28.05.2019

Ideas 4 Brands: Als Oma der Influencerin mit Süßstoff beim Abnehmen half

Review. In der von Diego5-Gründerin Sandra Thier moderierten neuen Puls 4-Pitch-Sendung Ideas 4 Brands haben Influencer die Chance, vor bekannten Marken ihre Idee vorzustellen. Wir haben uns die Pilot-Folge für euch angesehen.
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(c)Puls 4 - Bei der Influencer-Show Ideas 4 Brands konnten Youtube-Stars, Blogger und Instagram-Profis ihre Ideen vor Markenverantwortlichen pitchen und Kooparations-Verträge ergattern.

Das Prinzip der neuen Puls 4-Show Ideas 4 Brands ist einfach: Influencern, die es schaffen ihre Idee den Juroren schmackhaft zu machen, winken Kooperationsverträge (zumindest ein Vieraugen-Gespräch dafür) mit den teilnehmenden Marken. In der gestern ausgestrahlten Pilot-Folge waren das Natusweet, OTTO mit ihrer Interieur-Linie, Coca-Cola und Borotalco. Das Konzept dazu stammt von pilot.media Deutschland. Moderiert wird Ideas 4 Brands von Sandra Thier (der brutkasten berichtete), Co-Produzentin und diego5-Gründerin. Zu den Juroren zählen neben Puls 4-Moderatorin Bianca Schwarzjirg und Cameo Miller-Aichholz von Studio71 auch Buzzbird-Gründer Andreas Türck und Youtube Star Felix Hummel. Sie stehen den jeweiligen Markenverantwortlichen als Experten zur Seite.

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Ein “cooles” Gaming-Zimmer

Den Anfang machte der 18-jährige Mobile-Gamer Puuki (Lukas Ortner), dessen Gaming-Kanal eine halbe Million Follower hat. Vor den Augen der Jury und der Marken- und Sortimentsmanagerin von OTTO Österreich, Regina Wittine, zeichnete er in seinem Pitch seine Idee des “coolsten Gaming-Zimmers Österreichs”.

Einbindung der Community

Bei der Einrichtung des Raumes wollte Puuki die Community miteinbeziehen, die mitentscheiden könne, welche Art von Möbel oder Ähnliches das Zimmer schmücken sollten. Schlussendlich sollte der Raum auf der OTTO-Hauptseite zum Kauf angeboten werden. Sein Pitch war durchdacht, der Gamer führte zudem noch ein selbstgemachtes Promo-Video vor, in dem er auf die OTTO-Aktion hinwies und seine Fans aufrief, auf Instagram über die Möbelstücke fürs Zimmer abzustimmen. So die Idee.

Nächster österreichischer “PewDiePie”?

Die Kosten für die Idee bezifferten Puuki  – bei sechs Möglichen Videos – auf 20.000 Euro. Juror Felix Hummel schien überzeugt. Er nannte Puuki nach dem Pitch den womöglich nächsten österreichischen “PewDiePie” (Anm. schwedischer Webvideoproduzent mit über 96 Millionen Abonnenten).

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(c) Puls 4 – Zur Jury, die den Markenverantwortlichen beratend zur Seite standen, gehörten neben Moderatorin Sandra Thier (Mitte): Andreas Türck, Cameo Miller-Aichholz, Bianca Schwarzjirg und Felix Hummel.

“Zero to Hero”

Den zweiten Pitch vor der OTTO-Markenbotschafterin bei Ideas 4 Brands lieferte Lisa-Sophie Stejskal mit ihrer Bastel-Plattform Cute Life Hacks. Die Influencerin verfügt über eine mehr als 230.000 User-starke Community. Sie wartete gleich mit zwei Ideen auf: Bei “Zero to Hero” handelt es sich um die Möblierungsentwicklung ihrer aktuell leeren Wohnung von Grund auf, bei der die Community Zeuge werden kann, wie Stück für Stück Wohnraum entsteht. Die zweite gepitchte Kampagne hatte die Dekorierung eines Möbelstücks im Fokus, deren Umsetzung zu einem ungewöhnlichen “Wow-Effekt” führen soll. Kosten: ab 1000 Euro pro Package.

