18.08.2020

Morpher: Millioneninvestment für Wiener Blockchain-Startup u.a. von Tim Draper

Das Wiener Startup Morpher bietet über seine Ethereum-basierte "Decentralized Finance"-Plattform "Börsenhandel ohne Börse". Damit überzeugte man unter anderem den US-Investor Tim Draper.
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Decentralized Finance - Wiener Startup Morpher setzt auf DeFi und holt Tim Draper als Investor
(c) Adobe Stock - Plastic man

Aktien, Rohstoffe und Co. um beliebig kleine oder große Beträge jederzeit (also auch außerhalb der Handelszeiten entsprechender Börsen) zum aktuellen Preis gebührenfrei handeln, ohne dabei auf einen Handelspartner als Gegenpart angewiesen zu sein – das bietet das Wiener Startup Morpher, das Ende August regulär launcht (Beta bereits online). Es nimmt damit Komplexität und Hürden, denen man üblicherweise im Trading begegnet, heraus, und will Menschen das Handeln ermöglichen, die bislang an diesen Hürden – etwa finanziell – scheiterten.

“Börsenhandel ohne Börse” – und ohne tatsächlichem Handel

Doch wie ist das möglich? Das Geheimnis “Börsenhandels ohne Börse” des Unternehmens ist, dass man über seine Ethereum-basierte “Decentralized Finance” (DeFi)-Plattform nicht tatsächlich mit Aktien und Rohstoffen handelt, sondern mit virtuellen Kopien auf der Blockchain. “Der Smart Contract beobachtet die Preise von börsengehandelten Märkten in Echtzeit und repliziert sie auf der Blockchain. Morphers Nutzer wetten mit der eigenen Kryptowährung MPH auf einen Markt und gewinnen oder verlieren proportional zu seiner Wertentwicklung. Setzt ein Nutzer z.B. 100 MPH auf die Apple-Aktie, erhält er 110 MPH-Token, falls die Aktie um 10 Prozent steigt, oder 90 MPH Token, falls sie um 10 Prozent fällt”, erklärt man seitens des Startups. Bei Trading-Erfolg werden neue Coins geschöpft, bei Misserfolg werden welche verbrannt.

Auf diese Weise finde klarerweise auf der Plattform auch keine Preisfindung statt, erläutert Gründer Martin Fröhler auf Anfrage des brutkasten: “Das Protokoll ist abhängig von der Preisfindung auf anderen Börsen. Theoretisch wäre es möglich, das Morpher Protokoll so weiterzuentwickeln, dass darauf selbst Preisbildung stattfindet. Momentan ist das aber nicht angedacht. Wir sehen Morpher eher als eine Abstraktion der existierenden Märkte, so ähnlich wie Futures auch ein Layer über den Aktien- und Rohstoff-Spot-Märkten sind”, so Fröhler, der einen quantitativen Hedge Fonds in den USA aufgebaut hat, bevor er zusammen mit Denis Bykov im April 2018 Morpher gründete.

User und Unternehmen von Token-Preisentwicklung abhängig

Gewonnen und verloren werden können von Usern also MPH-Token. Die Nutzer sind mit ihren tatsächlichen Gewinnen somit von der Entwicklung des Token-Preises auf Trading-Plattformen und Krypto-Börsen abhängig. “Investoren haben zusätzlich zum Risiko ihrer Investments auch ein Wechselkursrisiko zwischen MPH und Euro. Das ist vergleichbar mit einem Investment in eine Aktie, die in einer fremden Währung notiert, z.B. Toyota. Da haben Investoren auch das Risiko des Euro-Yen-Kurses zusätzlich zum Risiko der Aktie”, erklärt Fröhler, “Uns ist klar, dass nicht alle Investoren dieses zusätzliche Risiko wollen und wir werden im kommenden Jahr ein Produkt anbieten, das Investoren gegen MPH-Preisschwankungen absichert”. Damit blieben dann die Vorteile von Morpher, wie Gebührenfreiheit und komplette Liquidität rund um die Uhr auf allen Märkten erhalten, während das Portfolio dann in verschiedenen Währungen denominiert sein könne.

Und nicht nur die User sind von der Entwicklung des MPH-Preises abhängig. Das Geschäftsmodell geht für die Gründer und ihre Investoren nur dann auf, wenn der Token langfristig gut und relativ stabil an den Krypto-Börsen performt. “Unser Geschäftsmodell basiert auf Token-Schöpfung. Das heißt, es werden jeden Tag für Morpher 0,015 Prozent neue Token kreiert. Aufs Jahr gerechnet entspricht das 5,6 Prozent neu kreierten MPH-Token”, so Fröhler.

Während bei anderen Krypto-Protokollen, wie etwa Ethereum, Miner mit den neu geschöpften Token belohnt würden, gingen diese im Fall von Morpher an das Unternehmen. “Dieses Geschäftsmodell hat den Vorteil, dass es unabhängig von Tradingerfolg oder Aktivität unserer Nutzer Einkommen für die Firma erzeugt. Für die Nutzer schafft es die Sicherheit, dass Morpher Interesse an einem stabilen Token-Preis hat, da unser eigener Umsatz ausschließlich davon abhängt. Die Anreize für uns und unsere Nutzer sind somit im Einklang”, meint der Gründer.

