12.10.2020

Höhle der Löwen: Tote Brote und zweithöchstes Einzel-Investment der Sendung

In dieser Folge der Höhle der Löwen ging es um ein smartes Trainingsband, unübliche Knödel und eine Bodyscan-Software. Zudem erhielten Gründer ein Angebot für etwas, was sie gar nicht feilgeboten hatten.
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Höhle der Löwen, Presize, Startup, Pitcher, Body Scan Exit Facebook
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer - Leon Szeli (l.) und Tomislav Tomov wollen mit "Presize", einer mobilen 3D-Körperscan-Software, die Retouren beim Onlineshopping senken.
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Den Anfang der Höhle der Löwen – die immer Montags um 20.15 Uhr bei VOX sowie jederzeit auf Abruf über TVNOW.at zu sehen ist – machte Presize. Das Startup widmet sich dem Problem, dass jedes zweite Modeprodukt, welches online gekauft auch gleich retourniert wird. Für den Endkunden ein großer zeitlicher Mehraufwand, für die Onlinehändler ein enormer finanzieller Schaden und für den Planeten klimatisch eine Katastrophe.

Smartphone Body-Scanning-Software

Presize möchte nun das größte Problem des Online-Shoppings mit einer Drehung lösen: Tomislav Tomov (28) und Leon Szeli (27) haben die Smartphone Body-Scanning-Software entwickelt, die den menschlichen Körper mit der Handy-Kamera innerhalb einer Minute vermisst. Anhand des Videos berechnet die Software im Hintergrund ein 3D-Modell des Körpers, die Maße werden ermittelt und in eine Größenempfehlung umgewandelt. Eine detaillierte Ansicht zeigt die Körperstellen, an denen das Kleidungsstück in der jeweiligen Größe gut passt oder auch etwas zu eng oder zu groß ist.

Hohe Bewertung in der Höhle der Löwen

Mit seiner persönlichen Size-ID muss man die Vermessung nur einmal ausführen und kann so andere Kleidung des Anbieters größengerecht bestellen. 15 Projekte konnten die Gründer bereits umsetzen und ihre Software in den Onlineshops der Kunden integrieren. Um den Vertrieb im B2B weiter auszubauen, benötigt das junge Unternehmen ein Investment von 650.000 Euro und bietet dafür zehn Prozent der Firmenanteile an.

Drei Milliarden Stunden im Jahr Lebenszeit verschwendet

Laut Gründern werden drei Milliarden Stunden an Lebenszeit pro Jahr damit verschwendet, Kleidung zurückzubringen, die einem nicht passt. Daher die Idee, die folgendermaßen funktioniert: Man trägt Alter, Größe und Gewicht in ein Formular ein und lehnt anschließend das Handy an eine Wand. Daraufhin zeigt die Kamera eine eingeblendete Kontur des eigenen Körperbaus, die dem User weisen soll, wie er sich korrekt für die Messung zu positionieren hat. Nach einem kurzen Countdown dreht sich der Kunde einmal im Kreis und die Körpermaßen sind ermittelt. Am Ende kommt die Größenempfehlung und eine Zurückleitung an den vorher ausgewählten Online-Shop.

Die Software merkt sich die ermittelte Size-ID auch für weitere Einkäufe. Nils Glagau warf nach dem Pitch die Frage nach der Online-Einkaufskultur auf. Gehe es wirklich darum, dass die bestellten Kleider, die retourniert werden, nicht passen – oder doch eher um die Eigenheit, dass User einfach mehrere Sachen bestellen, um sie anzuprobieren. Er wollte wissen, ob die Gründer dazu Zahlen hätten.

Bei Modekette integriert

Dies hatten sie. Von den rund 50 Prozent Retouren sei die Hälfte aufgrund der Größe am Rückweg zum Händler, so Tomov und Szeli. Dies stellte den Löwen zufrieden. Auch dass Presize bereits 15 Kunden hätte und bei einer Modekette mit zwei Buchstaben und einem “&” bereits integriert wird, trug dazu bei, dass das Interesse der Löwen gewaltig anstieg.

Das Business-Modell

Geld verdient das Startup damit, dass es für die ersten drei Monate eine Integrationsgebühr in Höhe von 500 bis 10.000 Euro verlangt. Danach schneidet Presize an jedem Kauf mit zwei, bis drei Prozent mit, der aufgrund einer Größenempfehlung getätigt wird.

