13.01.2020

Millionen-Exit für DHDL-Startup Lizza

Das Hamburger Familienunternehmen Cremer übernimmt die Mehrheitsanteile des DHDL-Startups Lizza, dass sich auf Low-Carb-Pizzaböden- und Teigwaren spezialisiert hat. Frank Thelen und Carsten Maschmeyer, die 2016 in das Startup 150.000 Euro investierten, legen somit einen Millionenexit hin.
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Lizza
Die beiden Lizza Gründer Marc Schlegel und Matthias Kramer (v.l.n.r.) | (c) Lizza

Einen Pizzateig auf den Markt zu bringen, der nur über ein Zehntel der Kohlenhydrate im Vergleich zu einer klassischen Weizen-Pizza verfügt, das war das Ziel von Marc Schlegel und Matthias Kramer, die 2015 mit Lizza ihr eigenes Food-Startup gründeten.

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Mit ihrer Business-Idee für die Low-Carb-Pizza nahmen die beiden Gründer Ende 2016 bei der deutschen Startup-TV-Show “Die Höhle der Löwen” (DHDL) teil. Die Teilnahme sollte sich auszahlen: Frank Thelen und Carsten Maschmeyer investierten damals 150.000 Euro in Lizza und sicherten sich so 25 Prozent der Unternehmensanteile. Zudem sammelte das Startup Ende Oktober 2018 weitere 1,7 Millionen Euro über eine Crowdinvesting-Plattform.

Der Sprung in den Einzelhandel

Mit dem Kapital und der DHDL-Publicity im Rücken schafften es Schlegel und Kramer schlussendlich in den stationären Einzelhandel. Die Produkte sind unter anderem bei Kaufland, REWE und EDEKA in Deutschland sowie bei SPAR in Österreich und COOP in der Schweiz gelistet.

Ursprünglich als reines E-Commerce-Unternehmen gestartet, soll Lizza inzwischen mehr als die Hälfte seiner Umsätze im stationären Einzelhandel erwirtschaften.

Mittlerweile produziert das Startup nicht mehr nur Pizzaböden, sondern bietet eine breite Palette an Backmischungen für Brot, Kuchen und Pasta an.

Lizza
(c) Lizza

Lizza-Exit

Wie nun bekannt wurde, übernahm das in Hamburg ansässige Familienunternehmen Cremer die Mehrheitsanteile an Lizza. Genau Zahlen nannte das Familienunternehmen in einer unlängst veröffentlichten Presseaussendung nicht. In einer Aussendung der Maschmeyer Group heißt es allerdings, dass es sich um einen “Millionen-Exit” handelt.

Laut deutsche startups (ds) soll Lizza im Rahmen der Übernahme mit acht Millionen Euro bewertet worden sein. Weiters heißt es, dass Thelen und Maschmeyer für ihre Anteile somit rund 968.000 bzw. 1,2 Millionen Euro bekommen haben.

Erstes Statement von Cremer

Mit der Nordgetreide GmbH & Co. KG betreibt die Cremer Holding ein europaweit agierendes Unternehmen, das sich auf die Verarbeitung von Mais, Weizen, Gerste und Reis zu Lebensmitteln spezialisiert hat. Das Unternehmen verfügt über mehr als 2000 Mitarbeiter.

Ullrich Wegner, CEO der Peter Cremer Holding GmbH & Co. KG, kommentiert in einem ersten Statement die Übernahme wie folgt: “Lizza bedient mit seinem Produktportfolio den wachsenden Markt gesunder und nachhaltiger Lebensmittel. Mit unserer langjährigen Expertise im Bereich Getreide und unserem weltweiten Handels-Netzwerk können wir den Erfolg von Lizza optimal unterstützen und gemeinsam das Geschäft ausbauen.”


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Diskussionsrunde der Folge 2: Harald Herzog, Moritz Mitterer, Carina Zehetmaier, Bernd Konnerth, Markus Fallenböck (c) brutkasten

„No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM AustriaIBMITSVMicrosoftNagarroRed Hat und Universität Graz.