Skype- & Tesla-Investor Tim Draper glaubt an Morpher und investiert siebenstellig

Vom Geschäftsmodell überzeugt werden konnte jedenfalls einer der profiliertesten US-Investoren. Tim Draper, der sich mit seiner Draper Associates unter anderem auch frühzeitig an Skype, Tesla und Twitch beteiligt hatte, stieg schon Anfang 2019 mit 1,25 Millionen US-Dollar ein. Nun beteiligte er sich an einer weiteren Kapitalrunde über abermals 1,25 Millionen US-Dollar, deren Lead Apex Ventures aus Wien übernahm. Für den Start des Regulärbetriebs am 31. August habe man bereits 50.000 Nutzer auf der Warteliste, heißt es von Morpher.

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Neuer CEO bei CycloTech: Marcus Bauer (c) CycloTech

Mit Vorfreude blickt Bauer auf seine neue Aufgabe: „CycloTech ist für mich ein Unternehmen mit beispielloser Innovationskraft. Die CycloRotor-Technologie bietet Möglichkeiten, die die Luftfahrt nachhaltig verändern werden“. Der neue CEO freue sich darauf, „gemeinsam mit dem Team an dieser spannenden Zukunft zu arbeiten, die Entwicklung neuer elektrischer Antriebe voranzutreiben und die Luftmobilität zu revolutionieren“.

Neuer CEO besitzt “Innovationsgeist”

Der künftige CEO Marcus Bauer bringt über 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen mit. Zuvor war er unter anderem bei internationalen Unternehmen wie Airbus, Siemens und Rolls-Royce tätig. Laut Presseaussendung begleitete er in seiner Karriere bereits „zahlreiche technologische Durchbrüche“.

Mit seinem „technischen Know-how“, seiner „strategischen Führungsstärke“ und seinem „Innovationsgeist“ gilt Bauer als ideale Besetzung für die CEO-Position. Seine Aufgabe wird es sein, CycloTech in der Wachstumsphase zu unterstützen und das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur in der Luftfahrtindustrie zu entwickeln.

Kinsky bleibt trotz Rücktritt im Unternehmen

Nach sieben Jahren im Unternehmen übergibt Hans-Georg Kinsky nun seine Position als CEO. Stolz blickt er auf den Erfolg der letzten Jahre zurück: „Die Entwicklung der CycloRotor-Technologie war eine faszinierende Reise, und ich bin dankbar für die engagierte Zusammenarbeit unseres Teams. Mit Dr. Marcus Bauer als neuem CEO sind wir bestens aufgestellt, um unsere Vision einer nachhaltigen, elektrischen Luftmobilität weiter zu realisieren“.

Im Jahr 2016 übernahm Kinsky als Gesellschaftervertreter die Rolle als CEO. Unter seiner Leitung entwickelte sich CycloTech zu einem bedeutenden Anbieter von Antriebssystemen für die Luftfahrt. Nach seinem Rücktritt bleibt er dem Unternehmen als Beiratsmitglied erhalten.

CycloTech entwickelte Modell für fliegende Autos

Das Linzer Startup CycloTech bezeichnet sich selbst als weltweit führendes Unternehmen für Antriebssysteme in der Luftfahrt, die auf dem Voith-Schneider-Prinzip basieren. Es entwickelte ein elektrisch betriebenes 360°-Schubvektor-Antriebssystem. Dabei ermöglichen elektrisch angetriebene CycloRotoren eine direkte Variation der Schubkraft in Größe und Richtung auf einer vollständigen Kreisbahn. Damit unterscheidet sich das System von herkömmlichen Flugzeugantrieben (Düsen, Propeller, Rotoren), die nur Schub in eine Richtung erzeugen können.

Erst Anfang November präsentierte CycloTech einen Prototypen eines Fluggeräts, den „BlackBird“ – brutkasten berichtete. Dieses Konzept soll zukünftig die Entwicklung fliegender Autos mit einem neuartigen Antriebssystem ermöglichen. Langfristig verfolgt das Unternehmen das Ziel, individuelle Luftmobilität in den Alltag zu integrieren.

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Morpher: Millioneninvestment für Wiener Blockchain-Startup u.a. von Tim Draper

  • Aktien, Rohstoffe und Co. um beliebig kleine oder große Beträge jederzeit zum aktuellen Preis gebührenfrei handeln, ohne dabei auf einen Handelspartner als Gegenpart angewiesen zu sein – das bietet das Wiener Startup Morpher, das Ende August regulär launcht.
  • Es nimmt damit Komplexität und Hürden, denen man üblicherweise im Trading begegnet, heraus, und will Menschen das Handeln ermöglichen, die bislang an diesen Hürden – etwa finanziell – scheiterten.
  • Das Geheimnis “Börsenhandels ohne Börse” des Unternehmens ist, dass man über seine Ethereum-basierte “Decentralized Finance” (DeFi)-Plattform nicht tatsächlich mit Aktien und Rohstoffen handelt, sondern mit virtuellen Kopien auf der Blockchain.
  • Während bei anderen Krypto-Protokollen, wie etwa Ethereum, Miner mit den neu geschöpften Token belohnt werden, gehen diese im Fall von Morpher an das Unternehmen.
  • Vom Geschäftsmodell überzeugt werden konnte jedenfalls einer der profiliertesten US-Investoren: Tim Draper, der sich an einem aktuellen Millioneninvestment beteiligt.

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