Datenschutz

Die Löwen waren von den jungen Männern sehr beeindruckt. Dümmel stieg dennoch aus, Presize wäre nicht sein Metier. Wöhrl empfand den Markt und die Konkurrenz als sehr schwer und meinte, dass die Kunden aufgrund von Datenschutzfragen solche Technologien nicht annehmen. Sie war raus.

Noch ein Löwe geht

Danach versicherten die Gründer, dass sie keine Daten speichern würden. Nils Glagau ging trotzdem, weil er den beiden Gründern netzwerktechnisch nicht helfen könnte. Georg Kofler stieg aufgrund der Bewertung aus und ließ Maschmeyer über.

Maschmeyer als letzte Hoffnung

Der machte es spannend, lobte die Gründer und die Idee. Und meinte, eigentlich wäre er gern der Mentor. Man müsse aber über die Bewertung reden. Die Gründer signalisierten Bereitschaft zum Verhandeln und hörten vom Löwen folgendes Angebot: 650.000 Euro für 25 Prozent Anteile.

Entweder, oder…

Die Gründer kamen überraschenderweise mit keinem Gegenangebot zurück, sondern lehnten einfach ab. Ob Taktik oder nicht, es half, denn Maschmeyer signalisierte weiterhin Bereitschaft zu Verhandeln. Es kam dazu, dass die Gründer ein zweites Mal das Studio verließen und mit folgendem Angebot zurückkehrten: 650.000 für 14 Prozent. Mit dem harten Zusatz, wenn der Löwe nicht annehme, sie nicht ins Geschäft kämen.

Verhandlungsgeschick

Maschmeyer sah sich indes bereits in der Rolle als guter Gründervater und forderte 15,5 Prozent. Doch auch hier pokerten die beiden Founder und brachten den Löwen dazu, bei 15 Prozent für 650.000 Euro zuzubeißen. Deal für Presize.

Die Frage nach der WC-Bürste

Die zweiten auf der Show-Bühne der Höhle der Löwen waren die Gebrüder Jan-Peter (43, Jurist) und Andres Psczolla (34, Raumfahrttechniker). Sie sind die Gründer von LOOMAID und möchten mit ihrem Produkt etwas Alltägliches revolutionieren. “Unsere Badezimmer sind stilvoll eingerichtet. Hochwertige Armaturen, aufwändige Spiegelschränke, schön gestaltete Handtuchhalter und Dekorationen machen das Bad zum Ort der Sauberkeit und an dem wir uns wohlfühlen möchten”, so Psczolla. “Aber was ist mit der WC-Bürste?”

Höhle der Löwen, Loomaid
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Jan-Peter (l.) und Andres Psczolla präsentieren mit Loomaid eine Silikon-WC-Bürste mit Lotuseffekt.

“Ein Nischen-Dasein”

“Die fristet ein Nischendasein. Unansehnlich und meist unhygienisch wird sie in geschlossenen Haltern versteckt”, erläuterte Jan-Peter. Durch LOOMAID soll sich das jetzt ändern.

Spezielles Silikon

Spezielles Silikon, sowie die borstenlose und besondere Oberflächenstruktur des Reinigungskopfs sollen für einen einzigartigen Lotuseffekt sorgen. Die abperlenden Wassertropfen nehmen dabei die Schmutzpartikel auf der Oberfläche mit und so reinigt sich die LOOMAID bei jedem Spülvorgang selbst – der Reinigungskopf bleibt langfristig sauber und hygienisch, so die Gründer. Für 200.000 Euro waren sie bereit, 20 Prozent ihrer Firmenanteile an einen strategischen Partner abzugeben.

Zehn Jahre Entwicklungsarbeit

Nach dem Pitch zeigte sich Nico Rosberg von der Idee angetan, der meinte, ihn nerve das Klo-Bürtsen-Problem in den verschiedenen Hotels, in denen er kampiere. Maschmeyer hingegen zeigte sich irritiert, dass die Entwicklung des Produkts zehn Jahre lang gedauert habe.

80.000 Euro investiert

Die Gründer erklärten ihre Hürden, wie die Insolvenz eines Lizenznehmers, und dass sie bisher 80.000 Euro in die Firma gesteckt haben. Williams meinte daraufhin, dass die Gründer den Zeitpunkt etwas verschlafen hätten, da der Markt vielerlei Silikon-Produkte (Backen, etc…) bereits lange anbiete.

