23.08.2022

Vespa-Konzern Piaggio wollte E-Moped-Startup verhindern – nun siegte es vor Gericht

Piaggio ließ 2018 einen Messestand des Startups Kumpan von der Polizei räumen und klagte dann. Nun ging der kostspielige Prozess zu Ende.
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Kumpan besiegte Piaggio vor Gericht
Eines der E-Moped-Modelle von Kumpan | (c) Kumpan

Es ist eine haarsträubende Geschichte, die Daniel Tykesson, Mitgründer des Startups Kumpan aus Rheinland-Pfalz, dem deutschen Magazin Gründerszene erzählt. 2018 wollten er und seine Co-Founder und Brüder Patrik Tykesson und Philipp Tykesson mit ihrem E-Moped auf einer der wichtigsten Branchenmessen, der EICMA in Mailand, überzeugen. Dazu organisierten sie – bewusst provokant – einen Stand direkt gegenüber jenem von Vespa, wo Piaggio seine damals brandneue erste E-Vespa vorstellte.

“Unser Modell war der E-Vespa technisch klar überlegen”

“Unser Modell war der E-Vespa technisch klar überlegen. Wir freuten uns auf erstaunte Blicke”, erzählt Daniel Tykesson der Gründerszene. 100 km/h bei 120 Kilometer Reichweite konnte das 2010 gegründete Unternehmen mit dem damals präsentierten Modell 1954Ri S vorlegen. Das Retro-Design erinnert dabei – wie wohl jenes sämtlicher Retro-Mopeds – an eine Vespa. Genug für Piaggio, Kumpan auf dramatische Weise einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Polizei räumte Kumpan-Messestand

Knapp vor Beginn der Messe räumte die italienische Polizei auf Veranlassung von Piaggio den Messestand von Kumpan und beschlagnahmte die E-Mopeds. Der Vorwurf: Das Startup habe das Design der E-Vespa kopiert. Dazu wurde Strafanzeige erstattet.

Startup gewinnt auch in zweiter Instanz

Und der Prozess zog sich bis vor wenigen Tagen. Die Beschwerdekammer des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) wie nun den Antrag von Piaggio auch in zweiter Instanz zurück (Der Konzern könnte nun noch weiter vor den Europäischen Gerichtshof ziehen). Die Urteilsbegründung: Die Gestaltungsfreiheit beim Design eines Mopeds sei insgesamt beschränkt und müsse bestimmte Merkmale aufweisen. Es ließen sich aber auch genügen Unterscheidungsmerkmale zwischen den beiden Rollern identifizieren.

Prozess gegen Piaggio kostete Kumpan Millionebetrag

Insgesamt habe der Prozess Kumpan durch Verfahrenskosten und entgangene Umsätze einen Millionenbetrag gekostet, sagt Tykesson. “Der jahrelange Rechtsstreit hat enorme Ressourcen gebunden und verhindert, dass wir unser Modell in Italien verkaufen können, dem wichtigsten Markt für Roller in Europa”, so der Gründer. Das Geschäft brachte man in der Zeit trotzdem ins Laufen: Seit 2018 sammelte das Startup rund 20 Millionen Euro an Investments und Förderungen ein und schrieb laut öffentlichen Daten im jüngsten Berichtsjahr 2020 schwarze Zahlen. Nun steht endlich auch der Marktstart in Italien bevor.

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Nikolaus Gasche und Barbara Sladek, Geschäftsführung myBioma (c) myBioma

Zwischen zehn und zwölf Prozent der österreichischen Bevölkerung waren 2023 vom Reizdarmsyndrom (RDS) betroffen, das dauerhafte Beschwerden wie Bauchschmerzen, -krämpfe oder Blähungen verursacht. Und: Krankheiten wie das Leaky-Gut-Syndrom, bei dem die Bakterien und Gifte aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen und Entzündungen fördern können, haben ihren Ursprung im Darm.

Es ist auch der Darm, der sich durch Umwelt- oder psychische Einflüsse schnell aus dem Gleichgewicht bringen lässt. Und bekannterweise ist es auch relativ aufwendig, Darmerkrankungen zu diagnostizieren bzw. Beschwerdeursachen zu identifizieren. Eine Lösung dafür will das Wiener HealthTech-Startup Biome Diagnostics mit seiner Marke myBioma bieten.

