08.10.2019

Höhle der Löwen Folge 6: Streit zwischen Investoren um Lifestyle-Startup

In der heutigen Folge von "Die Höhle der Löwen" ging es um Make-up für Sport, 1-Euro-Mietwagen und e-Boards, die man mit einem Ring in der Hand steuert. Zudem kam es zu einem Zwist zwischen zwei Investoren, die unterschiedliche Ansichten über die strategische Ausrichtung eines "bitteren" Startups hatten.
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Höhle der Löwen, BitterLiebe, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel, Georg Kofler
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer - Jan Stratmann und Andre Sierek sorgten mit ihrem Startup BitterLiebe für Zwist unter den Investoren.
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Die ersten Pitcher in der sechsten Folge von „Die Höhle der Löwen“ waren Okan Gürsel und Sven Gunkel. Mit ihrem Startup Flip Car bieten sie einen Auto-Mietservice, bei dem man über eine App einen Wagen für einen Euro mieten kann. Die Idee dahinter: In Deutschland wird eine beträchtliche Anzahl an Fahrzeugen zwischen verschiedenen Stationen hin und her bewegt, um etwa Reservierungen von Autovermietungen zu bedienen. Hier wollen die beiden Gründer ansetzen.

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Günstig Mietwagen buchen

Diese Fahrten sollen folglich über die FlipCar-App gebucht und so die Verschiebung der Mietwagen vom Kunden günstig übernommen werden. Flip Car würde pro Fahrt von den Autovermiet-Firmen 25 Euro (statt üblicher 150 Euro) verlangen, so das Geschäftsmodell. Die Gründer forderten 500.000 Euro für 10 % Beteiligung.

Zweite Gesellschaft als Problem

Um die Qualität dieser Dienstleistung zu gewähren – was für die Autovermieter ein wichtiger Knackpunkt war – haben die beiden Gründer über eine zweite Gesellschaft (die 90 Prozent an Flip Car hält) einen Algorithmus entwickelt, der die Fahrerleistung der User beurteilt. Allerdings waren Gürsel und Gunkel nicht bereit, die Investoren auch daran zu beteiligen, was für Multi-Investor Carsten Maschmeyer ein Problem war. Ihm gefalle die Gesellschaftsstruktur nicht, er sei draußen.

(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Okan Gürsel und Sven Gunkel hofften mit „FlipCar“ auf ein Investment von 500.000 Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen.

Kein Geld von der Muttergesellschaft

Auch Neu-Löwe Nils Glagau stieg aus dem gleichen Grund aus. Familien-Unternehmerin Dagmar Wöhrl brachte es indes schlussendlich auf den Punkt, indem sie herausstrich, dass der Großteil der Arbeit bei der Entwicklung des Startups beim Investor läge, der aber für eine halbe Million bloß 10 Prozent Anteile halten würde. Die Muttergesellschaft, die den Rest von Flip Car besitze, würde zudem mit ihrem (laut Gründern) Umsatz von 140.000 Euro kein Geld haben, um Flip Car zu unterstützen. Sie stieg aus.

Medien-Investor Georg Kofler ließ sich jedoch von der umständlichen Firmenstruktur nicht abschrecken und bot die halbe Million für 30 Prozent Beteiligung. Die Gründer kamen mit einem Gegenangebot zurück: 15 Prozent Beteiligung. Kofler wollte nicht verhandeln. Die Gründer lehnten ab. Kein Deal für Flip Car.

Asia Küche bei Höhle der Löwen

Der zweite Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ gebührte Tu-Nhu Roho. Die gebürtige Vietnamesin gründete Mama Wong: Ein Startup, das asiatische Dressings und Marinaden nach Familienrezeptur für zu Hause entwickelt. Um durchzustarten, benötigte die Gründerin 60.000 Euro und bot dafür 25 Prozent der Firmenanteile.

(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Nhu Roho aus Berlin präsentierte mit „Mama Wong“ handgefertigte aisatische Marinaden und Dressings.

Zwei Angebote für Mama Wong

Bis auf Georg Kofler, der an einer Knoblauch-Allergie leidet, kostete die Jury und war voll des Lobes für die Produkte Rohos. Der Auftritt der Gründerin war souverän, was schlussendlich dazu führte, dass Wöhrl die gewünschte Summe für 25 Prozent bot.

