Memocorby: Wiener MedTech-Startup muss Insolvenz anmelden
Memocorby produziert “multisensorische Würfel”, die u.a. Schlaganfallpatient:innen helfen sollen, ihre Sprache schneller wiederzulerlangen. Das Unternehmen soll nun saniert werden.
Bei einem Krankenhaus-Aufenthalt nach einem Unfall sah die Neurolinguistin Elisabeth Dokalik-Jonak die gängigen Methoden in der Schlaganfall-Rehabilitation und nahm diese als veraltet wahr, wie sie dem brutkasten vor einigen Jahren erzählte. Eine erste Idee für eine neuartige Methode war damit geboren. Später sollte sie diese gemeinsam mit einem Team in “multisensorische Würfel” gießen – die MemoCubes. Dazu gründete Dokalik-Jonak 2016 das Startup Memocorby.
Memocorby- Würfel in Business- und Privat-Version
Seitdem wurde das Produkt mehrfach weiterentwickelt. Bald wurde die Zielgruppe von Schlaganfall-Patient:innen auf Demenz-Kranke und in weiterer Folge auf Personen mit Sprachstörungen – auch Kinder – erweitert. Die Memocorby-Würfel werden aktuell in einer “Pro”-Variante für Business-Kund:innen im Medizin- und Pflege-Bereich und einer “Home”-Variante für Privat-Kund:innen vertrieben.
Noch im Vorjahr EY-Auszeichnung als “Rising Star”
2021 gab der “Social Entrepreneurship VC Fonds” eine Beteiligung an Memocorby in nicht genannter Höhe bekannt. In den vergangenen Jahren erhielten das Startup und seine Gründerin Dokalik-Jonak zudem mehrere Auszeichnungen, darunter den Unternehmerinnen Award 2022 in der Kategorie Social Entrepreneurship und die Auszeichnung als “Rising Star” beim EY Scale-up Award 2022 in der Kategorie BioTech & Healthcare.
Doch wie Angaben der Kreditschutzorganisationen KSV 1870 und AKV zu entnehmen ist, musste Memocorby nun Insolvenz anmelden. Angaben zur Höhe der Passiva und zur Anzahl der Gläubiger:innen sind aktuell nicht verfügbar. Jedenfalls soll das Unternehmen fortgeführt werden. Ein Sanierungsverfahren wurde beantragt. Die Nachfrage scheint jedenfalls gegeben zu sein. Zur “Home”-Version des Würfels heißt es auf der Page: “Aktuell sind wir, auf Grund der hohen Anfrage, leider ausverkauft. Die nächste Serie ist aber bereits in Produktion und kommt im Herbst 2023 auf den Markt”. Die Gründerin konnte dem brutkasten auf Anfrage gegenwärtig noch kein Statement dazu geben.
GO AUSTRIA: Wie Startups aus Asien den Wirtschaftsstandort Österreich für sich entdecken
37 Startups aus sieben asiatischen Ländern erhielten über das GO AUSTRIA-Programm einen ersten Zugang zum österreichischen Markt. Unter anderem nahmen sie im Zuge ihres zweiwöchigen Besuchs an der ViennaUP teil. Wir haben die Startups begleitet.
GO AUSTRIA: Wie Startups aus Asien den Wirtschaftsstandort Österreich für sich entdecken
37 Startups aus sieben asiatischen Ländern erhielten über das GO AUSTRIA-Programm einen ersten Zugang zum österreichischen Markt. Unter anderem nahmen sie im Zuge ihres zweiwöchigen Besuchs an der ViennaUP teil. Wir haben die Startups begleitet.
Mit dem GO AUSTRIA-Programm bringt Global Incubator Network Austria (GIN) jedes Jahr Startups aus den GIN-Zielregionen von Asien nach Österreich. Das Inkubations- und Internationalisierungsprogramm bietet asiatischen Startups, die mit ihren Technologien und Geschäftsmodellen nach Österreich und Europa expandieren wollen, maßgeschneiderte Unterstützungsangebote (brutkasten berichtete).