Vierfach-Mama bei Ideas 4 Brands

Diana Diamanta betrat als nächste die Ideas 4 Brands-Bühne. Die “Mama-Vloggerin” mit 40.000 Abonnenten zeigt auf ihrem Kanal das tägliche Leben mit vier Kindern. Ihre Idee für eine Influencer-Kampagne für OTTO bezeichnete sie als “Kinderzimmer-Room-Tour”. Im Untergeschoss ihres Hauses gebe es zwei renovierfähige Zimmer, die sie gern komplett mit OTTO-Versand einrichten und den ganzen Prozess mit drei Youtube-Videos, von der Bestellung bis zur fertigen Präsentation, begleiten würde. Als Abschluss soll ein Gewinnspiel für die Zuseher zusätzliche Reize schaffen, die die Reichweite steigern sollen. Kosten für die Idee: 5000 Euro.

Entscheidung für zwei Influencerinnen

Nach diesen drei Pitches kam es zur Entscheidung durch die Jury. Wittine meinte, Stejskal hätte das Living- und Interieur-Thema neu interpretiert, während Diamantas Authentizität den Ausschlag gegeben hätte, gleich beide Influencerinnen zu weiteren Gesprächen einzuladen.

Starkoch als Cola-Botschafter

Die nächsten Pitcher bewarben sich für eine Kooperation mit Coca Cola. Dabei nahm Starkoch Alexander Kumptner als Markenbotschafter des Soft-Drink-Herstellers auf der Jury-Bühne neben den Experten Platz. Er suchte jemanden, der sich mit ihm auf eine kulinarische Reise begebe, bei der man Essen und Trinken wieder mehr verbinde.

Themenverfehlung beim Pitch

Den Anfang hier machte Maxamillion mit seinen 260.000 Followern. Der junge Mann dreht Videos als “Freerunner” und Sportler mit einer Liebe zu Saltos. Seine Idee wäre eine halb- bis einjährige Kooperation mit Coca Cola, in deren Zeitraum er zwölf Videos drehe, die die Überwindung seiner Ängste zum Ziel hätten. Etwa ein Tandem-Sprung aus 6000 Metern, Backflips aus 20 Meter Höhe oder Rallyfahrten. Während die “freche Art” des Influencers gut ankam, meinte Hummel, es würde sich bei der Idee um eine Themenverfehlung handeln. Er konnte nicht erkennen, wie das Bezwingen von Ängsten mit den Plänen von Kumptner zusammenpasse. Jener attestierte dem Influencer aber “Echtheit” und wartete auf die nächsten Auftritte.

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Coca Cola und der ökologische Fußabdruck

Mimilicious zählt mit ihren 1000 Followern als Neuling in der Influencer-Branche. Die gelernte Köchin pitchte die Idee, eine Kulinarik-Tour mit Coca Cola mit Fokus auf Nachhaltigkeit zu starten. Die Food-Bloggerin empfahl den Video-Dreh direkt beim Produktions- und Logistikzentrum des Softdrink-Konzerns in Edelstal zu beginnen, um zu zeigen, wie sehr der Konzern auf den ökologischen Fußabdruck achte (z.B. mit der Nutzung von E-Autos).

Diversity-Videos vom Model

Kimberly Budinsky ist Schauspielerin, Model und hat 21.000 Follower auf Instagram. Sie stellte als letzte in dieser Runde die Idee eines Birthday-Dinners mit dem Credo “Diversity” vor, das unterschiedliche Menschen (Aussehen, Religion) zusammenbringen soll. Budinsky dachte dabei an Videos vom gemeinsamen Kochen mit Kumptner, wo gezeigt werde, wie sie vom Starkoch lerne.

“Allen Ideen fehlt etwas”

Bei der Feeback-Runde meinte Türck, bei allen Idee fehle etwas, um gänzlich zu überzeugen. Kumptner stimmte im Prinzip zu, sagte aber, bei seinem Projekt gehe es um “in die Tiefe gehen”. Deshalb und weil er sich von der Kandidatin und ihrer Art “Dinge anzugreifen” überzeugt zeigte, entschied sich der Coca-Cola-Verantwortliche für Mimilicous. Allerdings nicht als Begleitung für die Tour, sondern für eine Art “Testphase” und das Ausloten anderer Projekte.

