15.06.2020

Luxusmarkt bleibt trotz Coronakrise für Investoren attraktiv

Die Coronakrise geht an der Mode- und Luxusindustrie nicht spurlos vorbei. Luxushotels, Kreuzfahrtunternehmen, Juweliere und Möbelhäuser spüren die Folgen der globalen Pandemie. Laut einer aktuellen Umfrage von Deloitte besteht jedoch wenig Grund zur Sorge: Der Luxusmarkt bleibt auch weiterhin für die meisten Investoren attraktiv.
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Luxusmarkt
(c) AdobeStock

Die Coronakrise hat einen massiven Einfluss auf die globale Weltwirtschaft und deren Volkswirtschaften. Aufgrund des Lockdowns sind von einem auf den anderen Tag oftmals ganze Absatzmärkte weggebrochen.

Auch der globale Mode- und Luxusmarkt bleibt von der Krise nicht verschont. Laut dem “Global Fashion & Luxury Private Equity and Investor Survey 2020“ der Unternehmensberatung Deloitte sei weltweit im Luxusgütersegment mit einem Umsatzrückgang von zirka 30 bis 40 Prozent zu rechnen. Die Hotellerie, die Kreuzfahrtbranche, aber auch Möbel, Uhren und Schmuck sind am stärksten betroffen.

+++ Corona, Wirtschaft und die Innovation +++

Interesse bei Investoren hoch

Die Studie liefert aber noch ein weiteres spannendes Detail zu Tage. Trotz des zu erwartenden Umsatzrückgangs bleibt das Interesse der Investoren im Luxusgütersegment dennoch hoch.

Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich, erläutert die Gründe: “Selbst in diesem schwierigen Jahr ist die Luxusbranche nach wie vor für Investoren attraktiv. 70 Prozent planen weiterhin, in den Mode- und Luxusmarkt zu investieren. Neben den Sektoren Kleidung und Accessoires sowie Kosmetika konzentrieren sich die Investoren derzeit vor allem auf digitale Luxusprodukte. Mit einem Plus von 53 Prozentpunkten hat das Interesse hier im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen.”

Europa und USA stärker betroffen als Asien

Investoren erwarten laut Deloitte, dass sich die Mode- und Luxusindustrie vor allem in Asien und im Nahen Osten schneller von den negativen Auswirkungen durch COVID-19 erholen wird. Europa und die USA werden laut Befragung voraussichtlich noch länger betroffen sein.

Weltweit soll bis 2025 in diesem Segment aber wieder das 1,1-fache des Umsatzniveaus von 2019 erreicht werden. Andere Luxusbereiche wie die Hotellerie oder der Automobilsektor werden zwar zunächst stärker unter den Auswirkungen von COVID-19 leiden. Doch auch sie sollten bis 2025 das 1,2-fache des Gesamtumsatzniveaus von 2019 erreichen.

Digitale Präsenz von Luxusmarkt

Die digitale Präsenz von Luxusgütern und die Schaffung einer digitalen Markenwelt sind laut der Studie immer stärkere Erfolgstreiber von Luxusmarken, der eigentliche Kauf rückt in den Hintergrund. Daher setzen Investoren immer mehr auf diesen Bereich.

„Natürlich geht die Pandemie nicht spurlos am Luxusmarkt vorbei. Doch die Unternehmen arbeiten bereits an Maßnahmen, um eine möglichst rasche Erholung herbeizuführen: Der Fokus auf Online-Vertriebskanäle, digitales Marketing und Werbung sowie ökologische Nachhaltigkeit sind die am häufigsten angewandten Strategien“, so Hegedüs.


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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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  • Die Coronakrise geht an der Mode- und Luxusindustrie nicht spurlos vorbei. Luxushotels, Kreuzfahrtunternehmen, Juweliere und Möbelhäuser spüren die Folgen der globalen Pandemie.
  • Laut einer aktuellen Umfrage von Deloitte besteht jedoch wenig Grund zur Sorge: Der Luxusmarkt bleibt auch weiterhin für die meisten Investoren attraktiv.

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