Mit Stuhlproben zur Mikrobiom-Analyse

Um die Darmgesundheit langfristig zu verbessern, sollte jede und jeder die Bakterien des eigenen Darm-Mikrobioms analysieren lassen und wissen, wie man diese unterstützen kann. Das macht das Startup Biome Diagnostics schon länger mit seinem Mibrokiom-Test “myBioma”. Dabei handelt es sich um eine molekulare Methode, die das Darm-Mikrobiom analysiert und bewertet.

Die Testkists können online bestellt und nach Abgabe einer Stuhlprobe wieder an das Startup zurückgeschickt werden. Gegründet wurde “myBioma” als Marke der Biome Diagnostics GmbH von Barbara Sladek und Nikolaus Gasche im Jahr 2018.

Netflix-Doku brachte Hype

Einen Hype gab es rund um die Stuhl-Proben-Analyse-Kits des Startups erst im Mai dieses Jahres – nämlich kurz nach dem Erscheinen der Netflix-Doku “Hack your Health”, wie brutkasten berichtete. Vielen Zuseher:innen wurde damit erstmals ein Bewusstsein für ihre Darmgesundheit geschaffen.

Nun hebt sich das myBioma-Test-Package auf ein neues Level: Der Mikrobiom-Test soll ab sofort Künstliche Intelligenz verwenden, um die Bakterienstämme in den eingesandten Stuhlproben noch genauer analysieren zu können.

Entzündungspotenzial und Empfehlungen

Nikolaus Gasche, Geschäftsführer bei Biome Diagnostics, erklärt zur Neuerung: “Die Methode, bekannt als 16S-Next-Generation-Sequenzierung, hat den Vorteil, dass sie mithilfe von künstlicher Intelligenz die DNA der Mikroorganismen sequenziert und dadurch detailliert die Bakterienarten sowie deren relative Häufigkeit im Mikrobiom identifiziert. Durch den Einsatz dieser KI können mehr Bakterienkulturen analysiert werden – und der Test wird aussagekräftiger.”

Neben der Bakterienanalyse soll es dank KI auch Einblicke in “spezifische Gesundheitsparameter”, unter anderem in das “Entzündungspotenzial und die Darmbarriere-Funktion” geben. Basierend darauf soll Biome Diagnostics in der Lage sein, “personalisierte Empfehlungen zur Verbesserung der Darmgesundheit” zu erstellen.

Marker für Leaky Gut und Reizdarm

Unverkennbar zeigt sich das Wiener HealthTech stolz auf die Präzisierung seiner Mikrobiom-Analyse. Mit dem neuen KI-Test sei es außerdem möglich, erweiterte Parameter wie den Dysbiose-Index und “eine tiefere Analyse der Wechselwirkungen zwischen Darm und Körper zu erfassen”. Dazu zählen neben dem Potenzial für Entzündungen auch die Darm-Haut-Achse, die Darm-Immun-Achse sowie das Gewichtsmanagement. Auch Marker für das Leaky-Gut- und das Reizdarmsyndrom können mit dem neuen Testkit des Startups identifiziert werden, heißt es.

Präbiotikum auch bei myBioma erhältlich

Mittlerweile füttert Biome Diagnostics den Hype rund um Darmgesundheit nicht nur mit seinen Testkits und anschließenden Mikrobiom-Analysen. Das Startup launchte im Juli dieses Jahres auch ein spezielles Präbiotikum namens “myBioma Balance” und eröffnete damit ein weiteres Geschäftsfeld:

Bei “myBioma Balance” handelt es sich um ein Präbiotikum in Pulverform. Präbiotika sind nicht verdauliche Nahrungsbestandteile, die das Wachstum und die Aktivität der nützlichen Darmbakterien stimulieren und sich damit positiv auf den Organismus auswirken – brutkasten berichtete.

Neues Probiotikum am Markt

Neben seinem Präbiotikum launchte das Wiener HealthTech nun auch das Probiotikum “myBioma Comfort”. Genauer fokussiert man sich hier auf den wissenschaftlich erforschten Bakterienstamm Lactobacillus plantarum 299v. Der Stamm sei bekannt dafür, Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Reizdarm zu lindern, die Darmbarriere zu stärken und damit das Immunsystem “positiv zu beeinflussen”, heißt es vom Startup. Die Kombination auf Prä- und Probiotika schaffe damit eine gesunde Grundlage für den Darm, die das Wachstum nützlicher Bakterienkulturen fördern kann.

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