Instagram-Bakeoff von Tini Neumann

Für Natusweet war Stefanie Volkmann bei Ideas 4 Brands zu Gast. Sie ist fürs Marketing und den Vertrieb des Süssstoff-Herstellers verantwortlich. Die erste Möglichkeit, ihr ihre Idee vorzustellen, hatte TIKTOK-Star Tina Neumann, die fast drei Millionen Follower zählt. Sie und ihr Manager Matteo Brandherz schlugen ein Instgram-Bakeoff vor. Sechs Bäcker, darunter Neumann selbst, sollten als Hauptpreis ein “Kunstwerk” mit Natusweet backen, das während der Promo-Phase verlost werde. Kosten dafür: 20.000 Euro.

Persönliche Story beim Pitch

Kimberly Budinsky, die vorher noch für eine Kooperation mit Coca Cola gepitcht hatte, versuchte bei Natusweet mit einer weiteren Idee erneut ihr Glück bei Ideas 4 Brands. Ihr persönlicher Zugang zur Marke: Sie hatte nach der Rückkehr aus den USA – und dem Umstieg auf Natusweet auf Anraten ihrer Oma – zwölf Kilogramm abgenommen. Die Schauspielerin erzählte sichtlich bewegt ihre Geschichte und wie ihre Großmutter ihr in dieser schwierigen Zeit geholfen habe, abzunehmen und sich wieder wohl zu fühlen. Der Plan deshalb: Einmal im Monat Videos mit der Oma beim Backen. Kosten für ein halbes Jahr: 15.000 Euro.

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(c) Puls 4 – Co-Produzentin und diego5-Gründerin Sandra Thier fungierte als Modetatorin bei der Influencer-Show von Puls 4.

Fußball-Tricks und Süßstoff

Bei Boss Vienna handelt es sich um einen Fußballkanal, der von Filip, Dilber und Raffael geführt wird. Die drei jungen Männer haben 12.000 Abonnenten hinter sich vereint. Ihr Pitch begann mit ein paar Fußballtricks und der Erklärung, dass ihr Fokus bei Videodrehs auch auf Comedy läge. Sie hätten zudem bereits mit Stars wie Tennis-Ass Dominic Thiem und Stefan Maierhofer sowie mit Rapid Wien zusammengearbeitet. Ihre Idee: Zwei Videos pro Woche auf Youtube, bei denen Natuwseet vorgestellt und die Wichtigkeit gesunder Ernährung erklärt würde. Kosten: 10.000 Euro.

Falsche Vorstellung vom Produkt, aber…

Die Idee Natusweet mit Wasser zu vermischen und in der Pause eines Spiels zu zeigen, wie Fußballer es trinken, stieß allerdings auf wenig positive Resonanz. Da es sich nicht um Zucker handelt, habe das Produkt keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel und jene Kalorien, die ein Sportler brauche, meinte Volkmann.

Trotz mancher Problematik bei der Konkretisierung der Idee, entschied sich Volkmann allen drei Pitchern die Chance zu geben, hinter den Kulissen miteinander ins Gespräch zu kommen.

Social-Media Betreuung als Angebot

Für das Deo mit Mikrotalk, Borotalco, war Produktmanagerin Tanja Pfingstl im Studio. Sie wünschte sich unterhaltsamen Content für eine potentielle Influencer-Kampagne. Der erste, der seine Idee dazu vorstellte, war Daniel Fila aus Oberösterreich. Er ist bei seinen 100.000 Youtube-Abonnenten für die Themen Sport, Fashion, Reise und Liebe bekannt. Er bot zwei Youtube-Videos zum Thema Lifestyle & Travel beziehungsweise ein Straßen-Interview an. Zusätzlich stellte er sechs Instagram-Videos und 18 Posts auf der Plattform sowie auf Facebook in Aussicht. Im Zeitraum von Juni bis Dezember übernehme er auch die Social Media-Betreuung der Marke. Kosten: 20.000 Euro.

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Dritter Versuch des Models

Und da aller guten Dinge drei sind, betrat Kimberly Budinsky ein drittes Mal die Pitch-Bühne. Ihre Idee für Borotalco: Das Deo prominent bei Events zu platzieren. Und bereits vorab bei der Vorbereitung für diese Veranstaltungen im Sinne der Hashtags “#whatsinmybag”, oder “#getreadywithme” der Community zu präsentieren. Kosten für sechs Monate: 15.000 Euro.

Sänger für Deo mit Talg

Die letzen, die eine Kampagne mit Borotalco anstrebten, waren die Sänger Mira & Adam, die mit ihrem Debut-Song 2,5 Millionen Zuhörer erreichen konnten. Sie traten direkt mit einem selbstgeschrieben Pitch auf. Ihre Idee: Zu gewinnende Konzerttickets mit Borotalco als Partner.