Die “attraktivste Klobürste der Welt” in der Höhle der Löwen

Maschmeyer stieg als erster aus: Die zehn Jahre Entwicklungsarbeit würden ihn abschrecken, sagte er. Bei Williams half es auch nicht, dass die Gründer meinten, sie hätten bereits 20.000 Bürsten verkauft. Sie ging als zweite, gratulierte aber zur “attraktivsten Klobürste der Welt”.

Dagmar und die 45 Hotels

Ähnlich dachte Rosberg und wurde zur Absage Nummer drei für LOOMAID. Dagmar Wöhrl hingegen hatte überhaupt keine Probleme mit den bisherigen Kritikpunkten. Sie erwähnte ihre 45 Hotels, die bereits als Absatzmarkt gesehen werden könnten. Sie war bereit, die 200.000 Euro für 20 Prozent Anteile zu bezahlen.

Zweiter Löwe zeigt Interesse

Auch Ralf Dümmel erkannte die Möglichkeit eines großen Geschäfts und bot, trotz Zweifel an der ausgerufenen Firmenbewertung, das Gleiche wie seine Sitznachbarin. Die Gründer entschieden sich für den LEH-Experten. Deal für Loomaid.

Smartes Fitnessband in der Höhle der Löwen

Pitcher Nummer drei in der “Höhle der Löwen” waren Stefan Weiß (30), Torben Hellmuth (28) und Hanno Storz (30). Mit STRAFFR möchte das Trio “ein altbekanntes Trainingsgerät ganz neu aufziehen” und dem Fitnessband ein Update verpassen.

Elektrisch leitfähiger Kunststoff

STRAFFR besteht aus einem intelligenten und elastischen Sportband, welches sich mit einer App verbindet, um professionelles, angeleitetes und sicheres Training überall und zu jeder Zeit zu ermöglichen. Das Besondere: In dem zwei Meter langen Band wurde ein elektrisch leitfähiger Kunststoff eingebracht. So ist das Produkt ein kompletter Sensor.

Höhle der Löwen
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Investor Nico Rosberg beim Test des smarten Sportbandes “STRAFFR”.

Daten an Trainings-App

Während der Übung wird die Geschwindigkeit, Kraft und Wiederholungszahl gemessen. Der integrierte Clip sorgt dafür, dass die Daten an die Trainings-App gesendet werden. Dort sind personalisierte Trainingspläne hinterlegt, die auf die Bedürfnisse des Anwenders angepasst sind. Real-Time-Feedback und Indivisualisierung stellen zudem die richtige Ausführung und angepasste Aufgaben bei jeder Wiederholung sicher. Mit Hilfe eines Löwen wollen die Gründer den Fitnessmarkt erobern. 300.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile lautet dazu ihr Angebot.

700 Stück verkauft

Nachdem Nico Rosberg eine der 50 Übungen der App ausprobierte, wollte Wöhrl wissen, warum die Firma ohne Umsätze, dafür nur mit einem Prototyp 1,5 Millionen Euro wert sei. Die Gründer argumentierten, dass allein die Vorbestellungen die 700er-Marke erreicht hätten. Ohne Werbung.

Aufs Handy schauen

Bei Dümmel half es nichts, der Löwe stieg mit lobenden Worten aus. Wöhrl meinte danach, dass beim Training der ständige Blick aufs Smartphone störend sein könnte. Die Erklärung der Gründer, dass man sich auch darauf nur auditiv fokussieren könnte, wirkte nicht. Sie stieg ebenso wie Glagau aus.

Sechs Millionen in Geschäftsjahr drei

Georg Kofler ging danach mit den Gründern ins Detail, was die nächsten Geschäftsjahre betraf. Als er hörte, dass das Startup erst im dritten Jahr bei einem Umsatz von sechs Millionen Euro einen Gewinn einplane, stieg er aus. Ein Investment würde sich da nicht lohnen.

Tipps für die Gründer

Auch Rosberg sah den Business-Plan zu optimistisch, ging ebenfalls, gab den Gründern aber Tipps. Er meinte, eine Handyhalterung als Gimmick im Paket und die Möglichkeit eines virtuellen Trainingspartners würde bei Usern sicher gut ankommen. Kein Deal für STRAFFR.

500.000 Tonnen verlorenes Brot

Die vorletzten Teilnehmer in der “Höhle der Löwen” widmeten sich dem sinnlosen Brotsterben. Allein in Deutschland werden 500.000 Tonnen Brot pro Jahr weggeschmissen. Daher möchten Janine Trappe (34) und Felix Pfeffer (36) dies stoppen und übrig gebliebenem Broten ein zweites knödeliges Leben einhauchen.