Seit dem Start von GO AUSTRIA wurden so mehr als 200 Startups von Asien nach Österreich gebracht. Neben ersten Einsichten zum österreichischen Markt erhalten die Teilnehmer:innen erste Kontakte zu potentiellen Geschäftspartnern. Im Idealfall entstehen dadurch langfristige Geschäftsbeziehungen, die bis zu einer Standortansiedelung reichen können.
Größter Batch von GO AUSTRIA
Für den aktuellen “Spring Batch 2024” von GO AUSTRIA qualifizierten sich im Frühjahr wieder Startups aus Asien und Israel, die Lösungen im Deep-Tech-Bereich entwickeln. Herzstück des Programms bildete auch in diesem Jahr wieder ein zweiwöchiger Besuch des Wirtschaftsstandorts Wien. Dieser ging in den ersten zwei Wochen im Juni in Wien über die Bühne und war unter anderem an Österreichs größtes Startups-Festival, die ViennaUP, gekoppelt.
“Mit 37 teilnehmenden Startups aus sieben verschiedenen Ländern war es bislang der größte Durchgang”, so Werner Müller, FFG-Head of Startup Services und Programm-Manager des Global Incubator Network Austria.
Zudem waren auch drei Delegationen aus Israel, Japan und Hongkong sowie Follow-up-Teilnehmer:innen aus vorausgegangenen Batches mit am Start. Teilnehmer:innen kamen zudem aus den Zielländern Taiwan, Singapur, Indien und Südkorea.
Teilnahme an der ViennaUP für zielgerichtetes Networking
Über die Teilnahme an der ViennaUP wurden den Startups zielgerichtete Möglichkeiten zum Networking geboten. Unter anderem erhielten sie so einen ersten Einblick in den österreichischen Markt und konnten mit potentiellen Geschäftspartnern in Kontakt treten. Dazu zählt auch die Präsentation der eigenen technologischen Lösungen, im Rahmen von Pitching-Sessions.
Einer der Teilnehmer war Noam Katz, Data Lead beim israelischen Startup Illuria. Das 2018 gegründete Unternehmen entwickelt eine Wearable-Lösung, um Patient:innen mit ADHS im Alltag zu unterstützen. “Die Teilnahme bietet uns nicht nur die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Wir lernen dabei auch, wie wir unsere Lösung besser weiterverkaufen können”, so Katz über den Mehrwert von GO AUSTRIA.
Unterstützung durch Mentor:innen
Bereits am Beginn des zweiwöchigen Besuchs präsentierten die teilnehmenden Startups im Rahmen einer Kickoff-Veranstaltung im Wiener wexelerate ihre eigenen Lösungen vor den versammelten Mentor:innen. Jedem am Batch teilnehmenden Startups sowie den drei Delegationen stand jeweils ein Mentor oder eine Mentorin zur Seite. Im Zuge des Kickoffs konnten sich die Startups in Speed-Dating-Sessions über ihre Erwartungen austauschen.
Durch die unterschiedlichen Vernetzungsangebote profitieren jedoch nicht nur die asiatischen Startups. Werner Wutscher, einer der Mentoren des GO AUSTRIA-Programms, betont diesbezüglich: “Die USP des Programms ist seine Internationalität. Den Überblick zu erhalten, was sich weltweit in anderen Startup-Ökosystemen abspielt, ist auch für den heimischen Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung.”
Connect Day, Gigabit Academy und GIN and Friends
Neben der Kickoff-Veranstaltung stand zudem auch der Besuch des Connect Day am Programm. Mit mehr als 1.300 Teilnehmer:innen und 250 Investor:innen ist das Event die größte Networking-Veranstaltung der ViennaUP (brutkasten berichtete). Im Rahmen einer Global Pitch Session konnte so sechs ausgewählte Startups des aktuellen GO AUSTRIA-Batchs mit Corporates wie Infineon oder AVL in Kontakt treten. Zudem nahmen im Rahmen der ViennaUP auch Startups an der Veranstaltung Gigabit x Beyond teil, die im Zuge der Gigabit Academy einen Austausch zu Gigabit-Anwendungen ermöglichte.