Die Jury meinte allgemein, dass Borotalco als Marke von allen Teilnehmern nicht ganz “abgeholt” werden konnte. Dennoch entschied sich Pfingstl für die beiden Sänger, deren Emotionen gut zur Marke passen würden.

Fortsetzung bei Erfolg möglich

Bei dieser Sendung handelte es sich um die Pilotfolge von ideas 4 Brands, die laut Sendeverantwortlichen – bei guten Einschaltquoten – im Herbst ihre Serienreife finden könnte. Wie Sandra Thier, Co-Produzentin, bereits dem brutkasten erzählte, hofft sie auf eine Fortsetzung: “Influencer-Marketing gehört bei den meisten Marken bereits dazu. In den letzten Jahren wurde viel Geld in derartige Kampagnen gesteckt. Bei der Show handelt es sich um die erste Möglichkeit, direkt vor Markenverantwortlichen pitchen zu dürfen”, sagt sie.


⇒ Zur Homepage der Influencer-Show

⇒ Tina Neumann

⇒ Puuki

⇒ Maxamillion

⇒ Diana Diamanta

⇒ Cute Life Hacks

⇒ Daniel Fila

⇒ Kimberly Budinsky

⇒ Boss Vienna

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Die Zement-, Beton- und Bauindustrie zählt zu den CO2-intensivsten Industrien weltweit: Laut dem UN Global Status Report ist der Bau- und Gebäudesektor für rund 38 Prozent des globalen CO2-Aufkommens verantwortlich. Während die Nachfrage nach neuen Gebäuden und Infrastrukturen stetig wächst, verursacht die traditionelle Bauweise erhebliche ökologische Probleme. Ein Grund dafür ist der Mangel an kreislaufähigen Technologien, um Baureststoffe effizient zu recyceln und die Emissionen signifikant zu senken.

25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie

Mit ParaStruct ging 2021 ein Unternehmen aus Tirol an den Start, das künftig ungenützte Rohstoffe in der Bauindustrie nutzbar machen und eine Lösung zur nachhaltigen Transformation der Bauindustrie bieten möchte. “Parastructs 3D-Druck- und Recyclingtechnologien ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen und dabei Kosten und den CO2 Fußabdruck zu senken”, so Gründer und CEO Georg Breitenberger.

Der gebürtige Südtiroler verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie. Bereits während des Bauingenieur-Studiums beschäftigte er sich mit 3D-Druckverfahren in der Bauindustrie. “In diesem Bereich wurden von mir verschiedene Leitprojekte in Ländern wie Taiwan, Schweiz, Deutschland und Italien entwickelt. Um meine Ziele noch besser zu erreichen, habe ich mich 2021 selbständig gemacht”, so der Gründer.

Das Gründungsteam (v. l.n.r. Georg Breitenberger, Freia Ruegenberg, Kilian Rießbeck) mit einem Mitarbeiter | (c) ParaStruct

Zunächst hat er sein Startup als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) gegründet. Als er die Recyclingfähigkeit von mineralischen Bindemitteln untersuchen wollte, holte er sich mit Freia Ruegenberg und Kilian Rießbeck zwei weitere Expert:innen im Bereich der anorganischen Chemie als Gründungsmitglieder an Bord.

Die Entwicklung der Materialplattform von ParaStruct

Über die letzten zwei Jahre entwickelte Breitenberger gemeinsam mit seinem Team eine Materialplattform, die biogene und mineralische Reststoffe oder Abfallstoffe der Bauindustrie aufbereitet und durch digitale Fertigungsverfahren, wie 3D-Druck, wiederverwertet.

Konkret handelt es sich dabei um meist feinkörnige organische Materialen wie Holzmehl oder Sägespäne bzw. anorganische Schüttgüter. Diese Abfälle werden mit einem speziellen Bindemittel kombiniert, das wiederum wiederverwendbar ist.

“Bei industriellen Prozessen in der Holz oder Ziegelherstellung entstehen sehr große Mengen an feinkörnigen Abfällen. Das entspricht rund 30 Prozent der gesamten Abfallmenge. Über die Materialplattform bringen wir die Produktionsreststoffe mit den geeigneten Bindemitteln zusammen”, so der Gründer über die Lösung von ParaStruct.

