15.04.2021

N26 steigt ins Versicherungsgeschäft ein

Die Neobank der beiden Wiener Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal bietet seit heute am deutschen Markt eine Smartphone-Versicherung an. Österreich soll bis Ende Mai folgen. Auch weitere Versicherungsprodukte sind geplant.
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N26
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Die Neobank N26 hat angekündigt, ins Versicherungsgeschäft einzusteigen – zunächst am deutschen Markt. In Kooperation mit dem Startup Simplesurance ist es dort seit dem heutigen Donnerstag möglich, über N26 eine Smartphone-Versicherung abzuschließen. Dies soll aber nur der Anfang sein: In weiterer Folge will die Neobank auch andere Versicherungen anbieten: Geplant sind etwa private Haftpflicht-, Hausrat-, Lebens-, Reise-, Haustier-, Fahrrad- und Elektronikversicherungen.

In anderen europäischen Märkten – darunter Österreich – soll das Angebot bis spätestens Ende Mai starten, wie N26 auf brutkasten-Anfrage mitteilte. Bis zum Ende des zweiten Quartals sollen dann weitere Produkte über die Smartphone-Versicherung hinaus verfügbar sein. Diese ist in Deutschland derzeit ab 6 Euro erhältlich, wobei der genaue Betrag vom Kaufpreis des Handys abhängt.

Abschließen von Versicherungen direkt in N26-App

Sowohl das Abschließen der Versicherungen als auch das Einreichen von Versicherungsansprüchen im Schadenfalls ist dabei direkt über die N26-App möglich. “Versicherungen sind heute leider immer noch mit komplizierten und altmodischen Prozessen und vor allem mit viel Papierkram verbunden”, wird N26-Gründer und CEO Valentin Stalf in der Presseaussendung der Bank zitiert. Das zeige, wie reif diese Branche für Disruption ist.

Gegenüber TechCrunch hatte Stalf schon vor einigen Monaten gesagt, dass die Neobank im ersten und zweiten Quartal 2021 einen starken Schwerpunkt auf N26 als Marktplatz legen würde. N26 Insurance ist demnach ein Teil dieser strategischen Ausrichtung.

Versicherungs-Partnerschaft mit Clark im Vorjahr eingestellt

Völlig neu im Versicherungsbereich ist N26 aber nicht. 2017 hatte sie eine Partnerschaft mit Clark gestartet, bei denen Kunden ihre bestehenden Versicherungen digitalisieren konnte. Die Kooperation wurde 2020 eingestellt – weil man sich auf eigene Produkte konzentrieren wollte. Auch im kostenpflichtigen Premium-Bereich sind bei N26 schon länger manche Versicherungen enthalten – beispielsweise eine Reiseversicherung in Kooperation mit der Allianz an. Beim neuen Angebot können Kundinnen und Kunden die Versicherungen jedoch selbst abschließen und sie stehen auch für Gratis-Kontos zur Verfügung.

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Livin Farms-Gründerin Katharina Unger | (c) Paris Tsitsos / Livin Farms
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Gestern Abend verlieh Martin Kocher in der Grand Hall am Erste Campus den Staatspreis Innovation 2024 – die “höchste Auszeichnung für Unternehmen, die durch innovative Lösungskompetenz wesentlich zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung des Landes beitragen” – an das Spritzguss-Unternehmen Engel Austria GmbH aus Schwertberg in Oberösterreich.

Engel Austria wurde unter mehreren Nominierten zum Sieger gekürt. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen für seinen “Zwei-Stufen-Prozess für energieeffizientes Kunststoffrecycling”. Dabei handelt es sich um einen Kunststoffrecycling-Prozess, der Kosten, Ressourcen und Energie mittels einer Zwei-Stufen-Technologie sparen und damit die CO2-Bilanz verbessern soll.

Konkret kann Engel Austria Kunststoffabfälle direkt nach dem Zerkleinern im Spritzguss verarbeiten, was den Energiebedarf dieses Prozesses um rund 30 Prozent vermindern soll. Bundesminister Kocher gratuliert “dem neuen Staatspreisträger und seinem hervorragenden Team herzlichst”.