Gut zwei Jahre ist es her, dass ChatGPT einen Hype rund um generative KI-Modelle auslöste. Doch es stellen sich auch viele kritische Fragen beim Einsatz von KI – besonders in sensiblen Bereichen. Klar ist: Künstliche Intelligenz bietet viele Vorteile und vereinfacht komplexe Prozesse. Gleichzeitig wirft sie jedoch auch Herausforderungen und Ängste auf, mit denen man sich kritisch auseinandersetzen muss.

Was KI in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten kann, diskutierten in der zweiten Folge „No Hype KI”:

  • Bernd Konnerth (Microsoft Österreich | Public Sector Lead)
  • Carina Zehetmaier (Women in AI Austria | Präsidentin)
  • Harald Herzog (Österreichische Gesundheitskasse | Leiter Digitalisierung und Innovation)
  • Moritz Mitterer (ITSV | Aufsichtsratsvorsitzender)
  • Markus Fallenböck (Universität Graz | Vizerektor für Personal und Digitalisierung).
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Menschenzentrierter Ansatz im Mittelpunkt

Künstliche Intelligenz ist schon längst Teil unseres Alltags – ob bewusst oder unbewusst. Und obwohl KI bereits in vielen Lebensbereichen der Österreicher:innen präsent ist, bleibt die Skepsis bei vielen groß. Laut Carina Zehetmaier ist es daher ein besonders wichtiger Faktor, dass man jeder einzelnen Person KI näher bringt, sodass mehr Vertrauen in die Technologie entsteht: „Derzeit gibt es noch viele Ängste rund um KI. Aber es gibt auch noch gewisse Schwachstellen wie zum Beispiel das Halluzinieren, oder auch Vorurteile, die in den Systemen drinnen sind und widergespiegelt werden können. Es ist relevant, dass man sich hier von Anfang an mit den kritischen Fragenstellungen auseinandersetzt“.

Hierbei müsse an vorderster Stelle die öffentliche Hand hohe Standards setzen – vor allem aus menschenrechtlicher Sicht. Zehetmaier befürwortet in diesem Zusammenhang den AI Act, der klare gesetzliche Rahmenbedingungen schafft. „Die öffentliche Hand ist der direkte Adressat der Grund- und Menschenrechte“, sagt sie.

Ein weiterer wichtiger Punkt von Zehetmaier ist die Notwendigkeit, marginalisierte Gruppen nicht zu übersehen. Man müsse sich bemühen, geschlechtsspezifische und andere Vorurteile in Datensätzen zu vermeiden. „Wir wissen auch, dass Automatisierung den Gender-Pay-Gap öffnet anstatt schließt, das heißt, da müssen wir aktiv und gezielt gegensteuern“.

Verantwortungsvolle KI bedeute, aktiv an den Daten und Algorithmen zu arbeiten. Nur so könne sichergestellt werden, dass KI-Anwendungen nicht nur technologisch effizient, sondern auch ethisch und gesellschaftlich verantwortungsvoll gestaltet werden.

Responsible AI: Inklusivität, Fairness, Datenschutz

Dass die Anwendung von generativer KI nicht bloß Kosten senken soll, sondern den Menschen Nutzen bringen muss, ist auch für Bernd Konnerth von Microsoft klar. „Wir setzen auf Responsible-AI-Standards, bei denen es um Inklusivität, Fairness, Datenschutz und all diese Themen geht. Das sind Leitplanken in unserer Produktentwicklung“, sagt der Public Sector Lead von Microsoft Österreich.

Von der Unternehmenstransformation bis hin zum öffentlichen Dienst sei ein breites Umschulungsprogramm notwendig, um Ängste abzubauen: Es sei wichtig, „Umgebungen zu schaffen, die es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich machen, mit der Technologie zu interagieren, um den Berührungsängsten entgegen zu wirken”.

Universität Graz startete UniGPT für Mitarbeitende

Was Bildung angeht, betont Markus Fallenböck von der Universität Graz die Bedeutung einer breiten Wissensvermittlung. Es gehe nicht nur um Spezialist:innen für KI, sondern vor allem um die große Masse an Mitarbeitenden, die einen “sinnvollen Umgang mit KI erlernen” müssen: „Je mehr Wissen wir in die Bevölkerung kriegen, umso mehr können wir Chancen nutzen und Risiken minimieren“.