Kultige Knödel

Knödelkult sind Semmelknödel im Glas aus 100 Prozent gerettetem Brot in verschiedenen Sorten. Von den Partner-Bäckereien bekommen die Gründer das Brot getrocknet, zerkleinert und sortenrein angeliefert. Im nächsten Schritt werden je nach Sorte unterschiedliche Zutaten sowie Wasser hinzugefügt und die aufgequollene Knödelmasse wird abschließend im Glas eingekocht.

(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Janine Trappe und Felix Pfeffer mussten für ihr Startup Knödelkult einiges an Kritik einstecken.

Lange haltbar

So ist das Produkt ungekühlt 15 Monate ab Produktion haltbar und benötigt keine weiteren Konservierungsstoffe. Erhältlich ist Knödelkult über den eigenen Onlineshop und deutschlandweit in verschiedenen Feinkostläden. Auch sind bereits erste Schritte in den Lebensmitteleinzelhandel erfolgt. Ziel ist es, den Vertrieb noch weiter auszubauen. Dafür benötigen Janine und Felix 250.000 Euro und bieten den Löwen im Gegenzug zehn Prozent ihrer Firmenanteile an.

Kritik am Geschmack

Nach dem Pitch bereitete die Gründerin Live im Studio Knödel für die Löwen vor. Die Kostprobe brachte neben zufriedenen Gesichtern allerdings auch Kritik von Kofler und Wöhrl ein; dem ersten schmeckte die Variante mit Zwiebel und Petersilie nicht, der zweiten war es “zu schwer”.

Der Brotliebhaber

Williams meinte, man müsse Brot lieben, um Knödelkult zu essen. Sie stieg aus. Dümmel hingegen sprach als Brotliebhaber und ließ die Gründer wissen, ihm habe alles geschmeckt.

Die Frage nach dem Ergebnis

Danach allerdings merkte man die steigende Nervosität von Pfeffer, als Kofler wissen wollte, wann ein Profit zu erwarten sei. Jener plant für 2021 einen Umsatz von 1,5 Millionen Euro, konnte aber nicht sagen, wie dann das Ergebnis genau aussehen würde und meinte, in den nächsten fünf Jahren wäre ein Gewinn von 250.000 Euro zu erwarten. Deswegen stiegen Kofler und Wöhrl aus.

Die Firmenstruktur von Knödelkult

Nach dem Verlust der beiden Löwen ging es holprig weiter. Vor allem als Nils Glagau hörte, dass ein Mitgründer des Startups nicht mehr dabei sei und dessen Anteile in der Höhe von 25 Prozent nun in der GmbH “geparkt” sind. Die Gründer behielten sie in der Hinterhand für potentielle Investoren, so die Erklärung.

Der Konzernchef fragte daher kurzerhand und etwas irritiert, warum man diese 25 Prozent nicht gleich einem Löwen angeboten habe. Zudem kam heraus, dass neben dem Duo, das gemeinsam 50 Prozent der Firma hält, vier weitere Investoren insgesamt weitere 25 Prozent inne haben.

Die charmante Empörung

Glagau ging daraufhin und leitete zum letzten verbliebenen Löwen über. Dümmel empörte sich charmant an der Firmenbewertung, bot aber dennoch die Viertelmillion Euro für die offenen 25 Prozent.

Eine Vertriebsziel-Vereinbarung

Die Gründer kehrten zurück und fragten nach einer Aufstockung des Investments, weniger Anteile oder eine Vertriebsziel-Vereinbarung. Dümmel erklärte, er hätte gerne 15 Prozent für 250.000 Euro gleich und weitere zehn, wenn er eine Listung in 5000 Filialen ermöglicht habe. Deal für Knödelkult.

Asia-Kosmetik in der Höhle der Löwen

Das Finale der “Höhle der Löwen” gehörte Lucy Leiter. Die Gründerin war seit 2010 von asiatischer Kosmetik begeistert: “Extrem innovativ und extrem wirksam. Ich war mir sehr schnell sicher, dass diese Vorteile auch andere Frauen in Europa schätzen und lieben werden”, so die 36-Jährige.

Siebenstellige Umsätze bei Shishi Chérie

Deshalb gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann Peter Leiter (42) die Onlineboutique Shishi Chérie für hochwertige japanische und koreanische Naturkosmetik. Mittlerweile erreicht der Shop siebenstellige Jahresumsätze und so entstand der Wunsch, das Know-how in eine eigene Marke zu investieren.