Bundesminister Kocher zeichnet ENGEL AUSTRIA GmbH mit Staatspreis Innovation 2024 aus (c) aws/Martin Lusser

Der Staatspreis Innovation wird im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) organisiert. Dieses Jahr wurde er zum 44. Mal vergeben.

Im Rahmen der Preisverleihung betonte auch Hans Unterdorfer, Unternehmensvorstand der Erste Bank Österreich, den hohen Stellenwert innovativer Lösungsansätze: “Innovation hat gerade in herausfordernden Zeiten eine hohe Bedeutung für die Wirtschaft: Sie treibt den Fortschritt an, schafft neue Möglichkeiten und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Daher ermutigen wir alle Menschen, an ihre Ideen zu glauben und sie weiter zu verfolgen.”

Fünf Nominierungen – darunter Wiener Startup Livin Farms

Neben Engel Austria wurden auch fünf weitere Unternehmen mit einer Nominierung für den 44. Staatspreis Innovation ausgezeichnet. Eines davon ist das Wiener Startup Livin Farms, das erst Ende Oktober seine Europa-Expansion verkündete. Ausgezeichnet wurde das BioTech für sein Projekt “Modular skalierbare Zero Waste Protein Factory.” Das Startup verwandelt durch Zucht von Larven der Schwarzen Soldatenfliege organische Reststoffe in nachhaltiges, proteinreiches Futtermittel.

Außerdem mit einer Nominierung ausgezeichnet wurde die Synex Tech GmbH und die voestalpine Stahl GmbH aus Oberösterreich, die AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft aus der Steiermark sowie die Henn GmbH & Co KG aus Vorarlberg.

Sonderpreise “Econovius” und “Verena” verliehen

Im Rahmen der Preisverleihung wurden außerdem zwei weitere Sonderpreise vergeben. Namentlich: Der Sonderpreis “Econovius 2024” durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sowie der Sonderpreis “Verena 2024” durch Verbund.

Den Econovius 2024 erhielt das KMU Novasign GmbH für sein Projekt “SmartBio: Die KI-gesteuerte Bioprozessentwicklung der Zukunft”. Die Softwarelösung von Novasign nutzt digitale Zwillinge zur Optimierung komplexer Bioprozesse und gestaltet sie damit um bis zu 70 Prozent effizienter als herkömmliche Methoden. Nominiert wurden neben Novasign auch die Filter System Steyr (FSS) GmbH, die Gebe-Strebel GmbH aus Niederösterreich sowie die LiveVoice GmbH aus Salzburg.

“Verena”-Sieger bereits in Londoner Piccadilly Line integriert

Den Sonderpreis Verena 2024 erhielt heuer die Siemens Mobility Austria GmbH in Kooperation mit der Technischen Universität Wien (TUW). Ausgezeichnet wurde das Projekt “Bionischer Wagenkasten: U-Bahn-Wagenkästen werden 20 Prozent leichter”. Dabei analysiert eine Optimierungssoftware, wie Material im Wagenkasten durch subtraktive Fertigung eingespart werden kann. Damit kann das Rohbaugewicht eines Wagenkastens um 20 Prozent reduziert werden, was den U-Bahn-Verkehr energieeffizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher gestaltet. Die Technologie wird bereits in der neuen Londoner Piccadilly Line angewendet.

Vergeben wurde “Verena 2024” von Franz Zöchbauer, Bereichsleiter Corporate Innovation bei Verbund. “Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie technische Innovationen zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zu mehr Effizienz im urbanen Verkehr beitragen können“, betont Zöchbauer und meint weiter: „Die Zusammenarbeit von Siemens Mobility mit der TU Wien ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie durch modernste Technologien Ressourcen geschont und der öffentliche Verkehr nachhaltiger gestaltet werden können.”

Außerdem für den Sonderpreis Verena nominiert wurden die Anexia Internetdienstleistungs GmbH in Kooperation mit der Universität Klagenfurt sowie die Weider Wärmepumpen GmbH in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg.

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