Auch Dümmel war begeistert und merkte an, er wäre der richtige Partner. Er würde Mama Wong in 10.000 Filialen des Lebensmittel-Einzelhandels (LEH) bringen. Er bot das gleiche wie Wöhrl. Die Gründerin entschied sich gegen die Löwin und nahm den Investor mit an Board.

JayKay: Achse für Longboards

Die nächsten auf der „Höhle der Löwen-Bühne“ waren Isabell Armbruster und Marius Martin, zwei von vier Gründern von JayKay. Hierbei handelt es sich um eine elektrisch angetriebene Achse für Longboards. Sie besteht aus Radnabenmotoren und Lithium-Hochleistungszellen und kann den Gründern zufolge an jedes Longboard-Deck montiert werden.

Durch die elektrisch betriebene Achse sind laut den Gründern Geschwindigkeiten auf dem Longboard von bis zu 35 km/h möglich, die Reichweite beträgt etwa 12 bis 15 Kilometer. Die Erfindung lasse sich zudem über eine innovative Gestensteuerung (einen Ring) lenken und per Handykabel aufladen, heißt es weiter. Die Gründer wollten 100.000 Euro für 10 Prozent Anteile.

Ein Skater-Löwe und zwei Abschiede

Zu Anfang des Pitches stießen die zwei fehlenden Gründer Benedict Kuhlmann und Daniel Jäger auf den Longboards rollend ins Studio und weckten das Interesse von Tech-Investor Frank Thelen. Der Löwe machte selbst eine gute Figur als er „skatend“ durchs Studio „flitzte“. Allerdings ließen die hohen Produktionskosten von 850 Euro bei einem UVP von 2000 Euro den ersten Löwen, Dümmel, aussteigen. Er wäre nicht der richtige Partner, sagte er. Ähnlich dachte Williams und verabschiedete sich ebenfalls als potentielle Geldgeberin.

Höhle der Löwen, BitterLiebe, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel, Georg Kofler
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Investor Frank Thelen nimmt das „JayKay“-Produkt von Daniel Jäger genau unter die Lupe.

Produkt zu teuer

Thelen nannte das Produkt „cool“ und meinte, als früherer -Skater-Junge von der Straße müsse er das Board ein zweites Mal testen. Dieses Mal knallte er jedoch gegen die Studiotür – was aber nicht der Grund dafür war, dass er nicht investierte.

E-Mobility und Skateboarding seien zwar sein Herzensthema. Allerdings sei der Preis zu hoch, sagte Thelen: Der UVP müsse bei 500 Euro liegen. So sei das Produkt nicht skalierbar. Kein Deal für JayKay.

STRONG Fitness Cosmetics: Kosmetika für Sport

Der vorletzte Pitch auf der Bühne der „Höhle der Löwen“ kam von STRONG Fitness Cosmetics. Das Startup von Jennifer Lapidakis wartet mit einer Kosmetiklinie auf, die als einzige in Deutschland wisch-, wasser- und schweißfest sein soll und von daher ein spezielles Make-up fürs Sporteln darstelle, wie die Gründerin betonte.

Spezielle Puderpartikel sollen Unebenheiten im Gesicht mildern, ohne die Poren dabei zu verstopfen. So könne der Schweiß, der sich auf der Haut bildet, wieder abgewischt werden, ohne dass das Make-up verläuft, sagte Lapidakis. Die Gründerin forderte 500.000 Euro für 10 Prozent Anteile.

Ein Model im Studio

Lapidakis führte anhand des Models Laura – eine Ex-Teilnehmerin bei Germanys Next Topmodel – vor, wie übliche Kosmetika beim Abwischen nach dem Workout verschmieren, während ihre Produkte keine Flecken auf dem Handtuch hinterlassen. Thelen, der geschminkten Frauen im Fitnessstudio kritisch gegenüber steht, wie er zugab, fragte nach der Vorführung nach den Gründen der hohen Bewertung.

Die Founderin führte an, dass es im Hintergrund Investoren gebe, die zu diesem Firmenwert bereit wären zu investieren, aber nun „auf Pause“ geschaltet seien (sie gab vor den Kameras zu, auch eher einen Löwen als Partner zu präferieren) und nannte ihr enormes Wachstum als zweiten Grund: Der Umsatz des Unternehmens würde in einem Jahr von 80.000 auf 1.000.000 Euro ansteigen.

