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Die hohen Energiepreise, Inflation, Lieferketten-Probleme und der Fachkräftemangel bestimmen derzeit maßgeblich das Wirtschaftsgeschehen in Österreich. Davon betroffen ist auch der heimische Mittelstand. Erst vergangene Woche zeigte beispielsweise das EY-Mittelstandsbarometer, dass die optimistische Einschätzung der eigenen Geschäftslage im österreichischen Mittelstand gegenüber dem Vorjahr merklich zurückgegangen. So bewertet nur jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) die eigene aktuelle Geschäftslage als rundum positiv.
Mazars: “Nachhaltigkeit ist Krisenverlierer Nummer Eins”
Eine neue Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei Marzas wirft nun einen Blick auf die Nachhaltigkeitsbestrebungen mittelständischer Unternehmen in Österreich. Für die qualitative Befragung wurden 100 Geschäftsführer:innen und Entscheider:innen mittelständischer Unternehmen österreichweit befragt.
Das Ergebnis fällt ernüchternd aus: Sechs von zehn mittelständischen Unternehmen, die befragt wurden, haben ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zurückgefahren oder komplett auf Eis gelegt. Dazu heißt es im Detail: “Angesichts der Dauer Krisen sind nur 23 Prozent der mittelständischen Unternehmen bei ihren Nachhaltigkeitsbemühungen voll im Plan – bei 16 Prozent gibt es Verzögerungen und bei 61 Prozent Reduktionen oder einen kompletten Stopp.” Die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei beschreibt den “Krisen-Modus” mit hohen Energiepreisen, Inflation, Lieferketten-Problemen und Personalmangel.
Umfrage zeigt widersprüchliches Stimmungsbild
“Diese Entwicklung ist bedauerlich und wohl auch etwas kurzsichtig“, so Michael Dessulemoustier, Geschäftsführer von Mazars. “Wir sind überzeugt, dass Unternehmen, die jetzt nicht in Nachhaltigkeit investieren können, über kurz oder lang dieses Versäumnis spüren werden.”
Die Umfrage zeigt aber auch ein äußerst widersprüchliches Stimmungsbild unter den mittelständischen Unternehmen: So haben 91 Prozent der Befragten an, in ihrem Unternehmen hätte das Thema Nachhaltigkeit einen “sehr großen” oder “großen Stellenwert”. Zehn Prozent meinen sogar, Nachhaltigkeit habe einen größeren Stellenwert als Umsatz- oder Ertragsziele – für immerhin 45 Prozent ist der Stellenwert zumindest gleich groß.