Die Universität Graz hat dazu eine eigene Micro-Credential-KI gestartet, um Studierenden ein Grundwissen zu KI zu vermitteln: “Das ist ein abgeschlossenes Studienpaket, das man in jedes Studium integrieren kann und das gerade in einer Pilotphase ist”, erläutert Fallenböck. Das Paket lasse sich in jedes Studium integrieren. “Da ist die Idee, dass in ein paar Jahren jeder Bachelor-Studierende, der in Graz einen Abschluss macht, ein Grundwissen hat zu KI-Bereich, Technik, Wirtschaft, Recht, Ethik”.

Für die eigenen Mitarbeiter:innen hat die Universität Graz im Mai 2024 außerdem den Chatbot UniGPT gestartet. Bereits mehrere hundert Mitarbeiter:innen wurden dafür bereits eingeschult. “Da sitzt die Universitätsprofessorin neben der Sekretariatskraft und beide interessieren sich für KI und werden es in ihrem Arbeitsalltag gut einsetzen”, schildert Fallenböck seine Eindrücke.

Über die eigenen Mitarbeitenden will die Universität Graz Wissensvermittlung aber auch in die Bevölkerung tragen. Dazu hat sie im Oktober etwa erstmals den Technology Impact Summit zum Thema KI in Graz veranstaltet. “Weil natürlich auch wichtig ist, dass wir die breite Öffentlichkeit mit dem Thema erreichen. Je mehr Wissen wir in die Bevölkerung kriegen, umso mehr, können wir auch das Chancennutzen und Risikominimieren wirklich schaffen”, erläutert Fallenböck.

ITSV: Künstliche Intelligenz im Gesundheitssystem

 Die ITSV wiederum steuert und koordiniert die IT-Aktivitäten der österreichischen Sozialversicherung – und beschäftigt sich schon länger mit dem KI-Thema. Aufsichtsratsvorsitzender Moritz Mitterer erzählt im Talk, dass das Unternehmen bereits 2018 mit der Erprobung von KI-Lösungen begonnen habe. In einem geschützten Umfeld wurden dabei erste Erfahrungen gesammelt, bevor die Systeme in den Echtbetrieb übergingen. Dieser schrittweise Ansatz habe wesentlich dazu beigetragen, das Vertrauen in KI-Modelle im Unternehmen zu stärken.

Besonders bei sensiblen Daten, wie etwa Gesundheitsdaten, ist die Gefahr von Missbrauch ein zentraler Risikofaktor. Mitterer erläutert die Bedeutung von Transparenz und Nachvollziehbarkeit: „Man muss Patientinnen und Patienten mitnehmen, indem man entsprechend strenge Regeln hat und Compliance hat. Und indem man offen damit umgeht, falls doch was sein sollte“.

KI schafft Abhilfe bei steigendem Leistungsaufkommen bei ÖGK

Die ITSV arbeitet dabei unter anderem für die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Harald Herzog von der ÖGK erläutert, dass das steigende Leistungsaufkommen – etwa wachsende Fallzahlen, steigende Lebenserwartung, mehr Konsultationen – nach neuen Wegen verlangt: „Würden wir die Prozesse so weiterspielen wie bisher, bräuchten wir mehr Personal“, so Herzog. „Unsere Aufgabe ist es effizient zu arbeiten und alle technischen Möglichkeiten der KI auszunutzen“.

KI könne hier unterstützen, etwa bei der Wahlarztkostenerstattung. Ziel sei es, einen Großteil der Fälle automatisiert abwickeln zu können. Laut Herzog geht es aber nicht darum, den persönlichen Kontakt zu ersetzen, sondern lediglich zu ergänzen.

Zusätzliches Wirtschaftswachstum von bis zu 18 Prozent durch KI-Nutzung

Auch die öffentliche Verwaltung steht vor Herausforderungen, etwa aufgrund der Pensionierungswelle oder des Fachkräftemangels. Künstliche Intelligenz könnte dabei eine Rolle spielen. Bernd Konnerth von Microsoft Österreich sagt: „Künstliche Intelligenz kann eine Antwort sein – vielleicht nicht die Einzige, aber sie hat sehr viel Potenzial durch die Automatisierung wiederkehrender Tätigkeiten, viel Nutzen zu stiften“.

