08.05.2020

Neos und epicenter.works orten Datenschutz-Skandal bei Härtefallfonds

In der Datenbank "Ergänzungsregister für sonstige Betroffene" des Wirtschaftsministeriums lagen persönliche Daten von rund einer Million Österreichern bis gestern offen. Neos und die Datenschutzorganisation epicenter.works stießen nun in Zusammenhang mit dem Härtefallfonds darauf und orten einen Skandal.
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Neos und epicenter.works orten Datenschutz-Skandal rund um Härtefallfonds
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Namen, Geburtsdaten, Adressen, teilweise sogar Steuerinformationen – diese Daten waren bis gestern (Anm. Service derzeit offline) von über einer Million Österreichern, darunter etwa der Bundespräsident und andere Personen des öffentlichen Lebens, in der Datenbank “Ergänzungsregister für sonstige Betroffene” des Wirtschaftsministeriums öffentlich zugänglich – mit Suchfunktion. Die Gemeinsamkeit der Betroffenen: Sie hatten in den vergangenen Jahren selbstständige Einkünfte. Darauf stießen nun Neos und die Datenschutz-NGO epicenter.works. Sie wurden ihrerseits von einem Coronavirus-Härtefallfonds-Antragsteller darauf aufmerksam gemacht, der sich in der öffentlichen Liste wiederfand, sagt Neos-Abgeordenter Douglas Hoyos-Trauttmansdorff gegenüber dem ORF. Er ortet den “größten Datenschutz-Skandal der Republik”.

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Seit elf Jahren öffentlich einsehbar – kein Zusammenhang mit Härtefallfonds?

Tatsächlich ist das “Ergänzungsregister für sonstige Betroffene” seit elf Jahren online und öffentlich einsehbar – zunächst lag es bei der Datenschutzkommission, seit 2018 ist das Wirtschaftsministerium verantwortlich. Wie oben erwähnt enthält es Daten von Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Entsprechend sieht man bei der Wirtschaftskammer (WKÖ) gegenüber dem ORF keinen Zusammenhang zum Härtefallfonds. Man habe alle Datenschutzvorgaben eingehalten. Die Anwendung für den Härtefallfonds sei von einer externen Sicherheitsfirma auf Schwachstellen geprüft worden. Dabei seien keine Lücken festgestellt worden, meint Generalsekretär Karlheinz Kopf. Das Register liege nicht im Verantwortungsbereich der WKÖ, es gebe zudem keine technischen Schnittstellen zur Härtefallfonds-Applikation.

Ergänzungsregister für sonstige Betroffene: “Kein Leck im klassischen Sinne”

“Es ist nicht so, dass es sich um ein Leck im klassischen Sinn handelt, sondern dass Wirtschaftsministerium, Finanzministerium und Wirtschaftskammer wirklich den Hahn aufgedreht haben und diese Daten bereits über Jahre frei verfügbar sind”, sagt Hoyos-Trauttmansdorff. Finanzminister Gernot Blümel meinte, darauf gestern bei einer Pressekonferenz angesprochen: “Ich höre diesen Vorwurf zum ersten Mal und werde dem sofort nachgehen und das überprüfen”. Stimmt nicht, meint Hoyos-Trauttmansdorff: Man habe Finanzministerium und Wirtschaftsministerium bereits “in den letzten Tagen” auf den Umstand aufmerksam gemacht.

Wirtschaftsministerium: “Firmenadressen müssen öffentlich gemacht werden”

Das Wirtschaftministerium bezieht sich auf eine Verordnung aus dem Jahr 2009. Demnach müssten Firmenadressen öffentlich gemacht werden. In vielen Fällen seien diese ident mit Privatadressen. Man stehe “einer rechtlichen Anpassung und Verbesserung” jederzeit offen gegenüber. Eine erste Maßnahme wurde dem Vernehmen nach – wie oben angemerkt – bereits getroffen: Die Seite ist nicht mehr erreichbar. Laut Thomas Lohninger von epicenter.works hat es in den vergangenen Wochen mehr als eine Million Zugriffe auf dei Datenbank gegeben. Bei einer Pressekonferenz heute Vormittag wollen die Datenschutz-NGO und die Neos weitere Details bekanntgeben.