„Dreist und keine Lust auf Spiele“

Carsten Maschmeyer war von der Verhandlungs-Attitüde der Gründerin begeistert, nannte sie aber in nächsten Atemzug „dreist“, weil sie offen zugab, einen bereits interessierten Investor auf Abruf zurückzuhalten. „Diese Spiele gefallen mir nicht“, sagte er und nahm sich als potentiellen Partner heraus. Die Jury-Mitglieder sahen ein, dass die Founderin bereits beeindruckende Dinge geschafft habe, konnten aber keinen Bezug zum Produkt entwickeln. Einzig Social Media-Experte Georg Kofler zeigte sich grüblerisch. Er bot die halbe Million, allerdings forderte er 25 Prozent Beteiligung.

+++ Das neue Lieblingsspielfeld der Investoren +++

Nach einem kurzen Telefonat mit ihrem Business Angel Eva Stark kehrte die Gründerin mit einem Gegenangebot zurück: 15 Prozent für 500.000 Euro. Kofler weigerte sich. Kein Deal für STRONG Fitness Cosmetics.

BitterLiebe: Bitter zurück ins Bewusstsein der Gesellschaft

Den Abschluss der sechsten Folge „Die Höhle der Löwen“ bildeten Andre Sierek und Jan Stratmann, die Gründer von BitterLiebe. Mit ihrem Startup wollen die Gründer die alte Tradition der Kräuterkunde zum Lifestyle-Produkt machen und vergessene Bitterstoffe wiederbeleben.

Das Aushängeschild des Unternehmens sind die BitterLiebe-Tropfen, die 15 Naturkräuter (darunter Ingwer und Artischocke) beinhalten. Mit ihrem zweiten Produkt, dem BitterLiebe-Pulver, das man sich etwa in den Smoothie mixen oder zum Verfeinern von Salat-Dressings nutzen kann, haben die Gründer ein weiteres Produkt in ihrem Portfolio. Sie forderten 200.0o0 Euro für 12,5 Prozent Firmenanteile.

Die „innere Naschkatze“ bändigen

Der Pitch der beiden war eine Hommage an den vergessenen bitteren Geschmack, der laut Gründern von der Industrie aus Lebensmitteln wie Rucola herausgezüchtet wurde. Und das, obwohl „bitter“ als Wohltat für den Körper gelte, die Verdauung fördere und die „innere Naschkatze“ in einem zurückhalte.

Das Startup hatte bis zur Aufzeichnung 260.000 Euro Umsatz und 17.000 Euro Gewinn erzielt. Kofler fühlte sich mit der Pipette und den Tropfen von BitterLiebe zu sehr an ein medizinisches Produkt erinnert und stieg aus. Glagau meinte jedoch, das Produkt müsse in die Apotheken, da es erklärungsbedürftig sei. Williams widersprach: Apotheker seien keine guten Verkäufer.

Zwei Löwen mit einem Angebot

Wöhrl und Glaugau berieten sich und machten ein Angebot. Glaugau warb für sich mit seinem Netzwerk von 20.000 Apotheken und verwies auf die Familien-Unternehmerin, die für den Einzelhandel zuständig wäre. Sie boten 200.000 Euro allerdings für 30 Prozent Anteile.

„Das Produkt ist kaputt“

Dümmel bot daraufhin 200.000 für 20 Prozent und legte die Frage der Vertriebswege in die Hände der Gründer. Mit Veluvia (Nahrungsergänzungsprodukt, das 2017 bei Höhle der Löwen vorgestellt wurde) hätte er bereits Erfahrung. Apotheken und dergleichen wären im Vergleich zum LEH, was den Verkauf betreffe, eine „ganz andere Größenordnung“, so die kryptische Aussage des Löwen. Dies wiederum rief Glagau erneut auf den Plan. Er meinte, das von Dümmel erwähnte Beispiel Veluvia habe eben nicht am „mass market“ geklappt und sei im Apotheken-Großhandel gelandet.