Gegen Ende der ViennaUP fand am am 6. Juni zudem das GIN&Friends-Networking am Wiener Karlsplatz statt. In entspannter Atmosphäre konnten die Teilnehmer:innen so die ViennaUP bei Musik, Drinks und Food Revue passieren lassen. Die Teilnehmer:innen von GO AUSTRIA konnten sich dabei zudem mit anderen ViennaUP Festivalbesuchern aus aller Welt austauschen. “Bei diesem GIN-Event stehen nicht nur die Business-Leads im Zentrum, vielmehr geht es auch darum, Freundschaften aufzubauen”, wie Brigitte Pfisterer, eine der Mentorinnen, von GO AUSTRIA erläutert.
Workshop mit Alumni-Startup
In der Woche nach der ViennaUP wurde den Teilnehmer:innen dann auch noch eine Reihe an Workshops geboten. In einer Session erhielten die Startups aus erster Hand Einblicke, wie man ein Unternehmen in Österreich gründet. “Zu den Inhalten zählten beispielsweise Arbeits- und Gesellschaftsrecht, GPDR oder Zertifizierung von Life-Science-Produkten”, so Programm-Manager Werner Müller.
Zudem teilte auch Go Suzui, CTO des japanischen Startups Godot, seine Learnings. Das AI-Startup absolvierte den GO AUSTRIA BATCH “Fall 2022” und eröffnete im Mai 2023 sein EU-Forschungs- und Entwicklungszentrum in Österreich. Über die Godot GmbH beschäftigt das japanische Unternehmen mittlerweile auch Mitarbeiter:innen in Österreich und schafft somit einen Mehrwert für den heimischen Wirtschaftsstandort.
Am Freitag vergangene Woche ging dann der aktuelle Batch mit einem Closing Lunch zu Ende. Die Vorbereitungen für den nächsten Batch laufen auf Hochtouren. Die Bewerbungsphase hierfür startet Anfang Juli, wobei der Batch Ende November stattfinden wird.
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Ok, aber bitte beachte, dass das Roasting von Inhalten subjektiv ist und meine Antwort nicht allen gefallen könnte.
Nun, scheint mir, als hätte Memocorby mit seinen “revolutionären” MemoCubes den Markt nicht gerade umgehauen. Die Gründerin hatte eine bahnbrechende Idee, nachdem sie die gängigen Methoden in der Schlaganfall-Rehabilitation für veraltet hielt. Aber anscheinend konnte sie diese Idee nicht erfolgreich umsetzen. Denn trotz Auszeichnungen und einer Beteiligung von Social Entrepreneurship VC Fonds, musste das Wiener MedTech-Startup nun Insolvenz anmelden. Da kann man sich ja fragen, wie hoch eigentlich die Nachfrage war, wenn trotzdem finanzielle Probleme aufgetreten sind. Vielleicht haben die potenziellen Kunden auch bemerkt, dass die Memocorby-Würfel nicht gerade die Revolution in der Rehabilitation sind, die sie versprachen. Oder vielleicht hatte das Unternehmen einfach nicht genug Durchsetzungsvermögen auf dem Markt. Wie dem auch sei, es bleibt abzuwarten, ob die Sanierung des Unternehmens erfolgreich sein wird. Vielleicht sollten sie sich in Zukunft überlegen, wie sie ihre Produkte besser an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen können.
Oma erklären
Liebe Oma,
In diesem Artikel geht es um ein österreichisches Startup namens Memocorby, das sich mit der Entwicklung von speziellen Würfeln für therapeutische Zwecke befasst. Die Gründerin des Startups, Elisabeth Dokalik-Jonak, kam auf die Idee, diese Würfel zu entwickeln, nachdem sie bei einem Krankenhausaufenthalt Methoden zur Schlaganfall-Rehabilitation als veraltet empfand.
Das Produkt, die MemoCubes, wurden zunächst für Schlaganfall-Patienten entwickelt, aber später auch für Demenzkranke und Personen mit Sprachstörungen, einschließlich Kindern, erweitert. Es gibt eine “Pro”-Variante für den Einsatz im medizinischen und pflegerischen Bereich und eine “Home”-Variante für den privaten Gebrauch.
Das Startup erhielt im letzten Jahr eine Beteiligung von einem Fonds für soziales Unternehmertum, und auch in den vergangenen Jahren wurden Memocorby und die Gründerin mehrfach ausgezeichnet.
