, Veo Partners konzentriere sich hingegen momentan auf die Entwaldungsverordnung. Hier gebe es nur eine Teilüberlappung.

Nachhaltigkeitsassistent mit KI-Unterstützung

Das Unternehmen plant auch, Versicherungslösungen zu entwickeln, die den Kunden dabei helfen sollen, Nachhaltigkeitsrisiken zu minimieren. Ein weiteres Projekt ist die Entwicklung eines KI-gestützten Nachhaltigkeitsassistenten, der Unternehmen bei der Einhaltung von Umweltstandards und der Automatisierung von Compliance-Prozessen unterstützen soll.

Einer der ersten Kunden ist die österreichische Kaffeerösterei Grandoro von Ulrich Salamun, die unter den Namen Biosfair auch ihren eigenen Bio-Kaffee in Nicaragua produziert. Veo Partners unterstützt sie dabei, die Rückverfolgbarkeit der Kaffeelieferkette sicherzustellen.

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