02.06.2022

Unternehmerinnen Award 2022 zeichnet 3 Startup-Gründerinnen aus

2022 wurden beim Unternehmerinnen Award wie bereits im Vorjahr drei Startups ausgezeichnet. Insgesamt gibt es fünf Siegerinnen.
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Die Nominierten und Siegerinnen des Unternehmerinnen Awards 2022 © Die Presse
Die Nominierten und Siegerinnen des Unternehmerinnen Awards 2022 © Die Presse

Anfang Juni wurde in Wien wieder der mittlerweile traditionelle Unternehmerinnen Award verliehen. Ziel ist es, die besten Unternehmerinnen des Landes vor den Vorhang zu holen. Auch, um mehr Frauen zu motivieren, Unternehmen zu gründen und zu leiten. Gerade im Startup-Bereich tun das noch immer zu wenige – zuletzt stagnierte der Anteil der Frauen unter den Startup-Founder:innen bei rund 18 Prozent. Diesem Bild zum Trotz sind drei der fünf Preisträgerinnen des Unternehmerinnen Awards 2022 Startup-Gründerinnen.

3 Startup-Gründerinnen – auch bereits 2021

Katharina Bisset hat das LegalTech Netzbeweis gegründet, das heuer bereits bei Die Höhle der Löwen erfolgreich war und ist Siegerin in der Kategorie “Gründung & Startup”. Barbara Sladek ist Gründerin von dem Medizin-Startup Biome Diagnostics im Bereich Krebserkennung und wurde in der Kategorie “Innovation” ausgezeichnet. Elisabeth Dokalik-Jonak hat sich mit ihrem Startup Memocorby Systems in der Kategorie “Social Entrepreneurship” den Award gesichert. Viel Startup gab es übrigens auch bereits im Vorjahr bei dem Award: 2021 waren die Jungunternehmen Panakaia, markta und ParityQC unter den Siegerinnen.

„Gerade in Zeiten fordernder wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen ist es besonders wichtig jene Persönlichkeiten zu würdigen, die mit ihrem Unternehmergeist konkrete Antworten auf aktuelle Herausforderungen erarbeiten. Und genau das tun die heurigen Preisträgerinnen des Unternehmerinnen-Awards. Wir freuen uns sehr, dass wir solch hervorragende und wegweisende Leistungen österreichischer Unternehmerinnen bereits zum achten Mal prämieren können“, sagt Herwig Langanger, Vorsitzender der „Presse“-Geschäftsführung über den Award, den die Tageszeitung gemeinsam mit “Frau in der Wirtschaft” der Wirtschaftskammer verleiht.

Alle Siegerinnen des Unternehmerinnen Awards 2022

  • Gründung & Start up ‒ Katharina Bisset NetzBeweis GmbH: Katharina Bisset fördert mit ihrem Unternehmen NetzBeweis GmbH u. a. die Gleichstellung und Inklusion im Internet, indem z. B. Opfern von Hass eine Möglichkeit gegeben wird, sich besser zu verteidigen.
  • Export ‒ Bouchra Lamik-Thonhauser TDE Group GmbH: Bouchra Lamik-Thonhauser hilft Öl- und Gasunternehmen, Energie nachhaltiger zu produzieren. Die TDE Group GmbH ist in vier globalen Kernmärkten zuhause: im Mittleren und Fernen Osten sowie in Nord- und Südamerika.
  • Besondere unternehmerische Leistung ‒ Susanne Meininger VPZ Verpackungszentrum GmbH: Susanne Meininger, CEO der VPZ Verpackungszentrum GmbH, erzeugt kompostierbare Verpackungen und konnte unserer Umwelt damit mehr als 1000 Tonnen Plastik ersparen.
  • Innovation ‒ Barbara Sladek Biome Diagnostics GmbH: Mit Biome Diagnostics GmbH entwickelt Barbara Sladek Präzisionsmedizin im Bereich Krebserkennung und -behandlung durch bahnbrechende mikrobiombasierte Technologien.
  • Social Entrepreneurship – Elisabeth Dokalik-Jonak Memocorby Systems GmbH: Elisabeth Dokalik-Jonak entwickelte ein digitales Therapietool u. a. für Demenzkranke und Schlaganfallpatienten.
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Soluto: Wie eine Baufirma nach 70 Jahren zum Scaleup wurde

