28.08.2023

Konkursmasse von Gleam verkauft: “Lager innerhalb von 8 Stunden leer”

Gleam Bikes-Gründer Mario Eibl beschreibt in einem emotionalen LinkedIn-Posting das Ergebnis der Konkursmasse-Auktion.
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Gleam Mario Eibl
Mario Eibl | (c) Gleam

Mitte Juni musste das Wiener E-Bike-Startup Gleam Insolvenz anmelden. Der Versuch, ein Sanierungsverfahren zu starten, scheiterte, wie der brutkasten berichtete. Im Zuge des darauf folgenden Konkursverfahrens, über das wir mit Gründer Mario Eibl ausführlich sprachen, wurden die physischen Assets des Unternehmens über die Plattform Aurena versteigert. Nun ist auch dieser Vorgang abgeschlossen, wie der Gründer in einem emotionalen LinkedIn-Posting beschreibt.

Weniger als 100.000 statt mehr als 600.000 Euro bei Versteigerung

“Now only the blueprint of our company remains.”, schreibt Eibl. Bei der Versteigerung seien letztlich weniger als 100.000 Euro hereingekommen – der Gründer selbst hatte den Wert der physischen Assets aus der Gleam-Fabrik mit mehr als 600.000 Euro beziffert. “All die Käufer:innen räumten das Lager in Wien innerhalb von acht Stunden leer”, so Eibl.

Eibl strebt weiterhin “Gleam 2.0” an

Abermals betont der Gründer jedoch, dass er weiterhin einen Neustart anstrebt. “Wann und wie ein Relaunch von Gleam 2.0 stattfinden könnte, weiß nur Gott. Aber wie oben erwähnt, bleibt die Blaupause bestehen. Die Marke, das geistige Eigentum und das Know-how sind nach wie vor vorhanden, und ein Relaunch ist mit der richtigen Investitionsgröße leicht möglich. Ich bin bereit dafür”, so Eibl auf LinkedIn.

“Kundenpipeline mit einem Umsatzpotenzial von 25 Millionen Euro”

Ende Juli hatte der Gründer von drei Millionen Euro Investment gesprochen, die notwendig seien, um den Break Even zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Produktionsanlagen aber noch vorhanden. Die nötige Summe für einen erfolgreichen Neustart von Gleam dürfte also höher liegen. “Das Thema Elektroleichtfahrzeuge ist nach wie vor ein weltweit boomender Markt und wie bereits erwähnt, hatten wir innerhalb eines Jahres eine Kundenpipeline mit einem Umsatzpotenzial von 25 Millionen Euro, die von einer Person aufgebaut wurde”, schreibt Eibl in Richtung potenzieller Investor:innen.

Bislang rund 300 Gleam-Bikes verkauft

Bisher hatte Gleam rund 300 Räder verkauft, das aber in die ganze Welt konkret nach Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien, Niederlande, Italien, Spanien, Portugal, Tschechien, Norwegen, Schweden, Vereinigtes Königreich, Brasilien, Marokko, Türkei und Australien, wie der Gründer schreibt.


Videotipp: Mario Eibl über das Scheitern seines Startups Gleam Bikes

Mitte August hat uns Mario Eibl in einem ausführlichen Interview mehr zu den Hintergründen der Insolvenz erzählt.

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Neuer CEO bei CycloTech: Marcus Bauer (c) CycloTech

Mit Vorfreude blickt Bauer auf seine neue Aufgabe: „CycloTech ist für mich ein Unternehmen mit beispielloser Innovationskraft. Die CycloRotor-Technologie bietet Möglichkeiten, die die Luftfahrt nachhaltig verändern werden“. Der neue CEO freue sich darauf, „gemeinsam mit dem Team an dieser spannenden Zukunft zu arbeiten, die Entwicklung neuer elektrischer Antriebe voranzutreiben und die Luftmobilität zu revolutionieren“.

Neuer CEO besitzt “Innovationsgeist”

Der künftige CEO Marcus Bauer bringt über 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen mit. Zuvor war er unter anderem bei internationalen Unternehmen wie Airbus, Siemens und Rolls-Royce tätig. Laut Presseaussendung begleitete er in seiner Karriere bereits „zahlreiche technologische Durchbrüche“.

Mit seinem „technischen Know-how“, seiner „strategischen Führungsstärke“ und seinem „Innovationsgeist“ gilt Bauer als ideale Besetzung für die CEO-Position. Seine Aufgabe wird es sein, CycloTech in der Wachstumsphase zu unterstützen und das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur in der Luftfahrtindustrie zu entwickeln.

Kinsky bleibt trotz Rücktritt im Unternehmen

Nach sieben Jahren im Unternehmen übergibt Hans-Georg Kinsky nun seine Position als CEO. Stolz blickt er auf den Erfolg der letzten Jahre zurück: „Die Entwicklung der CycloRotor-Technologie war eine faszinierende Reise, und ich bin dankbar für die engagierte Zusammenarbeit unseres Teams. Mit Dr. Marcus Bauer als neuem CEO sind wir bestens aufgestellt, um unsere Vision einer nachhaltigen, elektrischen Luftmobilität weiter zu realisieren“.

Im Jahr 2016 übernahm Kinsky als Gesellschaftervertreter die Rolle als CEO. Unter seiner Leitung entwickelte sich CycloTech zu einem bedeutenden Anbieter von Antriebssystemen für die Luftfahrt. Nach seinem Rücktritt bleibt er dem Unternehmen als Beiratsmitglied erhalten.

CycloTech entwickelte Modell für fliegende Autos

Das Linzer Startup CycloTech bezeichnet sich selbst als weltweit führendes Unternehmen für Antriebssysteme in der Luftfahrt, die auf dem Voith-Schneider-Prinzip basieren. Es entwickelte ein elektrisch betriebenes 360°-Schubvektor-Antriebssystem. Dabei ermöglichen elektrisch angetriebene CycloRotoren eine direkte Variation der Schubkraft in Größe und Richtung auf einer vollständigen Kreisbahn. Damit unterscheidet sich das System von herkömmlichen Flugzeugantrieben (Düsen, Propeller, Rotoren), die nur Schub in eine Richtung erzeugen können.

Erst Anfang November präsentierte CycloTech einen Prototypen eines Fluggeräts, den „BlackBird“ – brutkasten berichtete. Dieses Konzept soll zukünftig die Entwicklung fliegender Autos mit einem neuartigen Antriebssystem ermöglichen. Langfristig verfolgt das Unternehmen das Ziel, individuelle Luftmobilität in den Alltag zu integrieren.

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