⇒ Zur Info-Page des Ministeriums zum Register

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myAcker
© myAcker GmbH - (v.l.) Christoph Raunig, Patrick Kleinfercher, Floris Michiels und Kathrin Angermann von myAcker.

MyAcker mit Sitz in Spittal an der Drau gab im Oktober 2023 den Abschluss einer Finanzierungsrunde bekannt. Als Investor beteiligte sich StartInvest mit einem Anteil von fünf Prozent am Kärntner Unternehmen. Zur Höhe des Investments machte das Unternehmen damals allerdings keine Angaben. Dazu hieß es lediglich: “Dem zugrunde liegt eine hoch einstellige Millionenbewertung”.

myAcker: “Wachstum beschleunigen”

Auch diesmal werden keine konkreten Zahlen genannt, jedoch fand das jetzige Investment zu einer zweistelligen Millionenbewertung statt. Bei der neuen Runde als Investoren mit an Bord sind die Valrosa Holding sowie die oberösterreichische Techsoft Invest GmbH. Die Neo-Investoren erwarben eine Minderheitsbeteiligung am Unternehmen.

“Diese Finanzierungsrunde ist ein weiterer, wichtiger Meilenstein für uns. Wir haben bewiesen, dass unser Geschäftsmodell funktioniert und die neuen Mittel ermöglichen es uns, unser Wachstum strategisch zu beschleunigen”, sagt Christoph Raunig, Gründer und Geschäftsführer von myAcker. “Wir freuen uns über das Vertrauen unserer neuen Investoren und darauf, gemeinsam mit ihnen unsere ambitionierten Ziele weiterzuverfolgen.”

Zum Tech-Anbieter entwickelt

MyAcker hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr zum Technologieanbieter hinentwickelt und fokussiert sich mittlerweile auf ganzheitliche Konzepte und Technologie für personallose Shops und den “POS von morgen”. Mit der aktuellen Finanzierung soll insbesondere der Eintritt in neue Märkte sowie der Ausbau des Teams für die IT-Weiterentwicklung und das Key-Account-Management vorangetrieben werden. Ziel ist es, die steigende Nachfrage noch besser bedienen zu können und das Unternehmen im Bereich des autonomen Einkaufens “Top of Mind” zu positionieren.

Mit ackerPay hat das Startup Software sowie ein dazu passendes POS-System samt IoT-Infrastruktur zum Betreiben von autonomen und hybriden Stores entwickelt. Diese ist aktuell in über 100 Shops vorwiegend in Österreich und Deutschland im Einsatz: vom Hofladen, über Hotelshops, bis zum Supermarkt und inzwischen auch in Non-Food-Shops.

myAcker mit autonomem Shop-Konzept

Darüber hinaus gehört mit der AckerBox auch ein eigenes, autonomes Shop-Konzept zum Portfolio, das ausschließlich regionale Produkte zentral vereint, in urbane Gegenden bringt und ebenfalls autonom funktioniert. Neben der klassischen Box in Form eines Schiffscontainers gibt es hierzu mittlerweile auch andere Ausprägungen: “Immer auf technologischer Basis von ackerPay kommt die AckerBox inzwischen auch indoor oder in Form eines smarten Kühlschranks, der gemeinsam mit einem Industrie-Partner entwickelt wurde, zum Einsatz”, heißt es per Aussendung.

“Die Rahmenbedingungen und das Umfeld für Investitionen sind aktuell herausfordernd, umso mehr freuen wir uns sehr über den Abschluss der Finanzierungsrunde”, so Raunig weiter. “Unsere Geschäftsbereiche und Produkte treffen auf hohe Nachfrage im Markt und wir sind sehr stolz, dass diese auch auf Investorenseite auf offene Ohren stoßen und wir frisches Kapital für die kommenden, geplanten Wachstumsschritte lukrieren konnten.”

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