Sorose, Shishi Chérie, Höhle der Löwen
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Lucy und Peter Leiter kamen um Anteile von “SOROSE” zu verkaufen.

Gesichtstoner auf Basis von Rosenwasser

Das Ergebnis ist SOROSE – Gesichtstoner auf Basis von naturreinem Rosenwasser, asiatischen Pflanzenextrakten und natürlichen Wirkstoffen. Aktuell gibt es sechs Produktvarianten, alle Toner sind vegan, ohne künstliche Zusätze, Parabene und Alkohol. Das Ehepaar forderte für ihre Marke und die Ausgründung von SOROSE 200.000 Euro und bot dafür 20 Prozent der Firmenanteile.

2,5 Millionen Euro Umsatz

Der Shop Shishi Chérie, so sprachen die Gründer, erwarte für heuer einen Umsatz von 2,5 Millionen Euro; mit SOROSE, das bisher über den Onlineshop der Onlineboutique vertrieben wurde, erreichte man bisher 10.000 Euro Umsatz.

Geschäftsführer für Shishi Chérie gesucht

Das Duo wollte sich auf Nachfrage der Löwen, vollends auf ihr Rosenwasser zu fokussieren, wie sie sagten, man würde für Shishi Chérie einen Geschäftsführer einstellen.

Der Margen-Hammer in der Höhle der Löwen

Maschmeyer meinte, die Gründer würden es nicht schaffen, bei zwei Unternehmen involviert zu sein. Zudem störte er sich am “Margen-Hammer”. Die Produktionskosten des teuersten Produkts würden knapp zwei Euro betragen, der Verkaufspreis aber liege bei 39,90 Euro. Er stieg aus.

Unhaltbare Behauptung

Es ging weiter mit Werbesprüchen: Die Behauptung der Gründer, man gehöre zu den besten Rosenwassern der Welt, konnten jene nicht mit Studien oder Ähnlichem untermauern. Glagau stieg danach aus.

Fehlende Studien

Auch Dümmel konnte den USP des Startups nicht erkennen, fehlende Studien waren für ihn ein ebenso ein Problem wie für seine Vorredner. Wöhrl hingegen dachte nicht, dass man mit zwei Unternehmen erfolgreich sein könne. So blieb Williams über.

Ein “Twist” in der Höhle der Löwen

Die Investorin sagte, SOROSE sei noch nicht weit genug und hatte anderes im Sinn. Sie eröffnete plötzlich eine Verhandlungsrunde über Shishi Chérie. Die Gründer hatten nicht damit gerechnet, zeigten aber leichtes Interesse.

Das “neue Normal”: Fern-Umarmungen

Williams bot schlussendlich 200.000 Euro für 33,3 Prozent für das ganze Unternehmen. Die Sendung endete damit, dass sich die Löwin und die Gründer aus der Ferne umarmten und damit den Deal für Shishi Chérie besiegelten.

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Das Gründerteam Christian Hill und Gerhard Prossliner © BRAVE Analytics, Leljak

Das Grazer Spin-off BRAVE Analytics wurde von Christian Hill und Gerhard Prossliner im Jahr 2020 gegründet. Den Gedanken an ein gemeinsames Unternehmen gab es schon einige Zeit davor an der MedUni Graz. Nach erfolgreicher Dissertation und dem FFG Spin-off Fellowship kam es zur Ausgründung, zu ersten Kund:innen und einem Standortwechsel. Und schließlich zur erfolgreichen Einbindung in den Life Science Cluster Human.technology Styria unterstützt von der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG.

Mittlerweile zählt BRAVE Analytics ein 14-köpfiges Team und sitzt im ZWT Accelerator in Graz, einem Kooperationsprojekt zwischen SFG und Medizinischen Universität Graz.

Das Team von BRAVE Analytics (c) © BRAVE Analytics, Leljak

Mut in der Geschäftsphilosophie

BRAVE Analytics steht für Mut in der Geschäftsphilosophie der beiden Gründer und des gesamten Teams: Christian Hill und Gerhard Prossliner fühlen sich “zu Entdeckungen hingezogen und lieben es, die Dinge aus einem völlig neuen Blickwinkel zu betrachten. Und genau diesen Spirit leben wir auch im Team.”

