10.05.2021

Industriestandort 2025+: IV schlägt Fachkräfteagentur vor

Um hinsichtlich des Konjunkturaufschwungs im Wettbewerb mit Nationen wie den USA oder China nicht noch weiter zurückzufallen, müssen in Europa - und damit auch in Österreich - rasch zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung der Industrie gesetzt werden. Neben der Forderung wie der Wiedereinführung des Investitionsfreibetrags soll hierzulande eine eigene Fachkräfteagentur dem Fachkräftemangel gegensteuern.
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IV Knill, Neumayer und Helmenstein
IV-Präsident Georg Knill/IV-Generalsekretär Christoph Neumayer und IV-Chefökonom Christian Helmenstein © IV

„Wir haben es in der Hand, ob Österreich zu den führenden Industriestandorten zählt und auf Augenhöhe mit den USA und China operieren kann“, betonte der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill, vor Kurzem im Rahmen einer Pressekonferenz mit IV-Generalsekretär Christoph Neumayer und IV-Chefökonom Christian Helmenstein. Und weiter meint er: „Wir sind in der Zielgeraden des Pandemie-Marathons. Jetzt gilt es, den Blick nach vorne zu richten und die Weichen für nachhaltiges, investitionsgetriebenes Wachstum zu stellen. Das bedeutet einerseits eine rasche Rückkehr zum Vor-Krisen-Niveau, andererseits müssen wir über uns hinauswachsen. Österreich muss sein volles Potenzial ausschöpfen, Mittelmaß reicht nicht aus, sonst fallen wir bei Wohlstand und Lebensqualität zurück.“

Fachkräfteagentur gegen Fachkräftemangel

Um dem angesprochenen Mittelmaß keine Chance zu bieten und auch rasch wieder auf die Überholspur wechseln zu können, thematisierte Knill neben den altbekannten Forderungen wie der im Regierungsprogramm angekündigten Senkung der Körperschaftssteuer (Köst; Senkung von 25 auf 21 %) und der Lohnnebenkosten (in Richtung deutsches Niveau, das mehr als vier Prozentpunkte niedriger liegt als das österreichische, Entlastungspotenzial bei den Beiträgen zur Unfallversicherung, Arbeitslosenversicherung und dem Familienlastenausgleichsfonds) oder der steuerlichen Gleichstellung von Eigen- und Fremdkapital die Installation einer eigenen Fachkräfteagentur. Deren Aufgabe solle die Steuerung der mittel- und langfristigen Fachkräfteentwicklung sein und das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt verbessern. Ein eigener Kompetenzatlas könne auf einen Blick verdeutlichen, wo Fachkräfte gebraucht werden und das Bildungsangebot daran angepasst werden. Angesiedelt sein könnte diese Fachkräfteagentur im Wirtschaftsministerium unter Einbindung des Bildungs- und Arbeitsministeriums. Zudem empfiehlt die Industrie die Aufwertung der dualen Lehrausbildung. Ebenso brauche es u.a. attraktive Modelle für die Lehre nach der Matura. „Um das Wachstum in Europa und Österreich zu stärken, müssen wir Exzellenz in den entscheidenden Zukunftsfeldern anstreben: Qualifizierung, Digitalisierung und Innovation“ erklärte Knill weiter.

Digitale Transformation im Fokus

Um insbesondere die Digitalisierung voranzutreiben, müssten die Technologie-Frontrunner aus Österreich gestärkt werden. „Ziel sind agile und resiliente Wertschöpfungsnetzwerke und ein wettbewerbsfähiger, innovativer und nachhaltiger Produktionssektor mit einem starken Ökosystem aus Leitbetrieben, KMU und Jungunternehmen in Österreich“, so Knill, der zudem auf ein umfangreiches IV-Aktionspapier verwies, das in Kürze vorgestellt wird und die wesentlichen Schwerpunkte für eine erfolgreiche digitale Transformation Österreichs bis 2030 und darüber hinaus skizziert. Um die Zukunftsfähigkeit des Standortes zu stärken, plädiert die IV zudem für Maßnahmen für die heimischen (energieintensiven) Unternehmen beim Übergang zur Energiewende. „Nachhaltiger Klimaschutz und energieintensive Produktion können und müssen eine gemeinsame Zukunft in Österreich haben. Es braucht eine Kompensation der Kosten, die nicht am weltweiten Markt untergebracht werden können. Konkret schlagen wir hier einen Industrie-Dekarbonisierungs-Fonds vor, der energieintensive Unternehmen dabei unterstützt, kräftige Investitionen in die Zukunft zu tätigen“, erklärte Knill.