„Nils, da musst du bei der Wahrheit bleiben“, unterbrauch ihn daraufhin Dümmel und forderte eine Erklärung. Glagau wiederholte: Veluvia habe sich am Massen-Markt versucht, sei dann in der Apotheke gelandet und heute „kaputt“.

Krieg der Investoren

Es folgte ein Wortgefecht, in dem Dümmel Glagau Ahnungslosigkeit vorwarf und jener damit konterte, das Produkt wäre weg, wenn es im Handel nicht funktioniere. Dümmel versuchte, ins Detail zu gehen und zu erklären, dass Veluvia aufgrund des Wunsches des Gründers in den Apotheken gelandet sei. Die Verkaufszahlen seien gut. Der Investor warf dann dem Neo-Löwen vor, ohne vollständiges Know-how das Produkt anzugreifen.

(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Investorin Judith Williams musste mit ihrer Art für Ruhe im Studio sorgen.

Die Frauenstimme der Vernunft

Wo zwei Löwen brüllten, schritt eine Löwin mit ihrer sanften Stimme dazwischen und sagte: „Ich möchte es nicht nur ins Regal stellen“. Damit gewann Judith Williams die Aufmerksamkeit des Studios und sorgte wieder für Ruhe. Sie betonte, die Gründer müssten selbst wissen, welche Strategie sie mit welchen Löwen gehen würden.

Sie persönlich würde es im Teleshopping-Kanal launchen, dann in den Drogerie-Markt bringen und schlussendlich sehen, wohin die Reise hingehe. Sie bot 200.000 Euro für 20 Prozent Beteiligung. Nach kurzer Beratungsphase entschieden die Gründer, Judith Williams mit an Board zu holen und hinterließen im Studio ein verbittertes Gesicht von Ralf Dümmel. Deal für BitterLiebe.


==> FlipCar

==> Mama Wong

==> JayKay

==> STRONG Fitness Cosmetics

==> BitterLiebe

==> DHDL-Folgen zum Nachsehen auf TVNOW

==> DHDL

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J. Christopher Love, Biotechnologie
© MIT - J. Christopher Love vom MIT.

J. Christopher Love ist Mitglied des „Koch Institute for Integrative Cancer Research“ am MIT (Massachusetts Institute of Technology). Außerdem ist er assoziiertes Mitglied am „Broad Institute“ sowie am „Ragon Institute“ von MGH (Massachusetts General Hospital), MIT und Harvard. Er erwarb einen Bachelor of Science in Chemie an der University of Virginia und promovierte in physikalischer Chemie an der Harvard University.

Biotechnologie im Wandel

Seine Forschung konzentriert sich auf die Weiterentwicklung von Ansätzen der nächsten Generation für eine zugängliche und erschwingliche Bioproduktion und auf Einzelzellanalysen bei chronischen Krankheiten wie Krebs und Nahrungsmittelallergien. Er war 2015 als „Distinguished Engineer in Residence“ bei Biogen tätig und ist Gründungsdirektor des „Alternative Host Research Consortium“ am MIT. Er hat außerdem vier Unternehmen für biopharmazeutische Dienstleistungen und Technologien mitbegründet, darunter Honeycomb Bio, OneCyte Bio und Sunflower Therapeutics.

„Große Chance“

Liest man sich die Publikationen von Love durch, so merkt man, dass sein Spezialgebiet , die Biotechnologie, großflächige Veränderungen durchläuft und so Einfluss darauf ausüben wird, wie wir Lebensmittel produzieren, Energie nutzen und Krankheiten behandeln – so seine Message. Love spricht dabei von völlig neuen Wegen, um globale Herausforderungen zu bewältigen.

Denn nicht nur die wachsende Weltbevölkerung und die steigende Nachfrage nach Lebensmitteln setzen die traditionellen Landwirtschafts- und Viehzuchtmethoden unter Druck, auch die Forderung von Konsument:innen nach nachhaltiger Produktion trägt ihres dazu bei. Durch Fortschritte in der synthetischen Bio- und Fermentationstechnologie könnten alternative Proteinquellen entwickelt werden.

