✨ AI Kontextualisierung
Die Geschichte von Mavoco begann bereits im Jahr 2010 in Eisenstadt, wo Helmut Lehner und Anton Cabrespina beide von Nokia kommend, das Unternehmen gründete. Nach einigen Jahren im IoT-Consulting-Bereich ging man 2015 mit einer eigenen Connectivity-Software-Lösung im auf den Markt. „Bereits jede vierte SIM-Karte weltweit ist in einem IoT-Device – insgesamt etwa 2,4 Milliarden. Unsere Software steuert die Netze, die diese Geräte verbinden“, erklärt Phat Huynh, früher unter anderem Managing Director von A1 Digital (damals Telekom Austria Group M2M) und seit diesem Jahr CEO von Mavoco.
Lösung für komplexe IoT-Netzwerke
Im Gegensatz zur Handy-Nutzung durch Endkunden sei der Mobilfunk im IoT-Bereich deutlich komplexer, erklärt der CEO. „Bei Smartphones gibt es üblicherweise einen Kunden pro Gerät, der einen Tarif hat, den er sich selbst aussucht. In einem IoT-Device wie einem Connected Car kann es mehr als 100 Nutzer mit sehr unterschiedlichen Berechtigungen und Anforderungen geben“, so Huynh. Darunter seien etwa Hersteller, Händler, Werkstätten, Car-Sharing-Anbieter und Endkunden. „Unsere Software managt die Geschäftsbedingungen zwischen all diesen Usern“.
Dabei löse man auch ein zweites großes Problem für die Kunden, unter denen viele Netzbetreiber sind. „Die Netzbetreiber agieren lokal, die IoT-Service-Provider aber global. Wir unterscheiden uns zum Mitbewerb dadurch, dass wir Kunden ein globales Interface bieten“, erklärt Huynh. Davon würden all jene Mobilfunk-Unternehmen stark profitieren, die Gesellschaften in mehreren Ländern betreiben. „Sie ersparen sich massive Kosten, weil sie dadurch viele Prozesse nicht mehr personell lokal abbilden müssen“, sagt der CEO.
Starkes Wachstum für Mavoco im Wettbewerb mit großen Namen
Deswegen habe man als verhältnismäßig kleinerer Player, mit rund 6,3 Milionen Euro Umsatz im vergangenen Jahr, derzeit sehr gute Karten. „Wir gewinnen heute zwei von drei Ausschreibungen gegen die großen Player. Das überzeugt uns, dass wir auf dem richtigen Kurs sind“, sagt Huynh. Tatsächlich sind weltweit nur sechs andere Unternehmen direkt in dem Feld tätig, darunter die Cisco-Tochter Jasper, Ericsson, Huawei und Nokia. „Allerdings nutzt Nokia unsere Software, ist also inzwischen ein wichtiger Vertriebspartner und die chinesischen Anbieter haben derzeit ein geopolitisches Problem, weswegen wir sie nicht als Mitbewerb in unseren Märkten wahrnehmen“, erklärt der Mavoco CEO. Zuletzt kam das Unternehmen im wichtigsten Branchen-Ranking auf Platz 3 in einer erheblich größeren Auswahl von 27 Anbietern aus dem Bereich.
Nach 2,1 Mio. Euro: Nächste Kapitalrunde soll bald folgen
Zuletzt verzeichnete Mavoco wieder ein starkes Wachstum. 2022 will es seine Belegschaft auf 120 verdoppeln. In Eisenstadt sitzt dabei nur mehr die Administration. Operativ geführt wird Mavoco von Wien aus, Development-Teams gibt es zudem in Barcelona und an zwei Standorten in Polen. Um das weitere Wachstum zu finanzieren holte sich das Scaleup nun ein Investment über 2,1 Millionen Euro von Bestandsinvestor Red Stars aus Wien gemeinsam mit Familiy Offices und privaten Investoren. Schon in den kommenden Monaten sollen weitere fünf Millionen Euro Kapital aufgestellt werden. Einen Investment-Fokus wolle man auf den Ausbau von Vertriebspersonal in verschiedensten Regionen legen, erzählt Huynh: „Während der Pandemie konnten wir teilweise Deals mit achtstelligem Volumen remote abschließen, aber das wendet sich derzeit wieder“.