01.07.2021

Morpher DEX: Wiener Startup startet neues Angebot für DeFi-Investoren

Seit vergangenem Sommer ist die Trading-Plattform von Morpher aktiv. Jetzt kündigte das Wiener Krypto-Startup ein neues Angebot an, das vor allem für Anleger mit Erfahrung im Bereich Decentralized Finance (DeFi) interessant ist.
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Morpher-CEO Martin Fröhler
Morpher-CEO Martin Fröhler | © brutkasten/Schauer-Burkart

Seit vergangenem Sommer ist die Trading-Plattform des Wiener Decentralized-Finance-Startups Morpher offiziell gestartet. Auf ihr können Trader virtuelle Kopien von über 700 Assets handeln – und zwar ohne Gegenpartei. Dies ermöglicht es nach Angaben des Unternehmens, mit unendlicher Liquidität zu handeln – jede Order kann sofort akzeptiert werden, ohne dass der darunterliegende Markt beeinflusst wird.

Die Trading-Plattform läuft dabei auf einer Sidechain der Ethereum-Blockchain. Nun hat Morpher aber ein neues Angebot angekündigt, das den Zugang direkt über die Ethereum-Blockchain ermöglicht: Morpher DEX. Welchen Nutzen dieser Ansatz bringt und wie die DEX genau funktioniert, hat Morpher-Cofounder und CEO Martin Fröhler auf Anfrage des brutkasten erklärt.

Morpher hat diese Woche den Start der Morpher DEX angekündigt. Was ist die DEX und was ist der Unterschied zur bestehenden Trading-Plattform?

Martin Fröhler: Die DEX ist eine dezentrale Finanzapplikation (DeFi-App), die direkt auf der Ethereum-Blockchain verfügbar ist. Damit ist sie kompatibel mit allen anderen DeFi-Applikationen auf Ethereum. Verfügt jemand zum Beispiel über Ether, kann er sein Ether in einer DeFi-App wie Oasis belehnen, um DAI zu erhalten – eine Stablecoin, die an den Wert des Dollar gekoppelt ist. Diese DAI können dann via Morphers DEX virtuell in Apple oder Tesla investiert werden.

Ein Kryptoinvestor kann somit vom Aktienmarkt profitieren, ohne sein Krypto verkaufen zu müssen. Der Hauptvorteil einer DEX ist also, dass sie als Service in eine komplexere Finanztransaktion einfach integriert werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass die DEX direkt auf Ethereum läuft und damit für jedermann frei und anonym zugänglich ist. Im Gegensatz zu unserer bestehenden Tradingplattform müssen User über die DEX keinen KYC-Prozess (Know Your Customer) durchlaufen. User aus den USA können beispielsweise unsere Plattform nicht nutzen, über die DEX wird es nun aber möglich.

Der Vorteil unserer bestehenden Trading-Plattform gegenüber der DEX ist, dass die Trades auf einer Sidechain stattfinden und in wenigen Sekunden gebührenfrei bearbeitet werden können – während bei der DEX die Transaktionsgebühren der Ethereum-Blockchain anfallen.

Eine der Besonderheiten der bestehenden Trading-Plattform von Morpher ist, dass man als Trader keine Gegenpartei hat – bleibt das auch so, wenn man über die DEX handelt?

Ja, denn die DEX funktioniert nach dem selben Prinzip. Das Protokoll ist dasselbe für die DEX und die Trading-Plattform – lediglich die Blockchain, die das Protokoll ausführt, ist unterschiedlich. Der Token ist auch derselbe auf beiden Plattformen. Unsere User bekommen eine zusätzliche Wahlmöglichkeit, Morpher zu nutzen.

Auf der herkömmlichen Trading-Plattform muss ich zuerst Morpher-Token (MPH) kaufen, um traden zu können. Auf der DEX soll es möglich sein, beispielsweise Ether in Tesla zu investieren. Benötige ich aber trotzdem auch auf der DEX Morpher-Token?

Ja, auch auf der DEX benötigt man Morpher-Token (MPH) um zu handeln. Alle Investments werden in MPH getätigt und ausbezahlt. Da aber die DEX mit anderen DeFi-Applikationen wie Uniswap kompatibel ist, kann ein Investment in Tesla direkt mit jeder Etherum-basierten Währung gemacht werden. Im Hintergrund wird Ether in Morpher-Token getauscht via Uniswap, bevor es auf Morpher in Tesla investiert wird.

An welche Zielgruppe richtet sich die Morpher DEX?