„Das ist eine große Chance“, sagt Love, „verschiedene Produkte zu nutzen, um die Herstellung zu revolutionieren, indem wir biologische Prozesse gezielt steuern und Organismen für die Produktion einsetzen. In den letzten 15 bis 20 Jahren haben sich diese Ansätze erheblich weiterentwickelt. Früher haben wir uns darauf beschränkt, Biotechnologie nur in Bereichen wie Bier- und Weinherstellung zu nutzen. Heute können wir damit Materialien für Kleidung, Lebensmittel und Medikamente herstellen – ein enormer Fortschritt.“

Diese Entwicklungen würden, dem Forscher nach, alles betreffen, von mRNA-Technologien über Zelltherapien bis hin zu chemischen Prozessen. Sie könnten die Biotechnologie grundlegend verändern – ähnlich wie es die chemiebasierte Produktion einst getan habe.

Nachhaltige Produktion

„Für die Herstellung von ‚prepared food‘ werden Zutaten wie Milchproteine benötigt“, so Love weiter. „In der Zukunft könnten alternative Proteinquellen verwendet werden, die ähnlich wie Fleisch schmecken. Das ist jetzt bereits möglich. Die Herausforderungen liegen in der Fähigkeit, diese Produkte in ausreichender Menge zu produzieren und dabei die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Trotz wachsender Beliebtheit gibt es aber weiterhin Herausforderungen bei der Innovation und Weiterentwicklung dieser Technologien.“

Loves Erfahrung nach zeigen jedoch große Unternehmen bereits starkes Interesse an der Nutzung von Biotechnologie, wobei sie wohl vorerst in kleineren Maßstäben übernommen werde. Das Potential für eine breitere Anwendung wachse jedoch, so seine Sichtweise.

Biotechnologie als Kostensenkungs-Tool für Medizin

Loves Arbeiten haben neben der Lebensmittelthematik auch den Fokus auf die Behandlung von Krankheiten. Besonders biopharmazeutische Produkte und Injektionen seien von entscheidender Bedeutung in der Medizin, insbesondere bei der Behandlung von Krankheiten wie Krebs, Autoimmun- und infektiösen Erkrankungen. Die Herstellung dieser Produkte habe sich, dem Wissenschaftler nach, erheblich verbessert. Insulin war eines der ersten Produkte, das 2021 in großem Maßstab hergestellt wurde, ebenso wie Antikörper. Die Fortschritte in der Biotechnologie hätten es ermöglicht, solche Behandlungen auf breiterer Basis anzubieten. Nun müsse man den nächsten Schritt gehen.

Für Love ist es nämlich eine wichtige Frage, wie Biotechnologie verwendet werden kann, um Medikamente erschwinglicher zu machen: „Es gibt absolut erstaunliche Möglichkeiten, diese Werkzeuge auch für andere therapeutische Ansätze zu nutzen, wie etwa die frühzeitige Erkennung von Krebs, postoperative Behandlungen oder sogar die Entdeckung von Krankheiten in frühen Stadien. Große Industrien haben sich entwickelt, um Blutproben zu verwenden, damit sie kleine Fragmente von DNA erkennen, um den Zustand von Krebserkrankungen zu diagnostizieren“, sagt er.

Das Zeitfenster

„Eine Hürde herbei ist, dass kleine Mengen von Biomarkern (Anm.: messbare Indikatoren im Körper, die auf bestimmte Zustände oder Krankheiten hinweisen) schnell vom Körper zerstört werden. Ein Kontrastmittel, das wir vor der Untersuchung injizieren können, könnte helfen, sie im Kreislaufsystem zu stabilisieren und ihre Zeit im Körper zu verlängern. Es gibt nur ein kleines Zeitfenster, in dem diese Biomarker effektiv genutzt werden können. Wenn wir in der Lage sind, dieses Zeitfenster zu verlängern, könnte das erhebliche Auswirkungen auf die Diagnostik haben“, so Love.

Er denkt hier dabei daran, diesen diagnostischen Prozess in die Routineversorgung zu integrieren: „Unser Ziel ist es, diese Marker als primäre Diagnosemethode etwa eine Stunde vor der Untersuchung zu injizieren, ähnlich wie bei Hämoglobinmessungen in Kliniken.“

Love wird seine Ideen zur Biotechnologie und ihrer Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen für Interessierte auf der MIT-Konferenz am 26. und 27. März in der WKÖ in Wien vorstellen.

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