Wahrlich hat das Gründerduo mit seinem Spin-off das Forschungsgebiet Life Science in ein neues Licht gerückt: Denn BRAVE Analytics beschäftigt sich mit der automatisierten Qualitätssicherung für Pharma-, BioTech-Produkte, Wasser, Mineralien und Chemikalien. “Und das auf Partikel-Ebene. Das Ganze nennt sich Partikel-Charakterisierung und -Analytik”, erklärt Co-Founder Hill im Gespräch mit brutkasten.

Neu ist die Technologie insofern, als dass die Partikel-Analyse direkt im Herstellungsprozess von Pharmaprodukten passiert. Also integriert, das heißt weder vor- noch nachgelagert, und damit effizient und kostensparend. “Damit machen wir eine sogenannte Prozessanalytik im Nano-Bereich”, erklärt Co-Founder Hill.

Die Lösung für ein Bottleneck

Damit haben die beiden Gründer zusammen mit ihrem Team eine Lösung für ein bis dato bestehendes “Bottleneck in der Industrie” geschaffen. Mit den modularen Messgeräten von BRAVE Analytics kann die Qualität von Produkten im Pharma- und BioTech-Sektor nämlich in Echtzeit gemessen werden. Das Kernstück der Lösung bildet die vom Spin-off eigens entwickelte, mehrfach patentierte OF2i Technologie.

Doch bekannterweise benötigen Life-Science-Lösungen wie diese einen breiten Umfang an Forschungsinfrastruktur, der sich gerade für frisch gegründete Spin-offs schwer stemmen lässt. Und: Es braucht die richtigen Verträge, das richtige Kapital und das richtige Team. Auf der Suche danach gab es für BRAVE Analytics einige Schlüsselmomente, wie Co-Founder Hill im Gespräch mit brutkasten erzählt.

Der Standort für Life Science Startups

Die ersten Hardware-Aufbauten und Experimente fanden an der Medizinischen Universität Graz statt, die von den Anfängen mit Infrastruktur und Forschungspersonal unterstützte, die Universität Graz deckte die Bereiche Theorie und physikalisches Modelling und in Kooperation mit dem FELMI/ZFE der Technischen Universität Graz wird seit 2022 ein Zusatzmodul entwickelt.

Beim Schutz des geistigen Eigentums standen die Medizinische Universität Graz, die Steirische Wirtschaftsförderung SFG und die Forschungsförderungsgesellschaft FFG als helfende Hände zur Seite. Konkret mit Unterstützung für die Erarbeitung von Exklusiv-Lizenzen, Agreements und generell mit dem Know-how, wie man eine Firma aufbaut. Hier waren uns auch das Unicorn der Universität Graz, die Gründungsgarage und der Science Park Graz eine große Hilfe”, so Prossliner.

“Wir sind klassische Science-Preneure”

Die fachspezifische Unterstützung kam im richtigen Moment: “Wir sind die klassischen Science-Preneure. Unser Background ist das Universitäts- und Ingenieurswesen. Für uns war es wichtig zu lernen, wie man in das Unternehmertum reinkommt und den Produkt-Market-Fit findet. Man muss diese Produktverliebtheit, die man als Erfinder meistens hat, loswerden. Und das passiert ganz viel durch Learning by Doing.”

Besonders hilfreich habe sich vor allem das Bootcamp des FFG-Spin-off-Fellowship und das LBG Innovator’s Road Programme erwiesen, welche “eine schrittweise Einführung für den Weg von der Wissenschaft in Richtung Unternehmung” geboten haben, so Hill. Förderungen erhielt das Spin-off außerdem von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, der Austria Wirtschaftsservice aws, der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG und auf EU-Ebene.

Die Szene, die “Gold wert” ist

Nicht nur “by doing”, sondern vor allem auch “von anderen, die die gleichen Themen, Probleme und Potenziale haben”, hat das Startup im Aufbau sehr viel an Know-how und Erfahrung gewonnen. “Das Peer-Learning ist für uns einer der wichtigsten Wissensfonds”, so Co-Founder Prossliner im Interview.

Ein dafür zugeschnittenes Netzwerk gibt es in der Grazer Life Science Szene: “Auch abseits institutioneller Veranstaltungen befinden wir uns hier in einem sehr lebendigen Startup-Umfeld. Vieles passiert auf Eigeninitiative von Gründer:innen. Das Startup-Leben hier ist wirklich Gold wert.”