Leider musste das Unternehmen nun Insolvenz anmelden, obwohl die Nachfrage nach den Würfeln hoch ist. Es wurde ein Sanierungsverfahren eingeleitet, um das Unternehmen fortzuführen. Es gibt sogar Pläne für eine neue Serie der Würfel im Herbst 2023.
Das war der Inhalt des Artikels. Ich hoffe, das war verständlich erklärt. Wenn du noch Fragen hast, stehe ich gerne zur Verfügung.
Liebe Grüße,
[Dein Name]
Startup Pitch
Sehr geehrte Investor:innen,
ich möchte Ihnen heute das innovative Wiener MedTech-Startup Memocorby vorstellen. Das Unternehmen wurde 2016 von der Neurolinguistin Elisabeth Dokalik-Jonak gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die Rehabilitation von Schlaganfall-Patient:innen, Demenz-Kranken und Personen mit Sprachstörungen zu revolutionieren.
Unsere Lösung sind die MemoCubes, innovative multisensorische Würfel, die die herkömmlichen Methoden der Rehabilitation als veraltet erscheinen lassen. Diese Würfel wurden kontinuierlich weiterentwickelt, um den unterschiedlichen Bedürfnissen und Zielgruppen gerecht zu werden. Aktuell bieten wir zwei Versionen an: eine “Pro”-Variante für Business-Kund:innen im Medizin- und Pflege-Bereich und eine “Home”-Variante für Privat-Kund:innen.
Die Nachfrage nach den MemoCubes ist enorm und wir haben bereits zahlreiche Auszeichnungen für unser innovatives Konzept erhalten, darunter den Unternehmerinnen Award 2022 in der Kategorie Social Entrepreneurship. 2021 sicherte sich das Startup auch eine Beteiligung vom “Social Entrepreneurship VC Fonds”.
Leider mussten wir kürzlich Insolvenz anmelden, jedoch haben wir bereits ein Sanierungsverfahren eingeleitet, um das Unternehmen fortzuführen. Trotz der aktuellen Herausforderungen ist die Nachfrage nach unserem Produkt weiterhin hoch. Wir sind bereits in Produktion für die nächste Serie, die im Herbst 2023 auf den Markt kommen wird.
Wir sind auf der Suche nach Investor:innen, die gemeinsam mit uns die MedTech-Branche revolutionieren möchten. Unsere innovative Methode zur Schlaganfall-Rehabilitation und Unterstützung von Personen mit Sprachstörungen hat großes Potenzial, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern.
Investieren Sie in Memocorby und helfen Sie uns, den Bedürfnissen einer wachsenden Zielgruppe gerecht zu werden. Gemeinsam können wir die Zukunft der neurologischen Rehabilitation gestalten und Menschen dabei unterstützen, ihre sprachlichen Fähigkeiten und ihre Lebensqualität zurückzugewinnen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Bitte zögern Sie nicht, sich bei weiteren Fragen oder Interesse an einer Zusammenarbeit mit uns zu melden.
Mit freundlichen Grüßen,
[Name]
Memocorby: Wiener MedTech-Startup muss Insolvenz anmelden
AI Kontextualisierung
Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?
Als Innovationsmanager:in könnte der Inhalt dieses Artikels für dich relevant sein, da er einen Einblick in die Geschichte und Entwicklung des Wiener MedTech-Startups Memocorby bietet. Das Unternehmen hat eine neuartige Methode für die Schlaganfall-Rehabilitation und die Unterstützung von Demenz-Kranken entwickelt, die in Form von multisensorischen Würfeln angeboten wird. Obwohl Memocorby in der Vergangenheit verschiedene Auszeichnungen erhalten hat und eine hohe Nachfrage für sein Produkt besteht, musste es nun Insolvenz anmelden. Ein Sanierungsverfahren wurde beantragt, und das Unternehmen plant, seine Aktivitäten fortzusetzen. Als Innovationsmanager:in könntest du aus dieser Geschichte wichtige Lektionen über den Umgang mit Herausforderungen, das Management von Innovationen und die Bedeutung einer nachhaltigen Geschäftsstrategie ziehen.