Martin Zagler kann mit Soluto in den vergangenen Jahren ein beachtliches Wachstum vorweisen. Nun holte das Unternehmen eine Millionenfinanzierung. Der Gründer erzählte brukasten, wie er die 1947 gegründete Firma in den Scaleup-Modus brachte.
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Soluto-Geschäftsführer Martin Zagler | (c) Soluto
Soluto-Chef Martin Zagler | (c) Soluto

Von 2,7 Millionen Euro Umsatz 2018 auf erwartete 32 Millionen Euro in diesem Jahr. Dazu eine aktuelle Finanzierung in Millionenhöhe durch einen Risikokapitalgeber, um die Expansion im DACH-Raum anzugehen. Was klingt wie eine typische Scaleup-Story, ist tatsächlich die jüngste Entwicklung eines ursprünglich 1947 gegründeten Unternehmens, das heute unter dem Namen Soluto firmiert.

Mit 19 Jahren zwei Baufirmen geerbt

Mit gerade einmal 19 Jahren wurde Martin Zagler Ende der 1980er-Jahre Eigentümer und Geschäftsführer der Firma – und nicht nur von dieser. “Ich habe damals zwei Baufirmen geerbt, obwohl ich mich eigentlich nicht für die Baubranche interessiert habe”, erzählt er im Gespräch mit brutkasten.

“Es gibt nur einen, der für die Insolvenz verantwortlich ist – mich selber”

Mit dem zweiten Unternehmen musste er 1996 im Alter von 26 Jahren Insolvenz anmelden. Die spektakuläre Insolvenz des Bauriesen Maculan Holding AG bescherte der Firma, die als Subunternehmen vom großen Auftraggeber abhängig war, einen Millionenverlust, den sie nicht verkraftete. “Ich hatte damals das wichtigste Learning in meinem Leben: Es gibt nur einen, der für die Insolvenz verantwortlich ist – mich selber”, erzählt Zagler, “dadurch bin ich erst wirklich zum Unternehmer geworden.” Und er habe verstanden, wie er es anders machen müsse.

Pivot bei 20 Millionen Euro Jahresumsatz

Mit dem zweiten Unternehmen gelang das. “Ich habe damit gut verdient. Aber in der Baubranche geht es nur darum, sich gegenseitig im Preis zu unterbieten. Das war kein angenehmes Umfeld”, so der Unternehmer. 2012 machte die Firma um die 20 Millionen Euro Jahresumsatz. Und Zagler beschloss, das Geschäftsmodell zu ändern.

Inspiration beim Weihnachtsshopping im Hurrikan-Gebiet

“Meine Frau und ich waren damals auf einem Weihnachtsshopping-Aufenthalt in New York. Die Stadt war im Herbst vom Hurrikan Sandy getroffen worden und überall in der U-Bahn hingen Werbungen für Belfor, den größten Brand- und Wasserschaden-Sanierer der Welt. Da wusste ich: Das will ich auch machen”, erinnert sich der Unternehmer.

“Wenn jemand ein Badezimmer für die neue Wohnung braucht, haben wir eine Antwort mit vier Buchstaben: Nein.”

Die neue Ausrichtung mit Soluto erklärt Zagler kurz und bündig: “Wir arbeiten nur im akuten Fall nach Brand- und Wasserschäden. Dann machen wir z.B. auch ein komplettes Bad mit Boden, Fliesen, Malerei und allem Drum und Dran. Wenn jemand dagegen ein Badezimmer für die neue Wohnung braucht, haben wir eine Antwort mit vier Buchstaben: Nein.” Auf diese Weise arbeite man nur, wenn entweder eine Versicherung oder eine Hausverwaltung die Kosten trage. “Daher haben wir keine Zahlungsausfälle, die in der Baubranche leider gang und gäbe sind”, so der Geschäftsführer.