Global Player nur “fünf Rad-Minuten entfernt”

“Wir sind Hardware-Hersteller, wir brauchen Hochpräzisionsfertiger für unsere Prozesstechnologie. Die Steiermark und insbesondere Graz haben sich zu einem Stakeholder-Nest der besonderen Vielfalt entwickelt. Kooperationspartner aus Industrie, Wirtschaft und Forschung sitzen hier in unmittelbarer Nähe. Wir finden Experten, Lieferanten und Fertiger mit extremer Präzision und einer super Verlässlichkeit”, erzählt Prossliner und meint weiter: “Wir arbeiten hier in einem sehr engen Umfeld mit einer sehr schnellen Dynamik. Das ist unglaublich wertvoll.”

Ein ganzes Stakeholder-Feld mit internationaler Spitzenstellung findet sich also im Grazer Becken. Oder, wie es Gründer Prossliner erneut unterstreicht: “Da sind Global Player dabei, die wir in wenigen Rad-Minuten erreichen. Man muss also nicht gleich nach Asien oder in die USA, das Netzwerk gibt es hier auch.” Nicht umsonst spricht man seit geraumer Zeit von der “Medical Science City Graz” – mit Playern wie der Medizinischen Universität und dem Zentrum für Wissens- und Technologietransfer ZWT im Netzwerk.

Gerhard Prossliner (links) und Christian Hill (rechts) mit der Geschäftsführung des ZWT – Anke Dettelbacher (Mitte rechts) und Thomas Mrak (Mitte links) ©ZWT/Lunghammer.

Besenrein eingemietet

Grund genug auch für BRAVE Analytics, sich hier als aufstrebendes Life-Science-Startup niederzulassen. Nach seinen Anfängen in den Räumlichkeiten der MedUni Graz hat sich BRAVE Analytics nämlich im ZWT Accelerator einquartiert: “Wir waren unter den Ersten, die hier eingezogen sind. Als alles noch ziemlich besenrein war.”

Mittlerweile wird auch mit anderen dort sitzenden Startups stockwerkübergreifend genetzwerkt. Sei es im Stiegenhaus, bei Weihnachtsfeiern oder informellen ZWT-Treffen. Manchmal wird auch gemeinsam gefrühstückt und in den Abendstunden philosophiert. Daneben gibt es regelmäßige Get-Together-Formate wie das ZWT-Frühstück. Im Zuge der Startupmark finden auch themenspezifische Kooperationsformate wie der Life Science Pitch Day, ein exklusives Pitchingevent für Startups und Investor:innen aus dem Life Science-Bereich, statt.

Fußläufig flexibel

Thomas Mrak, Geschäftsführer des ZWT, erzählt dazu: “Vernetzung steht bei uns an erster Stelle. Und zwar nicht nur unter Foundern, sondern auch zwischen bereits etablierten Firmen, Unis, Instituten, Professor:innen und Ärzt:innen, die alle flexibel und fast fußläufig zu erreichen sind. Ich würde sagen, das ist die Essenz der Medical Science City Graz und bildet das optimale Umfeld, um als Spin-off Fuß zu fassen.”

Unterstützung gibt es im Grazer ZWT auch mit einer optimalen Infrastruktur und “startup freundlichen” Mietverträgen und Mietkonditionen: “Wir bieten Startups, die bei uns einziehen, ein einzigartiges Preis-Leistungsverhältnis, eine perfekte Ausstattung und sehr flexible Bedingungen. Vor allem hohe Investitionskosten und lange Bindungszeiten sind für Startups schon aufgrund ihrer dynamischen und teils volatilen Entwicklungen sehr kritisch, dabei helfen wir. Je nach Möglichkeit stellen wir nicht nur Büros und Laborinfrastruktur, sondern auch Seminar- und Besprechungsräume zur Verfügung.”

“Wir verstehen uns hier einfach sehr gut”

Unverkennbar gestaltet sich der Life Science Bereich in Graz als multidimensionaler Hub für Startups und Spin-offs – und das nicht nur auf akademischer Ebene: “Wir verstehen uns hier alle untereinander sehr gut. Es gibt kurze Wege, kurze Kommunikationswege und wir arbeiten zusammen auf Augenhöhe. Es klappt einfach zwischenmenschlich”, so Mrak.

BRAVE Analytics-Co-Founder Prossliner empfiehlt dahingehend: “Nutzt das tolle österreichische Förderungssystem. Wir haben hier vonseiten der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, des Austria Wirtschaftsservice aws und der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG tolle Unterstützung erhalten. Vom ZWT, der MedUni Graz, der Uni Graz und der TU Graz ganz zu schweigen.”