Investitionen als wichtiges Instrument

Um Österreich als Industriestandort weiter zu etablieren, brachte Knill auch die Wiedereinführung des Investitionsfreibetrags in Höhe von 30 Prozent der getätigten Investitionen aufs Tableau. Dieser Wert entspreche einer Förderquote von sieben Prozent. Notwendig sei diese Maßnahme, da die wirksame Investitionsprämie, die vor Kurzem von zuletzt drei auf fünf Milliarden Euro erhöht wurde, nur zeitlich begrenzt das Wachstum ankurble. 

Mehr Zusammenarbeit für einen starken europäischen Wirtschaftsstandort forderte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer auf internationaler Ebene. Er sprach sich für die Umsetzung des EU-Mercosur-Abkommens aus und betonte die Wichtigkeit von Gesprächen mit den USA über ein transatlantisches Abkommen. „Die Förderung von Exporten und der bestmögliche Zugang zu dynamischen Märkten sind zur Überwindung der Krise entscheidend“, so Neumayer.

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brutkasten-Printmagazin Ausgabe Mai 2024
die neue Ausgabe des brutkasten-Printmagazins mit Eva Sommer am Cover | Foto: brutkasten

Das brutkasten-Printmagazin ist auch digital als Download erhältlich – der Link findet sich am Ende des Artikels.


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Mit “Precision Fermentation” will Sommer eine Technologie liefern, um veganen Käse zu produzieren, der schmeckt – und damit den globalen Käsemarkt aufmischen. Ihr erklärtes Ziel mit ihrem neuen Startup ist es aber nicht, reich zu werden, sondern Tiere aus der Food-Value-Chain zu bringen. Jedenfalls sehen Investor:innen vegane Produkte als eine gewaltige Business-Opportunity: Schon jetzt hat Sommer für ihr Startup über sechs Mio. Euro an Investments erhalten. Was die weiteren Pläne der Gründerin mit dem ungewöhnlichen Werdegang vom Schulabbruch zum Millionenexit sind, ist in der Story ab Seite 32 zu lesen. Der Text ist Teil unseres Schwerpunkts zum Thema Foodtech (ab Seite 26), für den wir unter anderem mit dem Investor Ryan Grant Little und den Startups Kern Tec, Arkeon und Revo Foods gesprochen haben.

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Du bist Gründer:in, Investor:in oder Teil des Innovations-Ökosystems, aber hast das brutkasten-Printmagazin nicht zugestellt bekommen? Lass dich hier vormerken für die künftigen Ausgaben des Magazins!

Ebenfalls schon einen erfolgreichen Startup-Exit hinter sich hat Martin Klässner – und zwar einen noch etwas größeren. Der 250 Mio. Euro schwere Verkauf des Salzburger E-Mobility-Unternehmens has.to.be gilt als der größte bekannte Exit der österreichischen Startup-Geschichte. Doch auch Klässner will es jetzt noch einmal wissen: Mit seinem neuen Unternehmen GrowthSquare möchte der gebürtige Münchner den Erfolg von has.to.be wiederholen. „Auch aus einem gewissen Ego-Gedanken heraus“, um zu wissen, ob der has.to.be-Exit nicht bloß ein Glücksfall war, wie er in unserer Interviewserie „Das Leben nach dem Exit“ erzählte. Die Story zu der Folge mit bisher noch nie erzählten Details zum Verkauf von has.to.be gibt es auf Seite 10.

Longevity & Biohacking im Startup-Alltag

Im Bereich „Beyond Business“ beschäftigen wir uns dieses Mal unter anderem mit dem Thema Langlebigkeit. Was wirklich hinter den Begriffen Longevity und Biohacking steckt und was man daraus für den eigenen Alltag mitnehmen kann, hat uns Thomas Lechner, Co-Founder des Grazer Startups Luminous Labs, erzählt (Seite 56). Praktische Tipps für den Startup-Alltag haben wir außerdem zu den Fragen eingeholt, wie man sich im Büro richtig ernährt (Seite 64) und wie man Haltungs- schäden vermeidet (Seite 68). Und zwei Paare haben uns erzählt, was es braucht, damit die Kombination Liebe, Ehe, Familie und Gründung funktioniert (Seite 74).

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