04.05.2022

LiveVoice: Salzburger Audio-App erhält in erster Finanzierungsrunde sechsstelliges Investment

Das Salzburger Startup LiveVoice hat eine App-Lösung entwickelt, die Smartphones zu einem flexiblen Audioübertragungs-System für On-Site- und Online-Veranstaltungen macht. Nun steigen Electric Love Festival Mitgründer Tim Moser (TM Group) und Branchenexperte Martin Kaswurm (Chaka2) als Investoren ein.
/artikel/livevoice-investment
(c) LiveVoice

Wir kennen sie alle, die kleinen grauen Kästchen mit Kopfhörern, die man bei Veranstaltungen für Übersetzung, oder auch bei Touristenführungen bekommt. Doch wozu teure und komplizierte Hardware, wenn heute jeder sein Smartphone mit dabei hat? Das hat sich das österreichische Startup LiveVoice mit Sitz in Salzburg gedacht und eine Lösung entwickelt, die mittlerweile für zahlreiche Live Event Audioübertragung auf allen fünf Kontinenten im Einsatz ist. Der groß angelegte Launch der SaaS-Lösung erfolgte übrigens bereits 2020 – brutkasten berichtete.

Die Einsatzmöglichkeiten von LiveVoice

LiveVoice macht dazu aus Smartphones und Computern ein flexibles Audioübertragungs-System für Simultandolmetschen und mehr. Ob Vor-Ort, Online- oder Hybrid-Event ist dabei egal. So ist LiveVoice etwa auch als Tourguide-System in New York im Einsatz, als Audio Drop-In App beim Fifteen Seconds Festival in Graz oder für Audio-Deskription an der Oper von Philadelphia. Die App steht sowohl im Google Play Store und App Store von Apple zur Verfügung.

(c) LiveVoice Lukas Pilz

Branchen-Experten steigen bei LiveVoice ein

Tim Moser und Martin Kaswurm, beide selbst aus der Eventbranche und mittlerweile auch als Angel Investoren aktiv, haben laut LiveVoice das Potential erkannt und steigen nun in das Startup ein. Dabei handelt es sich um die erste Finanzierungsrunde von LiveVoice. Das Investment beläuft sich auf eine sechsstellige Summe.

Johannes Wigand, Geschäftsführer von LiveVoice dazu: „Für uns als Gründerteam war immer klar,  dass wir nur strategische Investoren an Bord holen wollten. Tim und Martin sind genau das: Sie bringen nicht nur wichtige Finanzen ein, sondern auch ihr Know-how und ihr Netzwerk in der Branche.“ 

Gemeinsam mit den neuen Investoren an Bord soll nun das weitere Wachstum vorangetrieben werden. Tim Moser: „Wir freuen uns, dass wir nun an Bord sind und unsere Erfahrung und unser Netzwerk einbringen können. LiveVoice hat riesiges  Potential und wird die Event-Welt noch ordentlich rocken.“ 

Online Marketing Rockstars Festival (OMR) als Großkunde

Und das Startup aus Salzburg hat bereits zahlreiche Großprojekte in der Pipeline: Demnächst wird LiveVoice etwa das Online Marketing Rockstars Festival (OMR) in Hamburg ganzheitlich in Sachen Live Audio betreuen. Zum Festival, das vom 17 Mai bis 18. Mai stattfinden wird, werden mehr als 10.000 Besucher:innen erwartet.

“Wir haben als Event-Agentur viele Kunden, die auf der Suche nach genau so einer innovativen Lösung  sind – gerade in diesen Zeiten in denen viel in der Event-Branche im Umbruch ist. Und weil  LiveVoice als Cloud-Lösung konzipiert ist und damit weltweit genützt werden kann, sehe ich hier  noch unglaubliches Skalierungspotential”, so Martin Kaswurm über die Zusammenarbeit.

(c) OMR

Zu erleben ist LiveVoice übrigens demnächst auch live in Salzburg auf der Salz21, wo sich das  Unternehmen im Rahmen der Startup Salzburg FACTORY präsentieren wird. Zudem war das aufstrebende Startup auch Teil der Startup Salzburg Investors Lounge, die Anfang April über die Bühne ging. Mehr darüber könnt ihr auch hier nachlesen.


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Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

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