Und: “Bindet schon frühzeitig Kund:innen ein. Nur so ermittelt man die real-life Kundenbedürfnisse potentieller Märkte, und man kann vielleicht auch erste Umsätze generieren, die man wiederum mit Förderungen hebeln kann. Man muss sich schließlich auch finanziell stabilisieren, um für Investor:innen attraktiv zu sein.”

Der Asia Pull für Life Science

Aktuell erarbeitet BRAVE Analytics eine Investitionsrunde. Mittlerweile hält das Spin-off unterschiedliche Produkte und Kunden am Markt. Auch Industriepartner sind vorhanden. Aktuell befinde man sich in der Prescaling-Phase – mit einem starken “Asia Pull”. Interesse kommt nämlich zunehmend von Abnehmern aus Asien, wie Christian Hill erzählt:

“Unsere Technologie eignet sich nicht nur für die Pharmaindustrie, sondern auch für Wasser, Kläranlagen und Mikroplastik – und sogar für die Halbleiterindustrie. Wir bewegen uns hier in einem multidimensionalen Anwendungsfeld, gerade für das Umwelt- und Wassermonitoring. Das zieht viele Kunden aus Übersee an. Jetzt heißt es: die richtigen Schritte setzen und klug skalieren.”

Damit Christian Hill und Gerhard Prossliner ihre Ziele auch weiter verfolgen können, braucht es Menschen, die in den Life Science Sektor investieren: “Life Science ist ein Technologie- und Wissenschaftsfeld, das uns in Zukunft noch viel intensiver begleiten wird. Und auf das wir angewiesen sind”, so Thomas Mrak. Der ZWT-Geschäftsführer appelliert indes: “Es arbeiten so viele tolle Menschen mit persönlicher Motivation in diesem Feld. Diese haben das Potenzial, die Zukunft maßgeblich zu verändern. Doch dafür braucht es finanzielle Unterstützung, fundierte Netzwerke und noch mehr Aufmerksamkeit.”

Mehr Informationen zum steirischen Startup-Ökosystem und der Startupmark sind hier zu finden.

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AI Summaries

Höhle der Löwen: Tote Brote und zweithöchstes Einzel-Investment der Sendung

  • Den Anfang der Höhle der Löwen machte Presize.
  • Die zweiten auf der Show-Bühne der Höhle der Löwen waren die Gebrüder Jan-Peter und Andres Psczolla mit Loomaid, einer stylischen WC-Bürste.
  • Bei den nächsten in der Höhle der Löwen handelt es sich mit Knödelkult um Semmelknödel im Glas aus 100 Prozent gerettetem Brot in verschiedenen Sorten.
  • STRAFFR besteht aus einem intelligenten und elastischen Sportband, welches sich mit einer App verbindet, um professionelles, angeleitetes und sicheres Training überall und zu jeder Zeit zu ermöglichen.
  • Bei Sorose handelt es sich um Gesichtstoner auf Basis von naturreinem Rosenwasser, asiatischen Pflanzenextrakten und natürlichen Wirkstoffen. Aktuell gibt es sechs Produktvarianten, alle Toner sind vegan, ohne künstliche Zusätze, Parabene und Alkohol.

AI Kontextualisierung

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  • Den Anfang der Höhle der Löwen machte Presize.
  • Die zweiten auf der Show-Bühne der Höhle der Löwen waren die Gebrüder Jan-Peter und Andres Psczolla mit Loomaid, einer stylischen WC-Bürste.
  • Bei den nächsten in der Höhle der Löwen handelt es sich mit Knödelkult um Semmelknödel im Glas aus 100 Prozent gerettetem Brot in verschiedenen Sorten.
  • STRAFFR besteht aus einem intelligenten und elastischen Sportband, welches sich mit einer App verbindet, um professionelles, angeleitetes und sicheres Training überall und zu jeder Zeit zu ermöglichen.
  • Bei Sorose handelt es sich um Gesichtstoner auf Basis von naturreinem Rosenwasser, asiatischen Pflanzenextrakten und natürlichen Wirkstoffen. Aktuell gibt es sechs Produktvarianten, alle Toner sind vegan, ohne künstliche Zusätze, Parabene und Alkohol.

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Höhle der Löwen: Tote Brote und zweithöchstes Einzel-Investment der Sendung

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