Das 3D-Druckverfahren ist dabei eine Option, aber keine Notwendigkeit. So können die Abfallmaterialen auch konventionell verarbeitet werden. 3D-Druck bietet sich jedoch insofern an, als dass man funktionale und ästhetisch anspruchsvolle Bauteile herstellen kann.

Das Geschäftsmodell und erste zahlende Kunden

ParaStruct plant, seine Technologie durch Lizenzvergabe an bestehende Produzenten zu monetarisieren. Das Startup hat laut dem Gründer bereits 16 Letters of Interest von Unternehmen aus ganz Europa erhalten, die an den innovativen Recyclinglösungen interessiert sind. Zudem zählt das noch recht junge Unternehmen bereits erste zahlende Kunden aus der Stahl- und Betonfertigungsindustrie.

Die Biomaterialien sind vielfältig von der Bauindustrie bis zur Möbelindustrie einsetzbar. Hier handelt es sich um einen Hocker, der für ein italienisches Möbelcluster aus Altholz hergestellt wurde.

“Das Lizenzsystem ist variabel und die Partner können unterschiedliche Bausteine auswählen. Sie zahlen eine Einmalzahlung zu Beginn und eine laufende Lizenzgebühr von fünf Prozent auf den Umsatz”, so der Gründer.

Die Umstellung auf recycelbare Baumaterialien bietet laut Breitenberger enorme Vorteile, insbesondere in Ländern wie Dänemark und den Niederlanden, wo bereits Steueranreize für nachhaltige Bauweisen existieren. In diesem Kontext verweist der Gründer unter anderem auf den Markt für kreislauffähige Materialien. Dieser wird aktuell von der Unternehmensberatung Roland Berger auf 540 Milliarden Euro geschätzt, mit einem jährlichen Wachstum von zwölf Prozent.

Förderungen durch die Austria Wirtschaftsservice

Im Zuge des Aufbaus des Unternehmens wurde Breitenberger gemeinsam mit seinem Team von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) unterstützt. So konnte das Unternehmen über das Programm aws Preseed – Deep Tech eine Förderung an Land ziehen.

Im Modul Preseed – Deep Tech werden auf angewandter Forschung und Entwicklung basierende unternehmerische Vorgründungs- und Gründungsvorhaben unterstützt, die durch Erarbeitung eines ersten “proof of concept” bzw. eines Prototypen einer wirtschaftlichen Umsetzung zugeführt werden sollen.

“Durch die aws Preseed-Finanzierung war es möglich, ein qualifiziertes und spezialisiertes Team aufzubauen. Zudem diente sie uns als Referenz bei weiteren Fördergeldgebern im EU-Kontext und bei ersten Testkunden. Auch hat die Unterstützung bei der Strukturierung der Gründungsphase etliche Entscheidungen erleichtert”, so Breitenberger.

Fundraising und die weiteren Pläne von ParaStruct

Anfang Juli nahm Breitenberger am Business Angel Summit in Kitzbühel teil. Einmal pro Jahr treffen sich auf Einladung der Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Standortagentur Tirol in dem bekannten Alpen-Städtchen dutzende Business Angels und Startup-Investor:innen zum Austausch über aktuelle Themen und Trends (brutkasten berichtete von Ort).

Wie bereits in den Vorjahren erhielten auch in diesem Jahr wieder zwölf Startups die Chance, an der Netzwerkveranstaltung teilzunehmen – darunter auch ParaStruct. Das Unternehmen konnte sich unter 150 Bewerbern durchsetzen und pitchte gemeinsam mit weiteren elf Startups seine Technologie vor mehr als 130 Business Angels.

“Bis Ende des Jahres wollen wir eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600.000 Euro abschließen. Uns wäre es auch wichtig, einen deutschsprachigen Leadinvestor zu finden”; so Breitenberger über die mittelfristigen Pläne von ParaStruct.

Langfristig möchte das Startup bis 2025 den Nutzen seiner Technologie auch in Branchen außerhalb des Baus nachweisen. Zudem will ParaStruct künftig mit dem speziellen 3D-Druckverfahren zur Besiedelung extraterrestrischer Räume wie Mond und Mars beitragen. Unter anderem hat das Startup im Space-Bereich dafür bereits erste Preise gewonnen.



* Disclaimer: Das Porträt entstand im Zuge einer Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice GmbH.

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