28.01.2019

Schallschutz mit Schafwolle: Innsbrucker Startup gewinnt Klimahouse Startup Award 2019

Das österreichische Startup Tante Lotte Design konnte sich mit seinem Produkt Whisperwool beim Klimahouse Startup Award 2019 im NOI Techpark gegen zahlreiche internationale Konkurrenten durchsetzen. Whisperwool ist eine effiziente Lösung zur Schalldämmung - mit nicht nur hervorragenden ökologischen Eigenschaften.
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Klimahouse Startup Award
(c) Klimahouse.

Insgesamt nahmen 25 innovative Unternehmen aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz am Wettbewerb Klimahouse Startup Award 2019 im Rahmen der Klimahouse-Messe teil, dessen Finale am 25. Januar stattfand. Und zwar im NOI Techpark, der sich für Bozens zu einem wichtigen Innovation District mit Forschungseinrichtungen, Labors und innovativen Unternehmen entwickelt hat. „Wir sind sehr froh, für das Finale des Klimahouse Startup Award 25 Startups aus ganz Europa in den NOI Techpark gebracht zu haben“, erklärt Hubert Hofer, Director of Services des NOI Techparks, welcher als Partner des Wettbewerbs fungiert. „Die Green Technologies sind eines der Schlüsselfelder, in die der NOI Techpark investiert, denn wir sind davon überzeugt, dass es sich um einen Bereich handelt, der nicht nur für die Zukunft Südtirols, sondern für die des gesamten Planeten eine zentrale Rolle spielt.“

+++ Der Klimawandel als Chance für Green Startups und CleanTech? +++

Whisperwool: nicht nur ökologisch überzeugend

Als Sieger ging Tante Lotte Design aus Innsbruck hervor. Das Startup mit dem ulkigen Namen gewann mit seinem Produkt Whisperwool. Dabei handelt es sich um innovative Paneele aus Tiroler Schafwolle zur Schalldämmung. Hierbei kommt Schafwolle zum Einsatz, die für die Kleidungsindustrie zu grob ist und sonst größtenteils entsorgt werden würde. Darüber hinaus ist sie feuchtigkeitsregulierend und hat hervorragende akustische Eigenschaften, da sie auch tiefere Frequenzen ab 100 Herz absorbiert.

Whisperwool

Whisperwool Acoustic Solution

Gepostet von Tante Lotte Design am Mittwoch, 9. Mai 2018

Es setzte sich damit gegen Finalisten wie Caemate und Mas Roof durch. Caemate, ein Südtiroler Startup, hat mit WeStatix eine Online-Software zur Automatisierung und Optimierung von Ingenieursarbeiten entwickelt. Mas Roof aus Oderzo (Italien), das mit dem zweiten Platz nach Hause ging, arbeitet an einem Dachsystem mit integrierten Solarpaneelen.

+++ Fokus: Energie und Umwelt +++

Klimahouse Startup Award: Preise im Gesamtwert von 30.000 Euro

Natürlich gab es für die Startups auch Preise. Der Gesamtgewinn des Wettbewerbs in Form von Dienstleistungen beträgt 30.000 Euro. Tante Lotte Design erhält u.a. einen komplett eingerichteten Messestadt bei der Klimahouse 2020 sowie ein umfangreiches Publicity-Paket. Und noch ein weiterer Preis ging an ein österreichisches Startup: Der Spezialpreis der KlimaHaus-Agentur ging an MyWarm, das ein System zum thermisch-hydraulischen Abgleich entwickelt hat, mit dem sich Heizkosten und CO2-Emissionen senken lassen. Der Publikumspreis ging an das Startup Cool Roof Company aus Modena, das sich auf Anstriche spezialisiert hat, die das Sonnenlicht reflektieren und eine Überhitzung von Gebäuden verhindern soll.


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Lachsalternative soll durch Myoglobin noch authentischer werden. (c) Revo Foods

Dank Revo Foods ist „Lachs“ aus dem 3D-Drucker längst Realität. Nun plant das Wiener FoodTech-Unternehmen, seine vegane Lachsalternative optisch und geschmacklich noch näher an das Original heranzubringen. Das ermöglicht nun eine Partnerschaft mit dem belgischen Unternehmen Paleo. Eurostars unterstützt das gemeinsame Projekt mit einer Förderung von 2,2 Millionen Euro.