Die DEX richtet sich primär an Kyptoinvestoren, die Exposure zu traditionellen Märkten suchen. Sie ist primär für User interessant, die schon über Ether oder Stablecoins verfügen und bereits mit anderen DeFi-Services vertraut sind. DeFi ist ein extrem schnell wachsender Markt, der mittlerweile mehr als 100 Milliarden Dollar schwer ist.

Grundlegender gefragt: Wie unterscheidet sich Morpher DEX von dezentralen Börsen wie Uniswap?

Die Morpher DEX ist eine virtuelle Derivatebörse, auf der über 700 Märkte wie Aktien, Rohstoffe, Crypto, und Währungen gehandelt werden können. Auf Uniswap können nur Ethereum und Ethereum-kompatible Token (ERC20-Token) gehandelt werden. Im Gegensatz zu Uniswap kann auf der Morpher DEX auch in Gold, den S&P500, oder individuelle Aktien investiert werden. Morpher’s DEX unterstützt im Gegensatz zu Uniswap auch Shorting und gehebelte Positionen.

Die Beta-Version der Morpher DEX ist diese Woche gestartet. Für wann ist der offizielle Launch geplant?

Der Launch der DEX ist für 1. August 2021 geplant, dem ersten Jahrestag vom Launch unserer Trading-Plattform.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Die aktuelle gesamtwirtschaftliche Lage in Österreich ist schlecht. Um diesen Befund kommt man angesichts der prognostizierten Wachstums- bzw. besser Schrumpfungszahlen nicht umhin. Von einem Minus von 0,6 Prozent beim BIP geht etwa das WIFO aktuell für dieses Jahr aus. Da mag es durchaus überraschen, dass die Stimmung in der heimischen Wirtschaft laut Deloitte Unternehmensbarometer, für den 550 heimische Führungskräfte befragt wurden, gar nicht so schlecht ist.

Durchaus positive Stimmung trotz Rezession

“Erstmals in der Geschichte der zweiten Republik wird die heimische Wirtschaft zwei Jahre in Folge schrumpfen. Doch überraschenderweise zeigen sich die Unternehmen trotz dieser einschneidenden Entwicklung nach wie vor resilient”, fast Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich zusammen. “So nimmt ein Großteil der Befragten eine positive Stimmung innerhalb der eigenen Organisation wahr. Und auch die aktuelle Geschäftslage wird von mehr als der Hälfte als positiv beurteilt, ein Drittel sieht sogar eine bessere Geschäftsentwicklung als ursprünglich erwartet.”

Geringe Investitionsbereitschaft

Doch natürlich haben die Befragten des Unternehmensbarometers durchaus mit der Situation zu kämpfen. So werden die steigenden Personalkosten von 42 Prozent und die Entwicklung der Einkaufspreise von 40 Prozent als Belastung genannt. Das schlägt sich auf die Investitionsbereitschaft nieder: 27 Prozent reduzieren aktuell die Investitionen, 53 Prozent haben vor, gleich viel zu investieren, wie in den vergangenen Monaten. Für Breit sind das “keine guten Vorzeichen” für einen baldigen Wirtschaftsaufschwung, der nur durch “spürbaren Investitionswillen” möglich sei.

Dabei wird auch der Arbeitskräftemangel nach wie vor von 41 Prozent der Befragten als Problem gesehen. Allerdings haben nur 21 Prozent tatsächlich vor, in den kommenden sechs Monaten neue Arbeitskräfte einzustellen. Weitere 60 Prozent wollen die aktuelle Belegschaft halten.

“Aussicht auf monatelange Koalitionsverhandlungen bereitet Sorgenfalten”

Für Breit braucht es aus all diesen Gründen ein “zielgerichtetes und sachorientiertes Handeln” der Politik. In der aktuellen Situation freilich ein frommer Wunsch. “Vor allem die Aussicht auf monatelange Koalitionsverhandlungen und damit wirtschaftspolitischen Stillstand bereiten den Wirtschaftstreibenden Sorgenfalten”, meint der Deloitte Österreich-CEO und wünscht sich eine “zügige Regierungsbildung und dann eine handlungsfähige, zukunftsorientierte Bundesregierung”.

Das sind die Top 5 Forderungen an die Politik

Davon, was diese Regierung liefern soll, haben die Befragten des Unternehmensbarometers jedenfalls eine recht konkrete Vorstellung. Ganz oben im Forderungskatalog stehen eine Senkung der Einkommenssteuer (79 Prozent) und der Lohnnebenkosten (71 Prozent), eine Reform des Arbeitsmarktes mit einer Erleichterung der Zuverdienstmöglichkeiten in der Pension (75 Prozent), eine weitere Reform des Gesundheitssystems (72 Prozent) und der Bürokratieabbau (71 Prozent).

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