Aktuell befinde sich Österreich erst am Anfang, dieses Potenzial auszuschöpfen. Konnerth verweist auf eine Studie, dass Österreich ein Wirtschaftswachstum von bis zu 18 Prozent erzielen könnte, wenn das ganze Potenzial von KI ausgeschöpft werde.

Ausblick: KI-Nutzung in fünf Jahren

Wo steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in fünf Jahren? „Ich hoffe, dass wir nicht mehr über die Technologie reden müssen, so wie wir heute auch nicht mehr über Strom sprechen, sondern dass sie einfach da ist“, so Microsoft-Experte Konnerth.

Carina Zehetmaier wiederum blickt auf die EU als Werteunion. In fünf Jahren solle man sehen, dass Österreich und Europa es geschafft haben, einen wertebasierten, menschengerechten KI-Einsatz umzusetzen. Für Österreich könne sich hier eine besondere Chance bieten, so Zehetmaier. Das Land könne sich als Vorreiter für einen vertrauenswürdigen, menschenzentrierten Umgang mit KI etablieren. Es gehe darum, „den menschenzentrierten Ansatz im Einklang mit Werten und Grundrechten umzusetzen“.

KI birgt enormes Potenzial

Die Diskussionsrunde ist sich einig, dass KI in sensiblen Arbeitsfeldern längst keine ferne Zukunftsvision mehr ist, sondern bereits eine zentrale Rolle darstellt. Die Chancen sind enorm – von effizienteren Verwaltungsprozessen über eine präzisere Gesundheitsversorgung bis hin zu einer gerechteren Bildung. Doch um diese Möglichkeiten zu nutzen, braucht es breites Verständnis, klare Regeln, vertrauenswürdige Technik und einen sensiblen Umgang mit Daten.


Folge nachsehen: No Hype KI – Was kann KI in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten?

Hier gehts es zur Nachlese von Folge 1: „No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?”


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Millionen-Exit für DHDL-Startup Lizza

Das Hamburger Familienunternehmen Cremer übernimmt die Mehrheitsanteile des DHDL-Startups Lizza, dass sich auf Low-Carb-Pizza spezialisiert hat. Frank Thelen und Carsten Maschmeyer, die 2016 in das Startup 150.000 Euro investierten, legen somit einen Millionen-Exit hin. Die Bewertung des Startups soll sich im Rahmen der Übernahme auf acht Millionen Euro belaufen. Lizza erwirtschaftet mittlerweile mehr als die Hälfte seiner Umsätze im stationären Einzelhandel. Die Produkte sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar.

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Millionen-Exit für DHDL-Startup Lizza

Das Hamburger Familienunternehmen Cremer übernimmt die Mehrheitsanteile des DHDL-Startups Lizza, dass sich auf Low-Carb-Pizza spezialisiert hat. Frank Thelen und Carsten Maschmeyer, die 2016 in das Startup 150.000 Euro investierten, legen somit einen Millionen-Exit hin. Die Bewertung des Startups soll sich im Rahmen der Übernahme auf acht Millionen Euro belaufen. Lizza erwirtschaftet mittlerweile mehr als die Hälfte seiner Umsätze im stationären Einzelhandel. Die Produkte sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

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Das Hamburger Familienunternehmen Cremer übernimmt die Mehrheitsanteile des DHDL-Startups Lizza, dass sich auf Low-Carb-Pizza spezialisiert hat. Frank Thelen und Carsten Maschmeyer, die 2016 in das Startup 150.000 Euro investierten, legen somit einen Millionen-Exit hin. Die Bewertung des Startups soll sich im Rahmen der Übernahme auf acht Millionen Euro belaufen. Lizza erwirtschaftet mittlerweile mehr als die Hälfte seiner Umsätze im stationären Einzelhandel. Die Produkte sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz verfügbar.