Gemeinsam setzen die beiden FoodTech-Startups auf die Entwicklung von Myoglobin für pflanzliche Fischalternativen. Dies soll durch die Kombination von Paleos Präzisionsfermentationstechnologie und Revo Foods 3D-Strukturierungstechnologie erreicht werden.

Myoglobin soll Revo Foods veganem Lachs mehr Authentizität verleihen

Das gemeinsame Projekt von Revo Foods und Paleo startete im August 2024 und ist auf zwei Jahre angelegt. Ziel ist es, ein speziell für pflanzlichen Lachs entwickeltes Myoglobin herzustellen und es in die Rezeptur von Revo Foods veganem Lachs zu integrieren. Die innovative 3D-Strukturierungstechnologie von Revo Foods ermöglicht die Kombination mehrerer Materialien in einem Produkt. Bisher basiert der vegane Lachs von Revo Foods auf Mycoprotein.

Das belgische FoodTech-Startup Paleo stellt das Myoglobin für den veganen Lachs mithilfe von Präzisionsfermentation her. Bei diesem Verfahren werden tierische Proteine mit Hilfe von Hefe produziert. Myoglobin ist ein Hämoprotein, das als essenziell für den authentischen Geschmack, die Farbe und die Textur von Fleisch gilt. Ursprünglich kommt dieses Protein in den Muskeln und roten Blutkörperchen von Tieren vor, doch es kann auch durch Fermentationsprozesse hergestellt werden. Neben dem Geschmack verleiht es pflanzlichen Fleischalternativen die charakteristische rote Farbe und das typische Aroma beim Kochen und Braten. Derzeit arbeitet Paleo an Myoglobin für Rindfleisch, Hühnchen, Thunfisch und sogar Mammut.

Myoglobin soll nachhaltige und gesunde Lachsalternative schaffen

Revo Foods und Paleo arbeiten daran, einen veganen Lachs zu entwickeln, der echtem Lachs noch ähnlicher sieht und einen authentischen Geschmack bietet. Das Protein Myoglobin soll hierbei „ein völlig neues Niveau kulinarischer Erlebnisse“ für pflanzliche Alternativen ermöglichen. Zusätzlich wird der Nährwert, insbesondere der Eisen- und Proteingehalt, durch die Verwendung von Myoglobin verbessert.

Der Produktionsprozess dieser veganen Lachsalternative erfolgt vollständig ohne den Einsatz von Tieren. Das Endprodukt ist gentechnikfrei. Die Verwendung von Myoglobin aus der Präzisionsfermentation kann nach Angaben der Unternehmen den ökologischen Fußabdruck weiter verringern und „einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leisten“. Ebenso behauptet Revo Foods, dass ihre Fischalternativen im Vergleich zu konventionellen Fischprodukten bis zu 90 Prozent Frischwasser und 75 Prozent CO2 einsparen.

Veganer “Lachs” wird mit 2,2 Millionen Euro gefördert

Ende September eröffnete Revo Foods in Wien die „Taste Factory“ – die bislang größte Anlage für additive Lebensmittelproduktion mittels 3D-Druck. Bei voller Kapazität kann die Produktionsstätte monatlich bis zu 60 Tonnen Lebensmittel herstellen – brutkasten berichtete. Ihr neuestes, auf Pilzprotein basierende “Lachsfilet” ist seit Oktober dieses Jahres erhältlich. Dieses Produkt entstand in Kooperation mit dem schwedischen Unternehmen Mycorena und erhielt Fördermittel in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro, unter anderem auch durch das EU-Programm Eurostars.

Die nächste Förderung lässt nicht lange auf sich warten: Auch für das neue Projekt mit dem belgischen FoodTech Startup Paleo erhält Revo Foods Fördergelder. Diese Förderung in Höhe von 2,2 Millionen Euro kommt von dem Eureka Eurostars-Programm und soll die Innovationskraft sowie die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen stärken.

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