Von über 20 auf 4,5 Millionen Euro Umsatz

Dabei war der Pivot durchaus eine Herausforderung. “Der Umsatz ist am Anfang von mehr als 20 Millionen Euro auf 4,5 Millionen Euro zurückgegangen”, erzählt Zagler. Es sei eines der wenigen Jahre gewesen, in denen die Firma Verlust gemacht habe – 200.000 Euro. Zudem habe man sich von rund zehn Prozent der Belegschaft getrennt. “Ich habe die Mitarbeiter damals gefragt: Wollt ihr bei dem neuen Weg dabei sein? 90 Prozent wollten das, zehn Prozent nicht. So hat sich das Thema gelöst”, so der Unternehmer.

“Ich bin am Ende ein knallharter Kaufmann”

Für ihn ist klar: “Da gehört schon Mut dazu, sowas zu machen. Aber ich bin am Ende ein knallharter Kaufmann. Ich habe mir das davor schon alles gut durchgerechnet.” Und schließlich beließ es Zagler nicht bei dieser Berechnung. 2017 erfolgte der nächste große Schritt. “Eine Versicherung bot uns an, Rahmenvertragspartner zu werden. Dazu müssten wir aber ordentlich wachsen”, erzählt der Soluto-Chef.

Milliardenmarkt in Österreich

Die Lösung: Ein Franchise-Modell. 2018 holte das Unternehmen die ersten beiden Franchise-Partner an Bord. Aktuell arbeitet Soluto mit drei eigenen und acht Franchise-Standorten mit insgesamt rund 250 Mitarbeiter:innen – und rechnet heuer mit den eingangs erwähnten 32 Millionen Euro Umsatz. “Wir sind zur Zeit der viertgrößte Brand-Wasserschaden-Sanierer Österreichs mit einem Marktanteil von rund 3,2 Prozent. Wir wickeln jährlich ca. 15.000 Schäden ab und sind dabei komplett konjunkturunabhängig”, sagt Zagler. Der Markt habe ein Volumen von einer Milliarde Euro im Jahr – nur in Österreich.

Deutschland-Start noch dieses Jahr

Und hier kommt die Rechnung für den nächsten geplanten Wachstumsschritt ins Spiel. In Deutschland hat der Markt nämlich ein jährliches Volumen von etwa 8,7 Milliarden Euro. Dorthin soll das Franchise-Netz – beginnend mit Bayern und Baden-Württemberg – noch dieses Jahr wachsen. Später stehen die Schweiz und Frankreich auf dem Plan.

Millionenfinanzierung – “die Expansion kostet wirklich echtes Geld”

Dafür holte Soluto sich nun eine siebenstellige Finanzierung vom Revenue-Based-Financing-Spezialisten Tauros Capital. “Wir haben in den ersten drei Jahren 2,7 Millionen Euro in den Aufbau des Franchise-Systems investiert. Die Expansion kostet wirklich echtes Geld. Wir bewegen uns aber mittlerweile in einer Größenordnung, wo es sich mit der klassischen Bankenfinanzierung nicht mehr ausgeht”, sagt Zagler.

Hohe Investitionen in Digitalisierung

Das Kapital soll aber nicht nur in den Ausbau des Franchise-Systems fließen, das mittlerweile vier Mal mit dem Franchise-Award des Österreichischen Franchise-Verbandes ausgezeichnet wurde, dessen Präsident Zagler übrigens seit wenigen Wochen ist. Auch für die Digitalisierung brauche es weiteres Geld, sagt der Unternehmer: “Unser Business verändert sich aktuell radikal. Bei uns läuft mittlerweile vieles über das Smartphone und wir nutzen etwa KI-gestützte Dispositionssysteme. Wir haben uns eine eigene App für die Mitarbeiter:innen bauen lassen und beschäftigen inzwischen eigene IT-Mitarbeiter.”

“Um Unternehmer zu sein, muss man nicht mit 50 den ersten Herzinfarkt haben”

So sieht sich Zagler für die kommenden Wachstumsschritte gerüstet, für die er auch weitere Finanzierungen – etwa über Crowd-Financing – in Betracht zieht. Wichtig sei ihm bei all dem aber ein Grundsatz, den er gemeinsam mit Co-Autorin Irina Pfaffl auch in einem Buch mit dem Titel “Mach’s doch anders! Spaß und Erfolg als Unternehmer:in” niedergeschrieben hat: “Es darf auch Spaß machen. Es darf auch geil sein. Um Unternehmer zu sein, muss man nicht mit 50 den ersten Herzinfarkt haben.”

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